Hand aufs Herz: Sind die 1-2 Töne mehr unten relevant?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von giuseppe, 11.Mai.2023.

  1. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Dann sprich bitte das nächste Mal lieber von alten Swingarrangements von Basie und Co. Was ein Klassiker ist definiert wohl jeder anders, ich würde es aber nicht auf alte Swingtitel reduzieren. Es gibt auch von so vielen alten Swingklassikern mittlerweile diverse Arrangements, die sich stark von den Originaleversionen unterscheiden. Und in etlichen Big Bands begegnen einem immer wieder auch etliche Songs, die eben nicht alte Swingklassiker sind. Was dir an Songs so begegnet, hängt halt stark von der Big Band ab und wo die den Schwerpunkt legt und wie viele Noten die im Repertoire haben bzw. wie viel die regelmässig durchgehen.

    Wenn der Arrangeur gut ist und seine Musiker gut kennt, kann das sogar ein Vorteil sein und die Band klingt dann deutlich besser, weil die Arrangements dann den Fähigkeiten der Leute auf den Leib geschrieben werden können.

    Kaum eine Big Band zahlt gut und bei denen, die gut zahlen, musst du auch nur selten Jemanden vertreten, denn da spielen die Kollegen dann selber und nehmen keinen anderen Job an.
     
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  2. jthole

    jthole Ist fast schon zuhause hier

    Wenn ich das tief A nicht so oft benötigte (Bigband und Combo) würde ich auch einen tief B Bari bevorzugen. Weniger Gewicht, und mir gefällt das Timbre besser.
     
    Zuletzt bearbeitet: 14.Mai.2023
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  3. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Würde ich auch bevorzugen wollen!
    Am besten wir zeigen uns solidarisch und verweigern künftig einfach beim Spielen das Tief-A. Dann würden nur noch Tief-B Instrumente gebaut werden.:cool:
     
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  4. OnkelSax

    OnkelSax Ist fast schon zuhause hier

    Ich spiel ja Bari im Symphonischen Blasorchester (SBO) und heimischen Musikverein. Hab heute auf der Probe SBO mal auf tief A geachtet. Fast bei jedem Stück kommt tief A vor. Oft, wo es nicht notiert ist, aber Sinn macht, oktaviere ich nach unten. Also ich bin Befürworter von tief A (Yamaha YBS 32).
     
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  5. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    Triggerwarnung…, im Bereich möglicher A -Bb Horn Trigger…!


    Ohne da jetzt nen Fass aufmachen zu wollen… Letztlich hat jedes Sax seine Berechtigung, und es ist IMMER, ne oft sehr individuelle Entscheidung vom Spieler…;)

    Ich persönlich hab halt „Blut geleckt“, da ich Barisax zocken gelernt hab auf nem Conn von 1923… Zu der Zeit gab es keinerlei günstige A-Hörner…, und die Welt „funktionierte“
    noch analog… Halt in der Zeit wo Internet aktuell wurde, und man endlich ein Modem am Rechner hatte…

    Hab es dann spieltechnisch erstmal geschafft in ne ganz gute Amateur Bigband damit vorzuarbeiten. Von dem befreundeten Barisaxer hab ich einiges gelernt…, allerdings spielte er auch nen kurzes Bari… Die Teile waren in der Zeit spärlich gesäht…, bzw. man hat ja NIX mitbekommen, wenn was interessantes auf dem Gebrauchtmarkt war, mangels Internet…

    Das Repertoire der Bigband war ziemlich umfassend, allerdings kam das tiefe A nur in sehr wenigen Stücken überhaupt vor…

    Hab in der Zeit eher das e“‘ maßgeblich vermisst…

    Und als ich mich dann vor so 2 Jahren für ne „Neuanschaffung“ entschieden habe, bin Ick halt nach dem Sound gegangen… Von daher wurde es wieder ein Conn…, diesmal nen 12m…;)

    Bin mir allerdings relativ sicher, dass ich dazu NIE gekommen wäre, wenn ich von Anfang an nen A-Hörnchen gehabt hätte…;)

    Von daher war es zumindest für mich ne sehr klare Entscheidung… Liebe halt den fetten Conn Sound übers kpl. Register…, kontinuierlich Feuer bis auf f“‘…, mit massig Obertonspektrum, vor allem in den Miitten, und „Huppraumstark“ in den tiefen des musikalischen Universums…;)

    Liebe halt mein Conn, den Sound, und die Haptik, selbst wenn ich die fehlende Cis-Gis Kopplung teils etwas anstrengend finde…

    Man wächst halt mit seinen Aufgaben…

    Das Horn geb ich nicht mehr aus der Hand…;)

    https://jazzbarisax.com/articles/brands-and-horns/

    Low A or Low Bb?

    PERSONAL OPINION BELOW:

    Click here to read how to make an extension for your low Bb horn!). That being said, I do have a Low A baritone in the closet should I ever need it.

    The Low A horn is not a bad idea in theory. However, they don’t seem well thought out. When designing a Low A horn the bell is generally just extended and another tone hole is drilled. If you look at any saxophone the opening at the neck is the smallest in diameter and the bell is the largest. Small to big. When they add a Low A they stop expanding the size of the tube so that the diameter at the Bb tone hole is the same as that at the Low A tone hole. Not that I blame them, to make a bell large enough to be in correct proportion it would have to be huge. But that doesn’t nullify the fact that the bell on Low A horns is just not big enough to account for all of the notes. To build a Low A horn you must design it from the neck down! Modern Low A baritones don’t resemble any of the other saxophones, just as straight soprano’s do not. the shape of the horn, bore dimensions, and bell size all vastly affect the sound of the entire instrument.

    [​IMG]Low end aside, the extra hunk of metal on the end of the bell affects the resonance, timbre, and overall sound of the rest of the horn. Everyone claims you need a Low A baritone to play in a big band. This seems ironic to me, as it is much easier to punch the low end of the horn and support a section without the extra tubing!

    Kenny Berger made the following comment, which I found helpful in explaining the issue:

    “The sax, being a conical stopped pipe, has certain built-in acoustic properties. One is that the bell(lowest) note tends to be bright and full in quality and tune, if anything on the high side while the next note up (traditionally B natural), tends to be the darkest, most resistant note and tends to tune on the low side.
    Needless to say, these aspects also effect the notes that fall within the overtones of these notes.
    Add the low A and all these basic acoustic properties are thrown totally out of whack( is there any worse feeling than trying to get a good sound on low Bb on a low A horn). Plus I have run across some low A horns where the low A is flat!


    https://jazzbarisax.com/articles/brands-and-horns/
     
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  6. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

  7. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    @Witte
    mit Verlaub, ich halte das für Schmarrn, was der gute Mann da schreibt.

    Für die allerersten tief-A-Baris mag das ja noch gelten, dass da einfach ab dem Knie ein verlängerter Becher dran gesetzt wurde, und dann die Mensur nicht so ganz hingehauen hat.

    Moderne Saxe sind ganz sicher von oben bis unten komplett auf tief-A hin konstruiert und berechnet.

    Die gleiche Diskussion über satteren Sound von Vintage Instrumenten, speziell Conn im Vergleich zu moderneren Teilen hat man ja auch beim Tenor, ohne tief-A, wie gehaltvoll und fundiert sie auch immer sein mag.

    Aber es ist natürlich klar. Die Vollrohrresonanz (Schiffshorn lässts grüßen), die hat man einmal beim Bb und einmal beim A, und ein Bb klingt auf einem tief-A-Horn anders, als auf einem tief-Bb-Horn.

    Gruß,
    Otfried
     
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  8. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Es gibt meines Erachtens nur sehr wenig Information darüber, aber man findet schon ein bisschen was, z.B. bei M.Postma
    http://sax.mpostma.nl/
    Hier sieht man (unter Measurements-Saxophone-Baritone), dass die untersuchten Tief-A-Instrumente ab dem Knie eine weniger steile Konizität aufweisen als die Bb-Instrumente, die das Abflachen wenn überhaupt nur kurz angedeutet haben und dann in der Regel in den breiten Trichter gehen. Die A-Instrumente sind am Ende der Röhre überdurchschnittlich schmal, allen voran das SAII und ein Weltklang. Das Mark IV Tief A noch am wenigsten und genause das Trevor James, dessen Bohrungsprofil zum verwechseln ähnlich ist.
    Insofern ist es nicht komplett Schmarrn sondern gar nicht so falsch, das die Röhre im Verhältnis zu schmal verlängert wird bei den Tief-As. Ich glaube aber, dass die Unterstellung, dies sei aus Gründen der Vereinfachung geschehen, möglicherweise eben nicht zutrifft sondern dass es vermutlich akustische Gründe gibt. Das fetteste A hilft ja nicht, wenn es nicht anspricht.
    Aber es stimmt schon, dass die Bbs etwas weiter aufgehen in Relation und ich zähle mich zur Fraktion derer, die meint, dass diese Instrumente etwas anders klingen.
     
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  9. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    @giuseppe
    Nicht, dass wir uns falsch verstehen. Sicherlich gibt es Unterschiede zwischen tief-Bb und tief-A-Instrumenten. Sie unterscheiden sich ja in der Abstrahlcharakteristik, und daher mindestens in der Eigenwahrnehmung.

    Ich wehre mich nur dagegen anzunehmen, dass tief-A-Instrumente akustische Fehlkonstruktonen sind (krass ausgedrückt) gegenüber tief-Bb-Instrumenten.

    Es gibt ja auch bei Tenorsaxophonen Instrumente mit offenerem Becher und weniger offenem Becher. Und es gibt auch da welche mit tieferem Klangtimbre und welche mit höherem, oder auch dünnere und fettere. Letztlich kommt es auf das Gesamtpaket an, also was wie konstruiert und akustisch berechnet wurde. Da wissen wir doch zumeist so gut wie Nichts drüber. Schon winzigste Veränderungen im S-Bogen haben durchaus deutliche Auswirkungen auf den Klang, aber wir schauen natürlich gerne auf das Offensichtliche, auch wenn das im Endeffekt gar nichts oder wenig aussagt.

    Gruß,
    Otfried
     
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  10. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Da bin ich absolut bei dir. Ich wollte auch zum Ausdruck bringen, dass ich nicht glaube, dass eine einfache Verlängerung des Trichters gewählt wurde, weil man für eine richtige Lösung den Aufwand gescheut hat, sondern ich glaube auch, dass die A-Hörner ganz bewusst dahin entwickelt wurden, wie sie jetzt sind. Ich denke, dass die Ansprache der tiefen Töne beim Bari vergleichsweise einfach ist und könnte mir vorstellen, dass das vielleicht auch mit dem relativ verjüngenden Konus zu tun hat.
    Luftverbrauch ist auch ein Thema, ich sag nur Tubax vs. Kontrabass-Sax. Und natürlich kann man nicht ausschließen, dass Kompromisse bzgl. Gewicht und vielleicht sogar Verwendung vorhandener Klappendeckel eine Rolle gespielt hat. Das kennt man ja vom Bass mit akustisch oftmals eigentlich unterdimensionierten Tonlöchern. Für eine Notlösung spielen die A-Baris aber viel zu gut, ich denke auch eher, dass da Hirnschmalz reingeflossen ist.

    Off-Topic: Postmas Seite kann ich als Abendlektüre wärmstens empfehlen. Die ganzen mythenbehafteten Streiteren bzgl. parabolischem Konus ohne Fakten hier hätte man sich sparen können. Er hat alles hübsch vermessen. Übrigens waren die ersten Saxe schon von der Steigung des Konus nach distal hin deutlich abnehmend (vor allem im Teil vor der weiten Becheröffnung), die späteren selbst von Sax dann weniger, weil es die tiefen Töne gerne akustisch instabil macht. Also nicht echt parabolisch im engsten Sinne, aber halt bauchig, außenkonvex. Einen Stepdown der Mensur oder Abnahme der Konzität vom Bogen zum Korpus haben aber die meisten behalten und manche auch unten die relative Verschmälerung, v.a. auf dem Tenor, das in der Entwicklungsgeschichte von der Form ein bisschen anders läuft als die anderen.
     
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  11. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    John Surman und die Baritonisten des Rascher-Quartetts kommen auch ohne tief A aus. Es geht also schon.
     
  12. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Beim Bari scheint mir die jeweilige Funktion, die Rolle, für die es eingesetzt wird entscheidend zu sein. Ein Combospieler und Solist (Surman z.B.) braucht kein Low-A, beim modernen BB-Spieler scheint es mittlerweile Standard zu sein.
     
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  13. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Surman hat auch viel in Bigbands gespielt.
     
  14. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Man kann auch ein anderes Instrument spielen - geht auch...
    Es hängt halt vom Repertoire ab, ob man ein tief-A braucht oder nicht. Ich hab lieber eines, damit kann man nämlich auch tief-Bb-Literatur spielen. Umgekehrt nicht. ;)
     
  15. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich kenne nur die Aufnahmen mit einer skandinavischen Bigband, wo er Gastsolist war.

    Wo hat er denn sonst gespielt?
     
  16. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Moderne Bigband-Arrangements fordern häufig ein Tief-A-Bari.

    Ich verstehe nicht, wieso dies in Frage gestellt wird?
     
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  17. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Beharrungsvermögen ist bei Musikern eine wichtige Eigenschaft.

    Nur als Beispiel: Am wichtigsten Blechinstrument im Sinfonieorchester, dem Horn gibt es seit 1819 Ventile, aber erst 1850 waren die Hörner in fast allen Orchestern chromatisch. Bis dahin zornige Ablehnung trotz völlig unzureichender Stimmung durch die "Stopftechnik" mit der rechten Hand.
     
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  18. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Mik
    Mike Westbrook, Kenny Clarke u.a.
    Ist aber schon ein paar Jahrzehntchen her ;)
     
  19. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Auf die schnelle finden lassen:

    NDR Bigband
    Bravissimo II - CD

    Gitte & The Kenny Clarke Francy Boland Big Band
    Out Of This World

    Grüße
    Roland
     
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  20. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Obwohl die Naturhörner nach wie schöner klingen! Nicht umsonst hat der große Johannes Brahms die neumodischen Ventilhörner verächtlich als 'Blechbratschen' bezeichnet.:cool:
     
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