Vintage Sax als Einsteiger ?

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Segelmicha, 7.Januar.2023.

  1. Segelmicha

    Segelmicha Nicht zu schüchtern zum Reden

    Zuerst mal noch ein gutes neues Jahr euch allen.

    Wie ihr ja wisst schaue ich nach einem Tenor. Nach knapp 2 Jahren Alt (was ganz gut klappt) will ich mich ans Tenor wagen.
    Wie ist das nach eurer Meinung ? Kann ich als Tenor Anfänger ein vintage Sax spielen ? Ich finde die alten Instrumente haben einfach was.
    Was haltet ihr davon :
    https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s...erdelten-tonloechern-im-ca/2321293441-74-4289

    Oder würde ich mir mit einem Yamaha YTS 25 oder 275 oder einem entsprechenden Jupiter einen besseren Dienst erweisen?

    Gruß Micha
     
    bhimpel gefällt das.
  2. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @Segelmicha

    Berechtigte Frage.

    Zunächst: Das von Dir verlinkte Weltklang Sax ist definitiv kein „Vintage Sax“ sondern nur ein gebrauchtes.

    Ich habe nach zwei/drei Jahren Alt (zuletzt Selmer Ref. 54) auf Tenor gewechselt. Vintage. Zunächst ein Buescher, dann auf Conn (1929) gewechselt, welches ich heute noch spiele, seit mehr als 10 Jahren. Ich werde es nicht mehr abgeben.

    Fazit: Die alten sind schwerer zu intonieren, was nicht heißt, dass sie schlecht intonieren. M. a. W. der Ziehbereich des Tons ist größer, man kann also leichter daneben liegen.

    Und sie reagieren intonationsmäßig sensibel auf Mundstücke.

    Damals bekam ich hier das Feedback: „Warum tust Dir das an? Nimm ein modernes Sax, Yamaha, Yani, Selmer o.ä., und Du musst nicht so auf die Intonation achten.“

    Durchaus berechtigt.

    Aber ich habe mich durchgebissen und bin dabei geblieben. Letztlich zwingt so ein Vintage intensiv Hören zu lernen.

    Gute Intonation geht eh nur über Hören, meine Meinung.

    Noch zur Ergonomie. Die ist anders als bei modernen Saxen, aber reine Gewohnheitssache.

    CzG

    Dreas

    P. S. : Ergänzung. Ob Vintage oder angesagte Gebrauchte….Du verlierst kein Geld.
     
    Zuletzt bearbeitet: 7.Januar.2023
    Rick gefällt das.
  3. GelöschtesMitglied14902

    GelöschtesMitglied14902 Guest

    Definiere Vintage
    Ist ein Selmer Mark 6 ein Vintage,ist ein Keilwerth von 1950 ein vintage? Die sind nämlich beileibe nicht schwerer zu intonieren wie ein nagelneues.
     
  4. messingblech

    messingblech Ist fast schon zuhause hier

    lass dich nicht strublig machen. Wenn du die Kohle hast kaufe es ( bald). wenn es spielt und damit dicht ist, ist es ein guter Preis. Der Rest kommt von alleine - ran an den Speck!
     
    Gerrie und CC-Rasta gefällt das.
  5. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Lieber @Dreas , ohne die „was ist eigentlich vintage“- Diskussion erneut lostreten zu wollen- klar ist das vintage.
    Inline Tonlöcher, alte Kleinfingermechanik.
     
    messingblech und Bernd gefällt das.
  6. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ist eindeutig für Anfänger die bessere Wahl.

    Auch stellt sich die Frage, in welchem Zustand das Weltklang wirklich ist. Eine GÜ wäre vermutlich unwirtschaftlich.
     
  7. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    So meinte ich es auch. Kenn mich mit Weltklang nicht aus,
    vielleicht ist es dann doch „Vintage“.

    CzG

    Dreas
     
  8. ppue

    ppue Mod Experte

    Nicht so einfach. Das Horn ist Baujahr 1960 und Selmer hatte in diesen Jahren schon den großen Schritt zur oben liegenden Becherklappenmechanik vollzogen.

    Am Jahr kann man es also nicht fest machen. Aber an der Mechanik. Die ist hier durchaus Vintage und einem Conn aus Ende der zwanziger Jahre recht ähnlich. Von daher Vintage.

    Weltklang baute gute "Traktoren" mit fettem Sound, kräftig und laut. Vielleicht muss man den Daumenhalter für die rechte Hand versetzen. Lernen kann man auf diesem Sax, wenn es denn dicht ist. Das weiß man allerdings nicht und riskiert eine GÜ von bis zu 800/900.- €.
     
    Gerd_mit_Sax, Rick, Bereckis und 2 anderen gefällt das.
  9. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Ich hatte mehrere Weltklang Tenorsaxophone. Die ganz alten mit den Vintage Inline Tonlöchern waren ultrastabile „Panzer“. Die Ergonomie - speziell die Kleinfingermechanik für die linke Hand - ist gewöhnungsbedürftig. Der Umstieg von Deinem vermutlich modernen Altsax wäre nicht ganz einfach. Ich kenne einen Saxer, der eine Münze halbiert und auf die Gis-Klappe geklebt hat, damit er nicht ständig ins Leere greift.
     
    Rick und Dreas gefällt das.
  10. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Mein ehemaliges ToneKing Tenor von 1959 war in Sachen Intonation die Pest. Aber der Sound…!
    Die drei anderen, die ich damals zur Auswahl hatte - Tone und New Kings zwischen 1954 und 1965 - waren noch schlechter, ein weiteres stimmte ziemlich gut, gefiel mir aber vom Klang nicht.

    Ein paar andere alte Klamotten von Conn, King, Selmer, die ich besitze/besaß - die älteste von 1924 - konnten das deutlich besser.

    Mit dem Yanagisawa, das ich aus ganz anderen Gründen aktuell spiele, ist die Intonation eher wie auf Schienen, der Ton rastet ein.
    Als Anfänger hätte mir das das Leben leichter gemacht. Ich arbeite gerade an mehr kontrollierter Flexibilität. Verrückte Welt.
     
    gargamel141, Longtone, Bereckis und 4 anderen gefällt das.
  11. Oldsax1285

    Oldsax1285 Kann einfach nicht wegbleiben

    Wenn du schon Alt spielst...
    Dann bist du umsteiger...
    Ein altes Sax mit der normalen damals üblichen Klappenanordnung spielt sich halt von der Haptik anders als die heute übliche "Selmer Anordnung"
    Teilweise brauchen sie etwas weniger Luft Durchsatz, da manche einen anderen Korpus Durchmesser haben.
    Einfach mal zu einem Händler/ Kumpel gehen und eins Anspielen.
    Ich habe etliche Tenöre hier liegen, seit ich mein Guenot von '32 habe fasse ich die nicht mehr an
     
    Rick und Bereckis gefällt das.
  12. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Danke, Dir auch!

    Zwei Gedanken:
    - Wenn Du 2 Jahre Sax spielst (also auch tatsächlich spielst), egal welche Größe, bist Du kein Anfänger mehr.
    - Ich hab auf einem Vintage-Tenor meine ersten Töne gespielt, ein paar Wochen danach ein "modernes" Alt dazugenommen, zur Kenntnis genommen, dass da ein paar Klappen anders angeordnet sind, mir in meiner Naivität weiter nichts gedacht dabei ("sind halt unterschiedliche Fabrikate"), und einfach gespielt. Wenn ich bloß gewusst hätte, dass das ein Problem sein kann... :D

    Ausprobieren. Obs Dir passt, ob es in Ordnung ist. Sowohl das Weltklang als auch ein Y.
    Beim Zustand von Gebrauchten eventuell jemand erfahreneren mitnehmen, wenn Du es Dir selbst nicht zutraust.

    Hier im Forum sind Menschen, die "alles" spielen, und hier sind Menschen, die selbst zwischen modernen Saxophonen noch unerträglich große Unterschiede wahrnehmen. Insofern wirst Du hier auch jede mögliche und unmögliche Meinung hören. Wie es Dir mit vintage geht, und mit dem Wechsel zwischen modern und vintage, kannst Du nur selbst herausfinden.
     
    Dreas gefällt das.
  13. GelöschtesMitglied725

    GelöschtesMitglied725 Guest

    Zu Vintage oder Modern schon alles genannt. Beim verlinkten Angebot des Tenorsaxophones sieht man die Polster auf einem Foto. Voraussichtlich habe ich da nicht den Durchblick dieser geschätzten Instrumente, aber kaufen würde ich das nicht. Denn auch wenn es sich (noch) gut spielen lässt, sehe ich eine komplette Überholung nicht entfernt. Nur wenn ich so ein Instrument unbedingt haben wollte, und preislich die Überholung einkalkulieren kann, wäre es Option. S-Bogenkork kann gegebenenfalls noch selber gemacht werden, aber bei einem Saxophon im guten Zustand sieht der schon sehr misshandelt aus.
     
    Bereckis gefällt das.
  14. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ob man mit zwei Jahren kein Anfänger mehr ist, kann man sich streiten. Es hängt ja auch davon ab, wie intensiv man sich mit dem Instrument beschäftigt hat.

    Ein erfolgreicher Privatkauf eines gebrauchten Saxofons erfordert schon etwas mehr Erfahrung.

    Ich hatte in den früheren Jahren für meine erwachsenen Schüler häufiger mal gebrauchte Weltklang-Tenöre vom Saxdoc besorgt. Haptik und Intonation war immer hemmend. Ja, auch damals war der Klang eines Weltklangs charaktervoller als z.B. ein Jupiter.

    Inzwischen sind die Preise in der Masse deutlich gefallen bzw. die billigen Saxofone deutlich besser geworden.

    Mit einem neuen bzw. neuwertigen Yamaha ist man immer auf der sicheren Seite.
     
    Bernd, Jacqueline und Livia gefällt das.
  15. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Anfänger und vintage verträgt sich. Bequemer ist ein neues.
    Weltklang kann gut sein, sind ergonomisch speziell, muss man probieren.
    Ob dieses spezielle Instrument gut ist, da halte ich mich raus. Genauso, ob sich eine GÜ lohnt oder nicht. Wird es dein Instrument, welches du nie im Leben wieder weggibst, sind solche Überlegungen irrelevant.

    Ich würde ev erst mal einige Modelle und Instrumente ausprobieren bevor ich mich auf eines festlege. Dann weißt du besser, was du suchst und was dir liegt.
    Schlechte Stimmung bei Keilwerth kann ich nach 3 eigenen (und einigen fremden) Exemplaren nicht nachvollziehen, wenn der saxdoc bei der Einstellung wußte, was er tut. Über eine schlechte justage kann man auch ein Yamaha, selmer yanagisawa ruinieren, nur sind deren Eigenschaften landläufig eher bekannt.
     
    Rick, Woliko und Oldsax1285 gefällt das.
  16. Stevie

    Stevie Ist fast schon zuhause hier

    Was heute Vintage ist, war ja mal state of the art. Und zu der Zeit wurde höchst virtuos und auch in tune gespielt.

    Rascher-Quartett spielt auf Buescher aus den 20ern - das sagt eigentlich alles.

    Mit anderen Worten: man kann auf Vintagehörnern alles perfekt spielen - auf modernen Instrumenten ist es etwas einfacher.

    So long
    Stevie
     
    Gerrie, Rick, messingblech und 3 anderen gefällt das.
  17. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Meiner Meinung nach ja. Ich würde mir die Vintage-Ergonomie (und Intonation) nicht geben.
    Hat man einen Faible dafür, dann muss man da durch.
    Allerdings ist es sicher hilfreich, wenn man vorher auf einem gut spielbaren Instrument die Grundlagen richtig gelernt und das Ohr richtig geschult hat.

    Meine Meinung.
     
    Rick, Silver, Bernd und 4 anderen gefällt das.
  18. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Das hat als basis zwei Vorurteile
    1. Vintageergonomie ist grundsätzlich schlechter
    2. Stimmung von vintageinstrumenten ist grundsätzlich schlechter als bei modernen.
    Beides kann so sein, muss aber nicht so sein bzw wird individuell sehr unterschiedlich wahrgenommen.
     
    Rick gefällt das.
  19. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Anders ausgedrückt: wer etwas "Besonderes" besitzen will, kauft sich was Altes/"Ehrwürdiges". Wer Saxophon spielen (lernen) will, kauft sich das, was dafür am sinnvollsten ist.

    Das Wort "Vintage" beinhaltet es doch alles: Alt, kostbar, ehrwürdig, gehyped, teuer, bewundernswert, besonders usw. Ergonomie? Egal - da muss man durch. :confused:
     
    gargamel141, Bereckis und Rick gefällt das.
  20. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Jaja, immer die Vorurteile...
     
    JES gefällt das.
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden