neues Selmer Supreme Tenor

Mein Supreme Alto darf auch mit zur Bigband

 

Ja gut, ich habe drei sehr gute, aber spiele immer nur das jeweils neueste.
Als ich mir mein T-4008 zugelegt hatte, wanderte das YTS 62 sofort in den Schrank und wurde nicht mehr angerührt, gleich erging es dem "Silberhorn", nachdem ich nach jahrelanger Skepsis endlich MEIN X-Old gefunden habe.
Aber es ist gut zu wissen, dass es noch etwas im "Archiv" gibt, falls mein Haupttenor mal ein größeres Problem haben sollte.

Alle drei zusammen kämen selbst mit heutigem Listen-Neupreis gerade mal in die Nähe eines "Supreme". Trotzdem hege ich nicht das geringste Interesse an so einem teuren Instrument, wozu soll das gut sein?

 

Zur Imagepflege!

 

Der eine fragt wozu soll ein Horn für so viel Geld gut sein.
Der andere fragt sich wofür brauche ich 3 gute Hörner.

Diese Frage konsequent gestellt und ehrlich beantwortet würde dafür sorgen das zig tausend PKW nie beim Händler vom Hof kommen.
Und so mancher Juwelier könnte zu sperren.

Es gibt Autos die haben nach 20 Jahren nicht mal 1.000 km auf dem Tacho.
Schmuck für ein Vermögen liegt im Tresor.

Die Vermutung wurde ja auch beim Supreme bereits geschrieben, das ein Teil zu Sammler wandert. Ob es so ist weiß ich nicht. Denkbar ist es.
Es wird auch welche geben die gespielt werden.

Grüße Gerrie

 

Gemäß Deinem eigenen, hier häufig nachzulesenden Credo kannst Du das eigentlich gar nicht beurteilen, so lange Du es nicht angespielt hast

Aber ich gebe dir Recht, man kann auch einfach mit dem zufrieden sein, was man hat

Gruß,
Otfried

 

...z.B. das Selmer Supreme. Lieber ein gescheites Saxophon als irgendwelche 3 von irgendeinen Hersteller.

Gruß
Wolfgang

 

Hast du das schon ? Und kannst du es im Vergleich zu den 3 Saxophonen des anderen Herstellers, der ja auch nicht irgendeiner ist beurteilen ?

Gruß,
Otfried

 

Die Luxusmarkenstrategie des Vorstandsvorsitzenden der Henri-Selmer-Gruppe schlägt sich halt auch im Preis nieder. Dazu noch die Luxusschuhe seiner vorherigen Firma - und man macht eine gute Figur auf der Bühne
https://argos.wityu.fund/de/ernennu...vorstandsvorsitzenden-von-henri-selmer-paris/

 

Das ist eine ziemlich abwertende Art, über jemanden zu schreiben, der einem angeschlagenen Unternehmen hilft, wieder auf die Füße zu kommen.

Nur zur richtigen Einordnung: Selmer hatte Probleme und nicht genug Kapital, die Neuentwicklung Supreme zu Ende zu bringen.

Von den erzielten Preisen der BA, SBA und MK VI hat der Hersteller nichts…

 

Das ist wieder mal weit hergeholt. Ich kenne den Verfechter der E Saxophone und weiß wie sie samt Spieler klingen, daher kann ich es beurteilen.
Ich selbst spiele ein Supreme Alto und kann ein Supreme Tenor nachvollziehen, das wird natürlich hier sofort in abrede gestellt, damit kann ich aber gut leben.

Gruß
Wolfgang

 

Ich habe nur nachgefragt

Ich wollte eher wissen, ob du auch diese Saxophone kennst, aus eigener Erfahrung, im Vergleich zum Supreme

ich stelle gar nichts in Abrede, wenn das Teil für Dich passt, ist doch gut, und noch besser, wenn du es dir dann auch leisten kannst

Gruß,
Otfried

 

Wieviel einem ein gutes Saxofon wert ist, ist eine individuelle Entscheidung.

Am Ende ist jede Investition sinnvoll, wenn ich diese nutze, Spaß habe und mich musikalisch weiter entwickle.

Nein - man braucht kein solch ein teures Saxofon, um gut Musik zu machen.

 

Man muß - als Kunde - eben an die hehren Absichten von (Private-Equity)-Luxusunternehmen glauben.
Das tut man am besten durch den Erwerb ihrer Luxusprodukte, ganz gleich, ob bei Handtaschen, Slippern, Regenjacken, Limousinen - oder eben Saxophonen.
Wenn dann noch das spielerische Niveau des Saxophonkünstlers korreliert ist die Freude grenzenlos.

 

Unser Wirtschaftssystem beruht irgendwie darauf, Dinge zu kaufen, die man 'eigentlich' nicht braucht. *)
Die Alternative, dass andere bestimmen, was ich brauche (Richtung Planwirtschaft), ist allerdings für mich nicht attraktiver.

Mithin: "Der Markt regelt das."(TM)
Gibt es genügend Käufer für das Horn, hat sich das für Selmer gelohnt.

Ob ich das brauche!?
Wenn ich im Supermarkt einkaufe, komme ich am Zeitschriftenstand vorbei. Da brauch ich 99% nicht, über das letzte 1% könnte man diskutieren, aber Zeitschriften habe ich seit vielen Jahren nicht mehr gekauft. Es gibt sie trotzdem, Leute geben Geld dafür aus. Ist also für mich der Normalfall, dass ich die Mehrheit von Gütern nicht brauche, aber die Wirtschaft produziert ja nicht (nur) für mich.

Blöde ist es allerdings, wenn die Wirtschaft nicht produziert, was ich gerne hätte **). Habe ich halt Pech gehabt.

Also, brauche ich so ein teures Sax?
Ich nicht.
Aber ich will das nicht für andere entscheiden.

Grüße
Roland

*)
Das böse Bonmot:
Was ist Kapitalismus?
Man kauft Dinge, die man nicht braucht, von Geld, was man nicht hat, um Leute zu beeindrucken, die man nicht mag.

**)
Damals, wir wollten einen Fernseher, der Sendungen ohne Werbung aufzeichnet und man kann sie sich später anschauen.
Es gab:
- automatisches Aufzeichnen, aber dann mit Werbung
- Erkennung von Werbung und überspringen, aber dann keine Aufzeichnung
So wurde es dann 'no deal'. Hat sich später mit dem Vranschreiten von Streaminganbiertern, Mediatheken und Co. eh erledigt.

 

Ich dachte, Selmer sei immer noch ein Familienunternehmen. Irre ich da?

 

Ja, zumindest nicht mehr mehrheitlich.

CzG

Dreas

 

Ah, okay. Immerhin haben sie sich mit dem neuen CEO jemanden geholt, der auch vorher schon französische Traditionsunternehmen geführt hat. Er wird zumindest langfristig denken und einen Sinn für Manufakturqualität haben. Thierry Oriez scheint mir eine logischere Wahl, als wenn sie sich irgend so eine internationale Heißkiste geholt hätten.
Was das Pricing angeht: Ja, das regelt der Markt. Wobei es allerdings nicht immer so laufen muß, daß mit steigendem Preis der Mengenabsatz sinkt. Es gibt auch das umgekehrte Phänomen, bekannt als Veblen-Effekt: Ein besonders hoher Preis kann eine derartige Qualitätsanmutung und Begehrlichkeit erzeugen, daß der Absatz sogar steigt. Davon träumt natürlich jeder Marketer. On va voir...

 

Alleine dafür, dass wir hier seitenlang diskutieren , hat es sich für Selmer gelohnt. Gerade ist Selmer in aller Munde!
Das aushängende Flaggschiff muss nicht immer auch ökonomisch sein. Es bringt die Marke insgesamt voran.

 

Wenn man auf diesen Effekt setzt, dann wäre die Wirkung geringer, wenn das Instrument « nur » 8000 Euro kosten würde.

 

Die hehren Absichten sind die gleichen, wie bei JEDEM Unternehmen: Geld verdienen.
Das deckt sich mit den hehren Absichten der dort Beschäftigten: Geld verdienen.
Und notwendigerweise mit den hehren Absichten aller, die Geld zur verfügung stellen (Gründer, Inhaber und auch Kleinaktionäre): Geld verdienen.

Bei manchen Unternehmen und einigen Beschäftigten bleibt es bei der Absicht. So typischerweise in der dritten oder vierten Generation fängt der Niedergang an.
Über die Gründe könnte ich ein Buch schreiben (das wird kurz: Kapitel 1 - Dummheit; Kapitel 2 - Gier; Kapitel 3 - Überheblichkeit).
Eine Erkenntnis aus 30 Jahren eigener Anschauung: Es gibt anteilig mehr PE-Beteiligungshäuser als Familienunternehmen, die vom Geld verdienen etwas verstehen.

Und als Gedanke zum süffisanten "spielerischen Niveau":
Wenn dann noch der gutmenschliche, ökologische Fußabdruck eines Bio-Käufers mit dem CO2 Ausstoß seines SUV korrelieren würde, wäre der Klimawandel weniger grenzenlos.

Menschen lieben Identifikation - das ist das zentrale Versprechen einer Marke - am leichtesten geht das über den Kauf von bestimmten Produkten.

Disclaimer:
Ich habe kein Interesse an einem neuen Selmer, mein relativ neues Yani ist viel zu gut, um an ein Selmer auch nur zu denken.
Ich fahre ein Auto, das man mit viel Phantasie auch als SUV bezeichnen könnte. Es ist 11 Jahre alt und gegen die XC90, X5 und Q7 meiner Nachbarn ein Kleinwagen.
Meine Milch ist nicht einfach nur irgendein Bio sondern gezielt aus der Gegend, mit Kälbern bei der Mutterkuh und Hörnern auf dem Kopf. Ich hole sie meistens mit dem Fahrrad.