S-Bogen: was bestimmt den Klang?

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von TSax80, 31.Juli.2023.

  1. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Die liegt leider nie einfach ausbalanciert auf dem Hals. (Höchstens ausbalanciert daneben :eek:).Es ist immer aktive Muskelarbeit nötig, die man meist nicht wirklich spürt, analog zum einfachen entspannten Stehen oder Sitzen.
    Bei ungewohnten oder extremen Kopfhaltungen gibt's halt Verspannungen.Denke mal, dass das damit gemeint ist.
     
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  2. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ja,
    wir können diskutieren, was Kopf, Schädel Unter- und Oberkiefer, Rumpf sind, und was wo dazugehört.
    Aber ich fürchte, da hast Du mir ein Studium voraus :)

    Daher lasse ich es lieber erklären :)

     
  3. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Was bei dieser Art Diskussion m.E. meist vergessen wird ist, dass eine statische Haltung immer ungünstig ist. Wir müssen uns bewegen, auch beim Saxophonspiel. Das ist natürlich nicht ganz einfach, vor einem Notenständer, sitzend, oder aneinem Mikrofon, ist aber für eine gesunde Ergonomie unerlässlich, denke ich.

    Gruß,
    Otfried
     
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  4. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Weil man sich dann quasi mit Blickkontakt leicht verbeugt? Ist natürlich nicht falsch. Kenne ich von asiatischen Kollegen, ist mir in Österreich aber noch nicht untergekommen. ;)

    Was genau davon? Ich finde die Beobachtung und mechanischen Erklärungen grundsätzlich erst mal richtig, wenn auch etwas vereinfacht.

    Es wird ja durch den steilen Winkel nicht grundsätzlich der Druck der Lippe erhöht, denn man kann ja den Kiefer öffnen und den Druck wegnehmen. Entscheidend ist meines Erachtens, dass man durch die schräge Auflage der Lippe auf den unteren Zähnen die Fläche vergrößert und deshalb mehr Druck aufbauen, dosieren und tolerieren kann. Das Mundstück drückt die Lippe mehr von vorne auf die Zähne als bei waagrechter Haltung. Wenn ich die Klarinette waagrecht halten würde und hoch spielen, dann wäre die Lippe bald durch. Beim Tenor will ich dagegen eher weniger Druck und deswegen kommt mir die waagrechte Position da auch stimmiger vor. Die Bögen sind ja auch entsprechend bei den Baugrößen unterschiedlich gewinkelt. Ich denke es geht vor allem um Nuancen beim Tenor.

    Ich stimme ihm aber überhaupt nicht zu, dass das eine richtig oder falsch ist. Wie immer ist die richtige Balance entscheidend. Wenn ich auf dem Tenor klingen würde wie Giuffre, dann würd ich den „falschen“ Ansatz sofort kaufen.

    Das hast du schön gesagt.
     
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  5. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    In der Alexandertechnik sicher nicht, da geht es ja gerade darum.
    Klar ist "Haltung" dynamisch, und die "Bewegungen" müssen ja nicht mal sichtbar sein.
     
  6. -j.

    -j. Kann einfach nicht wegbleiben

    Lester Young hatte meines Wissens nie Nackenprobleme. (Ich schon :rage:...)

    Lester Young hatte meines Wissens auch nie mit verschiedenen S-Boegen experimentiert. (Ich schon:biggrin:...)

    [​IMG]

    -j.

    P.S. Der Hauptgrund fuer die zusaetzlichen S-Boegen fuer mein Ref. 54 und Serie III Tenoere ist ganz einfach, dass meine Lieblingsmundstuecke, alles Berg Larsens :duck:,Grundverschiedene Durchmesser haben: die Kautschuk Larsens sind echte "Korkfresser," die staehlernen haben eine sehr viel groessere Oeffnung. Soundgemaess koennt ich jetzt nicht mal sagen, was die Unterschiede sind zw. den original-Boegen, dem silbernen Serie III Bogen, und dem dreckbilligen Eastern Music Teil, das erstaunlich gut hupt!
     
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  7. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Ich auch - aber eher naiv und notgedrungen, als Mitte der 70er mein Horn (Mark VI) kopfüber von der Bühne plumpste und den S-Bogen komplett zerdetschte. Ich spielte danach viele Jahre lang den schnell schnell besorgten Mark-VII-Bogen, ohne dass mich was gestört hätte. Erst als ich nach meiner Tanzmucker"karriere" vor 15 Jahren das Horn verkaufen wollte, gab ich den Originalbogen in Reparatur. Der Mann gab sein Bestes, aber der Winkel war mir zum Spielen zu klein und die Elipse in der Mitte des Bogens war kein Kreis. Wegen Verkaufen kam es anders, befreit von der einkommensbedingten Flachmusikspielerei fing wieder an intensiv zu üben, Jazz zu hören und zu spielen - aber eben mit dem Mark VII-Bogen. Erst einem weiteren Saxschrauber gelang es, den Original-Bogen lang zu ziehen, so dass ich ihn wieder mit richtigem Winkel zum Maul wieder benutzen konnte. Dass die Intonation der kurzen Töne mit dem Original etwas besser war, war irgendwie nicht entscheidend. Ein bischen Elipse ist noch, dafür gebe ich das Teil bei Gelegenheit nochmal weg...

    Was ich mit der langen Geschichte ausdrücken will: 1. war mir der Winkel zum Maul sehr wichtig, vielleicht aber nur aus Gewohnheit. 2. Ein Soundunterschied zwischen den recht unterschiedlichen Bögen war nicht festzustellen - auch von den Genossen hier im Forum nicht. Mein Fazit aus diesem "lebenslangen Lernen":
    Ich kann an diesen vielen Geschichten von den Klangunterschieden bei Bögen und auch bei verschiedenen Hörnern immer weniger anfangen, obwohl ich seit fast zwei Jahren täglich ca 4 Stunden am Horn hänge. Es wird das Alter sein...
     
  8. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ich schätze das so ein, nicht nur was Bögen, sondern auch was Mundstücke und Klammern etc. betrifft:

    Es wird theoretisch Unterschiede geben, die durch unterschiedliche Winkel, Durchmesser, Materialien etc. bedingt sind.

    Viel wichtiger aber ist die Tatsache, dass diese Unterschiede dazu einladen, gewisse Dinge auf eine bestimmte Art zu tun.
    Sie beeinflussen also unser Spiel, ohne dass es wissenschaftliche Gründe dafür gibt, einfach weil es sich anders anfühlt.

    Dafür sind nun auch wieder unterschiedliche Menschen unterschiedliche stark empfindlich.

    Cheers, Ton
     
  9. -j.

    -j. Kann einfach nicht wegbleiben

    Also, ich mit Hoernern schon -- mein Conn Chu hat einen ganz anderen Klangcharakter als die beiden Selmer Tenoere. Bei S-Boegen bezweifle ich es. Ich sollte mich wahrscheinlich aufnehmen, um sicher zu sein, aber dafuer hab ich weder die Zeit noch die Geduld.

    Hat jemand schon Erfahrungen gemacht mit diesen "hand hammered" S-Boegen?

    https://www.ebay.com/itm/133928862871

    KB macht die auch, allerdings etwa 10x so teuer... Bin einfach nur neugierig, denn was mache ich, wenn ich von meinen Larsens weg will und, oooch, meine alten Vandorens wieder ausgrabe ;)...?

    -j.
     
  10. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Zugegebenermaßen habe ich damit null Erfahrung. Nach der schrottigen Wehrmachtströte mit Hakenkreuz habe ich mir vor 50 Jahren ein neues Mark VI gekauft, das ich heute noch ausschließlich spiele. Aber alles, was ich zwischendurch anspielen durfte, klang nach wenigen Minuten wie ich.
     
  11. Lagoona

    Lagoona Ist fast schon zuhause hier

    Ergänzend dazu hatte ich bei dem XX-Bogen die leichteste Ansprache(habe alle 3 schon gespielt), allerdings Intonationsprobleme beim A2.
    Das Problem ist im amerikanischen Forum gut beschrieben. Als ich mich mit dem Problem an R&C wendete, wurde mir gesagt, dass ich die Intonation mit dem X-Bogen ausgeglichener gestalten könnte( das entspricht meinem Eindruck),aber mit einer weniger leichten Ansprache rechnen müsse, und dieses bei dem Vollsilber-Bogen besonders relevant wäre.
    Offensichtlich spielt das Material des Bogens eine Rolle bei der Ansprache. Leider kam es nicht mehr zu dem erwünschten Probieren aller möglichen S-Bögen, da ich das Instrument verkauft habe. Wenn aber jemand das ganze mal testen möchte, dann wäre wohl ein Ausflug nach Quarna die beste Idee. Dort kann man S-Bögen testen, in 3 verschiedenen Winkeln und 4 verschieden Materialien.
     
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  12. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Wenn sie denn dann auch vorrätig sind, Italien nicht gerade Ferien hat, sich dort nicht gerade alle auf die NAMM vorbereiten…
     
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  13. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Beim Altsaxophon ist das ja mit der Krümmung und dem Winkel deutlich weniger unterschiedlich als beim Tenor.

    Für mein Prestige Alto habe ich 3 verschiedene Bögen:
    - den originalen aus Kupfermessing, lackiert (war leider mal ziemlich gedetscht und musste gerichtet werden)
    - einen unlackierten Kupferbogen von Gloger
    - einen versilberten Kupferbogen vom Senzo
    und dann natürlich noch diese:
    - 3 lackierte Messingbögen vom S1

    Die klanglichen Unterschiede sind sehr deutlich. Am hellsten und brillantesten ist der Glogerbogen, gefolgt vom originalen lackierten Bogen. Der Senzobogen liefert den dunkelsten und dabei kernigsten Klang. Den spiele ich auch am liebsten. Allerdings hat der auch eine erkennbar andere Mensur.

    Der Glogerbogen spricht auch am leichtesten an, was ich daran erkenne, dass er gewisse Undichtigkeiten locker überspielt, wo die anderen Bögen deutlich problematischer sind.

    Die 3 Messingbögen sollten absolut identisch sein, einer ist allerdings mal misshandelt worden und leicht nach unten gebogen. Trotzdem ist er aber der zweitbeste von den dreien. Allerdings sind die Unterschiede nur winzig. Ein Messingbogen auf das Prestige gepackt klingt genau so wie der originale Kupferbogen.

    Gruß,
    Otfried
     
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  14. saxowolf

    saxowolf Ist fast schon zuhause hier

    Deine Erfahrungen können stark variieren, abhängig vom Material und der Verarbeitung der Teile, sogar bei demselben Alto.

    Bei meinem eigenen Alto habe ich Erfahrungen mit verschiedenen Halsmaterialien gemacht, und ich muss sagen, ich stimme dir zu, dass der Senzobogen diesen dunklen und reichen Klang gibt!

    Ich bin fasziniert davon, dass der Glogerbogen Undichtigkeiten leichter überwindet. Das könnte ich mir selbst mal anschauen, da ich ziemlich kräftig blase und manchmal mit Undichtigkeiten kämpfe.
     
  15. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Lester Young hat das aber mehr zur Schau gemacht und nicht dauerhaft, eher bei Solos. Außerdem hat er damit weitestgehend irgendwann aufgehört - ich glaube, nach dem Krieg ca.
     
    ppue gefällt das.
  16. Lagoona

    Lagoona Ist fast schon zuhause hier

    Da hat @Sandsax wohl recht. Ausserdem hat R&C den Durchmesser der S-Bogen-Aufnahme immer wieder mal verändert ( zuletzt 2016 für Tenor?). Auch das muss man berücksichtigen und sich am besten vorher anmelden, um sicher zu gehen, dass entsprechendes Testmaterial vorhanden ist, sofern man mit eigenem Saxophon anreist.
     
  17. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Gehört hier eigentlich nicht hin, aber ich versuche seit nunmehr 14 Monaten dort einen S-Bogen für mein Bariton zu bekommen .
    Seit sechs Monaten ist mein Instrument jetzt dort, weil es offenbar nicht möglich war mir nach Maßangaben einen passenden Bogen zu fertigen.
     
  18. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    Du hast ein R&C Bari und sie sind nicht in der Lage einen passenden S Bogen zu liefern bzw nachzubauen falls es sich um ein älteres Instrument handelt? Dein Bari ist seit einem halben Hahr bei T&C? Kein Scherz?
     
  19. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Kein Scherz und es ist kein wirklich altes R&C, sondern ein R1 Jazz, das nur ein paar Jahre auf dem Buckel hat.
     
  20. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Ich bekam einige Zeit nach Bestellung ein paar Fotos von einem unlackierten Baribogen mit Zeichnungen wo ich welche Maße abnehmen sollte, damit sie mir einen Bogen bauen können (ähnlich wie bei Karsten Gloger).
    Einige Wochen später kam dann ein Paket, allerdings nicht mit dem von mir bestellten versilberten Bogen, sondern mit exakt dem unlackierten von den Fotos, der noch dazu nicht ansatzweise passte.
    Meiner war angeblich versehentlich zu einem Kunden nach Korea geschickt worden :confused:
    Ich bekam eine Entschuldigung dafür, aber es wäre doch auch viel einfacher vielleicht mal mit meinem Instrument vorbeizukommen?
    Für mich sind das um die 900km und die Chance dann auch mit Instrument und Bogen nach Hause zu fahren schätzte ich mal auf null ein.
    Danach habe ich das Instrument verschickt, aber schon Wochen vor der NAMM sind sie nur mit der Vorbereitung beschäftigt… dann kamen die italienischen Ferien…
     
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