Gebogene Sopransaxophone für Anfänger

Ich finde in dem Alter sollten Kinder vielleicht noch gar kein saxophon spielen.
Es ist das Gewicht, es ist die Ergonomie, Sopran ist schwierig sauber zu intonieren, man braucht schon Kraft .... da würde ich eher 2 Jahre warten, bis die kleinen gewachsen sind und mit einem Alto klarkommen. Für den musikalischen Einstieg gibt es ev bessere, weil kindgerechtere Instrumente...

 

Moin,

Ich habe im JeKits-Bereich tatsächlich regelmäßig 2. Klässler am gebogenen Sopransaxophon. Meine Erfahrung ist, dass das Gewicht überhaupt kein Problem ist, da die Kinder das Sax zwischen ihren Beinen auf dem Stuhl abstellen können. Unsere Saxe sind von Roy Benson, wenn ich mich nicht irre. Da ist der S-Bogen etwas stärker gebogen als bei meinem SopranSax, so dass die Kinder ihren Kopf gar nicht so stark neigen müssen. Da die Kinder noch nicht stundenlang spielen, ist diese Haltung auch nicht wirklich ein Problem.

Das mit der Intonation ist auch nicht so dramatisch, wie viele glauben. Die meisten Kinder spielen mit offenen Ohren und gleichen ihre Töne an meine an, manchmal reicht ein kurzes "Hör mal hin." Und in die Höhen, in denen die Intonation wirklich kritisch wird, kommt man mit den Kleinen eh nicht so schnell. Bis dahin haben die meisten lange aufs AltSax gewechselt.

Ach, und die meisten Defekte an den Roy Benson Saxophonen entstehen bei uns meist durch Ungeschicklichkeiten der Kinder, z.B. der vergessene Reißverschluss am Koffer. Verbogene Klappenkäfige kommen am häufigsten vor, danach sind's dann klebende Klappen und schwächelnde Federn. Nach 10 Jahren plus aber völlig okay.

 

Zum Thema gebogene Sopransaxophone für Kinder :
Ich empfand beim Anspielen so ein Teil unangenehm laut. Der Becher strahlte gefühlt direkt in mein Ohr. Vielleicht sollte man mal Pegelmessungen am Kopf vornehmen und einen Ohrenarzt konsultieren, ob das so kindgerecht ist.

Zum Thema gerades Sopran und Gurt:
Beim längeren Spielen / Üben benutze ich bei meinem einteiligen geraden Sopran immer einen Gurt. Die Gewichtsreduktion schätze ich auf 20 - 30 %.
Der Vergleich mit der Klarinette hinkt, denn diese, zumindest meine ist deutlich leichter als das Sopransaxophon.

Gruß,
Otfried

 

Ist auch meine Einschätzung, dass der Gurt zumindest etwas Gewichtsreduktion bringt.

 

Dies war auch die Ansicht meines ersten Saxofonlehrers (in Hauptberuf Blockflötenlehrer).

Wie wird dies denn generell bei Blasinstrumenten gesehen?

 

Ich unterrichte nun seit drei Jahren mit gebogenen Sopransax mit sehr großem Erfolg. Und als ehr konservativer Lehrer bereue Ich es sehr, es nicht schon Viel früher gemacht/ausbrobiert zu haben. Man kann mit einem Kreuzgurt/rucksackgurt das ganze Gewicht(wenn mann möchte)nehmen. Die Kinder sind total begeistert vom Saxophonspiel. UND....Intonation etc.,...wirklich?!? Der Spaß am Saxophon und der Musik sollte zuerst im Vordergrund stehen und als Lehrer Immer den Blick auf den Ansatz haben. Später wenn die Kinder umsteigen auf ein größeres Instrument, dann kann man ja auf die Wichtigeren Elemente des Saxophonspiels verstärkt Einfluss nehmen. Natürlich muss man sich auch als Lehrer damit beschäftigen. Die Richtige Notenliteratur suchen und zusammenstellen immer im Blick auf/mit dem Notenumfang, etc. Ich verwende die Sopransaxe von Arnold+Sons (Stölzel) mit ESM Mundstücke und entsprechend leichte Blätter von 1,5 bis mittlerweile schon 2,5. Und wenn ein Kind nach der üblichen Ausbildung - musikalische Früherziehung-Blockflöte- Saxophon eben schon mit 7 oder 8 Jahren lernen möchte, dann lasst es ans Sax ran

 

Ein sehr gutes gebogenes Sopran steht in den Kleinanzeigen.

 

Hast du gelesen, worum es der Threadstarterin geht?

 

@ livia , ich würde mir einfach bei Thomann eins zur Ansicht bestellen, dann kannst du es selbst beurteilen.

 

Vielen Dank für die vielen Antworten! Auch über die Information bzgl. Alternativen wie Kinder-Altsaxophone, von denen ich schon gehört hatte, aber noch keines gesehen.
Trotzdem soll es beim gebogenen Sopran bleiben. Von den günstigen Instrumenten scheint es bei euch keinen Favoriten zu geben - laut Instrumentenwerkstätten nehmen sie sich auch meist nicht viel. Ich tendiere momentan zum Yoshino wegen der Anbindung an die Holzbläser, bin aber noch nicht am Ende meiner Überlegungen.
Wegen des Budgets muss ich sowieso noch genauer nachfragen, über konkrete Zahlen wurde noch nicht gesprochen. Wir haben jedoch schonmal ein Yoshino angeschafft, das nach jetzt drei Jahren - eines davon in permanenter Benutzung durch einen jungen Schüler - noch in einem sehr guten Zustand ist. Interessanterweise waren die Preise damals so, dass Roy Benson und Arnold & Sons günstiger waren, unter anderem deswegen wurde es ein Yoshino. Jetzt sind die Preise nahe zu gleich (da Roy Benson und Arnold & Sons teurer geworden sind).
Leider gibt es einen großen Preisunterschied zu Schlagerl. Aber ich werde schauen.
Es müssen auf jeden Fall mindestens 3 oder sogar 4 Instrumente werden. Das Instrumentenkarussell findet in Gruppen von 3 Kindern statt, da ist es schöner, wenn jeder gleichzeitig ein Instrument in der Hand halten kann.

 

Hat nur bedingt etwas mit dem eigentlichen Thema zu tun, aber ich habe beim Mitlesen mal auf die Expression-Seite geguckt und gesehen: Die gebogenen Soprane haben die Becherklappen links. Das kenne ich ich sonst nur von historischen Saxos. Wozu ist das gut?

 

Yanagisawa hatte früher die Klappen links und alle haben es nachgebaut. Umentwickeln auf Klappen rechts wollen die Taiwanhersteller vermutlich aus Kostengründen nicht. Der Tisch für den linken Kleinfinger ist bei Klappen links anders. Mir liegt der moderne Tisch bei den Modellen mit Klappen rechts besser, er entspricht der heute gängigen Anordnung.

 

Mein Schagerl (istgleich Green Hill) hat die Becherklappen rechts.

 

Tolle Optik...voll meine Geschmacksnote !

 

.....stimmt alles, irgendwie, ....
bei mir entwickeln Gegenstände in meinen Händen "Fallsucht", bei Körpergröße 188 fällt somit ein sopi tief....
Ein Gurt, auch wenn er die Last nicht nimmt, verhindert aber den tiefen Fall....und den Griff ins Portemonai (Pottmanee)....

 

Und zwei abbe Schrauben.

 

Stimmt schon, natürlich gibt es Klappen rechts aus Taiwan. Das sind aber nur wenige.

 

Ich hatte ein modernes Yanagisawa, mit Becherklappen rechts. Das fühlte sich für die rechte Hand mit meinen langen Fingern irgendwie nach Gefängnis an. Auf dem SC 880 fühle ich mich viel wohler.

 

Kinder können nicht ansatzweise (Wortspiel, höhö) so viel Druck aufbauen wie Du, der seit Jahrzehnten Blasinstrumente spielt. Auch werden die keine Jazz- oder Popmundstücke draufgesteckt bekommen, mit denen man den Putz von der Wand spielen kann.

Davon ab: Als ich kürzlich auf Sopransax-Safari war, hatte ich unter vielen anderen, ein gebogenes Yani vor der Flinte. Man hört sich selbst schon viel besser mit sowas, als mit einem geraden Sopran. Mir gefiel der Klang weniger als bei einem anderen (das es dann geworden ist) und bei meiner Größe und, ähem, Statur … kam ich mir eher vor wie der Clown mit dem lütten Hörnchen.

Für Kinder finde ich das prima. Immer nur Flockblöte oder Ukulele ist ja auch fad. Und Kindergeige erst recht.

Spoiler: Geige

Was ist schlimmer als ne hohe Geige?

… zwei hohe Geigen …

 

Ich fand es schon bei leisem Spiel sehr auffällig, aber vielleicht bin ich ja auch überempfindlich. Ergonomisch ist das gebogene Sopran natürlich optimal für Kinder.

Gruß,
Otfried