Dr. Faustus Lindenberg ?

Gemäß deinen Maßstäben. Die "Schrapnellen" und "Walküren" haben vielleicht andere.

 

Jazztanz kann ein gutes "Workout" sein, um unerwünschte Rundungen abzubauen.
Ob man das unbedingt vor Publikum tun muss, ist allerdings ein anderes Thema...

 

Übernimmst du jetzt für Atkins vom Stil her?

 

Der Komponist, der Arrangeur oder der Interpret? Jeder davon kann den Stil verändern. Und wenn das Arrangement Jazz ist, der Komponist es aber als Klassik tituliert hat, was ist es dann? Wenn ich eine Komposition schreibe, die klar im Stile von Bach ist und sage das ist aber Jazz, ist es dann Jazz? Und ist es auch Jazz, wenn die Zuhörer sagen das wäre aber Country?

 

Woran definierst du als Zuhörer, daß die 3 Bands keinen Jazz machen? Ich bin mir sicher, ich würde dir zustimmen aber es würde mich interessieren woran du es festmachst? Weil die Bands selber sagen sie spielen keinen Jazz oder weil du Jazz anders definierst? Ist Blues kein Jazz (da würden sicher einige Blueser gerne nicht mit Jazz assoziiert werden)?

 

Da wollte ich gerne nochmal einhaken:
Jazz-Dance hat sich im Laufe der Jahrzehnte natürlich stark gewandelt (und wer kennt heute noch MTV?). Das, war Du beschreibst, wird von den meisten Tanzschulen aktuell als "Video Clip Dancing" bezeichnet, um das der Jugend eher unbekannte Wort "Jazz" zu vermeiden.

Vom Prinzip her geht es bei Jazz-Dance, wie ich ihn gelernt habe, um zwei Hauptelemente: Abgebrochene Bewegung und Isolation.
Abgebrochene Bewegung bedeutet, dass man plötzlich abstoppt ("Freeze") und in einer bestimmten Pose erstarrt.
Isolation bedeutet, dass man sich aller absichtlich steuerbaren Körperteile bewusst ist und diese bewegen kann, während der restliche Körper eine bestimmte Pose hält.
Sehr hilfreich für die Körperbeherrschung!

Typische Elemente davon hat man schon beim frühen Tap Dance, ganz essenziell beim Breakdance der 1980er, besonders gut beherrschte das alles Michael Jackson.
Und alles geht auf ursprünglich afro-amerikanische Tanzstile zurück, deshalb vielleicht auch der Name Jazz-Dance.

Hier mal ein Ausschnitt einer Live Performance von Michael Jackson mit allen typischen Elementen - ganz viel "Abgebrochene Bewegung" sowie "Isolation" in der gesamten Choreografie:

 

A propos "Smooth Criminal": Die Inspiration für das Szenario stammt aus der Ballet-Szene "Girl Hunt" des MGM-Film-Musicals "Band Wagon" (1953), die Michael Jackson sehr liebte.
Deshalb nun mal das historische Vorbild, weil es so schön ist.

Vorwiegend modernes Ballett, weil es "Hollywoods bester Tänzerin" Cyd Charisse entgegen kam, aber auch mit Einsprengseln von Jazz-Dance, der Fred Astaire mehr lag (angeblich hatte er sehr viel Respekt vor den gemeinsamen Tanzszenen mit Cyd Charisse - da war mal eine Tänzerin, die IHN alt aussehen lassen konnte!).
Die außergewöhnliche Choreografie stammte übrigens von Michael Kidd (und nein, @Silver, weder Musik noch Tanz sind "Jazz", allerdings sehr davon inspiriert):

 

Ein interessantes Event mit Michael Jackson. Aber hier wie bei vielen ähnlichen Shows finde ich es ungemein nervig und lästig, wenn die Kameraleute und vor allem die an der Schnittstelle, glauben sich auch noch als Künstler beweisen zu müssen und bis zum Exzess zwischen den Kameras und den Einstellungen herumschalten zu müssen. Als Zuschauer bekommt man keine Idee mehr davon, wie sich eine Tanzfigur entwickelt. Die Choreographen feilen daran, dass das Zusammenspiel aller Tänzer einen bestimmten Eindruck auf das Publikum entfaltet. Aber das wird alles nicht gezeigt.
Der Kameramann sucht eine ganz besonders coole Einstellung, und wer auch immer die Klaviatur im Regieraum bedient, meint sich mit besonders waagemutigen und immer häufigeren Schnitts ein Denkmal setzen zu müssen. Als Betrachter will ich aber nicht deren Kunstmasturbation ausgeliefert sein, sondern das sehen können, weswegen ich eigentlich das TV eingeschaltet - oder einen Stream angeschaltet habe.

Gruß
Charly

 

Das hat evtl aber andere Gründe. Ich glaub mit "reinem Jazz" kriegt man den Rasen vor der Bühne mit Zuhörern nicht voll .. ?

 

Das Elbjazz ist dieses Jahr vergleichsweise jazzlastig. Die letzten Jahre gab es immer mal ein paar einsame Jazz-Acts zwischen Pop/Soul/Rap. Dieses Jahr scheint es anders.

https://www.elbjazz.de/de/programm

Vielleicht gehe ich ja doch mal wieder hin.

 

Um meine eigene Meinung zu äußern, brauche ich weder einen "Atkins-Stil", noch sonstige "Trittbrettfahrerei" !

Anscheinend hattest Du mal ein größeres Problem mit Atkins.

 

Ich weiß nie, was ich am Tag vorher gespielt habe. Deshalb muß ich immer wieder neue Sachen spielen, also improvisieren.
Das ist Jazz!

 

Hi,

das könnte richtig sein (seufz) .

 

Ohne Recherche, also nur auf meinen leicht verstaubten Eindrücken der letzten Jahre basierend:
Ist es nicht so, dass Jazz-Festivals, zumal im Frühling und Sommer und wenn man mit attraktiven Auftrittsorten wuchern kann, jeden Rasen vor der Bühne vollkriegen?
Da braucht es, wie ich vermute, noch nicht einmal Musiker bzw. Bands aus Genres, die keine Berührungspunkte mit "Jazz" besitzen.
Montreux hingegen, meine ich, bot schon vor Jahrzehnten ein bunt gemischtes Programm, wobei der Schwerpunkt sicherlich schon jazzlastig war bzw. ist.

Aber vielleicht weiß es @bluemike aufgrund eigener Erfahrungen besser als ich.
Kann schon sein.....

 

OT und nur als kleiner -Einwurf- ....

Aber weil durchaus Parallelen zum Improvisieren im Jazz da sind.

In der Musik kann nur "rauslassen", was zuvor erarbeitet wurde
und abrufbereit zur Verfügung steht.

Bei solchen TV-Aufzeichnungen ist nichts improvisiert
von Seiten Kamera / Bildregie / oder Schnitt.

Im Gegenteil.
Bei den Proben schauen die -Entscheider- von Seiten des Künstlers
ganz genau hin und greifen auch kreativ ein.

Ich hab's z.B erlebt, das Bruce Springsteen seine eigene Kamera/Regie -Crew
zur Konzertaufzeichnung mitbrachte.

Da war jede Einstellung zuvor abgesprochen !

 

Gut zu wissen, danke!
Mache ich bei meinem nächsten Auftritt auch.


Mike

 

Ja, was denn sonst?
Beim Abschlusskonzert in Erlangen hatte ich auch meinen privaten Kameramann im Saal…

…dass der Probleme mit der Bedienung seines eigenen Smartphones bewältigen musste und mir der taube Toni das Mikro nicht aufgedreht hatte, hat das Ergebnis nicht unbedingt zum Nominierten für den Deutschen Fernsehpreis werden lassen…

 

Um meinen Ruf hier im Kölner Raum nicht zu verlieren: Ich hoffe, nach Corona gibt s jetzt endlich mal wieder tolle Jazz-Festivals. Am schönen Strand, tolles Wetter, super Bierbar, und geile Musik. (Blues, NewOrleans, Folk, Country, Bebop, Dixie, BoogieWoogie.....) Die Leute werden es lieben und jubeln.

Aber bitte keinen Jazz. Dann laufen immer alle davon.

 

... und je anspruchsvoller, desto weniger Halme sind umgebogen

 

Welchen Jazz meinst Du?

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CzG

Dreas