Verwendung von 2 Kompressoren hintereinander

Dieses Thema im Forum "Home- und Live-Recording, Tontechnik" wurde erstellt von GelöschtesMitglied11524, 5.April.2023.

  1. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    hehe, ja das sind alles seltsame begriffe. es hilft, wenn man sich die Wirklichkeit hinter den Worten vor Augen führt. Es gibt zu jedem gegebenen Zeitpunkt X in einer Monospur nur ein einziges Signal, welches als Sample eine bestimmte erfassbare Lautstärke hat. Der Rechner misst zb 48.000 mal in 1 Sekunde diese Lautstärke. In diesem Zeitpunkt X gibt es kein anderes Signal auf der Monospur. Es gibt nichts, was in dem Moment lauter oder leiser wäre. Lediglich ein Sample in einer bestimmten Lautstärke. Diese Lautstärke wird gemessen, und wenn sie unterhalb eines Schwellwert liegt, wird sie um einen relativen Betrag angehoben. die Ratio dieser Anhebung konvergiert gegen eins in Richtung Schwellenwert und verändert sich außerdem mit der Höhe des Schwellenwert. Das ganze Procedere stellt sich mathematisch auch weniger einfach dar als es einfache Worte vermitteln. Dabei durcheinander zu kommen, ist ziemlich einfach.
     
    Rick gefällt das.
  2. Tafkah

    Tafkah Ist fast schon zuhause hier

    Danke dir @ zwar, mit deiner Erklärung hast du mir wirklich geholfen. Ich hatte nicht auf dem Schirm, dass tatsächlich der EINE konkrete Punkt im Sampling gemessen und dynamisch bearbeitet wird. D.h. aber im Umkehrschluss, dass bei einer Aufnahme mit 192 KHz (arbeite ich meistens mit), die CPU eine Menge Arbeit zu leisen hat, wenn das vom Wandler reinkommende digitale Signal noch einmal mit der gleichen Rate von den PlugIns überprüft wird.
     
    Rick gefällt das.
  3. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ein Beispiel, was der MV2 macht, finde ich recht aufschlussreich.

     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 10.April.2023
    Rick gefällt das.
  4. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Danke für diese Video...müsste auch ähnlich für Sax funktionieren.

    Werde mich auch mal mit dem MV2 näher beschäftigen und rum experimentieren.

    Gr
     
    GelöschtesMitglied11524 gefällt das.
  5. Gisheber

    Gisheber Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,
    ich hatte trotz der guten textuellen Beschreibungen hier bisher immer noch nicht genau verstanden wo die Eingriffschwellen (Thresholds) liegen und wie die Pegel-Kurve oberhalb und unterhalb aussieht. Ich persönlich benötige fast immer irgend etwas grafisches (Kurve, Blockschaltbild, Diagramm,.. ) um den technischen Sachverhalt vollständig zu erfassen. ("Bub, du bist doch zweiundvierzisch Jahre und Elektro- ...")

    Und ich habe gesucht und etwas gefunden was mir geholfen hat und wollte das auch mit euch teilen.
    https://www.bonedo.de/artikel/die-10-groessten-fehler-bei-der-kompressor-einstellung/

    Nach dem Motto "Ein Bild sagt mehr als tausend Worte" fand ich die Diagramme in den Screeshots ganz hilfreich. Und ausserdem auf Deutsch :)

    Gruß
    Klaus
     
    Rick, GelöschtesMitglied11524 und Wuffy gefällt das.
  6. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Danke Klaus,

    ...immer wieder gut mal nachzulesen, zu experimetieren und seine eigenen Standards gegen zu checken.

    Gr
     
    Rick gefällt das.
  7. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Für Saxophon ist das doch eigentlich gar nicht nötig, die sind normalerweise nicht peaky. Eher Posaune, da hilft es sehr.
    LG Juju
     
    Rick, Bereckis und zwar gefällt das.
  8. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ich schätze mal es ist ein Unterschied, ob Du ein Saxophon in eine "richtige" Aufnahme einbettest, oder ob Du zu einem Play-Along spielst.

    Hast Du ein anderes System für mich, um mein Horn in ein Play-Along reinzubringen, dass es einerseits auch im Fade des Tones gut zu hören ist, andererseits nicht raussticht - oder der Gesamtmix dauernd im roten Bereich ist?
    Sobald die Musik ein wenig dichter ist, kriege ich das nicht mehr hin.
     
    zwar gefällt das.
  9. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    genau dafür nützt der aufwärtskomp vom mv2. evtl musst du eine noise reduction davorschalten, damit du den noisefloor nicht mit hochziehst. ich nehme dafür am liebsten waves ns1. da kommt aber dann natürlich ein euro zum anderen…
     
    Rick und GelöschtesMitglied11524 gefällt das.
  10. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Aber Sax bleibt doch Sax? Also eigentlich reicht da der LA 2A , den nehme ich auch, wenn überhaupt. Die Transients sind eh nicht peaky, ansonsten mache ich nur einen Peak Limiter an den Master Track (Fabfilter ProL2), falls in der Summe was peakt.
    Aber high End LDCs und Ribbons machen eigentlich keine fiesen Transients am Saxophon, das Problem hat man eher bei Billig-LDCs..
    Wie meinst Du das mit Gesamtmix im roten Bereich? Du kannst das Playalong doch runterregeln?
    LG Juju
     
    Rick und Bereckis gefällt das.
  11. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ja klar. Aber dann wird das Gesamtergebnis immer leiser.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 10.April.2023
  12. guemat

    guemat Ist fast schon zuhause hier

    Wie wärs mit a bissal EQ im Playalong,
    den Saxbereich a bissal rausziehen und scho stehts freier.
     
    Rick und GelöschtesMitglied11524 gefällt das.
  13. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    So,
    hab es mal mit dem MV2 probiert.
    Es ist nicht perfekt gespielt, aber für's Arbeiten und Probieren reicht es.
    Am Sax ist die Mic-Simulation (ein Brauner Mic in dem Fall)

    Bildschirmfoto 2023-04-10 um 19.27.02.png

    und der MV2

    Bildschirmfoto 2023-04-10 um 19.25.17.png

    Hall ist eine EMT 140 Simulation.

    Die Fader stehen alle auf 0 und am Master ist nichts.
    Das Fishman-Play-Along mumpft und grummelt ein wenig dahin, aber egal.

    https://hearthis.at/ton-scott-e2/test-mv2/

    Grüßle, Ton
     
    zwar gefällt das.
  14. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    ja, cool gespielt. mir gefällt das gut auch die angeghosteten töne sind gut zu hören ohne aufdringlich zu werden.
    obenrum hat der compressor glaub ic eh nicht viel gearbeitet. das pa könnte noch ein bisschen lauter sein, ohne das das sax darin versinkt. ist natürlich auch ein recht transparenter hintergrund.
    wie findest du es denn?
     
  15. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ja, da ist es recht leicht.
    Ich stochere ein wenig im Nebel. Prinzipiell ist mir klar, was der MV2 macht. Wie sich das allerdings dann akustisch auswirkt, wie weit ich gehen kann, da muss ich ihn öfters verwenden.Und vom Spielen selbst kann ich dann auch etwas kecker sein und dynamischer rangehen, wenn die Angst weg ist dass man nichts mehr hört bzw. es drübergeht. Aber ich finde es kann sich halbwegs hören lassen.
    Danke nochmal, vielleicht trau ich mich auch noch an etwas Schwierigeres.
     
    zwar gefällt das.
  16. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Ich bin mir nicht sicher, ob wir völlig aneinander vorbeireden, aber das Playalong ist am Anschlag, wenn es in die DAW importiert wird und muss zwingend leiser, wenn jetzt ein neues Instrument dazu kommt, sonst hast Du ja keinerlei Headroom. Also so ca -10dB muss das Playalong erstmal leiser, hinterher wird der neue Mix mit dem Peak Limiter am Master Track wieder ein wenig angehoben.
    LG Juju
     
    Rick und Wuffy gefällt das.
  17. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Und was ist der Unterschied zwischen einer Version mit und ohne Sax (von einer CD)?
    Sind die unterschiedlich komprimiert? Gleich laut sind sie ja.
    Du meinst Du hebst das mit dem L2 wieder an soweit es geht, nachdem Du den Kanal des Play-Alongs um 10 db abgesenkt hast? Dann komprimierst Du das fertig gemasterte Play-Along ja noch mehr...
     
  18. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Wie die das im einzelnen machen, weiß ich nicht, müsste man dann die einzelnen Tracks untersuchen- gerade spaßeshalber mal ein Hal Leonard Track mit nur Rhythm Section und einmal mit Rhythm Section plus Sax in die DAW geladen- das plus Sax Track ist grauenhaft übersteuert und zu Tode komprimiert (bei -1 sollte eigentlich Schluss sein, es geht bis über +1). Das Rhythm Section Track scheint aber auch nicht einfach minus Sax zu sein, denn wenn man die Phase an einem umkehrt und ein Segment ohne Saxophon abspielt canceln die sich nicht gegenseitig aus. Es ist aber ebenfalls übersteuert, wenngleich nicht so extrem wie das andere Track mit Saxophon.

    Du siehst ja wie hot Dein Master ist, wenn Dein Input Level OK ist, dementsprechend muss das Playalong abgesenkt werden, ob das nun 5 oder 10dB sind, hängt vom Playalong ab, und wie Du spielst, aber so 2-3dB addierst Du schon mit der Saxophonspur dazu.
    Man macht eigentlich grundsätzlich ganz am Ende einen Limiter auf das Master Track, um nicht über -1 zu kommen. Der Brickwall Limiter schneidet alles oberhalb dem Threshold ab, aber eigentlich nur die extremen Spitzen, wenn man ihn vernünftig einstellt. Diese Spitzen entstehen ja aufgrund der neuen Summe von Playalong plus Sax. Ich schiebe mein Track nur wieder an die -1 heran, aber nur so, dass hier und da weniger als sagen wir mal allerhöchstens 1dB oder so weggeflext werden. Ich kann den auch so einstellen, dass der so gut wie gar nichts wegflext, dann ist das Track halt insgesamt leiser.
    LG Juju
     
    Rick und GelöschtesMitglied11524 gefällt das.
  19. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Hat das einen bestimmten Grund, dass Du mit 192 aufnimmst? Ich frage nur, weil gute Plug-ins ja eigentlich eine oversampling option haben und somit aliasing etc bei 48 KHz kein Problem mehr darstellen sollte…?
    LG Juju
     
    Rick gefällt das.
  20. Tafkah

    Tafkah Ist fast schon zuhause hier

    @Juju: meine Kette ist sehr puritanisch, da ich ja nur für mich zuhause aufnehme und keine Produkte wie CD, Film o.ä. bediene. Meistens spiele ich tatsächlich nur noch das Sax auf einer Monospur auf, um mich zu kontrollieren und abzuhören. Das ist auch der Grund, warum ich fast ganz ohne PlugIns arbeite und die Entwicklung auf diesem Sektor komplett verschlafen habe.

    Ich habe einen Prism Sound Orpheus, in den mein Brauner VMA Röhrenmikrofon geht. Das gewandelte Signal geht zum iMac mit einer älteren Logic Version (9) und einem alten OSX (Sierra), den ich nur für Musik nutze.
    Dieses System habe ich jetzt seit ca. 10 Jahren. Anfangs habe ich damals experimentiert und verglichen und meinte zu hören, dass mir die hohe Auflösung klanglich besser gefiel.
    Zwischendurch hatte ich auch mal einen DAD AX 32 mit Premium-Karten, der ja bis 384 KHz, DXD und DSD bietet. Den habe ich dann aber schnell wieder verkauft, weil ich meine damaligen Pläne, das Studio auszubauen, endgültig ad acta gelegt habe, ich so viele Preamps nicht brauchte und weil mir der Prism Sound, auch und gerade was die Mic Pres angeht, einfach besser gefiel.

    In den 90er Jahren hatte ich ein Neve Broadcast Pult mit 24 33114 Preamps (diskret aufgebaut) und habe meistens lediglich in der Summe einen Drawmer Röhrenkompressor 1960 eingesetzt, der manchmal bei der Aufnahme (Otari 24-Spur 2") oder aber beim Mischen und Mastern (damals noch auf DAT) eingesetzt wurde. Das ist lange her, und das Pult ging nach NYC, wo es wohl "geschlachtet" wurde, weil die Kanalzüge einzeln mehr Profit gebracht haben als die ganze Konsole. Das Pult war in den 70er Jahren für die Bayrischen Kammerspiele mit einem Kostenaufwand von 280.000 EUR gebaut worden
    Es war definitiv, was den Klang betrifft, das beste Material, mit dem ich je aufgenommen und gemischt habe.
    Bei dem Pult konnte man ein Signal allein schon dadurch "besser" machen, indem man es durch die Line-Sektion eines 33114 schickte.
    Dazu noch einen guten Lexicon-Hall, ein TC 2290, einen Eventide und den Drawmer, mehr brauchte ich als ambitionierter Amateur nicht zum glücklich Sein.
     
    Rick und Juju gefällt das.
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden