Engelsflügel von Keilwerth erhalten

Hat jemand einen Tip,wie ich einen plastik Engelsflügel,der schon wegen der Sprödigkeit leichte Risse hat,am besten etwas stabilisieren kann. Soll ich da Plastik oder Sekundenkleber in die Risse laufen lassen.
Und nein,gleich vorweg,ich tausche ihn nicht gegen die Metallversion

 

Mein Tipp ist am besten nichts zu machen.

Bei transparentem Kunststoff kann es bei Sekundenkleber so richtig heftig hässlich werden (weißliche Anlösung im Bereich der Anwendung) und in die Risse/Sprünge kommt das Zeug ja auch nicht unbedingt freiwillig rein.

Bei Kunststoff sieht es noch übler aus. Der Riss und die Umgebung muss mit Monomer vorbehandelt werden, damit sich die Materialien verbinden.
Kann mir nicht vorstellen, dass das funktioniert UND am Ende unauffällig ist.
Auch dass es zu einer wirklichen Verstärkung kommt, wage ich zu bezweifeln.

Falls Du es doch angehst, mach bitte Fotos: vorher, nachher und ein, zwei Jahre später… auch um zu sehen ob die Reparaturstelle nicht vergilbt.

 

Vielleicht besser nur mit einer Kunststofflotion, wie beispielsweise von O. K. Wack „A1“ fürs Auto behandeln, damit er nicht noch brüchiger wird?

 

Ich denke ich werde es mal damit probieren

https://www.natterer-modellbau.de/Torcster-Sekundenkleber-Duenn-20g

 

Ich glaube dass das Acryl oder was es ist unter UV-Einfluss ein Verfallsdatum hat. Gibt es ein Möglichkeit einen guten Abdruck oder noch besser ein 3D-CAD-File zu erstellen?
Bereits heute kann man viele Kunststoffteile zu teilweise akzeptablen Preisen in den verschiedensten Materialien über Online-Services drucken lassen. Ich habe das bereits bei mehreren erhaltenswerten Liebhaberteilen gemacht, allerdings noch nicht transparent. Ich würde aber vermuten, wenn das jetzt noch nicht gut geht, dann in 3 Jahren.
Mit ein bisschen Glück hat schon jemand ein File erstellt, das du online finden kannst.

Wenn du Ersatz machen kannst dann könntest du das original lichtgeschützt einmotten.

 

Ich meine mich zu erinnern, dass @tomaso mal einen nachgebaut hat; das sah ziemlich gut aus…

 

Danach kannst Du den Flügel wahrscheinlich entsorgen, aber gerne lasse ich Schwarzseher (in diesem Fall Weißseher) mich vom Gegenteil überzeugen.

 

Ja, hier zu sehen: https://www.saxophonforum.de/threads/restaurierung-keilwerth-new-king.60297/
Super gemacht!

LG
Mike

 

Ich hatte mir fürs Tenor einen von Feuerstreuer nachmachen lassen, der war perfekt. Aber der ist nicht mehr im Forum

 

Der originale Flügel ist aus Polystyrol.
Die Spannungsriss-Bildung lässt sich nicht positiv "nacharbeiten" .
Wie @Sandsax richtig anmerkte, dringt nichts in die Mikrorisse ein, alles schon mal probiert.

Mein handgefertigter Flügel aus Acrylglas war eine reine "Machbarkeits-Studie" .
Machbar im Sinne von "dem Original entsprechen" = nein.
Als "brauchbare Alternative" = ja, aber wohl nicht finanziell sinnvoll umsetzbar.

Daher blieb es bei einer "DIY-Anregung" und einem Einzelstück, das jetzt in Bielefeld seine Flugversuche macht.

LG
tomaso

 

Warum ?

 

Weil es mit ziemlicher Sicherheit ganz schlimm aussehen wird. Das Cyanacrylat wird voraussichtlich das Polystyrol anlösen, das dann milchig matt wird- so meine Theorie.

Außerdem bringt es nichts.

 

@tomaso

Bist du mit polistyrol sicher?
M. W. ist auch das original aus acryl, landläufig Plexiglas, einer Erfindung von Röhm und Haas in Darmstadt. Bei der geografischen Nähe und der Mode in den 60igern, alle möglichen Teile aus dem neuen Zeug zu machen.... Acryl kann man gießen, oder thermisch formen. Dabei ist es deutlich stabilere (mechanisch, thermisch, chemisch) als styrol. Ein Grund, warum man acryl entwickelt hat.
Acryl kann man kleben mit einem kleber, der sich acryfix nennt. Kleber und Verfahren sind luftfahrt zugelassen für kanzeln an segelflugzeugen. Da ich reparaturen an flugzeugkanzeln schon mehrfach praktiziert habe, man bekommt diese reparaturklebungen FAST unsichtbar hin., mind so gut wie professionell verschweißen in einem Fachbetrieb (auch da habe ich den Vergleich).
Risse füllen geht NICHT. Risse müssten aufgefräst werden und dann kann der kleber da rein.
FAST unsichtbar deshalb, weil die klebung eine andere dichte /struktur hat und das erzeugt Schlieren (anderer brechungsindex). Der Prozess selbst ist nicht trivial, da es gerne blaseneinschlüsse gibt.
Was sich bei unseren vereinsfliegern bewährt hat war, die Kanzeln mit Möbelpolitur behandeln. Verhindert die ev ausdünstung von weichmachern bzw schützt vor UV-strahlen. Funktioniert aber nur, wenn es noch keine risse gibt.
Wer noch keine risse hat, diese entstehen meisten zuerst an den Verschraubungen. Hier bitte peinlichst darauf achten, dass die Schrauben nicht angeballert werden. Wer kann und hat, kann die Löcher auffräsen. Es gibt für Transistoren so isolierte durchschraubschützer aus weichem Kunststoff, damit kann man Verspannungen durch die Schrauben reduzieren. Aber auch damit, wer mehr Kraft als V... hat... Alternativ kleine filz- oder korkscheiben unterlegen. Idee ist eine gewisse Beweglichkeit und so wenig Druck wie möglich.

 

Hatte mal das enorme Glück, für ganz kleines Geld auf einem Flohmarkt bei einem Saxwelt-Workshop einen (fast) neuwertigen Ersatzflügel zu ergattern.

Bin aber ehrlicherweise nicht so der Freund von solch schnöder Plaste an einem, ja sonst recht hochwertigem Sax.

Das Design des Flügels ist ja Ok, aber so richtig optisch nachteilig fand ich immer, dass man die an der Unterseite angeklebten weißen Anschlags-Rundfilze (also deren Klebeseite), ja unkaschiert durch den transparenten Flügel sah.

Man hätte ja auch ohne grossen Mehraufwand an diesen Stellen einen Gewindering in den Kunststoff einlassen können und dann da die üblichen Schraubversteller mit den Filzen plazieren können.

Habe mir deshalb was Ähnliches gebastelt, was dann meinem optischen Geschmack einigermassen näher kam.

Siehe Fotos:

LG Wuffy

 

Nein, aber mit Polystyrol.

Wenn Du eine grobe Bestimmung beider Materialien mittels Brennprobe und Lösemittelbeständigkeits-Test machst, ist es eindeutig.
Polystyrol brennt rußend mit gelber Flamme und riecht charakteristisch, ausserdem ist es mit Aceton löslich.
Ausserdem ist es nicht so Schlagfest und neigt zu starker Spannungsrissbildung.
"Plexiglas" wäre da sicher die bessere Wahl gewesen.

 

@tomaso
Das ist aus dem original gebrauchsmusterschutz, welches keilwerth seinerzeit beantragt hat. https://bassic-sax.info/blog/2012/jks-angel-wing-patent/
In gleicher Form habe ich das bild an anderer Stelle auch gefunden, bspw in einem Artikel über keilwerth in der sonic.
Die Bezeichnung "plexiglas" durfte nur mit Freigabe der firma Röhm und Haas verwendet werden, da diese die namensrechte hat. Die explizite Verwendung auf einem gebrauchsmustereintrag.....
Auch plexiglas brennt gelb, riecht süßlich. Und ist in Aceton lösbar. M.W. wird Polystyrol rel schnell gelb, wenn es altert, bei plexiglas ist das weniger und dauert Jahre. Plexiglas wird eher trüb. Mein Flügel ist zwar kaputt, aber weder vergilbt noch trüb.
Mit all dem bleibe ich bei der Meinung, dass es plexiglas ist.

 

gelöscht.

Denke aber schon, dass @tomaso weiss wovon er schreibt.

CzG

Dreas

 

Die Zeichnung ist mir bekannt.
Aber Du musst auch akzeptieren, daß dort steht "oder andere Kunststoffe" !
Dort steht auch "Graviert" , was es letztlich ja nicht ist.
Für mich sieht das eher nach einer ersten Entwurfszeichnung für den Geschmacksmusterschutz aus....
Es ist ja keine Zeichnung aus dem Fertigungsprozess.

Probier es doch selber aus im Vergleich. Ich hab´s tatsächlich gemacht.

Kein Problem für mich....

 

Steht dort eindeutig.

@JES Argumentation ist schlicht nicht schlüssig.

@tomaso würde sich hier im Leben nicht äußern, wenn seine Erkenntnisse nicht belastbar wären.

CzG

Dreas

 

Acryl = Plexi, und wer das mit Sekundenkleber behandel, zerstört es.