Using Words to Describe Sound

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von GelöschtesMitglied11524, 18.Oktober.2023.

  1. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    keines von Allen, ich würde es

    sensitive

    nennen

    Gruß,
    Otfried
     
  2. ppue

    ppue Mod Experte

    Ein schönes Beispiel, @Ton Scott. Ich lass mich mal ein auf Spiel mit den Emotionen.

    Das Stück ist ein Blues. Würde man einen Blues zum ersten Male hören, so weiß ich nicht, welche Verbindungen die Synapsen des Zuhörers eingehen. Je nachdem, was die da oben reizt, entstehen uns unterschiedliche Gefühle.

    Aber Blues ist uns ja nicht unbekannt. Höre ich einen Blues, so "klingen" in meinem Gehirn Aspekte an, die auch außerhalb des Musikalischen liegen und eher einem historischen Kontext entspringen. Ich kann die Musik nicht allein aus ihrer Musikalität heraus betrachten, weil es immer Bilder gibt, die in meinem Kopf mitschwingen.

    Ich mache es mal einfacher: Hören wir einen Tango, so können wir uns den Assoziationen dieser traditionellen Form gar nicht verschließen. Wir sehen die Tango-Tänzer vor unserem inneren Auge wie auch die rotröckig-dominante Spanierin beim Flamenco oder den Ballsaal der 30er Jahre beim Hören einer Swing-Bigband.

    Ich wollte hier gar nicht gegen den Mainstream anschreiben oder Spielverderber sein. Ich wollte nur aufzeigen, was für mich Sound, was Spielweise ist und dass selbst der ganze gesellschaftliche und historische Kontext dazugehört. Absolut komplexe Sache, die es lohnt, zu diskutieren, wie ich finde.

    Schönes Assoziieren,

     
    giuseppe gefällt das.
  3. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Das Grundproblem dieser (an sich sehr interessanten) Diskussion scheint mir in einigen Fällen die sprachliche Hürde, in anderen Fällen die Überstrahlung der Person des Musikers auf sein Werk zu sein.

    Charlie Parker war - das wissen wir ziemlich gesichert - ein äußerst unglücklicher Drogenabhängiger, der versucht hat, sich mit Jod umzubringen. Dennoch sprüht ein großer Teil seiner Musik vor Energie und Lebensfreude, ist höchst virtuos auch im Anlegen von Melodien in der Improvisation und somit alles andere als „unglücklich“.

    Und welcher Begriff trifft denn nun „unglücklich“ im Englischen am besten? Sad? Sicher nicht…

    Sogar Briten und Amerikaner würden sich über die Konnotationen und den Subtext einzelner Begriffe vorzüglich streiten können („Divided by a common language…“) und wir Teutonen deuteln am Verständnis englischer Begriffe durch andere Teutonen herum… schwierig.


    Ich sehe übrigens den Einwurf von @ppue als völlig gerechtfertigt an: Es ist weit mehr, als der reine „Ton“, der zu einem Gesamteindruck eines Instrumentalisten führt. Manchmal ist es sogar einfach nur die Instrumentierung oder Arrangement der Begleitmusiker, die einen völlig anderen Eindruck hinterlassen.
    Der reine „Ton“ ist Physik und damit durch Attack / Decay / Obertonspektrum und ggf. Hüllkurve zu beschreiben. Und natürlich gibt es da gewaltige Unterschiede - Dexter klingt (auf einzelnen, gehaltenen Tönen) in den Palmkeys genauso fett wie unsereins im Amateur-Wohlfühl-Fettbereich irgendwo unterhalb gegriffen G.
    Das macht aber nur einen der vielen Aspekte aus, warum Dexter klingt wie Dexter und viele das als „kraftvoll“ oder „dynamisch“ beschreiben würden.

    So gesehen ist die Diskussion eine um „wie empfindest Du die Gesamtdarbietung des Musikers?“ durchaus berechtigt, wird aber keine „absoluten“ und konsensfähigen Ergebnisse bringen.
     
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  4. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Stimmt, das funktioniert besser. Kenny G hört sich für mich nach Lakritzgeschmack an. (Was jetzt absolut keine Kenny G Schelte sein soll!) Wohingegen Coleman Hawkins sich eher braun mit grünen Streifen anhört. Hat noch jemand bessere Wörter wie die von @Ton Scott benannten, um "Sound" zu beschreiben?

    Grüße,

    Wanze
    The Show must go on...
     
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  5. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ich weiß nicht. Gut das ist irgendwie auch nur angetangoed :), Stärke gepaart mit Eleganz und Resonanz :) (für meine Ohren).
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 19.Oktober.2023
    Sax a`la carte gefällt das.
  6. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Die Assoziation von @ppue stellt sich da bei mir natürlich nicht ganz so schnell ein, wie bei Carlos Gardel, aber bleibt unverkennbar ein Tango.

    Gruß,
    Otfried
     
  7. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    vielleicht sollten wir ja einfach ein paar Synästheten fragen :)
     
  8. ppue

    ppue Mod Experte

    Bei "Bordertown" fällt mir der starke Hallanteil auf. Nicht vom Spieler gespielt, lässt mich diese technische Modifikation unwillkürlich in eine nächtliche Stimmung fallen. Bars, Rotlichmillieu, aber auch eine Einsamkeit spielen da hinein. Melancholie, Krimi, Sex ...

    Man stelle sich die Aufnahme einfach mal trocken abgemischt vor. Das ändert viel.
     
  9. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Ein Journalist der lokalen Presse meinte nach einem tollen Bluesband-Auftritt mal zu mir, dass mein blaues Mundstück (ich spiele am Tenor ein ESM Heaven) zu meinem Sound passen würde.
    Ich bat ihn ja nicht irgend etwas in Richtung Farbe Blau zu schreiben.
    Zumal ich auch noch mit einer Bierflasche vor ihm stand, auch wenn das Bier alkoholfrei war.
    Abgesehen davon trinke ich während der Auftritte nur Wasser, bin da also etwas farblos.
    Erst nach einem Auftritt genehmige ich mir ab und zu mal ein Bierchen, aber nur wenn ich nicht selber Auto fahren muss.
    Soweit mein Beitrag zum Thema.;-)

    :pint:
    Mike
     
    Zuletzt bearbeitet: 19.Oktober.2023
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  10. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    In meinen Ohren klingen beide Musikbeispiele #39 und #45
    in erster Linie nach "Gebrauchsmusik"

    Was ja legitim ist.

    Aber wir bewegen uns doch hier im Forum im Bereich
    wahrhaftiger Kunst, oder etwa nicht ?! :)

    #39 ..... Musikkabarett, Zirkus o.ä
    #45 .... Midnight-Stimmung, Einsamkeit, nur leider wirkt's nicht ernst gemeint.

    "Man merkt die Absicht und ist verstimmt"

    Zitat eines großen Dichters.

    VG
     
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  11. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Und was hat das mit dem Thema zu tun?

    Wat 'n Quark…..(war ja wohl nicht ernst gemeint)

    CzG

    Dreas
     
  12. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @ehopper1
    Na ja ..... die Verbindung zwischen Farbe und Emotionalität existiert durchaus.

    Insofern ?!

    VG
     
  13. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Ich finde ja, ein Blues muss immer gelb sein...Also ganz viele yellow notes. Ich bin so eine Art Kandinsky, musst du wissen
     
  14. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Naja - aber die Analogie "Blues = blaues Mundstück" ist aber ein bischen billig, oder? Das passt eher in die Reihe: Metallmundstück = harter Sound, schwarzes Kautschukmundstück = dunkler, weicher Sound u.ä.
     
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  15. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @Paul2002
    Nee, nee .... das verwechselst du mit diesem Lied vom U-Boot.
    Das war gelb.:)

    VG
     
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  16. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @gaga
    Ja sicher ..... Farbe und Gefühl.

    Ein Thema, bei dem sich vieles im Unterbewusstsein
    abspielt und sich nicht pur "eins zu eins" übertragen lässt.

    Aber beleuchte mal z.B. die Auslagen beim Fleischer mit blauem Licht ?!

    Da wird immer warmes Rot bis Orange eingesetzt.

    VG
     
  17. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    Noch ein Gedanke zwecks "Farbe"

    Wahrscheinlich gibt es keine anderen Farben
    außer -Blau- und -Rot- die so extrem "emotional aufgeladen" sind.

    Und damit zurück zur Musik, immer farbenfroh und heiter !:)

    VG
     
  18. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Für mich ist schwarz extrem emotional aufgeladen
     
  19. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Orange, Pink, Grün….

    CzG

    Dreas
     
  20. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Extrem selten. Blues ist bei mir orange, tiefblau, moosgrün, dunkelbraun, schwarz, grau. Aber selten gelb.
     
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