Tenorsax Antigua vs Expression

Schlecht EINGESTELLTE Selmer Saxophone gibt es zuhauf
Das Material selbst halte ich nicht wirklich mit einer hohen qualitativen Schwankungsbreite behaftet.

Ein böses Erwachen hatte ich bei meinen Taiwansaxophonen eigentlich nie. Ich hab's halt im Vergleich immer als unpräzis empfunden, und gebe hier auch das Feedback meiner Schüler (die ich da in keiner Weise beeinflusse) weiter, wenn sie z.B. von Green Hill auf Yani, Yamaha oder Selmer umsteigen.

 

Möglicherweise wird’s letztendlich auch ein Yani oder Yamaha, ich gehe da mal vollkommen ohne Vorurteile an die Sache ran und bin selbst gespannt, was mich persönlich überzeugt.
Ich berichte euch gerne…

 

Yanagisawa
http://www.shwoodwind.co.uk/Reviews/Saxes/Tenor/Walstein_versus_Yanagisawa.htm

China vs. Taiwan vs Japan.

 

Interessanter Bericht!

 

Also da kann ich Entwarnung geben
Ich hab mein Yani Bari ca. 35 Jahre im Bühneneinsatz.
Eine GÜ, that‘s all.

 

Was Endorser angeht, kenne ich auch einen Antigua-Endorser, der wie ich ausschließlich Hörner "seiner" Marke spielt und darauf schwört.
Jedem von uns stünde es frei, beruflich andere Marken zu nutzen, aber wir tun das beide aus Überzeugung nicht.
Ich habe schon oft Yanagisawa-Saxe angespielt und sie jedes Mal schnell wieder weggelegt, gerade wegen des Spielgefühls und nicht, weil es mir verboten wäre, mich damit in der Öffentlichkeit zu zeigen. Yamaha habe ich 20 Jahre lang gespielt, das reicht für den Rest des Lebens.

Wir Endorser werden auch nicht überwacht und wenn wir irgendwo, wie hier, von unseren positiven Erfahrungen berichten, bekommen wir dafür auch keinen Extra-Bonus oder andere Vorteile.

Ich habe für mein Engagement den kostenlosen Service eines hervorragenden Sax-Docs, den ich aber nur äußerst selten in Anspruch nehmen musste.

Und ich bilde mir ein, dass mittlerweile 15 Jahre Erfahrung mehr zählen als die Meinung von jemandem, der so ein Horn nur gelegentlich mal in der Hand hatte.
Und Verallgemeinerungen über Marken oder Produktionsstätten, seien sie nun positiv oder negativ, sollte man nicht allzu ernst nehmen.

Letztlich zählt nur das Exemplar, das man in der Hand hat, und das subjektive Empfinden des Spielers. Da gibt es nun mal sehr unterschiedliche Erwartungen und Vorlieben.

 

Ich glaube vielmehr, dass die Erfahrung von jemand am meisten zählt, der mehr als ein Horn einer Marke in der Hand hatte.

 

Jetzt bin ich sogar derjenige, der mal kurz vom Thema abschweift. Und das ist genau dass, was ich eigentlich vermeiden wollte
Das, was ich hier gerade lese, ist genau das, was ich schon in vielen vorangegangen Forendiskussionen festgestellt habe.
Sicherlich ist das Thema „Big3“ vs Taiwan oder was auch immer ein recht polarisierendes Thema.
Allerdings kommt es mir so vor, als wollen einige (natürlich nicht alle) unbedingt, dass ihre Meinung als die „richtige“ angesehen wird und das wird dann so lange diskutiert, bis auch der letzte aufhört dagegen zu argumentieren.
Jeder hat seine eigene Meinung, ein Forum ist da, um zu diskutieren aber warum wird so oft versucht, die Meinung eines anderen möglichst zu diskreditieren?
Ist ja unmöglich aus jeglicher Diskussion mit einem Konsens rauszugehen und man sollte meiner Meinung nach auch mal akzeptieren, dass man einfach auch mal unterschiedlicher Meinung sein kann und das auch absolut ok so ist.

Ich jedenfalls bin für jede einzelne Meinung / Äußerung zu dem Thema dankbar und es liegt ja letztlich an mir, jeden einzelnen Input für mich selbst zu bewerten… ich denke, das traue ich mir zu
Ich wollte das nur mal erwähnt haben, möchte mich aber dahingehend nicht an einer weiteren Diskussion beteiligen!

Jetzt mal zurück zum Thema. Hat jemand praktische Erfahrungen mit Antigua Tenorsaxophonen? Hat jemand weitere Background Infos zu Antigua? Dazu habe ich leider erst recht wenig in Erfahrung bringen können.

 

Wird doch akzeptiert.

Worauf einige aber m. E. zu Recht abstellten, macht es ein Unterschied, ob ein Eigentümer eines Antigua, welches er ausschließlich oder überwiegend spielt, seine Meinung äußert oder ein Profi, ob Saxdoc oder Musiker, welcher regelmäßig viele unterschiedliche Saxe in der Hand hat.

Hinzu kommt, dass ein Profi ein Horn auf Grund seiner Erfahrung ganz anders beurteilen kann als ein Hobbymusiker.

Insofern bewerte ich Meinungen hinsichtlich hinreichender Aussagekraft unterschiedlich.

Damit stellt man ja nicht die Meinung des Hobbymusikers in Frage. Er beschreibt ja nur seine persönliche Erfahrungen.

CzG

Dreas

 

Also ich finde, dass die Diskussion sehr zivilisiert verläuft.
Du nicht? Ich dachte, Du willst Input.
Was mich betrifft, ich kenne die Green-Hill Modelle anders gelabelt sehr gut, traue mir sehr wohl darüber eine Meinung abzugeben.
Und die ist, dass das eigentlich recht solide Instrumente sind, die unter Expression gelabelt teurer sind als unter dem Markenlogo meines Händlers. Leider in letzter Zeit so teuer geworden, dass sich auch in der Preisklasse ein Blick zu den anderen Marken lohnt.
Was die Bespielbarkeit betrifft ziehe ich eine ordentliche Mechanik vor, die mir Feedback gibt. Ich hab ja schon gesagt, dass das andere Musiker vielleicht gar nicht stört. Das gilt aber nicht nur für Expression, sondern auch für die Boutique-Taiwanesen.
In meinem (ich hasse das zu erwähnen) professionellen Umfeld spielte/spielt nie jemand länger auf den Teilen, außer er bekommt dafür bezahlt. Und meine Schüler sind - so sie dann von Mittelklasse-Taiwanesen umsteigen total überrascht, wie sich ein Yamaha, Selmer oder Yanagisawa spielt.
Das heißt aber noch immer nicht, dass das Horn nach 2 Jahren auseinanderfällt, oder dass man nicht geile Mucke damit produzieren kann.
Ein Tip:
Wenn Du kannst, rede mit Saxdoktoren unter vier Augen und dem Siegel der Verschwiegenheit bei einem Kaffee im Hinterzimmer darüber. Vielleicht bist Du überrascht.

 

Ganz bestimmt!
Ich habe schon alle aktuellen Expression-Modelle testweise angespielt und mir im Lauf der Zeit jeweils 3 Altos und Tenors gekauft, nur mit einem anders gelabelten ("Taroko", ein Messeinstrument) kam ich nicht so klar.
Außerdem checke ich häufig bei Problemen meiner Schüler deren Instrumente, da war schon alles dabei, von der billigen Chinakanne bis zum gut erhaltenen Mark VI.

Green Hill baut ja eine schier unüberschaubare Menge an Modellen, Expression bestellt davon nur einen winzigen Bruchteil, in letzter Zeit fast nur noch die speziell gemeinsam entwickelten der XP- sowie der X-Old-Reihe.
Dass es auch Green-Hill-Saxe gibt, die weniger überzeugen, kann ich bestätigen, die habe ich aber noch nicht im Expression-Sortiment bemerkt, sondern auf der Frankfurter Musikmesse, wo sie von den Green-Hill-Leuten mitgebracht worden waren.

Expression ist also nicht einfach "irgendwas von Green Hill", stattdessen gelten hier anspruchsvolle Kriterien.
Schließlich hat man in wenigen Jahren den Weg vom Billigsektor zur Mittelklasse geschafft, da will man sich den guten Ruf nicht ruinieren, auch wenn "meine Jungs" gerade auf dem Weg in den Ruhestand sind.
Wie sich die Marke dann weiter entwickelt, ist abzuwarten.

 

Das mit dem Klappenbiegen sieht nach einem eindrucksvollen Test aus, aber er ist in der Form irrelevant.
Niemals nicht wird der Drückerarm der G-Klappe so belastet, es ist vulgo weltfremd.
Das was er hätte messen müssen um Relevantes zu zeigen wäre die rotationale Verbiegung der Röhrchen, so wie es im Spielbetrieb vorkommt. Also Klappe halten und Drücker belasten.
Und dort gibt es eben große Unterschiede.
Yamaha ist zB. auch weich, aber du musst erst über einen Initialpunkt mit der ausgeübten Kraft, damit es sich biegt. Dann aber richtig.
Bei dem Expression Pro 2000 irgendwas das ich neulich repariert habe gab es diesen Punkt nicht, es hat sich ziemlich direkt verbogen unter sehr wenig Kraft. Sorry @Rick, aber beim vorliegenden Instrument war es so und in dem Maße auch auffällig.
Dann gibt es Mechanik wo die Klappen hart sind aber die Arme weich, oder beides, oder keins von beidem. Man muss also genau genommen differenzieren.
Das größere Anteil des Spielgefühls kommt im Übrigen eh aus der Lagerung, sprich vernünftig eingepasste Spitzschrauben.
Da ist Taiwan generell immer Murks, habe in 12 Jahren noch nicht ein Gegenbeispiel gesehen.
Und das Trevor James Custon Raw, das der Kollege da umjubelt hat uns auch sehr enttäuscht. Anstelle von traumhaft eingestellt mussten wir das Teil damals srundenlang bearbeiten, damit die Mechanik halbwegs spielfrei wurde, das war mehr ein Bausatz als ein Instrument.
Im Internet steht eben viel geschrieben..

VG
Jens

 

Das mag sein, ist aber wiederum mir noch nie begegnet. Und die Serie Pro 2000 ist inzwischen auch schon 20 Jahre alt, von diesen alten kenne ich nicht alle Modelle.
Wie erwähnt ist gerade XP aktuell, die X-Old wurden und werden weiter entwickelt, an solchen Schwächen, sollten sie denn tatsächlich evident sein, wird gearbeitet.

Dass bei einzelnen Exemplaren auch mal Murks vorkommen kann, ist nicht ausgeschlossen, aber bei Herstellungsfehlern greift selbstverständlich die Garantie - und die Kulanz aus Ehrengründen.

Wie gesagt schwärmt ein Kollege davon, ist auch Endorser, aber im Gegensatz zu mir verdient er damit Geld, indem er Neuinstrumente an Schüler vermittelt, wobei ich ihn für glaubwürdig in seinen Aussagen halte, und auch er würde nichts dauerhaft spielen, was ihn nicht überzeugt.

Laut Aussage "meines" Sax-Docs seien die Antigua nicht erwähnenswert besser oder schlechter als die Expressions; er arbeitet ja für Expression, hat aber auch schon des Öfteren Antiguas auf dem Tisch (nicht, weil diese besonders anfällig wären, sondern überall muss irgendwann mal ein Polster ausgetauscht werden).

 

Ich fand Peter Ponzol immer seriös. Hab 4 Tenormundstücke von ihm und hatte mal Email Kontakt. Ein sehr freundlicher und hilfsbereiten Mann.

 

Folgendes würde mich immer abhalten Taiwansaxe zu kaufen:

Schon bei Herstellern, die selbst fertigen, wissen wir, dass es Streuungen in der Endqualität gibt.

Nicht verwunderlich bei einem Produkt, dass noch überwiegend in Handarbeit gefertigt wird.

Nun sind die „Taiwanmarken“ i. d. R. keine Marken mit eigener Fertigung, sondern sie lassen in Lohn in Taiwan fertigen.

Das heißt auch, dass die Hersteller immer wieder ausgetauscht werden, um die Kosten zu drücken.

Ich kaufe „Antigua“, „Mauriat“, etc. aber bekomme mal Taiwan A, mal Taiwan B, mal Taiwan C.

Nun hat hier ein Forist ein „Antigua…oder, oder“ gekauft, produziert von „Taiwan A“. Und ist super zufrieden.

Auf Grund dieser Empfehlung kauft ein weiterer Forist „A, o.ä.“, aber zwischenzeitlich wird das Horn bei „Taiwan B“ gefertigt.

Es liegt auf der Hand, dass das ein ganz anderes Horn ist.
Natürlich versuchen die Handelsmarken Qualitätsstandards festzulegen. Diese reichen aber nicht Streuungen beim Herstellerwechsel auszugleichen.

Heißt, man kann nur das Horn beurteilen, dass man grade in der Hand hält. Und als Anfänger/Hobymusiker kann man nicht beurteilen, ob das Horn auch Qualitätsanforderungen auf lange Sicht erfüllt.

CzG

Dreas

 

@Dreas: so ganz stimmt das nicht. Dass der Hersteller komplett ausgetauscht wird, ist eher selten. Regelmäßig passiert jedoch, dass z.B. Hersteller A, der für Label X fertigt, Teilelieferanten ersetzt. Heißt: Teile, die er bislang von Lieferant 17und4 bezogen hat, nun von Lieferant 0815 bezieht.
Fakt bleibt, und da sind wir uns wohl einig, dass Saxophone dieser Hersteller echte Wundertüten sind. Kann super sein, kann jedoch leider auch „Schrott“ sein. Sowie alle Abstufungen dazwischen.

 

@Bernd

Völlig richtig. Ich wollte es nicht zur kompliziert machen.

Ein kompletter Wechsel ist natürlich nicht Tagesgeschäft.

Ach, wollte ich noch erwähnen. „Expression“ ist da eine Ausnahme, da die über Jahrzehnte bei Green Hill fertigen lassen. Dadurch haben sie auch die Möglichkeit ständig Verbesserungen einfließen zu lassen.

CzG

Dreas

 

Kurze Frage dazu, die mich wirklich interessiert. Laut deinem Profil spielst du ein Thomann Sporansax. Lässt Thomann nicht in Taiwan herstellen?

 

Ja. Aber @tomaso hat es auf einen vernünftigen Qualitätslevel veredelt. Mit gaaanz viel Aufwand. Sonst hätte ich es nie gekauft. (Frag mal @Ton Scott )

Er hat mir am Objekt gezeigt, was zu tun war um daraus ein nachhaltiges Sax zu machen. Wenn Du das siehst, gruselt es Dir.

Mit dem von @tomaso erbrachten Verbesserungen hätte ich ein vielfaches für ein vergleichbares Sax bezahlen müssen.
Niveau vom min. Yamaha 280 oder so.

War ein Freundschaftsdeal.

Ich habe kein „Thomann“ sondern ein „Tomaso“…..

Da es nicht mein Hauptinstrument ist, genügt es meinen Anforderungen mehr als genug.

Aber das Original hätte ich nie gekauft!

Noch was. Ich spiele ein Tenor Conn New Wonder II, Bj. 1929.

Spielt sich perfekt, Mechanik top. Keine Undichtigkeiten.
Das Ding wird bald 100!

Da habe ich meine Fragezeichen, ob aktuelle Taiwanesen das Alter je erreichen werden.

Auch Thema „Nachhaltigkeit“.

CzG

Dreas

 

@MathieuR
leider kenne ich weder Expression noch Antigua Saxophone, ich kann also zu deiner Ausgangsfrage nichts beisteuern.
Dennoch möchte ich hier meinen Senf dazugeben, was ich sonst nicht mache, wenn ich keine konkreten Daten liefern kann.
Aber du hattest betont, dass es dir um Verarbeitungsqualität geht und du ein Budget von 3000 Euro hast.
Spiel deine Instrumente doch an und entscheide dann. Du gehst nicht den Bund fürs Leben ein, und selbst der wird zu 50 Prozent gebrochen.
Manchmal ist es die eine Entscheidung, die Klarheit bringt. Ich selbst habe einige Saxophone gekauft, und auch wieder verkauft. Manchmal auch mit Verlust,
aber ich bin weiter gekommen. Was ich vorher nicht wusste, Das war mir dann klar.
Und klar ist mir, dass wenn ich es auf Verarbeitungsqualität angelegt hätte, dass dann kein Taiwan- Horn in Frage kommt, zumindest für mich nicht.