YTS 62 Purple Logo?

Dieses Thema im Forum "Kaufberatung" wurde erstellt von Saxjonah, 25.November.2023.

  1. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    Warum wollt ihr denn immer alle zuschlagen ? Es geht um ein Instrument das einen Jahre oder Jahrzehntelang begleitet, das muss passen … zuschlagen kann ich bei irgendeinem Scheissdreck am Black Friday aber nicht bei so etwas …
    LG
    Thomas
     
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  2. twofiveone

    twofiveone Nicht zu schüchtern zum Reden

    Der oben zitierte Link auf Stephens Seite ist m.E. der wichtigste Beitrag zu dem Thema bisher - mit den Infos kann man verstehen, warum die Purple Logos so einen Ruf haben bzw. so gehypt werden (je nach Standpunkt). Ich habe 30 Jahre lang Purple Logos gespielt und sie geliebt. Immer mal wieder was anderes ausprobiert und immer wieder zurück zu den PL.s. Zuletzt übrigens auch mit dem oben erwähnten V1 S-Bogen, der auf dem PL intonatorisch nicht ganz einfach zu beherrschen ist, aber eine gigantische Dynamik zulässt. Auch bei den PL gibt es eine gewisse Streuung - sollte das angebotene der Hammer sein, fände ich den Preis durchaus angemessen. Als Geldanlage bei dem Preis aber eher nicht geeignet, denn man wird das (anders als bei einem vergleichbaren Selmer) nicht wieder herausbekommen, fürchte ich. Aber das ist natürlich Glaskugel.
    Ich hatte übrigens auch ein 82er (und ein anderes 82er mal einen Vormittag lang angespielt), das ist m.E. am ehesten vergleichbar -m.E. weder besser noch schlechter (aber in meinem Fall etwas weniger free blowing als die PL.s, aber da kommt es auch wieder auf die individuellen Instrumente an).
    Also: Unbedingt anspielen und dann entscheiden.
     
  3. Sax a`la carte

    Sax a`la carte Ist fast schon zuhause hier

    Wie oben erwähnt hat mein Purple Logo einen neuen Besitzer. Längere Zeit spielte ich mit dem Gedanken, mir ein 82Z zuzulegen. Dann hatte ich Besuch von einem
    Berufsmusiker, der mir ein Mauriat-Tenor abkaufen wollte und dazu für einen Vergleich, sein 82Z mitbrachte, um beide Hörner zu vergleichen.
    Er sah dann mein Purple Logo an der Wand hängen, wollte dieses auch ausprobieren und hätte am liebsten das 62er gegen sein 82Z getauscht.
    Ich durfte sein 82Z auch anspielen und war ziemlich überrascht, das es mit dem Purple Logo nicht mithalten konnte, dessen Sound viel farbiger und mächtiger war.
    Er kaufte dann eh das Mauriat, weil ich das Purple Logo damals nicht getauscht hätte.
    Ich spiele übrigens auch noch ein YTS-62 Baujahr Anfang bis Mitte der 90er Jahre und ein versilbertes YTS-62 von 2010, beide Instrumente spiele ich genauso gerne,
    wie mein verkauftes PL.
     
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  4. twofiveone

    twofiveone Nicht zu schüchtern zum Reden

    Das kann ich mir gut vorstellen – der Sound der Purple Logos ist (neben der Intonation, dem einfachen Ansprechen und der unglaublich zuverlässigen Mechanik) ja der Hauptgrund für den sog. „Hype“ um die Purple Logos. Mir fehlte bei meinen Purple Logos am ehesten manchmal etwas Dynamik. Meine jetzigen Selmer kann ich merklich lauter und leiser spielen, sie fordern mich aber ansatzmäßig auch viel mehr als die Yamahas. Der V1-Bogen war vor allem deshalb für mich interessant, weil er dieses Manko gut ausgleichen kann (macht aber, wie gesagt, das Spielen nicht einfacher, aber das kann ja auch etwas Gutes sein). Alternativ kann man natürlich auch schlicht sein Mundstück entsprechend aussuchen, um dem Rechnung zu tragen.
     
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  5. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    Ich hatte auf Empfehlung mal ein PL gekauft.
    Ohne Probespielen blind. Macht man halt mal bei Entfernung >1.500 km.
    Ich habe es eine Weile gespielt, war dann froh darüber dass ich es für den gleichen Preis weitergeben konnte.
    Mich hat es nicht in den 7. Himmel befördert.

    Gutes Instrument, keine Frage. Den oben aufgerufenen Preis wäre es mir persönlich nicht wert. Im Artikel von Thomas steht aber auch das es gute und sehr gute Exemplare gibt.

    Wenn man es anspielen kann und total begeistert ist ( und ein sehr Gutes erwischthat). Dann auch vor hat das Tenor jahrelang zu spielen kann man auch das Geld auf den Tisch legen.
    Selbst wenn man nach 10 Jahren ein paar 100€ verliert ist es akzeptabel wenn man viel damit spielt und Spaß hat.
    Bei dem Preis würde ich unbedingt probieren wollen. Bein Händler sollte es auch ein Rückgaberecht geben.


    Grüße Gerrie
     
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  6. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Wie so oft, es gibt gute Purple und weniger gute. Und die Unterschiede können enorm sein. Unbedingt anspielen. Wenn es ein gutes ist, kann man damit viel Spaß haben. Ich gebe mein Purple Logo Alto nicht wieder her.
     
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  7. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Spielen kann man mit den Dingern jedenfalls alles :)


    (und ich bin mir nicht sicher, ob neben Tom Scott nicht auch der langhaarige Dave Koz eines spielt :))

    Jazz geht auch
     
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  8. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Die Ausgangsfrage war aber nicht, ob ein purple logo gut ist, zweifelsfrei sind sie, sondern ob 3500€ dafür gerechtfertigt sind.
    Das yts62 purple, auf dem ich ab und zu spielen darf, ist für mich toll. Eines der wenigen modernen saxophone, welches mich klanglich so begeistert, dass ich dafür eine moderne Mechanik anpacke. Mit der komme ich normalerweise nicht so klar bzw spiele ich nicht so gerne.
    Trotzdem würde ich niemals nie dafür 3500€ ausgeben, inflation hin oder her. 2500€ ja, da es in einem super Zustand ist, quasi wie neu, weil es gute Polsterung hat, dicht ist und kein Spiel irgendwie den Spaß verdirbt. 3500€ halte ich für extrem zu viel.
     
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  9. GelöschtesMitglied14902

    GelöschtesMitglied14902 Guest

    Kann man das nicht mit jedem Saxophon :D
     
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  10. elgitano

    elgitano Ist fast schon zuhause hier

    und so steigen die Preise innerhalb weniger Tage
     
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  11. gefiko

    gefiko Strebt nach Höherem

    Wenn man spielen kann - ja.
    @Ton Scott kann es….,
     
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  12. tobisax

    tobisax Ist fast schon zuhause hier

    Ich hatte vor 4 Jahren ein YTS 62 purple direkt im Vergleich zu einem YTS 82ZS (neu).... das alte 62er war für mich ausgeglichener als das 82ZS. Es war tonlich sogar flexibler und leichter intonationsmäßig zu kontrollieren. Hab damals auch das 62er gekauft.

    Persönlich halte ich die alten 62er (purple) denn neueren 62ern für überlegen, da die damals die Topserie von Yamaha waren und das spiegelte sich auch in der Verarbeitung.
    Wichtig ist eine tiptop Überholung, dann läuft das alte 62er besser als die Neuen und auch die 8.. Serien müssen sich in Acht nehmen....

    PS: Tim Cappello (The Best, Tina Turner) spielt auf einem handausgewählten 62er mit G1 Bogen ;-) das 82er hatte er probiert aber keinen Mehrwert bemerkt. Lag vermutlich an dem hohen Teil Handfertigung bei den G1 Bögen... je nachdem top oder flop...
     
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  13. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ich hab das letzte mal ein PL vor vielen Jahren angespielt, fand sie immer hübsch zu spielen und präzise verarbeitet (wobei ich das in den 90ern nie zugegeben habe, da wurde ich anders sozialisiert).

    Daher nichts hilfreiches zum Sax, aber ein paar Überlegungen zum Preis, bzw. Fragen dazu. Mal abgesehen von der Inflation, die uns wahrscheinlich bald solche Preise mit Schulterzucken quittieren lässt.

    Auf SOTW gibt es regelmäßig Threads, in denen man sich darüber echauffiert, dass die guten Conn 10M nicht mehr für 50 Dollar um thrift shop und auch nicht für 600 Dollar auf eBay zu schießen sind, und dass die jetzigen Preise, die auch in Richtung 3k reichen, maßlos überzogen sind. Es sind meist die gleichen Leute, die sagen, dass ihr 10M viel besser klingt als jedes Mark VI und nicht wirklich schlechter zu spielen ist.

    Jetzt gibt es bei den alten 62ern zunehmend das gleiche Phänomen. Einerseits sagt man ihnen nach, zu den ausgewogensten und haltbarsten Profihörnern zu gehören, die je gebaut wurden, andererseits sollen sie auf keinen Fall den Preis anderer gebrauchter Profihörner erzielen dürfen, weil sie immer günstiger waren.

    Ich kann wenig substantielles zur Materialqualität sagen, aber für mich klingt es nicht abwegig, wenn ein lange unterbewertetes Tophorn irgendwann bessere Preise erzielt. Vielleicht ist billig bei den 62ern einfach langsam vorbei.
     
  14. blattlaus

    blattlaus Schaut öfter mal vorbei

    Woran erkennst du das?
     
  15. twofiveone

    twofiveone Nicht zu schüchtern zum Reden

    Im Link im Post #12 steht das Wesentliche. Die Vergleichsgruppe bei den aktuellen Modellen stellt, wenn überhaupt, die 82/875er Serie dar.
    Selbst bei meinem 82er waren einzelne Teile nicht so sauber verarbeitet wie bei meinen Purple Logos (wenn Du ein konkretes Beispiel willst: die Aufhängung der Bb-Mechanik z.B.).
    In den 1980er/90ern ging es darum, die Selmers qualitativ zu übertreffen (und gleichzeitig einen Umstieg von Selmer aus Yamaha leicht zu machen – sie sind schon sehr ähnlich zu spielen), was jedenfalls bzgl. der Mechanik und Verarbeitung locker gelang (sage ich als ein Yamaha- und Selmerspieler).
     
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  16. woomezz

    woomezz Nicht zu schüchtern zum Reden

    Ist das wirklich so? In den 1980ern waren die Yamahas gerade dafür bekannt, dass sie gerade - im Unterschied zu den Selmers der gleichen Zeit - eine so geringe Streuung haben. Womöglich war das damals ein Mythos. Aber hat jemand von Euch mal mehrere Purple Logos nebeneinander gespielt und kann das bestätigen, dass die so unterschiedlich ausfallen?
    (Ich hab in den 80ern als Selmer-Spieler natürlich auf den Emporkömmling Yamaha arrogant herabgeblickt. Das Selmer von damals hab ich noch. Aber vor ein paar Jahren hab ich mir ein Purple Logo dazu gekauft. Also im direkten Vergleich, hm, ich weißt nicht, ob meine Arroganz damals berechtigt war).
     
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  17. twofiveone

    twofiveone Nicht zu schüchtern zum Reden

    Ja, ich habe damals – 1990/1991 war das, glaube ich – mehrere nagelneue 62er angespielt. Alt wie Tenor. Die Streuung war tatsächlich nicht riesig, aber der Sound war schon unterschiedlich. Vor allem in der unteren und in der dritten Oktave unterschied sich der Klang merklich, die Mitten waren nach meiner Erinnerung ziemlich ähnlich. Gut angesprungen sind sie aber alle, das fand ich damals eindrücklich. Kein Vergleich zu den Selmers, da gab es noch eine ganz andere Dimension von Streuung. Ich hatte damals auch einige Yanas getestet und kam damit gar nicht so gut klar (d.h. konnte keinen „fetten Klang“ erzeugen), während Selmer und die Purple Logos „sangen“. Aus jüngerer Vergangenheit kann ich aber leider keinen PL Test beitragen, inzwischen bin ich doch bei Selmer (s.o.) hängengeblieben.
     
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  18. tomaso

    tomaso Strebt nach Höherem

    Habe die Ehre, gerade mehrere YAS und YTS-62 Inventar-Instrumente einer Musikschule zu überholen...
    PL und Nachfolger.
    Ganz wunderbar dabei ist, daß sich der Schulleiter der Qualität der teils
    "deutlich benutzten" Instrumente bewußt ist und Nachhaltigkeit zeigt und nicht auf Chinaware umschwenkt.
    Qualitätsunterschiede der Modellreihen sehe ich keine,
    eine herausgefallene Oktavhülse ist außerhalb der Garantiezone akzeptabel.
    Die Gaffatape-umwickelten klebrigen Koffergriffe bekommen, zum Nachhaltigkeits-Paket passend,
    neue Mützen aus third-life Leder.
     

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  19. GelöschtesMitglied14902

    GelöschtesMitglied14902 Guest

    Ist schon irgendwie lustig. Früher hatten die Yamahas immer den Ruf dünn und seelenlos zu klingen,heute sind sie gesuchte Huupen,ja sogar über die 21er und 23er Baureihen sagt man inzwischen,das sind tolle Hörner. Frage mich,wie sich dieser Mythos entwickeln konnte .
    Ich hatte ein 62er Purple Logo Alt und ein 855 Alt. Im Nachhinein war das 62er das bessere Horn.(Für mich jedenfalls)
     
  20. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Gaaannnzz einfach:
    Mit jeder Generation wird der Sound mieser, also klingen die Alten dann rückblickend besser, als das aktuelle Zeug. In der Verarbeitung wird sowieso gespart. Hinzu kommt dann so ein bischen Nostalgie, und die heute "aktuelle Sau" Nachhaltigkeit.
    Ist bei Selmer oder Keilwerth auch nicht anders... nur 10 bis 20 Jahre früher.
     
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