Gebogene Sopransaxophone für Anfänger

Hallo,

ich kann mich erinnern, dass ich vor vielen Jahren an einer Musikschule in Berlin kleine Kinder mit gebogenen Soprans gesehen habe. Vielleicht kannst du bei größeren Musikschulen mal nachfragen?

Auch glaube ich, dass du für diese Instrumente einen Servicevertag benötigst. Da wären die Holzbläser vermutlich eine gute Adresse.

 

https://tjsaxes.co.uk/products/alphasax/alphasax/alphasax
Moin! Ich weiß Du fragtest nach Sopransaxophonen, ich werfe trotzdem mal dieses hier ins Rennen, da vom Gewicht und Keywork her interessant…
LG Juju

 

Das geht ein bisschen in die Richtung, die ich dir auch vorschlagen würde.
Hier in Rheine arbeitet die Musikschule mit einem Musikgeschäft zusammen. Die besorgen die Instrumente, haben einen Wartungsvertrag dafür und wenn was ist werden die Instrumente abgegeben, repariert und gut ist.
Bei so einem Modell hat keiner ein Interesse an schlechter Qualität. Aber, der Betreiber des Musikgeschäfts darf bei der budgetfestlegung mitreden. Wenn er dann sagt, besser nur 4 sopran für 1000€ statt 5 für 800€, weil wenn er billig kaufen muss der Aufwand und damit der Wartungsvertrag teurer sein muss....
Welches Modell? Da halte ich mich raus. Mein alter saxfreund hatte sich mal ein noname gekauft für damals 500€, gebogen. Das musste auch erst zur Nacharbeit bis da ein einigermaßen gutes Teil draus wurde. Kosten etwa 1/2 GÜ on top. Da bist du dann aber schnell bei einem markeninstrument....

 

Das wird auch in D angeboten https://shop.hueyng.de/Instrumente/Saxophone/Kinder-Saxophone/ .

 

Danke für die Aufklärung! Wieder was gelernt

 

Kannst Du mir erläutern, warum ein Spielen mit Gurt "nicht die Idealhaltung" sein soll? Mit einem Gurt kann ich das Sopran doch auch leicht schräg halten, damit ich keinen Klarinettenansatz habe.

 

Hi,
Ich habe seit vielen Jahren ein Roy Benson SG-110 (Sopran gebogen, Goldlack)
(Gibt es wohl neu nicht mehr)
Bin damit super zufrieden, allerdings hab ich mir auch ein teures Mundstück dazu
Geleistet.
Es kling „fast“ genau so gut wie das Büscher von Jan Garbarek!

Roy Benson, testen, ausprobieren, kann nicht schaden.

 

Du sagst es selbst: du musst das gerade Horn "halten" und das gebogene eben nicht. Drück mal dein gerades Sopran einer 8jährigen in die Hand, mit Gurt und optimaler Spielhaltung, dann siehst du, um was es geht. So ein gerades Sopran ist für kleinere Kinder genau so ein Monstrum wie z.B. ein Tenor.

Wenn es ein "kindgerechtes" Saxophon gibt, dann ist es das gebogene Sopran. Manche nennen es spaßeshalber Kindersaxophon, und da ist was dran.

Ich habe ein gerades einteiliges Sopran und habe es einige Jahre lang sehr viel in einer Old Time-Band gespielt. Ich habe den rechten Arm nach einiger Zeit schon gespürt und den rechten Daumen auch. Am Tenor habe gar keinen Daumenhaken, das ist allein in der Belastung der rechten Hand ein großer Unterschied. Dabei liebe ich den offeneren Klang des geraden Soprans sehr, aber die unterschiedliche Belastung lässt sich nicht wegdiskutieren und auch nicht weggurten.

 

Das mit dem Gewicht kann ich verstehen, wobei ich da ehrlich gesagt selbst nach richtig langem Spielen nie etwas gemerkt habe. Mir ging es um die Aussage, dass man es mit Gurt nicht ideal spielen könne. Ob Gurt oder nicht ist meines Erachtens eine reine Geschmackssache. Ich fühle mich mit Gurt sicherer und richtig halten geht damit auch.

 

Nach einem Jahr auf der Klarinette kaufte ich vor genau 60 Jahren mein erstes Sopran. Ich habe zwar den Ring wahrgenommen, wäre aber nie auf den Gedanken gekommen, mir dazu einen Gurt zuzulegen. Niemand spielte das Teil mit Gurt. Mein damaliger Held Bechet spielte das Horn zurückgelehnt fast waagerecht, der von Firehouse 5 und später Steve Lacy und Alan Skidmore spielten ohne Gurt. Ich habe es mal probiert und kam damit nicht zurecht, dem Gurt irgendeine positive Wirkung zu geben.

 

Aber Du behauptest auch nicht, dass man nur ohne Gurt richtig Sopran spielen könnte.

 

Natürlich nicht, aber das hat hier auch niemand behauptet - auch @Livia nicht. Es geht hier aber auch nicht um "man", sondern um relativ kleine Kinder und für sie geeignete Saxophone. Und auch da geht es nur um Preise und Qualität ausschließlich von gebogenen Sopransaxophonen im von der TE in #1 genannten Rahmen.

 

"Im Normalfall ist die Körperhaltung wo der Gurt ein gerades Sopran trägt eigentlich nicht die Idealhaltung, sondern nur ein Kompromiss." (Ilikestitt)

Darauf bezog ich mich mit dem Gurt.

 

Einem erfahrenen Lehrer wie @ilikestitt oder @Livia wirst du generell einen wesentlich breiteren Erfahrungshorizont bezüglich Haltung und Ergonomie bei unterschiedlichen Schülergruppen zubilligen müssen als reinen Nurspielern wie dir und mir. Die haben Ahnung, wir nicht.

 

Normalerweise willst du den Hals in der normalen Stellung lassen beim Spielen wie wenn du gehst oder sitzt. In dieser Haltung hat der Kopf eine leicht Neigung nach vorne wodurch die Wirbelsäule keinen leichten Knick in die eine oder andere Richtung hat. Dieser Knick entspricht nicht dem normalen Verlauf der Wirbelsäule und führt zu Engstellen bei den Wirbeln in einem bestimmten Bereich und starken einseitigen Belastungen.
Vermeiden will man daß der Kiefer zum Hals einen 90 Grad Winkel bildet, oder die bekannte Handyhaltung. Beide führen zu einer unnatürlichen Haltung der Wirbelsäule und zu einem Knick, der auf kurz oder lang Probleme machen kann.
Jetzt versucht man beim Saxophon eine Haltung einzunehmen wo das Saxophon so gespielt wird daß man dabei nicht gegen die Anatomie arbeitet und der Hals (der eh schon mit Gurt stark belastet ist) nicht auch noch durch einen Knick zusätzlich belastet wird.
Orthopäden sehen diesen Knick durchaus kritisch (zumindest alle mit denen ich bis jetzt über das Thema gesprochen habe). Wenn du also Sopran mit entsprechender Haltung spielen willst, hilft der Gurt nicht mehr, weil er die Last nicht mehr richtig trägt. Soll der Gurt seine Wirkung erzielen wird der Kopf weiter nach unten genommen (Handyhaltung). Nimmst du den Kopf höher, muss der Daumen aber das Sopran deutlich mehr stützen und das geht nur bei ausreichender Kraft (gepaart mit leichtem Sopran). Diese Kraft haben Kinder meist nicht und würde auch zu einer Überlastung des Daumengelenks führen. Das Problem mit dem Daumengelenk tritt aber auch bei Erwachsenen auf.

 

Grundsätzlich ja. Aber auch bei "erfahrenen Lehrern" kursieren Mythen und ich will ja auch verstehen warum sie bestimmte Dinge so sehen.

 

Meine Erfahrung mit billigem gebogenen Soprano für Kinder: Wartungsintensiv, und wenn es ständig undicht ist und repariert werden muss, vergeht der Spaß recht schnell.

Gebogene Sopranos sind in der Herstellung aufwendiger, wurde mir erklärt, weil alles kleiner und enger sein muss. Kann man billiger machen, aber nicht mit höherem Qualitätsanspruch.
Außerdem ist es in Deutschland nicht so nachgefragt, bei geringeren Stückzahlen steigt aber der Einkaufspreis für den Importeur.

 

Für Kinder ist das gebogene Sopran ideal, allein aus ergonomischen Gesichtspunkten - wie schon mehrfach geschrieben! - Ich habe ein lackiertes Roy Benson by DIXON - gekauft Mitte der 90er für einen Spaßauftritt mit dem städt. Sinfonieorchester. Der Händler hatte es von einem Mitarbeiter einstellen und intonieren lassen. Ich spiele es immer noch gerne - am liebsten mit einem Yaganisawa-Mundstück - aber selten.

 

Was ich sagen wollte ist, dass die um 70% im Preis gestiegen sind.
Ich glaub ich hab für mein 202 so um die 1600,- bezahlt.

Ein Beispiel:

https://www.fmb-direkt.de/expression-sopransaxophon-sc-202l-gebogen

Dann kommt es dem baugleichen Schagerl schon näher.

Aber ich glaube wir sollten einen neuen Thread eröffnen, wenn wir über gebogene Soprane oder Unterricht mit CS für Kinder diskutieren wollen.
Das hier hilft der TE nicht.