Selbstwahrnehmung beim spielen

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Nixblicker, 1.August.2023.

  1. Nixblicker

    Nixblicker Schaut nur mal vorbei

    Das klingt vielleicht jetzt blöd, aber wenn ich auf meinem Bari spiele, habe ich irgendwie das Gefühl, nicht besonders hell zu klingen, die obere Oktave klingt etwas wie in Watte gepackt. Der Punkt ist, wenn ich mich aufnehme, ist es nicht der Fall, auch das Feedback von Zuhörern bescheinigt mir, dass es sauber klingt. Beim Tenor ist mir das nie so aufgefallen. Liegt das am Saxophon , Auslöschung von Wellen durch Körperschall, was auch immer?

    Viele Grüsse!

    Bertram
     
  2. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Probier mal vor einer Wand oder sonstigen harten Fläche zu spielen.
     
  3. GelöschtesMitglied5507

    GelöschtesMitglied5507 Guest

    Oder ein Jazzlab Deflektor, wobei gegen die Wand spielen günstiger ist ;)
     
    Nixblicker gefällt das.
  4. GelöschtesMitglied15247

    GelöschtesMitglied15247 Guest

    Das kenne ich. Letztens meine meine Frau ich würde schief spielen.
    Für mich war die Intonation ok.

    Auch das mit der Tonhöhe hatte ich schon.

    Vor einem Spiegel klingt man immer super.
     
  5. Gelöschtes Mitglied 11989

    Gelöschtes Mitglied 11989 Guest

    :D:D:D Das kenne ich auch. Meistens hat dann meine Frau recht. o_O
     
  6. GelöschtesMitglied15247

    GelöschtesMitglied15247 Guest

    Ich habe es ihr gegenüber auf das Stück im Stile "Tzigane“ zurückgeführt.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 1.August.2023
  7. Gelöschtes Mitglied 15173

    Gelöschtes Mitglied 15173 Guest

    … und man kann das Horn direkt an die Wand donnern, wenn’s sch…. klingt :D:D
     
    kindofblue und Nixblicker gefällt das.
  8. GelöschtesMitglied5507

    GelöschtesMitglied5507 Guest

    :D:D:D
     
  9. Nixblicker

    Nixblicker Schaut nur mal vorbei

    Eher den Kopf, in den meisten Fällen kann das Horn nix dafür :banghead:
     
  10. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Der Kopf kann auch nix dafür - it's the physics, stupid! :D:D

    Ich höre einen deutlichen Unterschied, ob ich z.B. F und F# mit Palmkeys spiele oder mit dem Frontgriff - die Palmkeys klingen frei und strahlend, der Frontgriff abgemuffelt. Eigentlich kein Wunder. Ebenso klingt das High-G mit Zeigefinger und Hoch-F#-Klappe viel freier (und spricht deutlich leichter an) als das High-G mit dem Frontgriff.
     
    Nixblicker gefällt das.
  11. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    . . . naja, immer eine Wand mitnehmen, ist auch Aufwand. Ausserdem nimmt sie viel Platz auf der Bühne ein und macht sie unübersichtlich.
     
  12. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Och - so ne Wand ist doch auch was hübsches - und so übersichtlich. Hatte ich gerade bei einem Musical (My Fair Lady) zu den hiesigen "Domfestspielen". Ein tolle Combo mit sehr schönen Arrangements, aber entgegen allen Erwartungen und früheren Erfahrungen hinter einer Wand. :mad: Die singenden und hopsenden Darsteller konnte man schon sehen, aber eben nur die.
     
  13. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ich könnte mir vorstellen, dass tiefe Frequenzen stärker durch kopf und kiefer geleitet werden als höhere und damit die Wahrnehmung über Körperschall direkter ist. Damit "hörst" du verfälscht. Gegen eine harte Platte/raumecke spielen kompensiert dies teilweise....
     
  14. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Die Wand ist beim Üben immer wieder „erhellend“, wobei mir manchmal auch die Ohren danach singen. Ich glaube die Wand animiert zur Zurückhaltung.

    Bei den typischen Regionalevents und Sommerfesten, auf denen man als Amateur spielen darf, bläst man gerade in der warmen Jahreszeit oft ohne Monitoring nicht mal gegen eine weit entfernte Wand und entsprechend ist der eigene Sound vor allem Knochenschall und ein bisschen schlecht definierter Luftschall. Auf deutsch man hört sich besch… . Ich versuche, nicht mehr über die Umstände zu schimpfen, die an der eigenen unsicheren Performance schuld sind, sondern mich mit diesem fernen Klang zu arrangieren und trotzdem ausreichend zu hören und einzuschätzen was ich von mir gebe. Und wohl auch lauter zu spielen. Das gegen die Wand üben trainiert eher das Gegenteil, deshalb versuche ich im schallschluckenden Raum zu üben mit Teppich, Büchern, offenem Schrank.
     
    Loppi, Saxoryx und Nixblicker gefällt das.
  15. Sax a`la carte

    Sax a`la carte Ist fast schon zuhause hier

    Ich las vor Jahren von einem Berufsmusiker, das er immer mit dem ganzen Equipment übt, das er auch auf der Bühne hat, so weis er wie er klingt auf einem Gig.
    Als ich vor gut 10 Jahren für 30 Doppelstunden Unterricht hatte bei einem Profi-Saxophonisten hatte, spielten wir auch die ganze Zeit mit seiner Soundanlage und Micros.
    Ich praktiziere das auch so in meinem Musikzimmer im Keller und stehe zusätzlich ca.1 Meter vor der Wand, das Feeling ist dann ähnlich wie auf der Bühne und macht mir
    Spaß, weil ich viel von mir selber höre. Zugegebenermaßen bin ich da privilegiert, weil ich ein Haus mit Keller habe, wo ich niemanden belästigen kann, wenn ich übe.
    Aber jeder so wie er mag und damit die meiste Motivation zum Üben hat.:)
     
    GelöschtesMitglied5507 gefällt das.
  16. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Ich würde auch nicht dauerhaft gegen eine Wand üben (und was soll das mit der Wand auf der Bühne?), die Wand dient ja nur einmal der Kontrolle und Korrektur der Wahrnehmung/ des Klangs. Um dann mit dem Wissen "passt eh" wieder ohne Wand zu üben, weil das die realistischere Situation ist.
     
    giuseppe und GelöschtesMitglied5507 gefällt das.
  17. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Nix auf Wand, sondern vor Wand!

    Aufnahmen klingen nie so, wie man sich selbst hört... Knochenleitung und so. Bei mir eher so, dass ich auf den Aufnahmen schlechter klinge als wie ich mich selbst höre...
    Die erste Frage wäre also, was spiegelt "DIE WAHRHEIT" wieder, die Aufnahme oder die Selbstwahrnehmung?

    Wie nimmst Du auf? (Händy schönt im Bereich der Stimm-Frequenzen - inwieweit das Bari betrifft, weiß ich nicht)

    (Filosofischer Abstecher: Und was ist überhaupt Wahrheit?
    ... mir wäre es wichtig, dass ich beim Spielen für mich selbst gut klinge - wahrscheinlich weil ich mehr übe als auftrete :( und mich ein schlechter Klang beim üben demotivieren würde. Scheiß auf die Aufnahme, da wird sowieso soviel mit Equalizer etc manipuliert. Und 99% der Zuhörer können meinen Klang eh nicht bewerten. "Klingt toll, ist das ein Selmer"... äh, nein, ganz im Gegenteil:D)
    Kritischere Zuhörer suchen? Schwierig

    Kann mir da viele Gründe denken...
    Aber als erstes würde ich mal sagen : "Stütze, Stütze, Stütze... !!!"

    Grüße,

    Wanze
     
    Zuletzt bearbeitet: 2.August.2023
  18. Gelöschtes Mitglied 14604

    Gelöschtes Mitglied 14604 Guest

    Aber viele Italiener bekommen in Zukunft keine Stütze mehr.
    Wird sich Rampone dann noch verkaufen?

    Damit ist die Diskussion doch wieder mal vor die Wand gefahren!
     
    Werner, elgitano, Nixblicker und 4 anderen gefällt das.
  19. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    In früheren Zeiten konnte ich auf meinem Alt das F mit dem Frontgriff gar nicht spielen, ich dachte zeitweilig schon, auf dem Instrument wäre das nicht möglich, da es auf anderen Altsaxophonen durchaus ganz gut ging.

    Nachdem ich dann gelernt habe, Obertöne richtig zu spielen, ist das Front-F erstaunlicherweise die bessere Wahl, denn es klingt satter als der Palmkeygriff, und wird daher von mir bevorzugt benutzt. Natürlich auch, weil ich damit besser den Übergang zu den Toptones hinbekomme.

    Das F# wiederum kommt am besten, indem ich Bb nur mit dem linken Zeigefinger spiele und dazu Hoch-F# öffne, was auch verständlich ist, denn das ist akustisch genau das Gleiche wie beim Front-F.

    Eine fantastische Übung dazu ist der Obertonabgleich. Alle Hoch F-s abgleichen mit dem zum hohen F überblasenen tiefen Bb (5. Oberton).

    Gruß,
    Otfried
     
    giuseppe gefällt das.
  20. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Hat Pilatus auch schon gefragt, aber nach meinem Verständnis rhetorisch und eher abschätzig.
    Die Wahrheit beim Klang ist komplex - je nachdem, wo man hört, klingt es anders.
    Klar muss es für einen selbst (auch) passen, aber sobald man auftritt, gehts auch darum, wie es fürs Publikum klingt.

    sei doch froh, wenn Du keine kritischen hast...
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden