"Taschen-Saxophon" für Kinder?

Ja. Kinder müssen das Lernen auch nicht immer ihren Willen zu bekommen. Das gleiche bei Hunden und Katzen, wenn du jedes Mal nachgibst wenn gebettelt wird, dann wird das Tier deutlich zunehmen.

Sicherlich ist das ganze Leben ein Risiko aber man muss selber abwägen welches Risiko man eingehen will und welches nicht. Die Empfehlung in der Uni kam ja nicht zum Spaß, sondern weil halt schon Probleme bekannt waren, die auftreten können. Das heisst nicht daß diese auftreten müssen aber man sollte auch nicht so tun als wenn es da keine Risiken gibt. Ich kenne Zahnärzte die haben generell vor den bleibenden Zähnen davon abgeraten mit Saxophon anzufangen. Entscheiden müssen nachher die Eltern auf Basis der Informationen, die sie bekommen haben.

Man sieht doch als Lehrer immer gar nicht, was das Kind ganz genau macht und ob es zu viel ist oder nicht (zumindest in einem bestimmten Bereich). Du siehst auch nur von aussen auf den Ansatz, mehr geht halt leider nicht und da sind die Rückschlüsse begrenzt.

Für Probleme müssen nicht erst Schmerzen kommen.

 

Gunhild Carling - damals 9 - hat vermutlich auch schon etwas früher angefangen, und was sie das spielt sieht auch nicht nach "Kinderposaune" aus

LG
Albrecht

 

Ja, das Gute an der nicht weit gelegenen Musikhochschule:

Ich hab ein Musikhaus gefunden, dass ein Instrument vermietet und die Miete nach 1 Jahr zu 100% auf den Kauf anrechnet. Wartung/Service ist recht günstig dabei und man kann während der Laufzeit sogar das Instrument wechseln, wenn nötig. Die schauen sich das auch am Kind an und passen den Gurt an. Richtig gut.

Denke, da ist das Risiko sehr gering was die Ergonomie betrifft. Und wegen der Zähne/Kiefer schauen wir halt.

 

Sehe ich genauso, ich kann sehr gut "Nein" sagen.

Aber man merkt ihm halt an, dass das sein absoluter Herzenswunsch ist, das geht tiefer als ein plüschiges Haustier haben zu wollen oder einfach mal was auszuprobieren. Sonst hätte ich mich hier niemals angemeldet und nachgefragt. Er klimpert halt auch bissi auf dem Klavier mit mir und hat "Die kleine Schlagzeugschule" am Schlagzeug der großen Schwester alleine durchgearbeitet (ohne dass wir ihn dazu animiert hätten)... Blockflöte spielt er intuitiv ein paar Kinderlieder, probiert da bissi rum... aber er will unbedingt

SAXOPHON spielen!

Er liebt das Instrument, seitdem er den Klang zum ersten Mal in seinem Leben gehört hat, im Autoradio in irgendeinem 80er-Popsong. Das ist über ein Jahr her, und es war NICHT die hübsche güldene Tröte sondern der Sound. Und seit einem halben Jahr gibt er echt alles um das lernen zu dürfen.

"Bitte Mama, ich spiel auch weiter Klavier wenn du willst, aber BITTE SAXOPHON!" Klavier spielt er übrigens offiziell gar nicht. Er setzt sich nur manchmal dazu um die Klimper-Muddi zu erfreuen. Unterricht hat er noch gar keinen.

 

Als ich meinen ersten so extrem jungen Schüler unterrichtet hab, ging das so zu:
Ich hab die Mutter angerufen um ihr zu sagen, dass der Junge noch zu klein wäre.
Der junge Mann hat im Hintergrund mitgehört, mitgekriegt dass da jemand von der Musikschule anruft und brüllte die ganze Zeit:
"Ich spiele Saxophon, ich spiele Saxophon.." Ich hab es heute noch im Ohr Da habe ich es nicht über's Herzu gebracht abzusagen und sagte zu, es zumindestens mal zu probieren.
Es hat dann auch funktioniert, und er hat später ein recht hohes Level erreicht.

 

Ich habe so gar keine Ahnung! Ich bin eher im Black Metal unterwegs, da sind viele orchestrale Elemente drin. Als viele der skandinavischen einschlägigen Bands anfingen, da tatsächlich auch mit Saxophon zu experimentieren, war ich persönlich raus.

Die Musik im Gesamten hören meine Kinder aber nicht. Ich höre wenn sie nicht da sind oder mit Kopfhörern. Keine gute Kindermusik halt. Sie hören mich beim Üben auch nur Solo am Klavier...

Zuhause läuft kein Saxophon, Livemusik kennt er kaum (da von 3-6 J.) Corona war und wenn dann eher mittelalterliche Klänge oder Randale (Kinderband). Zu Metal darf er nicht mit. Gibt auch keine Großeltern, die da irgendwie geprägt haben und die Kita war absolut Standard Zuckowski/Rosin/trad. Kinderlieder gab es da nur. Also null Sax im Umfeld.

Anscheinend Liebe auf den ersten Ton ‍♀️

Der Papa ist ein sehr unmusikalischer Mensch, der könnte komplett ohne Musik leben (ver-rückt).

Warum Saxophon? Keine Ahnung, wirklich nicht

 

Mein Sohn hat mehrfach geweint bei Absagen zweier Musikschulen. Zum Instrumentenkarrussell hab ich ihn dann vor 6 Monaten angemeldet, quasi als "Tröster". Da sind wegen Corona aber auch lange Wartezeiten. Das beginnt im September. Will er gar nicht, eigentlich will er Saxophon und sonst nichts.

Memo an mich: Eierpappen sammeln

 

Mich hat tatsächlich mal jemand bei einer Schnupperstunde gefragt, ob man das Saxophon auch mit Kopfhörern spielen könne.
Ich hab die blöde Antwort auf die blöde Frage runtergeschluckt.

 

Ja ist ja auch absurd. Ein Instrument muss klingen!

Außerdem wären Kopfhörer für so junge Kinder auch eher bedenklich, Stichwort Mittelohrentzündung.

Wir werden das mal in den nächsten Wochen versuchen mit dem Leihinstrument und Unterricht, und wenn er zu viel üben will (Stichwort Kieferentwicklung) gibt es halt klar begrenzte tägliche Spielzeit. Mit fest definierten Zeiten für was-auch-immer hab ich gute Erfahrungen gemacht bei ihm. Das klappt gut.

Danke danke danke für eure tollen Antworten und Fragen, die Tipps, Hinweise, Links und das Interesse am Sax Nachwuchs.

Daumen hoch! ♥️

 

Eine Wand voller Bücherregalen oder nicht zu leichte Vorhänge vor leeren Wänden haben mindestens den gleichen Effekt und sehen etwas besser aus.

 

Ein Kind, dass sich so vehement etwas "Vernünftiges" wünscht, ist ein großes Glück! Schade wäre, wenn er durch zu langes Warten die Lust verlöre und resignierte. Deshalb würde ich den Wunsch, so es aus medizinischer Sicht geht, unterstützen. Vielleicht suchst du einen Lehrer, der selbst Kinder ungefähr in dem Alter deines Sohnes hat und die Risiken kennen. Außerdem würde ich mit ihm vereinbaren, dass er seine Zähne und Kiefer alle paar Monate vom Zahnarzt untersuchen lässt, um Schäden zu vermeiden. Und ich würde ihn beim Üben beaufsichtigen, damit er sich nicht "ganz cool" das Instrument ohne Gurt in den Mund steckt oder ähnliches.
Eventuell wäre Klarinette "ungefährlicher" für die Anatomie, weiß ich aber nicht, können sicher die Pädagogen und Medziner hier beurteilen. Das Instrument wäre jedenfalls eine gute Vorbereitung aufs Sax, das er dann in 1-2 Jahren sicher viel leichter lernt. Viele Lehrer unterrichten ja auch beides.

 

Die Klarinette wurde ihm von mir auch schon vorgestellt, weil das mit dem Klangblatt ja zumindest ähnlich ist. Wurde mit vorwurfsvollem Blick abgelehnt . Da bliebe er lieber bei der Blockflöte

 

Oder Du kaufst die billigsten Matratzen (da kriegt man den Schaumstoff billger als wenn man Schaumstoff kauft) und dübelst sie an die Decke...
Aber ja: in einem ungedämpften Raum ist das Sax zu laut.

 

Nein gleiches Problem, wenn nicht sogar grösser.

 

Hallo Klimper,

betreffend Zähne: kenn einen ähnlichen Fall im Bekanntenkreis, der Sohn (6 Jahre) wollte unbedingt Trompete lernen, mehrere Lehrer rieten zum Warten, bis die Milchzähne rausgewachsen wären,
anderer Lehrer hat ihn aufgenommen (pocket-trumpet), er hat sich super entwickelt, Erfolge in Musikschulbands, usw.. gehabt,
hat in diesem Fall funktioniert, kann man nich verallgemeinern...
Mein Tip: ermögliche deinem Junior alle Chancen, die euch zur Verfügung stehen..

Eierkartons machen den Raum dumpf / mumpfig nach innen, dämpfen aber keinen Schall nach außen - ev:

motivierte Grüße
Dsharlz

 

Ich sehe das primäre Problem aber eh in der Lautstärke im Raum - Du kennst mein Zimmer... und wenns im Raum leiser ist, geht wohl auch weniger raus. Und ein Sopran erzeugt ja vor allem hohe Frequenzen, da reicht es vorerst, diese Frequenzen zu dämpfen. Bei tieferen Frequenzen habe ich andere Empfehlungen, wie hier schon in entsprechenden Themen beschrieben.

 

Ich habe mir übrigens auch von klein auf ein Saxophon in den Kopf gesetzt gehabt. In der Musikschule haben mich die Lehrer genötigt, erst Blödflocke und dann auch noch Klarinette zu lernen, weil das so gehört.
Das hat meine Entschlossenheit auf die Probe gestellt und geschadet hat es auch nicht, mag beide immer noch. Ob die Argumente sinnvoll waren, ist eine andere Frage.

 

So war das bei mir damals auch. Ich habe beides verweigert und mir das Saxofon dann halt selber beigebracht.
Gut, Blockflöte hat mir meine Mutter ein wenig gezeigt, aber mit der Klarinette bin ich trotz Liebe zur Musik Benny Goodmans nie richtig warm geworden, sie ist mir zu leise und die Griffart nervt mich einfach.
Wahrscheinlich mag ich Benny Goodman nicht wegen, sondern TROTZ Klarinette.

 

Die Blökflotte war bei uns im Musikunterricht in der Schule am Programm. Ernst genommen hab ich dieses Instrument damals nicht. Wir hatten ja Klavier daheim...

 

Unser Musikverein hat eine Kooperation mit der Grundschule am Ort.
Ab der 2. Klasse können Kinder ein Blasinstrument lernen, es sind immer 3-4 Kinder dabei ,die sich für Saxophon entscheiden.
Die Kinder spielen Alt-Sax, das passt bei 90% der Kids.
Es gab noch nie ein Problem und die Kinder haben einen riesen Spaß daran, von den extrem positiven sozialen Aspekten in einem "Orchester" zu spielen ganz zu schweigen.