Absteigendes Kulturgut?

Das geht doch gar nicht. Aber wenn im Kollegium Niemand ist, der das kann und will, dann muss man Externe halt einkaufen und das ist leider auch nicht gewollt und dann wird es einfach nicht mehr angeboten (worüber so mancher Rektor sich sogar freut).

 

Die Idee der Verbeamtung ist schon deswegen Schwachsinn, weil uns das Rentensystem in ein paar Jahren eh droht um die Ohren zu fliegen und immer mehr Leute nicht einzahlen lassen ist nicht die Lösung.

 

Was sie aber trotzdem machen, sie streiken durchaus, hat ja keine Konsequenz.
Ich erlebe, daß Menschen, die Lehrer geworden sind, sich das alles etwas anders und romantischer, wie in einem Film, vorgestellt haben. Kommt dann die bittere Realität, ist der Enthusiasmus schnell beerdigt. Spätestens, wenn sich die Kollegen gegenseitig mobben (kommt öfters vor als man denkt) und die Lehrer sich auch noch im Klinch mit dem Rektor befinden, ist jede Motivation weg.

 

Da gebe ich dir recht. Allerdings Schüler, die teilweise komplett untrainiert sind auf Zeit durchaus ordentliche Strecken laufen zu lassen oder sie in irgendwelchen sportlichen Disziplinen zu bewerten, die man nur mit dem Schulunterricht allein kaum richtig lernen und ausführen kann, ist halt auch dämlich.

 

Schulsport orientiert sich immer noch an Infos und Ideen vor sonst wie vielen Jahren, oft wissen Sportlehrer über aktuelle Kenntnisse gar nicht bescheid und überlasten gerne auch mal untrainierte Kinder. Und auch die Sportlobbyverbände werden wohl wenig Interesse daran haben, daß Pilates, Körpergewichtstraining, Coretraining etc. in der Schule stattfindet. Es soll ja eher schon gecheckt werden, wer der nächste grosse Turner oder Fußballer werden könnte. Da geht es nicht um das Wohl der Schüler, sonst müsste Sport in Schulen ganz anders aussehen.
Und Kinder machen meist Dinge, wo sie glauben, daß sie halt cool dadurch wirken (inklusive so schlauer Challenges wie jeden Tag 100 Liegestütz etc.) oder was sie irgendwo aufgeschnappt haben als der nächste Coole Scheiss, inklusive Proteindrinks und ähnlichen Mist. Nur zeig mir mal einen Jungen in der Pubertät, der das cool finden würde im Schulsport Pilates zu machen (wovon ich ein grosser Fan seit Jahren bin).

Oh doch, die Schwimmer konnte man immer am breiten Kreuz erkennen.

 

Zum Thema Schule: Noch 45 Tage netto!

 

Bei mir noch 5, ätschi bätschi

Dafür habe ich noch nicht fürs Abitur zu lernen begonnen

Speziell darum ging es mir. Ich habe einen Klassenkameraden, der regelmäßig schwimmt. Der hat ein breites Kreuz und schwimmt super, er ist aber kein Muskelpaket.
Diejenigen, die Aussehen wie Body Builder hingegen waren beim Schwimmen nicht besser oder teilweise schlechter als ich (und ich bin nicht gut), weil sie nur ihre Maximalkraft trainieren und auch nicht alle Körpergruppen ausgewogen beanspruchen.
Bei den Mädchen wiederum sehe ich oft das Problem, dass sie zwar oft Beine wie ein Pferd haben, dafür aber eine Körperhaltung, bei der ich mich frage, ob der Rücken nicht gleich einfach durchbricht und der Oberkörper hinten runterfällt.
Wie gesagt, ich bin selbst kein Vorbild was das alles angeht, aber wenn man schon so viel Zeit in Sport investiert, sollte es doch etwas ausgewogener und gesunder ablaufen. Da finde ich es schade, dass niemand darauf zu achten scheint, auch in den Fitnessstudios. Ich bin zum Glück immer nur in den unbeliebten Rentner-Fitnessstudios gewesen, wo mir viel Führung und Korrektur geboten worden ist.

 

Schwimmen ist meiner Meinung nach, in erster Linie eine Technikfrage und nicht die Körperkraft

 

Schwimmen ist tatsächlich technisch anspruchsvoll. Ohne die richtige Technik läuft da nix - aber ohne die spezifische Kraft (in Kombination mit Ausdauer) wird man nicht wirklich schnell (wenn das ein Ziel ist).
Zu meiner aktiven Zeit hat man praktisch nur im Becken trainiert. Heute hat spezifisches Krafttraining einen großen Anteil.

So long
Stevie

 

Das hängt davon ab wie viel er schwimmt und ob er das als Leistungssport macht.

Grosse Muskelberge mögen für manche Personen ästhetisch schön sein, funktional gesehen sind sie meist weniger effektiv. Man sieht das beim Yoga recht gut, wenn schon beim herabschauenden Hund so mancher Bodybuilder sehr schnell zusammensackt, weil er sein eigenes Gewicht nicht halten kann.

Bei Jugendlichen sehe ich oft, daß die möglichst billig trainieren gehen wollen und das geht halt in den Fitnessaldis wie McFit. Da gibt es aber weder eine vernünftige Betreuung durch gute Trainer, noch vernünftige individuelle Programme. Die meisten Jugendlichen erzählen mir, daß sie da komplett sich selbst überlassen sind, gar nicht wissen was sie alles falsch machen können und sich dann Übungen von anderen Jugendlichen zeigen lassen oder bei Youtube suchen. Das führt dann zu Fehlbelastungen, Schäden und einem oft unausgewogenem Training. Für billig will ich, zahlt man in dem Bereich halt einen Preis.

Du siehst doch wie schlecht das schon im Sportunterricht in den Schulen abläuft, der halt auch nicht als Ausgleich gedacht ist, sondern zum Anfüttern und Entdecken von neuen Talenten für den Sportbereich und die meisten Fitnessstudios sind halt aufs Geldverdienen ausgelegt.

 

@ilikestitt:
Ich denke doch, dass nicht für alles Dein persönliches Umfeld oder Deine persönlichen Erfahrungen (bzw. die vom Hörensagen) repräsentativ sind. Hoffe ich zumindestens.

 

Ein Königreich für Deine "Wahrheiten".
Deine Aussagen über Sportunterricht an allgemeinbildenden Schulen würde bei meinen Kollegen nur ein ungläubiges Kopfschütteln hervorrufen.

 

Bei aller persönlicher Musikliebe möchte ich schon mal anmerken, dass das gegeneinander Aufwiegen von Musikunterricht und Sportunterricht in der Schule ziemlich hinkt.
Wir haben ein zunehmend übergewichtiges Völkchen mit ausgeprägtem Bewegungsmangel, die Kinder werden im Schnitt dicker, Diabetes und Rückenleiden kommen immer früher. Die Tatsache, dass Menschen, die regelmäßig bzw. täglich aerobe Anstrengung erleben länger und gesünder leben ist solide belegt.

Sportunterricht setzt da an, und zwar eigentlich auch mit den richtigen Sportarten. Yoga und Pilates mag hipper sein, und meistens sind die Vertreter insgesamt gesundheitsbewusster. Aber per se erfüllen sie eben nicht die Anforderung für die Art Sport, die potenziell lebensverlängernd ist. Wie auch viele Fitnessstudios das nicht tun.

 

Welche denn nicht? Und das ist doch völlig in Ordnung.

CzG

Dreas

 

Natürlich gibt es sogenannte Sportgymnasien, bei denen schon der Begriff eine spezifische Ausrichtung erkennen lässt und das " Entdecken von Talenten für den Sportbereich " (ilikestitt) Teil des Schulprogramms ist.
Dass es sich bei solchen Einrichtungen um vereinzelte kleine Sprenkel in der großflächigen Landschaft der allgemeinbildenden Schulen handelt, sollte klar sein.

 

Vermutlich sogar alle.

Da schließt sich der Kreis.

Wollten sich die Studiobesucher im Sportverein bewegen gäbe es deutlich weniger dieser Studios.

Studio:
hoher Beitrag, keine Pflichten ausser bezahlen. Kann kommen und gehen wann ich will.

Verein:
Jahresbeitrag liegt meist unter dem Monatsbeitrag eines Studios, Pflichten, muss mich mit meinen Mitmenschen arrangieren.

Das ist ein Trend. Ob gut oder schlecht sei dahin gestellt. Ohne Nachfrage würden die Buden nicht aus dem Boden schießen wie die Pilze.

Grüße Gerrie

 

Yo, das sind sie (dünn oder langfristig herzgesund wird man aber eher durch die mit ihnen assoziierte Lebensweise und nicht durch die Übungen).
Was ein langes Leben betrifft, ist 2 x die Woche nach nem schmerzhaften Sprint mit Seitenstechen und brennender Luftröhre keuchend am Rand zu stehen, vermutlich effektiver als Yoga und Pilates zusammen. Zumindest suggerieren das die Untersuchungen. Dass es unter gewissen sozialen Aspekten keinen Spaß macht, steht auf einem anderen Blatt. Und dass es fürchterlichen und traumatisierenden Sportunterricht gab oder gibt, stelle ich nicht in Frage.

Mir geht es nur darum klarzustellen, dass die beiden Fächer einfach einen ganz anderen Stellenwert haben.
Unmusikalischen Leuten fehlt es an Empathie, Sinn für Ästhethik, sie können nicht zuhören, sind unausgeglichen und zu allem Überfluss grauenhaft schlecht im Bett, das wissen wir alle! Aber sie fallen halt nicht vorzeitig aus dem Beruf und sind nicht häufiger krank.

 

Ich sollte im Abi meine "1" in Musik "verteidigen", die ich vorher bekommen hatte, weil ich freihändig Motiv, Variation und 2.Stimme an die Tafel malen konnte, also musikpraktisch und -theoretisch gut aufgestellt war. Die beisitzende Handarbeitslehrerin wollte von mir nun partout den Namen Johann Strauß genannt bekommen. Meine letzte Chance wäre dann gewesen, ihr das Wort "Rosenkavalier" zu nennen. Ich hatte keine Ahnung und bekam eine 3. Ich habe mich selten so gedemütigt gefühlt. Ist fast 60 Jahre her.

 

Das war aber Richard Strauss!