Saxophone und Zubehör jetzt beim Kaufland-Discounter

Dieses Thema im Forum "Tool / Zubehör" wurde erstellt von Wuffy, 17.März.2022.

  1. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Vielleicht sollten wir in dem Zusammenhang das Wort "komprimiert" gar nicht nutzen, denn das bezeichnet eine Reduktion des Volumens mit oder ohne Informationsverlust. Ein Klang hat vor der Aufzeichnung erst einmal noch gar kein (daten) Volumen und danach haben wir den wie auch immer gearteten Original Datenbestand von dem aus eine Komprimierung überhaupt erst definierbar ist. Digitalisierung bedingt zwangsläufig einen theoretischen aber definierten Informationsverlust. Das ist nur dann ein Nachteil, wenn die so aufgezeichnete Information geringer ist als das was man ohne Aufzeichnung wahrnehmen kann.

    Vielleicht sprechen wir bei einer Audio-CD besser von einer Aufzeichnung mit 96dB Dynamik Umfang und einer oberen Grenzfrequenz von 22kHz. Innerhalb dieses Bereichs bildet die Audio-CD das Original Signal verlustfrei ab. Da diese Werte schon sehr nahe an der menschlichen Erkennungsschwelle sind, wird die Audio-CD eben schlampig "original Klang" bezeichnet.

    Dabei wird zum Speichern dieser Informationen auf dem physischen Datenträger einer Audio-CD keine zusätzliche verlustbehaftete oder verlustfreie Datenreduktion (=Komprimierung) der numerischen 16-Bit Signal Amplituden Werte durchgeführt. Die Daten werden also mit 44100*2(Kanäle)*2 = 176.400 Bytes Netto Daten für jede Sekunde Aufzeichnung abgelegt = unkomprimiert. Den Verwaltungs Overhead für das Dateisystem vergessen wir hier mal. Dabei ist es völlig egal, ob hier Meeresrauschen, ein Rock Konzert oder Grabesstille aufgezeichnet wurde. Die Datenmenge ist immer die gleiche. Im schlimmsten Fall stehen da eben 176.400 DWORD Nullen pro Sekunde hintereinander. Deshalb passen auf eine (Normale) Audio-CD auch immer genau 74 Minuten Audio Information. Natürlich kann man da im Produktionsprozess Verschiedenes machen, wie Überlängen. Das ändert aber nichts am Datenformat und den für die Speicherung nötigen Bytes/Sekunde.

    Möchte man diese Audio Information über Datenleitungen transportieren oder auf anderen Datenträgern platzsparend ablegen, benötigt man Datenreduktions Verfahren = Komprimierung. Das kann man bis zu einer gewissen Grenze verlustlos erreichen, solange die Information darauf Redundanz enthält, die man entfernen kann. 74 Minuten weißes Rauschen lassen sich verlustfrei nicht komprimieren. Das sind schon Zufallszahlen. 74 Minuten Stille kann man verlustlos auf eine Handvoll Bytes komprimieren.

    Reicht die Reduktion der Datenmenge für das gewählte (übertragungs) Medium nicht aus, kann man verlustbehaftete Komprimierung durchführen, indem mehr oder weniger intelligent "für das Hörerlebnis weniger wichtige" Signalanteile entfernt werden und die stochastische Variabilität verringert wird - wodurch wieder mehr Redundanz erkennbar und damit reduzierbar wird. Die ursprünglich aufgezeichnete (original) Signalform lässt sich dadurch aber nicht mehr wiederherstellen. Wer das aber in hoher Qualität des subjektiven Klangerlebnisses bei gleichzeitig geringer Datenrate zustande bringt, kann ein Patent anmelden und viel Kohle verdienen.

    Technisch gesehen ist die ZIP Datei einer Orchester Partitur die größtmögliche aber verlustbehaftete Komprimierungs Stufe eines Konzerts. Man kann daraus mit geeigneten Verfahren das Stück wiederherstellen, wenn auch die Signalform jeweils unterschiedlich sein wird. Wie "original" die Wiedergabe wird, entscheidet der entsprechend aufwendige Dekomprimierungs Prozess.
     
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  2. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Japp, und auch der ganze Schrieb am Ende dieses Posts. Danke, zumindest mir musst Du das nicht erklären, das ist mir bekannt. :)

    Das meinte ich mit 'gut genug'.

    Eben, schlampig, das schrieb ich doch.

    Verdammt, mehr wollte ich nicht anmerken. CD-Qualität ist eben nicht das Originalsignal. Warum Du das jetzt so aufblähen musst, keine Ahnung. :)

    Grüße
    Roland
     
  3. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Siehe PM!
     
  4. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Stimmt, aber auch beim Abhören einer Schallplatte hast du kein Originalsignal.

    Als junger Mensch habe ich im Jazzclub (maximal 200 Personen) Live-Konzerte abgemischt. Ich hatte es akustisch genossen, wenn die Band ohne zentrale Verstärkung gespielt haben. Leider war dies eher selten.

    Wir müssten vielleicht den Begriff Originalsignal definieren. Ist es für dich das Masterband?
     
  5. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Hinzu kommt auch das körperliche Erleben.

    Wir sind uns aber einig, dass Live nicht immer gut klingt?

    Ich finde es immer spannend, wenn ich nach Konzerten im Konzerthaus mit anderen Besuchern die Hörerlebnisse austausche. Neben der Sitzposition kommen eigene Faktoren hinzu: z.B. aktuelle persönliche Stimmung, generelle Hörerfahrung…

    Ich kann z.B. kein Konzert wirklich genießen, wenn die Tontechnik handwerklich schlecht ausgeführt wird.

    Auf der Bühne habe ich als Musiker auch schon alles erlebt.

    Für mich sind Live-Konzerte und Studioaufnahmen völlig verschiedene Schuhe. Beides geht tontechnisch schlecht oder gut.
     
  6. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    ...wobei ich live immer vorziehen würde. Zum Glück spielt bei den Konzerten mit Wohnstubencharakter, die ich nur noch besuche, die Tontechnik kaum eine Rolle. Konzerte mit Avangardemusik sind z.B ein tolles Erlebnis - zu Hause höre ich "sowas" nie. Ich kaufe auch bei Konzerten keine CDs mehr - lieber zahle ich mehr Eintritt oder tue mehr in den Hut.

    Wie unwichtig für mich Aufnahmetechnik und Abspielqualität sind, messe ich auch daran, wie gern ich z.T. mit sehr unzureichenden Mitteln aufgenommene Bootleg-Aufnahmen auf You-tube höre. Die live-Atmosphäre alter amerikanischer Clubkonzerte finde ich trotz scheppernder Becken und kaum hörbarem Bass faszinierend. Die Bläser sind zum Glück immer gut zu hören. :)
     
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  7. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Dann bist du sehr privilegiert.
    Zum einen musst du in einer Gegend wohnen, in der gute konzertsäle nicht weit weg sind. Schlechte Säle klingen übler als manche CD auf einer soliden Anlage.
    Zum anderen hast du dann die von dir gewünschte Musik dort jederzeit verfügbar.
    Ich habe beides nicht, muss mich also mit Aufnahmen begnügen. Und wenn das schon so ist, dann eben so gut und detailreich wie ich mir leisten kann.
    Um mal etwas bezug zu dem Thema zu bekommen.... Ich kann mir eine Anlage bei einem Discounter kaufen. Die erfüllt ihren Zweck, das Ohr ist da sehr tolerant und kompensiert da einiges. Das Problem fängt an, wenn du dann deine Konserve mal in ein Fachgeschäft mitnimmst und dort auf einer anlage abhörst. Erst sind es die Lautsprecher,... dann plötzlich die Aufnahme, dann erkennst du die Schwäche im verstärker, und wenn der dann auch gut ist, fängst du eigentlich noch mal von vorne an, dann auf einem höheren Level.
    Bei einigen Komponenten bedeutet höherer Preis auch bessere Qualität im Sinne von akkustischer Verbesserung. Für mich gibt es da aber Grenzen, die ich nicht höre. Ich höre, ob ein stereo-verstärker eher 200, 500 oder auch noch 1000€ kostet, 2000€+ höre ich nicht mehr. Ähnlich mit CD-Spieler oder Plattenspieler. Kabel sind für mich nicht hörbar, sofern der Querschnitt stimmt.
    Boxen sind da anders. Ich habe als Student mir meine Boxen echt erspart. Das Paar kostete vor 30 Jahren über 3000DM, für mich viel Geld. Das waren aber auch klanglich für meine ohren die besten Boxen, die ich in ganz Aachen gefunden habe, obwohl es durchaus deutlich teurere gab.
    Der Frust kam, als ich meinem besten Kumpel einen Satz boxen zum Geburtstag geschenkt habe, selbst gebaut nach Anleitung. Die kosteten einen Bruchteil und.... waren fast genauso gut. Wir haben die nach 6 Monaten vermessen, die Weiche angepaßt, und seit dem sind die locker auf Augenhöhe. Es liegt also nicht nur am Preis. Nur, seinerzeit gab es noch hifi-Läden, die solche studentenbasteleien unterstützt haben, Beratung konnten, Wissen hatten. Da wird es heute eng, sofern du nicht gerade in Hamburg, Berlin oder Köln wohnst (da weiß ich noch Läden).
     
  8. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Produkt verstehe ich als das, was an deinen Ohren ankommt. Ev. im Vorfeld die CD, Datei, Schallplattenaufnahme, also das, was du kaufst oder streamst.
    Ersteres mus einfach für dich passen. Jeder hat andere Ansprüche, muss ev andere bauliche Eigenschaften kompensieren, es hängt davon ab, zu welchem Zweck musik gehört wird.
    Letzteres ist die qualitätskette angefangen von der Aufnahme über Mischung bis Umwandlung in einen Tonträger/eine Datei.
    Ich verstehe @Ton Scott so, dass er zuhause ein klassisches Instrument genau so hören möchte als wenn er live nebendran steht, mit allen guten und weniger guten Eigenschaften. Wenn ein Konzert im original schlecht geklungen hat, dann ehrlich auf der Aufnahme auch. Und nicht nachgearbeitet, abgemischt und was nicht alles. Authentische.
    Gerade alte jazzaufnahmen finde ich deshalb so toll. Sie sind authentisch. Es ging mit bordmitteln nicht besser, jeder akzeptiert das, und trotzdem höre ich in diesen Aufnahmen mehr heraus als aus der gleichen Aufnahme, die nachbearbeitet und künstlich auf "original" remastert wurde.
     
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  9. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    guten sound habe ich im studio. da stehen die kleinen neumänner, und wenn ich mal auf über 90db mit mehr wucht was hören will, haben die noch zwei 400w große brüder mit eigener klangregelung incl parametrischer mitten, die ich zuschalten kann. außerdem funktioniert der raum, weil er entsprechend behandelt ist.
    nur höre ich da so gut wie nie musik an, also ohne niedere beweggründe wie mischen oder aufnehmen etc. musik höre ich in der küche, beim kochen oder saubermachen, auf zwei billigen behringer boxen, die für 45qm eigentlich unterdimensioniert sind. oder in meiner halle auf eris 8 boxen, ebenfalls nicht wirklich ausreichend für die größe des raums, und wenn absaugung, hobelmaschine, säge oder was an ist, setz ich mir bluetooth kopfhörer auf.
    aber mich persönlich interessiert an musik auch eher die struktur als die qualität des klanges. solange das nicht zu gruselig wird, bin ich schnell zufrieden. ich höre auch fast nur mir unbekannte musik, gestreamt von accuradio im genre jazz abteilung cutting edge, third stream, avantgarde oä. da weiß ich sowieso nicht, wie es denn klänge auf guten boxen. ich weiß auch die kompressionsrate von accuradio nicht. ich bin eben kein connesseur, weswegen ich auch lieber hier im kaufland poste….
     
  10. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Das möchte ich für mich hervorheben. Ich bin an HiFi und Konsorten noch nie interessiert gewesen, obwohl ich immer intensiv Musik gemacht habe.
     
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  11. JES

    JES Gehört zum Inventar

  12. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

  13. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Das war die pure Angst. :)

    Eigentlich wollte ich nur schreiben "(un) komprimiert" ist der falsche Ausdruck. Aber dann hab ich gesehen, wer das schrieb und dachte mir: "Ui, Roland. Wenn Du da nicht präziser bist, stehst Du nachher da wie die Kuh auf dem Eis. Also lieber 200% präzise sein und bloß keine Begründung oder Definition auslassen oder nur aus dem Kopf zitieren. :nailbiting:"

    Also "falsch", weil Komprimieren ja etwas anderes bedeutet als möglicher Informationsverlust.

    ... ich glaub', ich mach's schon wieder. :bag:
     
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  14. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Hahahaaaa! Ich wusste gar nicht, was ich für einen Ruf habe. Jetzt weiß ich's. :) Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.

    Ich will das nicht endlos vertiefen ... oder ... wo wir gerade dabei sind ... :)

    Liebe Grüße
    Roland
     
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  15. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Live kann sogar richtig mies klingen: schlechte Raumakustik, zu laute Musiker, zu lauter Monitor, zu leiser Monitor, schlechte Technik, schlechter Tontechniker, schlecht klingende Musiker etc. etc. Live klingt nie automatisch gut, ganz im Gegenteil aber es klingt immer anders als eine Aufnahme. und ein wirklich gut klingendes Livekonzert lässt sich mit keiner Aufnahme reproduzieren.
     
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  16. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Ich weiss nicht ob authentisch der richtige Begriff ist, denn die Aufnahmen entsprechen dem was damals für einen bestimmten Geldbetrag möglich war (auch damals gab es schon unterschiedliche Möglichkeiten, das war dann aber eine Frage des Geldes). Authentisch wäre für mich, wenn es fast so klingt wie die Band live geklungen hätte.
     
  17. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ich auch nicht.... o_O

    Mir ist eine solche Aufnahme, richtig verarbeitet, lieber, als die gleiche Aufnahme "modernisiert".
     
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