"Billig" vs. "Günstig" - hier Sopransaxophone

Viele Produkte werden ja ihres Namens wegen bewertet. Manchmal vielleicht zurecht.
Vor einem guten Jahr begann ich mit einem geliehenen Alt Saxophon zu spielen. War, glaube ich, ein A&S.
Bald darauf kaufte ich (von einem Forums-Mitglied) ein tolles Tenor. Etwas später (auch hier aus dem Forum) ein noch tolleres Bandmaster-Tenor.
Dann kamen noch Weltklang-Altos und Tenöre
dazu, usw...
Sopran reizte mich auch, ein sehr billiges gerades China-Teil bestätigte mich. Ein gebogene Expression mit Yamaha 5C war bis vor wenigen Stunden mein Favorit.
Nun bekam ich (auch aus dem Forum) ein gebogenes RoyBenson, und ich finde, das geht noch besser.......
Auch das RB Mundstück kling zwar schärfer, ist aber leichter anzublasen als das Yamaha.

Zwar habe ich noch kein Yanagisawa oder so mit einem gehypten Mundstück probiert - kann es aber sein, dass da sehr viel Blabla dahinter steckt? Ich finde, die Taiwaner (habe auch ein Roy Benson Alt) werden extrem unterbewertet.

 

Definitiv.

 

Zu diesem Thema gab es hier im Forum schon viele Diskussionen und Meinungen.
Wenn du mit einem Instrument glücklich bist, spielt es doch keine Rolle ob es billig, günstig, teuer oder - was die Herkunft betrifft - chinesisch, japanisch taiwanesisch, französisch oder deutsch ist.

Ich wurde vor ein paar Jahren auch mal von einem Kollegen von der Seite angeblafft warum mein Tenor ein „Chinese“ ist. Er findet es blöd wenn Leute Instrumente direkt aus China kaufen.
Mein Tenor ist aber ein Taiwanese, den ich 2008 beim Musikhändler meines Vertrauens hier in der Nähe gekauft habe.
Im übrigen spielt genannter Kollege ein Yamaha Tenor, wahrscheinlich - um mal in seinem engen Denkschema zu bleiben - direkt aus Japan gekauft.
Muss man aber nicht näher drauf eingehen.

Die ähnliche Situation hatte ich Mitte der 1980er, als ich beim Sopran einen „Japser“ (Yanagisawa) dem „Deutschen“ (Keilwerth) vorzog.
Da rümpften Kollegen auch die Nasen, denn „Japser“ hatten damals den Ruf wie die heutigen „Chinesen“, ähnlich wie bei den Autos (bei uns hießen letztere damals „Reisschüsseln“).
Das Keilwerth Sopran gefiel mir besser, aber ich war Student und musste wegen des Geldbeutels passen.
Yanagisawa war zu der Zeit noch nicht so bekannt und wohl auch deshalb im Verhältnis zu Keilwerth preisgünstiger.
Der Musikladen, den es längst nicht mehr gibt, kam mir im Preis für den „Japser“ zwar noch ein bisschen entgegen, aber ich war trotzdem so gut wie pleite.
Heute noch bin ich wahnsinnig froh dies finanziell überstanden zu haben und dieses wunderbare Sopran noch immer spielen zu dürfen.

LG
Mike

 

Rein vom Instrument her ja. Wirtschaftspolitische Gründe mögen dann noch etwas anderes sagen, das ist aber keine reine Frage von "billig" oder "günstig".

 

Probier doch aus, dann weisst Du es

Ich hab kein Sopi und deswegen ein paarmal gebogene Roy Benson gespielt..... war soweit alles ok, alles gut... dann hat mir mal jemand für ein paar Tage ein Yani geliehen, wie die heute heissen weiss ich nicht, das Modell hiess Silversonic. Was ein tolles Instrument, insbesondere mit dem gebogenen Bogen hat es mein Herz in Wallung gebracht... mein Geldbeutel würde mir bei einem selten von mir benutzten Instrument zu Roy Benson raten, das Herz zum Blabla-Instrument...
LG
Thomas

 

Ich finde nicht.
Aber wenn das Roy Benson gut genug für Dich ist passt es ja.

Ok, das erklärt es einigermaßen.

 

Ist übrigens ein Arnolds...
Bei den vielen Asiaten kann man da schon mal den Überblick verlieren.
Ich habe etwas mehr als 10 Saxophone, alle Baugröße außer Bari.
Die meisten liegen mit aufgeschnallte MPC rum, räumlich halt 50 km entfernt. Also sofort spielbereit..
Und da ist der absolute Favorit ein Weltklang Tenor, danach ein China Sopran, ein Weltklang Alt, und die Soprane Expression und Arnolds...
Da ich all diese Dinger auch schon komplett zerlegt und gefixt habe: technisch die beste Qualität haben ganz klar die Taiwanesen.
(Habe auch ein über 30 Jahre altes japanisches Cabrio. Anfang April Schlüssel drehen, und läuft. Versuch das mal bei einem deutschen).

 

Mein BMW-Z3 hat zwar erst 25 Jahre auf dem Buckel und springt auch sofort an und läuft ... . Und die 5 Jahre machen da wohl kaum einen Unterschied

 

Dieses Thema kommt immer wieder auf, warum eigentlich?? Ich spiele Selmer Tenor und Alto, Sopran Yanagisawa, Klarinette Buffet Chrampon.
Wenn Instrumente nur wegen des Namens gespielt werden, eigentlich nicht. Da muß doch noch mehr sein! Manche sind aus finanzeller Sicht dazu verdammt Roy Benson, Expression oder ähnliche Taiwanesen zu spielen, auch gut, ich habe da keine Vorurteile.
Und einige müssen unbedingt den "Gefällt mir Knopf" drücken, wenn der Name Expression erscheint, das ist doch schon Manisch !
Jeder solle doch spielen was gefällt.

 

Der kommt sicher aus dem Werk Shenyang, anders wäre das nicht möglich.

 

Das kannst du nach einem Jahr Spielpraxis nicht beurteilen.Ich behaupte mal das kann man erst beurteilen,wenn man gut Saxophon spielen kann

 

Nee, gute deutsche Wertarbeit aus Spartanburg .

 

Ich weiß, dass ich die Triebhaftigkeit eines Hundes Beweise, wenn ich über dieses Stöckchen springe.
Ich weiß, dass am Ende wieder jemand weint, wenn dieser Thread weitergeht.
Und dennoch kann ich es nicht lassen!

(Dabei frage ich mich die ganze Zeit, warum du mir so bekannt vorkommst, @Acolonia? Ist es Metamorphose oder nur Seelenverwandtschaft, über die man hier immer wieder stolpert? Nimm’s mir nicht übel, wenn ich dich mit jemand anderem verwechsle…)

Die Bang-per-Buck-Funktion ist meines Erachtens s-förmig, hab neulich schon mal drüber diskutiert. Im Niedrigpreissegment gibt es extrem viel “Bang for the buck”, viel Leistung für wenig Preis, z.B. geschenkte Schrotträder, die noch fahren und dann noch als Ersatzteillager dienen, fahrende Autos, die noch ein viertel Jahr TÜV haben für nen Fuffi, gebrauchte Noname-Saxe, die schon neu bei Amazon spottbillig waren und auch im Wiederverkauf zumindest noch spielbar sind. Dann kommt ein relativ lineares Segment mit Dingen, die generell mit steigendem Preis auch in überschaubarem Maß wertiger oder besser werden, z.B. Wein im unteren zweistelligen Bereich, Expressions, Mauriats, Yamahas, Yanagisawas, Selmers, Skodas und VWs, wobei man den Lohnkostenzuschlag des Herstellungslandes hier etwas gesondert betrachten muss. Und dann geht’s wieder exponentiell nach oben, man bekommt nur noch relativ wenig Bang fürs Geld. Die letzten Zentimeter kosten mehr als der erste Kilometer. Hier sind die Bugattis, Stradivaris und so schön langsam auch die SBAs.

Mit der richtigen Einstellung (und dem richtigen Budget) ist in jedem Segment ein Packerl Glück zu finden.

 

Mmmpffff ….ging bei meinen deutschen immer problemlos.

Finde solche Pauschalaussagen immer problematisch, weil sie leicht zu widerlegen sind und daher auch schlicht falsch sind. .

Genaus wie: „….technisch die beste Qualität haben ganz klar die Taiwanesen.“

CzG

Dreas

 

Unfassbares Posting eines blutenden Anfänger. Da kann ich kaum ruhig bleiben. Roy Benson in einem Posting mit Yanagisawa, (indirekt) verglichen.. .

Schön' Abend allen...

 

@Acolonia: 1Jahr Spielpraxis und 10 Saxophone? Das hättest du vielleicht besser umgekehrt machen sollen.

 

Japanische Soprane hatten damals ein sehr guten Ruf, denn Japaner waren flink, fleissig wie die Ameisen und geschicht mit ihren kleinen Fingern. Nur sie konnten in das enge Wirwar der Klappen und Hebel perfekt eingreifen und fertigen.
So weit zu den Vorurteilen aus den 80igern
Japan war halt weit weg,,,,damals.
Die Europäer mit ihren Wurstfingern fertigten dafür die besseren Altos und Tenöre.

 

Na, ich hoffe ja, dass er "blutiger Anfänger" und kein "blutender Anfänger" ist ...
Von der Sache her teile ich Deine Auffassung.

 

Die „selbstbewusste“ Schreibe, der Instrumentenzoo sowie das Auto, vor allem aber das völlig ahnungsbefreite Zerlegen von Dingen, die manchmal nicht mal Leute wieder fehlerfrei zusammengesetzt bekommen, die das eigentlich drei Jahre erlernt haben sollten, deuten darauf hin, dass wir es hier mit einer Auferstehung von jemandem zu tun haben, der das Forum nach mehreren üblen Schlägereien unter der Gürtellinie verlassen hat.

Ich bleibe vorsichtig gespannt, was kommt.
Pausenhof-Bullies wurden zu meinen Schulzeiten am besten durch klare Kante der anderen Schüler eingehegt…