Tief A oder nicht…?

Was du aus der Praxis berichtest entspricht auch meiner groben Wahrnehmung, außer, das die meisten Big-Band-Arrangements auch bei kräftiger Reharmonisierung in der Regel die “Form der Stücke wahren”.

Mein Post ging eher um die Tradition und die Zielsetzung dieser Musik und wie man sich ihr nähert oder nähern könnte.

Big Bands waren traditionellerweise ja eigentlich Solisten-Kollektive. Dass ein Musiker eine Nummer kennt und sie irgendwie spielen oder zumindest singen kann, bevor er ein Arrangement zu Gesicht bekommt, ist nicht die Ausnahme, sondern eigentlich die Regel. Damit meine ich nicht unbedingt über komplexe Reharmonisierung bei Tempo 240 zu solieren, sondern erstmal zu wissen, wie die Nummer eigentlich im Original klingt oder klang, wie man sie spielt und ganz besonders wo man gerade ist, wenn man sie spielt oder ein Arrangement spielt.

Das ist meines Erachtens gar nicht viel verlangt, auch auf Schülerniveau, und macht einen großen Unterschied. Es ist aber meist nicht Teil der Ensemble-Tradition bei uns, wo textreue und hingebungsvolle Einordnung nach Maßgabe eines Dirigenten der Standard sind. Das ist für vieles der Goldweg, passt meines Erachtens beim Jazz weniger gut.
Ich spreche natürlich nicht von Profis, die heute meist beides drauf haben, den gehorchenden Söldner wie den eigenverantwortlichen Interpreten.

Aber bei Amateurbands sind das so die Dinge, die mir beim zuhören manchmal durch den Kopf gehen und die ich im Jazz für relevanter halte als manche Details der Arrangement-Darbietung.

 

Die nehmen’s halt einen Halbton höher…

 

Neue Besetzung?
Kam für Ken nicht ein anderer Bari Spieler?

Grüße Gerrie

 

Wir entfernen uns zwar immer weiter von der Frage „Tief A oder nicht…?“ aber wenn schon der TE seine eigene Frage nicht mehr kennt (obwohl sie als Überschrift drüber steht)…

Die Kenntnis von Form und Changes ist für die meisten Amateur-BigBands (die ich kenne) weit, weit, weit außerhalb der Komfortzone.

Viele sind (und sollen das nach dem Wunsch der Bandleader auch sein) gute bis sehr gute „Notisten“, die brav ihre 37 Takte Pause mitzählen, dann pünktlich auf die Zwei-und ihr Dubidadammdüdelüt abliefern.

Ein sonst äußerst gut aufgestelltes 1. Tenor, der mal eben schnell ein ausnotiertes Solo runterspielt, fragte mich bei einer Probe, ob ich wohl wüsste, was die komischen Buchstaben über den Solo-Noten sollen… als ich mich dann bei der nächsten Probe mal 24 Takte lang in freier Rede zu „Work Song“ geäußert habe, waren alle etwas erstaunt. Naja, die hakelige 2. Stimme im danach arrangierten Chorus habe ich grandios vergeigt.

Sogar das Lead-Alto einer der renommiertesten Amateur-BB in meiner (ehemaligen) Gegend würde auf keinen Fall bei einem Auftritt frei improvisieren wollen. Mal eine Locke an das notierte Solo kleben, OK. Aber sonst, lieber nicht. Form, Changes … ? Rembrandt, Ägypten …?


Jetzt aber bitte wieder zu den Tieftönern…

 

Ja eh, dachte die wär durch.

Ich denke aber, dass es eigentlich nicht zu viel verlangt wäre in kleinen Happen und dass man es den Bands sofort anhört, wenn ein signifikanter Teil mithört. Ich kam drauf, weil mir in solchen und solchen Bands selten ein fehlender Halbton einer einzelnen Stimme als unangenehm heraussticht.

Von mir aus.

 

Nicht nur den Bands… man hört bei JEDEM, ob die Form inkl. Changes verstanden ist oder einer nur Ton für Ton im Nebel stochert.
Sogar beim präzisen Nachspielen der Melodei vom Leadsheet.

 

Ausnahmsweise volle Zustimmung

 

Also eigentlich waren wir wie immer zügig mit dem Original Thema durch....
Aber naja dann Nebendiskussion
Man muß oder nicht , mit dem sensationellen Ergebnis das man tief A haben muß wenn due bigband es braucht, außer bei Glen Miller cover der konnte auch ohne.

Weiterhin herrschte Übereinstimmung das mit tief b man einen Becher braucht für das tiefe A wenn der Hersteller es nicht eingebaut hat. Was aber sehr interessant aussieht und etwas unhandlich ist.
Was wiederum dazu führt das lieber Stücke ohne tief A spielen...

Was hatten wir noch?
Längere Abhandlungen über Fähigkeiten und Unfähigkeiten von Spielern, Bandleadern oder ganzen Sätzen....

Jo und was bleibt?
Die die tief B geil finden, spielen tiefB
Die anderen spielen auch tief b haben aber noch ein tiefA in der Hinterhand...

So ungefähr wars doch,oder?

 

Ungefähr so.
Die Diskussion hatte überwiegend Beiträge in klarerer Formulierung und mit pingeligerer Orthographie … aber ja:

Wer Tief Bb geiler findet und nicht in einem modernen Ensemble spielen will, hat ein Tief Bb.
Alle anderen holen sich / haben ein Tief A.

Besondere Lichtgestalten dürfen auch mit einem Tief Bb bei Mintzer-Arrangements mitmachen, wenn sie ein Stück Abflussrohr dabeihaben.

 

Ick zitier mich nochmal selber…, da man ja nicht nur über die „Schlafzeile“, den Titel des Threads huschen sollte, sondern auch die eigentliche Fragestellung berücksichtigen…

Tief A oder nicht spiegelt da halt meine persönliche Fragestellung an mich selbst wieder…

 

Iss wie bei der BILD: Mehr als die Überschrift liest keiner.

Oder anders: wenn Du nicht die Essenz Deiner Frage in die Überschrift zu packen vermagst, ist Dir ein Abschweifen der notorischen Foris gewiss. (OK - das mit dem Abschweifen kriegen wir sogar bei knackigen Fragen in der Überschrift problemlos hin…)

 

Weißt zufällig welche Größe ins 12M passt? Nur falls mich mal jemand nach nem A fragt…

 

There you go https://bassic-sax.info/version5/about/gear/other-gear/low-a-ext-for-bb-bari/

Aber in Stücke wo sowohl Bb und A neben ein ander vorkommen, hast du mit dieser Lösung noch immer ein Problem. "Tribute" von Bob Mintzer ist so eines (und da wird es sicher mehrere geben).

Zum Beispiel hier in Takt 48 (aber es gibt verschiedene Stellen in diesem Stück):

 

Yeah. Das hab ich bisher nur auf Tenor gespielt. Der Baritonist hat ein langes.
Ja, und überhaupt ist die Chromatik zum A nicht so selten. Trotzdem den Spaß wert…

 

Ganz süß finde ich ja den Fall vom A.

Allternative am Tenor zum Abflussrohr am Bari:

 

Eine Cardenal Mendoza Pappröhre mit Fensterdichtgummi hat sich bei mir bewährt.

 

Ja, den mache ich nur so quasi mit dem Embouchure mit

 

Denke eher, dass es eh vollkommen irrelevant iss welchen Titel der Thread hat da eh wie immer mindestens 1/3 die unbedingt vermitteln mag das es absolut notwendig iss…, vollkommen egal wie der Thread Titel lautet….

Und ja es empfiehlt sich Fragestellungen durchzulesen…, mach ich immer so…

By the way musste ja im Titel etwas provokantes vorkommen, um mal herauszufinden wie lang denn der Thread werden wird…

 

Schon klar, welche Versuchsreihe wir auf dem nächsten Barisax-Workshop machen müssen. Und es dürfen dafür gewisse Flaschen nur noch mit Pappröhre mitgebracht werden