Gibt‘s hier noch HiFi Connaisseurs? Welches Equipment nutzt ihr?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Dreas, 5.Februar.2023.

  1. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Weil HDMI ein Digitalstandard ist, ist das natürlich kompletter Quatsch mit dem “leuchtenderen Rot”.
    Weil HDMI aber ein Digitalstandard für große Datenmengen ist, lohnt es sich trotzdem, nicht die Billigstrippe zu nehmen.
    Auf einem 4K Schirm fallen digitale Artefakte schon deutlich auf (und die kommen durch verlorene Datenpakete in minderwertigen HDMI Kabeln sofern das Ausgangssignal sauber ist).

    Und ja, man kann digitale Fehler auch hören, wenn man darauf achtet. Messen kann man sie sowieso.
    Jitter macht z.B. recht typische Klickgeräusche - wenn die bei einem sehr guten digitalen Kabel (egal ob Ethernet, HDMI, optisch oder S-PDIF) dank guter Leitungsqualität und noch besserer Schirmung fehlen, klingt es schöner und sieht auch besser aus.

    Das Gleiche gilt für analoge Signalkabel.
    Da sind es halt Rauschen, Laufzeitunterschiede und abfallende Frequenzkurven an unerwünschten Stellen. Das kann man zweifelsfrei mit einem einfachen Oszilloskop messen.
    Zwischen Nadel und Phonovorstufe kommen noch ein paar Faktoren dazu. Falsche Kabelimpedanz und der teure Tonabnehmer klingt wie eine Schellacknadel. Kann man prinzipiell sogar mit einem Multimeter präzise messen.

    Beim Baumarktkabel ist dann halt die Platte schlecht oder das Radio rauscht oder die Cassette eiert…

    Nur, damit es klar ist: Ich rede von physikalisch hoher Qualität, passendem Material und sauberer Verarbeitung.
    Ein Stereo Cinch - Kabelpaar für ein Line Signal von 1m Länge für vielleicht 60-100€ ist da - wegen der Handarbeit beim Stecker anlöten - die Größenordnung.

    Goldohrenquatsch für tausende Euros ist Goldohrenquatsch. Wer das fürs Wohlgefühl braucht (und bezahlen kann) - bestens!
    Baumarktkabel für 9,90€ bleiben aber Baumarktkabel. Wer damit zufrieden ist, ist damit zufrieden. Alles richtig gemacht!
     
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  2. CBlues

    CBlues Strebt nach Höherem

    *Hüstel* ;-)
     
  3. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    schon klar und absolut richtig. Digitalfehler bei minderwertigen Kabeln fallen schon gut auf.
     
  4. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Letztlich weiß keiner von uns, wie es "richtig" klingen muss. Wir waren nicht beim Konzert oder im Studio dabei, wir hören nur die Aufzeichnung. Wir können nur beurteilen, was uns besser gefällt. Und die Hersteller von Vor- und Endstufen wie auch von Lautsprechern verfolgen da unterschiedliche Konzepte. Eine SAE klingt anders als eine Burmester oder eine Linn oder, oder, oder. Das gleiche gilt für Lautsprecher. Manche lieben es analytisch, andere lieber "musikalisch". Manche lieben den reinen "Transistorsound", andere die sanfte Klangfärbung der Röhre. Andere das leichte und luftige der Röhre kombiniert mit der Schnelligkeit des Transistors.
    Wie heißt es so schön: jedem Tierchen sein Plaisierchen.
     
  5. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Und mancher würde sich wundern, was mit dem Rohsignal alles aufgeführt wird, damit das Endprodukt "pur" klingt...

    Bei Verstärkern finde ich das bedenklich - ein Verstärker sollte einfach nur verstärken und (abgesehen von Klangreglern) nicht "sounden".

    Lautsprecher sind eine ganz andere Welt, weil sie immer nur ein Kompromiss sind. Es gibt nicht den einen Schallwandler, der über den ganzen Hörbereich linear und gleichmäßig abstrahlt. Und ja, da spielt dann der Geschmack eine große Rolle.
     
  6. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Meine Kette ist komplett ohne jede Klangregelung. Nichts unnötiges im Signalweg. Das ist die Philosophie von High End pur. Eine Aufnahme ist entweder gut produziert, dann klingt sie gigantisch. Oder sie ist schnell, billig und schlecht produziert, dann werden die Schwächen gnadenlos aufgedeckt.

    Das ist auch der Grund, weshalb ich ca. 80 bis 90 Prozent meiner Tonträger über den Ghettoblaster höre.
     
  7. Gelöschtes Mitglied 15173

    Gelöschtes Mitglied 15173 Guest

    Hatte ich auch lange Zeit, aber das war der Punkt, der mich am Ende des Tages am meisten abgenervt hat. Ich habe viele gute Platten nicht mehr gehört, weil sie suboptimal geklungen haben.
    Da hatte ich keinen Bock mehr drauf und habe mir letztendlich einen Vorverstärker mit Klangreglern gekauft.
     
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  8. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Meine Platten passen so schlecht in das Cassettenfach:D

    Aber im Ernst:
    Mit der Möglichkeit in CD Qualität oder besser fast alles zu streamen, was aktuell auf den Markt kommt, ist der Kauf von Tonträgern bei mir drastisch zurückgegangen.
    Eine physische CD muss ich nicht mehr kaufen. Wenn mir ein Album gut gefällt kann ich es digital laden. Meine letzten 10 CDs habe ich alle vom Merchandise Stand bei Konzerten… und da geht’s mir weniger um die Klangqualität.

    Wenn mir die Musik gefällt, ertrage ich in gewissen Grenzen auch Fehler bei Aufnahme, Mix und Mastering.
    Sehr beliebt sind Schlagzeuge, die links vom Klavier anfangen und rechts vom Bass (der „traditionell“ ganz rechts steht… Hä?) aufhören.
    Oder Ping-Pong Stereo wie bei den Stereo-„Remasters“ von alten Monoaufnahmen.
    Loudness bis zum Anschlag und Instrumente, die sich im Mix matschig in die Quere kommen, eine BigBand, die sich auf zwei Quadratmeter drängt…

    Seltener sind aktuelle Veröffentlichungen auf Vinyl und von denen sind nicht übermäßig viele wirklich gut für das Medium gemastert und gepresst.
    Die Alben von @bluemike bei Jazz on Vinyl sind da herausragend und auch das His‘n‘hers Album von @Juju und Dave finde ich prima für Vinyl umgesetzt. Die Musik ist in beiden Fällen sowieso großartig…

    Am anderen Ende des Spektrums tummeln sich sehr viele Reissues, bei denen die originalen Urheberrechte ausgelaufen sind und die billig von CD auf Vinyl gepresst und Unbedarften mit aufgehübschter Verpackung angedreht werden. Ich habe auch drei solche Scheiben im Schrank … und da stehen sie nun, bis ich entweder gute Originalpressungen oder ein qualitativ gutes Reissue finde.
     
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  9. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Das erinnert mich an mein erstes Stereo-Erlebnis 1970 bei der Grundausbildung. Ein Zimmergenosse hatte ein Stereo-Tonbandgerät mit separaten Boxen mitgebracht und führte eine Aufnahme vor.

    Es handelte sich um einen Starfighter im
    Vorbeiflug von links nach rechts. Man hatte wirklich das Gefühl, der kommt von irgendwo draußen links, fliegt durch die Butze und fliegt weiter nach draußen rechts. :)
     
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  10. mcschmitz

    mcschmitz Strebt nach Höherem

    Bei meinem Subwoofer lässt sich die Phase per App tauschen. So brauch ich nicht in der Ecke an der Steckdose funmeln
    Manchmal ist der digital-Kram ja praktisch
     
  11. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Das ist aber die Phase des Stereosignals der Lautsprecher.

    Beim Ausphasen der Geräte geht es um die Stromversorgung, die besser funktioniert, wenn man die „Phase“ (eigentlich den Lichtleiter) der Steckdose mit dem dafür konstruktiv besser geeigneten Kontakt des Netzteils verbindet. Eigentlich „der Netzteile“ - das bringt noch mehr.

    Netzteile kommen zwar auch mit „verdrehten“ Steckern zurecht, müssen aber dann einen zusätzlichen Schritt beim Gleichrichten für die Elektronik machen. Vereinfacht gesagt.
     
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  12. Tobi-Sax

    Tobi-Sax Ist fast schon zuhause hier

    So, jetzt hab ich einen Volltreffer gelandet. Hab die "Sendepause" genutzt, Glück gehabt und gleich zugeschlagen. Anbei mein neues Rack.

    Mein Rack.PNG

    Ein Multimeter hab ich mir auch besorgt und die Geräte sauber ausgephast.

    @Dreas : vielen Dank für den Thread. Ohne diesen hätte das Thema bei mir weiter geschlafen.

    Jetzt fehlt nur noch ein Plattenspieler. Der Thorens TD 280MKii soll gehen.
    Ich liebäugel mit einem REGA Planar 6 mit Phono-Vorverstärker von Graham Slee Audio (GramAmp 2 SE).

    Habt Ihr Tipps für gute Phonovorverstärker / Dreher Kombis bzw. eigene Erfahrungen?
     
    Zuletzt bearbeitet: 12.Februar.2023
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  13. mcschmitz

    mcschmitz Strebt nach Höherem

    1000 Dank für die Erklärung, wieder was gelernt!
    Als Holzwurm hab ich dann doch nur angelesenes Halbwissen, was Elektronik betrifft…

    Nur zum besseren Verständnis, und falls es den Rahmen hier nicht sprengt:
    Was heißt in diesem Kontext „Phase des Stereosignals“?
    Dachte immer, dem Subwoofer wäre sowas egal, da er ja eh nur Mono kann und das Stereo-Signal beträfe nur die Beiden Sateliten
     
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  14. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Vielleicht sogar zu kompliziert.
    Denn die Netzteile sagen nicht "hoppla, da kommt der Strom jetzt 'andersrum', jetzt schalte ich noch ein paar Bauteile rein". Z.B. in diskret aufgebauten Netzteilen (wie sie gerne in teureren Verstärkern vorkommen, weil sie Gewicht haben) wird der Netzstrom zuerst einmal in einem Trafo runtertransformiert, damit ist die Sekundärseite auch galvanisch vom Netz getrennt, und es gibt keine "Phase" mehr, die der Gleichrichter sehen würde. Nur noch "Spannung".
    Schaltnetzteile kenne ich nicht so genau, aber die richten meines Wissen gleich einmal gleich (um den Strom dann hochfrequent zu schalten), und nach einer Brückengleichrichterschaltung gibts ja auch keine Phase mehr - das ist ja deren Job. Die Ausgänge "sehen" eine Halbwelle lang die Phase, die andere Halbwelle den Nuller, jeweils wechselweise.

    Alle Lautsprecher, die miteinander spielen, sollten zusammenpassende Phasen haben. Wenn der Sub genau mit der anderen Halbwelle daherkommt als ein Front-LS (trotz Frequenzweiche haben die ja eine gewisse Überschneidung), dann löscht sich da was aus bzw. spielt gegeneinander.
     
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  15. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Dem Woofer ist es egal… Dir nicht. Irgendwo werden die Frequenzen getrennt und an die Satelliten und den Woofer gelenkt. Das ist aber nie überschneidungsfrei.
    Weil nun die Lautsprecher das Signal in Schallwellen umsetzen sollen, ist es in nicht zu überschätzendem Maße hilfreich, wenn die Wellenberge an allen zwei bzw. drei Membranen (sind meist noch mehr - egal) in die gleiche Richtung ausschlagen.
    Tun sie das nicht, kommt es zu Auslöschungen weil der eine LS nach vorne und der andere nach hinten ausschlägt.
    Oder - in Fall eines Subwoofers - der Große gegen die zwei Kleinen.

    Falsch gepolte Lautsprecher sind sogar bei vermeintlichen High-Endern eine häufige Fehlerursache… das zu prüfen, bevor man die nächsten 1000€ für Klimbim ausgibt, spart ungemein.
     
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  16. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Wie dick ist Deine Kriegskasse…? :D

    Bei Phono-Pre im überschaubaren Bereich fallen mir Lehmann Black Cube (lehmannaudio.com schon die Kleinste ist sehr, sehr gut) und Ifi ZEN Phono ein…

    Beim Dreher …. Steht am Anfang die Prinzipfrage: Brett, Subchassis, Masse bzw. Riemen, Direkt oder Reibradantrieb. Da gibt es Glaubenskämpfe, gegen die eine Wüste Selmer-Rauferei hier im Forum ein echter Kindergeburtstag ist.

    Mein Tipp: Die guten alten Thorens (den Grundsound kennst Du ja mit Deinem 280) sind gut und preiswürdig, wenn sie professionell auf and Stand gebracht wurden. Mein TD2001 kommt z.B. von hier: plattenspieler-reparatur.de
     
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  17. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Ach ja - dann kommt noch die Frage nach dem Tonabnehmer - die unlösbar mit der Frage nach dem Arm verbunden ist.
    Insbesondere, weil es
    erstens keinen Sinn ergibt, einen teuren Dreher mit einem 50€ Audio-Technica zu betreiben, wie es bei vielen aktuellen Geräten der Auslieferzustand ist (und umgekehrt einen billigen Dreher mit einem 5.000€ Audio-Technica, die es auch gibt) und

    zweitens effektives Tonarmgewicht und die Nadelnachgiebigkeit des Systems zusammenpassen müssen und

    drittens die Prinzipfrage MM / MI / MC High Output / MC Low Output ansteht (die ich persönlich bis 2000€ für die Komplettkombi ohne Pre mit MM beantworten würde).
     
  18. Tobi-Sax

    Tobi-Sax Ist fast schon zuhause hier

    Super Tipp! Danke! Ich hör mir das Teil mal in Kassel an. Da werde ich sowieso mal vertiefte Gespräche führen. Idee für Tonabnehmer: MM System
    Clear Audio Performer, oder sogar
    Clear Audo Artist.
     
  19. Gelöschtes Mitglied 15173

    Gelöschtes Mitglied 15173 Guest

    Mir war das mit dem MC-Gehampel und der "Vorverstärker-Frage" dann igrnedwann auch überdrüssig und ich habe mich für ein gutes MM-System entschieden.
    Irgendwann war mir das ganze Anlagen-Rumgebaue zu doof, weil ich einfach nur schön Musik hören wollte. Da bin ich jetzt - und das ist auch gut so :D

    Bei manchen habe ich das Gefühl, dass das ähnlich wie mit einer Modelleisenbahn ist - wenn alles steht und gut funktioniert wird es langweilig. Für manche ist der Weg das Ziel.
     
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  20. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Naja - es ist weder bei MM noch MC noch sonstwo „Gehampel“.

    Ein gutes MM System muss genauso zum Arm passen und braucht eine gute Vorstufe.
    An einen im Verstärker eingebauten MM-Phonoeingang angeschlossen kann man eigentlich gleich ein billiges AT95 nehmen (Ausnahmen: Linn Majik und die alten Luxman).

    An dem „Anlagen-Rumgebaue“ habe ich auch wenig Freude und seit meiner letzten Aktion im Lockdown 2020 habe ich nichts verändert. Warum auch?

    Ich benutze meine Anlage zum Musikhören. Andere benutzen Musik, um ihre Anlage zu hören. Komplett anderes Hobby.
     
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