Tief A oder nicht…?

Dieses Thema im Forum "Bariton Special" wurde erstellt von Witte, 16.November.2023.

  1. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    Was mich mal generell beschäftigt…, iss wer sich bewusst für nen Bb-Hörnchen entschieden, und warum…?

    Für so nen tiefes A find Ick sicherlich auch immer ne Verwendung, die „Finanzen“ standen, und dann bin ich meinem Conn 12m begegnet…

    Und Ick konnte nicht anders….
     
  2. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Was hat das mit vintage vs. modern zu tun?

    SlowJoe
     
  3. GelöschtesMitglied14902

    GelöschtesMitglied14902 Guest

    Hat beides seine Berechtigung. Ich spiele auf dem Tenor Vintage und auf dem Sopran Modern. Auf dem Alt beides.
    Warum ?? Hat genau keinen bestimmten Hintergrund,mir gefällt einfach Sound und Haptik meiner Hupen
     
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  4. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Mir gefällt ein Stück Geschichte zwischen meinen Händen zu halten.
    Mir gefällt, dass die alten Dinger ihre Ecken und kannten haben.
    Daher habe ich nur saxophone, die mind so alt sind wie ich :).
     
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  5. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Das klingt nach "Bari", oder?

    Ich hab mich für "B" wie "bezahlbar" entschieden - also gebraucht. Nein, ich könnte mir auch ein neues leisten, aber ich wollte einfach nicht so viel Geld reinstecken. Und dann hab ich geschaut, was daherkam. Das war zuerst ein Bb, später fand ich dann noch ein modernes A, hab verglichen, bin zu dem Schluss gekommen, dass mir das A mehr bringt als das Bb (nur) unten fetteren Klang ermöglicht und hab das Bb verkauft.
    Ob vintage oder modern ist mir ziemlich egal.
     
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  6. Stevie

    Stevie Ist fast schon zuhause hier

    Die Frage scheint ja in der Tat auf Bari-Sax zu zielen. Die Antwort auf die Frage haben wir - glaube ich - hier im Forum schon oft gehört: es kommt darauf an, was Du spielen möchtest. Moderne Big Band Literatur verlangt das tief A regelmäßig und die Stimmen sind so gesetzt, dass das nach oben oktavierte A nicht wirklich ein Ersatz ist (kann man machen, stellt aber nicht zufrieden, weil das tiefe A vom Komponisten/Arrangeur nicht nur als Gag oder Effekt dort hingesetzt worden ist).

    Aber ich stelle fest, dass in ganz aktuellen Bands immer öfter auch wieder nur tief Bb gespielt wird - dann allerdings auch mit entsprechender Literatur, die ein tief A auch tatsächlich gar nicht vorsieht.

    Klingen die tief Bb besser? Manchmal ja, manchmal nein. Ich habe eine Selmer tief A und hatte - parallel - ein Selmer tief Bb. Das tief Bb war deutlich schwächer und durfte daher wieder gehen. Auch finde ich die tief Bb-Instrumente (fast immer) "oben rum" als nicht überzeugend. Vielleicht weil die tiefe Lage so überzeugend ist und die hohe Lage dann abfällt. Die tief A-Instrumente erscheinen mir durchweg ausgeglichener zu sein - was wiederum bei der modernen Literatur hilft, weil man da die Komponisten in der Regel die volle Bandbreite ausnutzen - jedenfalls bis in die palm keys.

    Das ist so meine Erfahrung ...

    So long
    Stevie
     
  7. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Nach einem Beginn mit einem alten Weltklang (gibt's mE nur mit Tief A) bin ich über ein Yanagisawa (intonierte deutlich besser, ergonomisch aber nicht mein Fall) bei einem Selmer Tief-A gelandet.

    Aber nachdem ich bewusst diverse Tief-Bb-Spieler gehört habe (Gerry Mulligan, Gary Smulyan, Rik van den Bergh, alle Conn 12m) musste es auch ein 12m sein. Klanglich etwas völlig anderes und auch deutlich leichter als die Tief-A-Fraktion. Ergonomisch allerdings zunehmend eine Herausforderung, vor allem der linke Kleinfingertisch, keine C#-G#-Kopplung. Leider.

    So wurde es ein Selmer Tief-Bb, das für mich alle Vorteile vereint: Eine für mich perfekte Ergonomie wie mein Tenor (keine Umstellung nötig), vergleichsweise leicht, klanglich sehr flexibel und rund (fast so schön wie ein 12m), ästhetisch deutlich gelungener und harmonischer als diese Tief-A-Doppelröhren ;) Interessanterweise sehe ich jetzt wieder öfter Tief-Bb in hiesigen Big Bands, meist Selmer.

    Es sind für mich eine Reihe von pragmatischen Gründen für diese Wahl, und, na klar, der Sound gefällt mir auch. Dazu kommt der Charme der alten Hörner mit hren Gebrauchsspuren.
     
    Zuletzt bearbeitet: 16.November.2023
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  8. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Ich spiele das was mir gut gefällt:

    Sopran: Yanagisawa Elimona S800
    Alt: King Super 20
    Tenor: Mauriat Influence
    Bariton: Martin Magna Low A

    Also im Prinzip 2 x modern und 2 x Vintage.
    Der Sound gefällt mir auf allen Instrumenten sehr gut.
    Die Haptik ist natürlich unterschiedlich, stört mich aber nicht.

    Zum Üben daheim nehme ich auch gerne mein Backup Alto, ein Voss (Dörfler & Jörka).
    Das klingt fast so gut wie das King und liegt auch ganz gut in der Hand.

    LG
    Mike
     
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  9. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Wenn wir bariton reden:
    Ich habe 3.
    Ein martin "the martin" rmc, ein buffet evette aus den 60igern und ein buddy henderson (b&s) mit tief A.
    Alle haben ihren Klang.
    Das martin ist voll und voluminös, mag eher in der tiefen bis mttleren Lage gespielt werden, so ab oktaviert a wird es etwas dünner. Kann auch mit mir zu tun haben, weil Bari ist nicht mein hauptinstrument.
    Das buffet evette ist ingesamt schlanker im Klang, eher sauber und klar, klassischer.
    Das buddy henderson ist etwas von beidem. Nicht ganz so voll voluminös wie das Martin, ausgewogen und sauber wie das evette. Damit ist es das Universellste der 3.
    Zickig bezüglich Mundstücke sind alle 3, wobei das buddy henderson (als vermutlich auch jüngstes Instrument) noch am gutmütigsten ist.
    Ob da ein Zusammenhang mit tief A besteht, weiß ich nicht.
     
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  10. jthole

    jthole Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe eine Weile einen tief-B Bari benutzt mit "tief-A Verlängerung" (Plastikrohr). Das war aber nicht wirklich ein Erfolg. Also spiele ich nur noch einen tief-A Bariton.
     
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  11. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    Das liest sich spannend…, das mit dem tiefen A in der modernen Bigband kann ich so nicht bestätigen, da unser Bandleader die Stücke selbst arrangiert… Es kommt allerdings natürlich in modernen Bigband Arrangements natürlich vor, halt mehr oder weniger… Da sind mir allerdings auch schon Baritonsaxophonisten aufgefallen, die fast ausschließlich ihr Bb-Hörnchen spielen, und wenn Stücke mit nem tiefen A kommen, das Saxophon wechseln…

    Mir ging es mit den Hörnern ja genau andersrum…, ich zog auch LOS mit dem Gedanken mit nen A-Horn zuzulegen, und hatte mir noch im Ansatz vorstellen können, das sich die Hörner teils extrem unterscheiden. Und mir kamen halt die angespielten A-Hörnchen teils etwas schwach auf der Brust vor, halt übelst satt in den tiefen des Universums, und oft ab mittleren D fingen die zumindest bei mir an zuzumachen…, der Ton wurde deutlich dünner, mit weniger Strahlkraft, außer beim Mk VI, das fand ich allerdings in den Tiefen nicht ganz so satt… Und das kurze MK VI hatte da schon einen merklich satteren Sound, wobei mir da das A-Horn schon ganz gut gefallen hat, bis auf den Preis…

    Und da ich von dem kurzen Mk VI schon ganz angetan war musste ich unbedingt nen Conn 12m antesten… Extra nach Pinneberg gereist…, und das hat mir dann von der Ansprache über die Klangfarbe, dem Obertonspektrum, und dem sehr satten Sound übers kpl. Register so gut gefallen, dass es einfach mit musste…:)

    Ich mag auch die Geschichten, die so alte Teile erzählen können…, und da nen exzellentes 12m auch schwierig zu finden iss, war die Entscheidung schnell gefallen…

    Im Ensemble haben wir auch einige wenige Stücke mit einem tiefen A, allerdings sind wir zu zweit am Baritonsaxophon, und spielen meist auch zweistimmig, und der Bandleader arrangiert, oder komponiert die Noten auch selber. Und ihm gefällt es da gerade ein kurzes, und nen langes Bari am Start zu haben…;)
     
  12. jthole

    jthole Ist fast schon zuhause hier

    Modern bigband charts (Gordon Goodwin, Thad Jones, Bob Mintzer), and of course soul bands, definitely require the ability to play a low A, even though the note is often doubled by the bass trombone.

    (Ups, da war ich im Englisch-modus ...)
     
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  13. saxer66

    saxer66 Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe beides. Für Bigband das yanagisawa B902 (tief A) und seit kurzem ein tief Bb Grassi aus den 70ern für die combos.
    Das Grassi ist ein echter Glücksgriff, es hat einen riesigen Sound, interessanterweise auch in der oberen Oktave! Und das geringere Gewicht macht es auch wirklich "tragbar"
     
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  14. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    Oh ja…, wahrscheinlich hat das auch einiges mit den eigenen Hörgewohnheiten zu tun…
    Und ich hatte ja schon ne mittlerweile 100 jährige Conn Tröte…;)

    Fängt schon bei den alten Duke Ellington Sachen an, spätestens wenn Harry Carney nen tiefes D spielt, geht die SONNE auf…;) Dann höre ich gerne Gary Smulyan, Joe Temperley, den großen Chef Gerry Mulligan, Fabrizio D'Alisera, Dana Colley von Morphine, und Brass against the machine fetzt auch…! Pepper Adams ziehe ich mir auch ganz gerne mal rein…;)

    Bis auf Pepper Adams (Mk VI), sind da ALLE auf nem 12m unterwegs…

    Kann auch damit zusammenhängen, dass ich eben weiter in die Jazzthematik mit dem Teil eintauchen mag, und mich halt da der Sound fasziniert hat, der sich ja auch mit meinen Hörgewohnheiten deckt…

    Das Mk Vi schied halt bei mir aus, da dass Conn der bessere Deal für mich war…;)

    Die nachträglich verbaute Cis-Gis-Koppelung flog nach nem 1/2 Jahr Testphase wieder raus, und ich hatte endlich wieder Action am Kleinfingertisch…

    Rik van den Bergh steht noch auf der Liste…:)
     
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  15. Stevie

    Stevie Ist fast schon zuhause hier

    Es ist natürlich ganz klar auch eine Frage des Geschmacks. Für mich war immer Ronnie Cuber "the GOAT". Gary Smulyan mag ich nicht so gerne hören. Super interessant in dem Zusammenhang das gemeinsame Album von Cuber und Smulyan: "Tough Baritones".

    Und wenn man Arrangements von Bob Mintzer, Peter Herbolzheimer oder Sam Every spielen mag/möchte/muss gibt es zu tief A - nach meiner festen Überzeugung - keine Alternative.

    Aber wir spielen Saxophon ja vor allem, um Freude zu empfinden (und idealerweise auch zu verbreiten ...) - und dann ist erlaubt, was gefällt (und funktioniert).

    So long
    Stevie
     
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  16. tbeck

    tbeck Strebt nach Höherem

    Low A is where it's at! (Ronnie Cuber)
    :cool:
     
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  17. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Ok aber das ist nicht der Normalfall. Und wenn du moderne fertig arrangierte Stücke spielst ist oft tief A Pflicht.

    Und ob das mehr oder weniger fett klingt, hängt auch zum guten Teil vom Spieler ab.
     
  18. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    Da hast du Recht… Musik alleine ist ja so vielseitig… Und eben auch die Geschmäcker… Ähnlich wie beim Saxophon… Das Instrument das den einen besonders liegt, kann für das Gebüber ja schon ein Handicap darstellen…;)

    Und gerade deine empfohlene Scheibe, hat mich auch schon interessiert… Ronnie Cuber hat ja übrigens auch nen tollen Sound.

    Und ich schließe ja nicht aus, auch Spaß mit nem A-Hörnchen zu haben. Das Mk VI war halt leider nicht für geschenkt zu haben…

    Und das „kleine Horn“ liegt mir auch vom Gewicht besser…
     
  19. _Eb

    _Eb Ist fast schon zuhause hier

    Hm....
    Also ich sehe keine "Tief A" Pflicht. Es gibt genug Arrangements und Stücke ohne Tief A.

    Ich liebe mein Büscher big B. Ein wenig Tuning mit einem niederländischen Bogen.

    Ich spiele was ich mag und wenn jemand möchte, das ich mitspiele lässt er halt das tiefe A weg. Oder es gibt dafür ein zweites Bari das eben dies Passage allein machen muß.

    Und ob irgendwer postuliert tief A wäre ein Muß, ist mir ehrlich gesagt lattenkarl egal.

    Es gibt immer die Chance der Modifikationen.
    Am Ende soll es allen Spaß machen...

    So denke ich so
     
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  20. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Gute Einstellung.
     
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