Anfängerproblem: Intonation, welche Rolle spielt das Instrument?

@ilikestitt Danke noch einmal für deinen ausführlichen weiteren Beitrag.
Ich glaube wir liegen mit dem was grundsätzlich Thema hinsichtlich Intonation ist, überhaupt nicht auseinander. Der Weg, den ich genommen habe, führte für mich zum Ziel. Und zum Beispiel eine Ansage eines Lehrers, der zu mir sagte: stell dir den Ton vor und dann spiel ihn, passt da für mich auch dazu. Ich hätte das nicht gekonnt, ehe meine Vorstellung von wie der Ton klingen sollte, nicht gefestigt war. Inzwischen kann ich zum Beispiel ein Stück spielen und bemerke, wenn etwas, ich nenne es mal "unpassend" klingt. Das kann die Gesamtstimmung betreffen oder einzelne Töne, da gibt es ja ein paar, die je nach Instrument (Alt, Tenor oder Bari) leichter daneben gehen.
Spiele ich die gleiche Stimme, zum Beispiel mal ein Stück zusammen mit meiner Lehrerin, dann kann ich mich ganz unbewusst total in den anderen Ton hinein spielen /fühlen /hören. Das konnte ich aber eigentlich schon immer, darum habe ich es nicht erwähnt. Die Fähigkeit beim Solospiel zu hören ob es gut klingt oder ob es schräg ist oder Ausreißer drin sind, die musste ich erst entwickeln und die ist auch noch weiter ausbaubar. Den Weg dahin habe ich so wie beschrieben erlebt. Vermutlich auch noch mit anderen Übeformen gekoppelt, due mir vielleicht nicht so bewusst sind. Zum Beispiel Play alongs und so.

 

Ich verstehe gerade in der Diskussion überhaupt nicht, warum anscheinend jetzt jeder glaubt, dass ich nur auf das Stimmgerät starre und zu nichts anderem in der Lage bin. Zumindest empfinde ich machen Beitrag so.
Zum Beispiel schreibt @Jacqueline gerade, durch das Hören der Tonabstände könnte man erkennen ob gut intoniert wird. Dem will ich gar nicht widersprechen aber mir ist eine solche Fähigkeit nicht angeboren also muss ich sie anders entwickeln.
Aber ich fürchte wenn das und Ähnliches die Voraussetzungen für Meinungsäußerung hier ist, muss ich mich wohl eh ausklinken.

 

Auch dazu fällt mir etwas ein :
Vor kurzem war ich beim Sax Doc. An meinem Alt war etwas nach zu stellen und ich habe das (Vintage) Alt einer Freundin mitgenommen an dem auch etwas war.
Nach erfolgter Einstellung hat der Doc beide Instrumente mit ein paar Tonleitern und Ähnlichem angespielt. Ich habe die Instrumente als extrem unterschiedlich wahrgenommen. Und das sind sie auch. Das eine sehr hell und klar, das ander dunkel und eher rauchig. Dennoch wurde das Gleiche darauf gespielt. Und ich habe das alles mit seinen Differenzen gehört. Für mich ein neueres Erlebnis. Früher hätteich eher gedacht, da wurd sehr unterschiedluches drauf gespielt. Naja, das eher noch so am Rande...

 

Mir ist sie auch nicht angeboren. Ich bin bloß der Meinung, dass man diese Fähigkeit mit Hilfe des Stimmgerätes nicht erlernt.
Und du meintest, dass beim täglichen Üben die Tonleitern immer mit Stimmgerät kontrollierst. Siehe nachfolgendes Zitat von Dir.

Du sagst, dass du seit 10 Jahren spielst und seit ungefähr 3 Jahren intonierst du zuverlässig.
Das ist ja ein recht langer Zeitraum (wenn du regelmäßiges geübt hast).
Da könnte man die Vermutung haben, dass das mit den Tonleitern und dem Stimmgerät nicht so zielführend war und du nun deine verbesserte Intonation durch jahrelange Spielpraxis erreicht hast.
Das schließt aber eben nicht aus, dass andere Spieler Wege aufgezeigt bekommen haben (ohne Stimmgerät!), die schneller zum Ziel führen.
Ich habe meine Tonleitern nie mit Stimmgerät kontrolliert, das wurde mir nicht gezeigt.
Meine ersten Intonationsübungen hatte ich bei meinem 2. Lehrer nach 1,5 Jahren. Zuerst habe ich gar nichts gehört, aber innerhalb von kurzer Zeit (Monate) hab ich ein Gehör dafür entwickelt, wenn Töne clashen, viel Reibung bzw Schwebungen erzeugen.
Das allerdings mit einem Referenzton.
Das Hören von Tönen nebeneinander ist schwieriger. Eine Dur-Tonleiter hat ja einen gewissen Klang. Ebenso wie ein Akkord, jede Umkehrung hat einen eigenen Klang. Irgendwann hat man den im Ohr und dann hört man Töne, die aus der Reihe tanzen mit zunehmender Treffsicherheit.

Eigentlich braucht es auch gar keine Tonleiter, eine kleine Melodie ist eine Reihe von Tönen.
Wenn da irgendein Ton nicht passt hört man das. Ich bin mir sicher, dass du einen falsch intonierten Ton in "Alle meine Entchen" hörst.
Evtl eignet man sich diese Fähigkeit durch Spiel und Hörpraxis an. Das ist dann bei dir, bei mir, wahrscheinlich passiert....und bestimmt auch noch nicht abgeschlossen.

 

Ich bin jetzt raus. Ich glaube ich kann mich hier tot diskutieren und habe den Eindruck dass doch irgendwie was mit der Austauschkultur nicht stimmt. Das ist ja ätzend.

 

Natürlich kann ein Tuner (und ein Metronom auch) hervorragende Dienste leisten. Es kann helfen auf dem Weg zum Ziel. Die Anwendung ist tw. stressig und fordernd. Und mit einem Metronom begreift der Spieler z. B. noch lange nicht, wie es zum Groove kommt...

Kritisch sehe ich mittlerweile eher solche Leute, die davon reden, dass "man es hört"... Mit solchen Experten machte ich über die Jahre so manches Mal sehr überraschende Erfahrungen...und oftmals eher ernüchternd....

 

Ich hatte in meiner Karriere als Lehrer schon so manchen - äh - unterdurchschnittlich "begabten" Schüler.
Ehrlich: Keinen einzigen, der nicht die Reibung eines zu einer Drone schlecht intonierten Tones gehört hätte.

 

Go for it! Gönne es Dir wenn Du es Dir leisten kannst, das Leben ist viel zu kurz, wir wissen nie, wieviel Zeit uns noch bleibt, vor allem je älter wir werden...
LG Juju

 

Geduld - Toleranz - gelegentlich Humor sind die Zutaten jeden "Experten"forums.

Kultur eben...

 

Tatsächlich schaue ich da nicht nach einem Tenor,das gebe ich nicht mehr her Alt und Bari sind aber bei mir austauschbar,weil keine Liebe sondern nur wenn gebraucht Mittel zum Zweck. Die kommen wenn ich sie mal brauche und gehen wenn nichts ansteht,also ein reines Werkzeug. Das Tenor ist Ware Liebe

 

Manche(r) ja, Manche(r) nein. Ich habe mir vor Jahren bei den TOTM den Mund verbrannt, da ich einen der Einstellenden auf seine ziemlich schräge Intonation hingewiesen habe. Der meinte doch tatsächlich, ich solle ihm sagen, welcher Ton an welcher Stelle es wäre, der nicht richtig intoniert wäre
Das komplette Stück war dermaßen out of tune, dass das zuhören körperlich weh tat.

 

Die Idee mit der Rechtschreibprüfung aus dem anderen Fred ist vielleicht doch nicht so schlecht…

 

Ich hab es mir verkniffen, musste das sein
Dafür zahlst Du 10 Euro Spende an das Forum, damit der Titel im Anektoden-Thread geändert wird, aber subito!
Ich beteilige mich mit 5.

Dafür kriegst auch was Schönes zu hören...

 

Auch wenn Du eigentlich raus bist:

Das glauben alle, die Deine Beiträge unvoreingenommen gelesen und im Fortgang der Diskussion gesehen haben, wie verbissen Du Deine Argumente gegen zwei Mitforisten verteidigst, die den größten Teil ihres Lebensunterhalts als Instrumentallehrer bestreiten…

Nein, niemand glaubt wirklich, dass Du nur auf das Stimmgerät starrst.
Ich persönlich glaube nur, dass Du es zum Thema Intonation tatsächlich *nicht* besser weißt, als @ilikestitt und @Ton Scott

 

Ich zahle höchstens, dass er NICHT geändert wird

 

+1.
Schlechte Intonation zu hören erfordert keine speziellen Fähigkeiten. Man hört Schwebungen und Kombinationstöne, die grundsätzlich nicht schwer wahrnehmbar sind, sondern sich oft sogar aufdrängen. Was man lernen muss ist, worauf man hört und, noch schwieriger, ob man in einem komplexen Klang mit mehreren Stimmen hoch oder runter muss.

 

Dies ist der Kernsatz.

Dies ist der effizienteste Weg, die Intonation zu verbessern.

Wichtig ist immer der Bezug zum Grundton.

Beim Kontrabass und beim Fretless-Bass entwickelt sich über die Finger ein "Positionsgedächtnis", das aber ständig hörend korrigiert wird.

 

Leute, ich warne euch. Wenn wir noch lange täglich auf den Threadtitel starren, erkennt man bald Saxophonforisten daran, wie sie Anektode schreiben. Klarer Fall von visueller Konditionierung - ohne Stimmgerät.

 

Demnächst wird es von chatdingsbums zitiert und in drei Jahren steht es als Alternative im Duden.

 

Wenn's im Forum mal echt wild wird und jemand etwas Beleidigendes postet kann es möglicherweise sogar zu Anecktoten kommen!
Nimm das, scheiß KI!