Vintage Sax mit Yamaha Mechanik (Conversion)

Guten Tag zusammen,

ich bin neu hier, möchte aber trotzdem folgende Frage stellen:

Spricht man über Vintage Saxophone, so kommt oft die Rückmeldung "Sound überragend, aber wegen alter Mechanik schwer zu spielen".
Deswegen gibt es wenige Vintage Saxophone, denen eine moderne Mechanik aufgesetzt wurde.
Also zB ein Conn Chu Berry mit Yamaha Mechanik.
Zb Blashaus baut das so, und kein geringerer als James Carte spielt so eins.

Ich würde gerne wissen, ob so etwas für die hier anwesenden Mitglieder interessant wäre zu spielen bzw zu kaufen.

Herzliche Grüße,
Mr. TS

 

Nein. Ich komme mit der Mechanik des Conn gut zurecht.

Auch wäre das nicht mehr original. Das wäre so, als wenn man einen Jaguar E-Type mit moderner Technik und E-Motor ausrüstet.

Kann man machen, muss man aber nicht.

Zudem ist nicht garantiert, dass sich dadurch der Sound nicht ändert.

Mit kleineren, unerheblichen Eingriffen kann man schon einiges verbessern. (selbst das habe ich nicht gemacht.)

CzG (Conn zum Gruss),

Dreas

 

Ich mag die Mechanik meines YTS32, aber die von meinem Conn 16M mag ich auch sehr, passt Beides sehr gut für mich. Umbauen würde ich da nix.

 

Mir fällt bei deiner Frage ein, dass Dave O'Higgins,@Juju 's Mann, so ein Conn spielt(e). Juju wird sich sicher dazu noch melden.

Wieso? Hast du so eins oder willst du so eins umrüsten (lassen)?

Grüße,
Jürgen

Das Argument zählt sicher nicht für jene, die in erster Linie spielen wollen (s. Dave). Ich lasse mir auch gerade als erstes bei meinem neu erstandenen Pan-Am-Alto die Gurthakenöse versetzen. Ich opfere also leichten Herzens die "Originalität" der täglichen Leichtigkeit bei der Handhabung.

 

Umbauen, wie Gurthaken, Palmkeys anpassen oder meinetwegen den Pinky-Table umzubauen finde ich völlig legitim. Ich habe den TO so verstanden, dass er die komplette Mechanik austauschen will.

 

Also es waren Selmer Keys bei Dave‘s 10M. Er hat es gerade verkauft, er kann jetzt auch Conns locker ohne Umbau spielen. Aber für jemanden, der seine Profikarriere Mark VI gespielt hat, war es ein guter Einstieg. Für mich war es ein Conn 30M, das ist von den Keys näher dran am Mark VI.
LG Juju

 

hi jürgen,
ja genau. das ist ein lebenstraum von mir seit vielen jahren. habe mich immer mal dran gemacht, bin aber immer wieder gescheitert an bestimmten problemen bzw themen. bisher fehlte mir die erfahrung. du brauchst dafür das komplette spektrum eines sax docs und ein gutes gespür dafür, was du tust - und mehr. das ist jetzt anders
das ganze ist eine grosse herausforderung. es gibt ja auch weltweit kaum jemanden im vergleich zu zb klarinettenbauern (da gibt es viele), der zuhause saxophone baut in kleinem umfang. das hauptproblem ist die herstellung des korpus. sogar musicmedic forscht daran seit vielen jahren ergebnislos.
vor allem brauchst du gite quellen und partner. wen es interessiert, der kann sich die liste an zulieferern bei eppelsheim ansehen, die ist echt lang quer durch alle gebiete durch.
ich kenne einen kollegen, der tut nichts anderes, als diese conversions zu bauen.

das ganze ist dermaßen viel arbeit (denke mal ich werde mich mindestens 4 wochen in klausur begeben), dass ich mir gut überlegen will, was genau ich mache.
deshalb hier die "umfrage".
ich lasse das thema nochmal ergebnis - offen.
später gerne genaue infos dazu.

werde auch gerne das projekt hier dokumentieren !

LG

 

Mit Aufsetzen der Mechanik ist es ja nunmal nicht getan.
Man muss das altehrwürdige Vintage Teilchen auch noch zersägen und wieder zusammenlöten, um von inline zu offline Klappenanordnung zu kommen.
Wie passt man eine moderne Mechanik an Splitbell Klappen an… oder an linke Becherklappen?
Viel Feind, viel Ehr?

James Carter hat mal eine Blashaus Conversion gespielt- das ist aber auch schon wieder ne Weile her.

Ich denke das Projekt ist allemal spannend und wir freuen uns hier auf Fotos - viel Erfolg!

 

Wahrscheinlich werden nur wenige sehr gute Spieler und Schrauber mit modern(s)ten und alten Mechaniken gleich gut klarkommen.
Ich als Amateur kenne von Anfang an nur Vintage und komme mit dem Yamaha 62 meiner Tochter gar nicht zurecht - was sie sicher so gut findet.
Wer mit seinem Vintage nicht zufrieden ist - ich nehme es gerne ab (Conn bevorzugt).

 

Wir hatten dazu vor Jahren ein Video von einer dänischen Firma, wenn ich mich nicht irre.

Die hatten alle Schritte im Detail dokumentiert, auch das Zersägen und neu Verlöten des Korpus.

Für mich hatte das Ergebnis nicht mehr viel mit Conn zu tun.

CzG

Dreas

 

getreu dem bayerischen Spruch: Dös is, als wia wenns d`deiner Oma an Minirock oziagst.....

 

@Dreas : der hauptteil dh der korpus ist vollständig conn, vom hals bis zum trichter. wieso sagst du, das hat nichts mehr mit conn zutun ?
dh der sound ist definitv conn !

die ganze diskussion ist ja nicht ganz neu: ist es ok, an einen oldtimer moderne bremsen zu bauen, damit besser zum stehen kommt ?
vielleicht eine servo lenkung, wenn man ihn täglich fahren will, klima etc..

klar gibt es da verschiedene sichtweisen.
pragmatisch: in jedem fall. oder halt konservativ: geht gar nicht.

 

es gibt einen markt dafür. sonst waäre blashaus damit nicht so erfolgreich. auf jahre ausverkauft !

 

es gibt auch leute, die bauen dir in deinen anfälligen oldtimer einen modernen motor ein, damit du mal sorglos 100km fahren kannst, ohne dass das ding ständig liegen bleibt. geschmacksache.
die vintage saxophone fallen bei vielen durch aufrund der alten mechanik, die inline gebaut ist.
habe ich dutzendweise. sound super, aber zu hakelig,

 

Für mich käme das nicht in Frage, da ich wahrscheinlich die technischen Möglichkeiten meines Conn 16M noch lange ich ausreizen kann, aber das Thema, bzw. die Idee finde ich sehr spannend.

 

Ja, zersägt, verdreht, neu zusammen gelötet. Ja, es sind Connteile, aber kein Connkorpus mehr.

Wohl kaum, bei den massiven Veränderungen.

Aber klar, jeder wie er mag.

Meins ist es nicht.

CzG

Dreas

P. S. Für mich ist ein E-Type mit moderner Technik, Motor etc., auch kein E-Type mehr. Der sieht nur noch so aus.

Klar gibt‘s dafür einen Markt, bezweifelt ja niemand.

 

da muss ich leider widersprechen: sowohl bei dem dänen als auch bei mir wird der korpus 100% übernommen.
sonst wäre es ja blödsinn.
LG

 

übrigens ist das anders bak nilsen von saxxworks. er hat den shop verlassen, und macht jetzt nur noch diese umbauten.

 

es geht hier um instrumente für profis für um die 20.000 euro. siehe james carter. der weiss auch, was er daran hat. könnte ja auch ein original conn spielen.

 

Man muss es ja nicht bis zum offline verändern, bei Dave war es so, dass er auf keinen Fall am Korpus was verändert hätte. Nur die Erreichbarkeit der Klappen wurde von der Lage her so weit modifiziert, dass das Spielgefühl dem Mark VI so nah wie möglich kam, eben ohne am Korpus was zu machen.
LG Juju