Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Keilwerth Toneking und New King?

Das Student Modell heißt ST, nicht SX. SX war Profiniveau, SX mir R meint dann gebördelte Tonlöcher (beim Ponzol) oder aufgebrachte Bördelringe (SX90R).
Das Toneking Exclusive war der letzte Sproß der Toneking Reihe und das damalige Spitzenmodell, danach kamen die SX. Toneking Exclusive hat mit EX nichts zu tun.
Das New King ist ein Toneking ohne hoch F#Klappe, sonst sind die praktisch identisch.
Der fette Keilwerth Sound ist allen Hörnern gemein. Ich glaube nicht, dass er weniger ausdrucksfähig als die französische Bauart ist, sofern man nicht Klassik spielen möchte (wer will das schon...).
Die SX90(R) gibt es bei ebay Kleinanzeigen regelmäßig für 1500 bis 2500€. Höhere Preise allenfalls für das Vintage und Shadow. Eine Überholung sollte man immer einplanen (100 bis 800€ je nach Aufwand). Am besten vorher zu einem Saxdoc bringen, der prüft, ob die Tonlochkamine gerade sind, da gibt es Ausreißer, und den Überholaufwand einschätzt.
Für weniger Geld gibt es die New King und Toneking (Händlerpreise kann mann gut bei Duchstein Saxophon Service recherchieren oder bei Bluespeter in Ladbergen), privat sollten da mindestens 30% runter. In noch gut spielbarem Zustand liegen die bei 500 bis 1200€ (kommt noch auf die Optik an), als GÜ Kandidat würde ich eher die Finger davon lassen, das ist dann mehr was für Wuffy.
Ein guter Tip sind auch die Hohner President, die von Max Keilwerth gebaut wurden, einem Bruder von Julius.

VG und viel Erfolg!

 

Soweit es für @Supersol interessant ist noch ein, zwei Worte zur Ergonomie:

Die alten ToneKing mit dem Engelsflügel und der Inline-Applikatur sind mechanisch gut zu spielen, sind aber sicher keine Fingerschmeichler und eher „grobmotorisch“. Mein 1959er ToneKing hatte keinen Lack mehr aber dafür einen Riesensound. Nur wirklich leichtfüßig zu spielen, ist zumindest mir nicht gelungen. Ich habe es dann irgendwann verkauft.

Ein unmittelbarer Vergleich zu einem 1940er Conn 10M (auch Inline) ist frappierend - das Conn sieht noch rustikaler aus, läuft aber wie Schmitz‘ sprichwörtliche Katze. Nur der Kleinfingertisch ist sehr gewöhnungsbedürftig.

Die modernen Keilwerths, die ich in die Hand nehmen durfte, fand ich immer noch etwas „eckig“ - allerdings bin ich da mit meinem Selmer ergonomisch maximal verwöhnt.

Aber wenn ein Horn wirklich „zu Dir spricht“ ist egal, was draufsteht, wie alt es ist und vor allem, was andere Schlauberger dazu zu sagen haben.

LJS

 

Ja - das sind alles gute Tips. Das weiß unser einer ja so alles gar nicht.
Klar ist aber, wenn es ein Horn von privat sein sollte, was gefällt, dann muss es dem Saxdoc vorgestellt werden.
Das können wir ja gar nicht beurteilen, in welchem Zustand das Horn wirklich ist.
Das mit den Applikaturen war mir auch völlig neu. Muss man also auch ein Auge drauf haben.
Aber ich denke, das wird man sicher schnell merken, wenn es so gar nicht passt von der Ergonomie ist.

 

@maserer
Danke für die tollen Soundbeispiele... sehr schön ... das Alto hat MIR besonders gut gefallen - auch das Stück.

Es gibt ja da durchaus noch andere Saxe - die man mal anspielen könnte und die auch in Frage kämen.
Aber man muss aufpassen, wird für Anfänger dann schnell unübersichtlich (obwohl ich persönlich das ja megaspannend finde).

Davon, dass das Sax zu einem spricht oder nicht - habe ich jetzt erstmal so einen wirklichen Eindruck bekommen. Da verstehe ich jetzt so langsam glaube ich, was damit gemeint ist. Gerade als Anfänger ist man ja doch nicht ganz frei von der optischen Anziehungskraft verschiedener Saxe. Und wenn so ein Horn so abgeschrabbelt ist - ja - dann stört es schon - da müsste ich jetzt lügen. Allerdings habe ich jetzt am Wochenende bei dem Vintage bemerkt (das entspricht jetzt nicht wirklich meinem Beuteschema von der Optik her - das braun finde ich hässlich und das graue matte dazu - na ja ....) - aber, ich hätte das Dingen eingepackt - das wäre mir da komplett latte gewesen.

Und so denke ich ist es wahrscheinlich, wenn es einfach passt. Wenn alles super läuft und man mit dem Instrument verschmilzt und der Sound die (eigene) Offenbarung ist, dann ist dieses Gefühl glaube ich so mächtig, dass alles andere wurst ist.
Meine innere Stimme sagte dann z. B. Sachen wie "Wenn du spielst siehste eh fast nix von dem Ding - is doch egal ob die Farbe nicht so toll ist...") .... hätte ich so jetzt auch nicht für möglich gehalten haha. .....

 

Wenn Du dutzende Soundbeispiele von Keilis anhören möchtest, kannst Du auch hier mal vorbei schauen:

https://www.youtube.com/results?search_query=sax+cover+wuffy+keilwerth

LG

 

Ahhhh - danke

 

Und schon geht die Sammelei los ... Ja, so ist das mit Saxophonen. Man denkt, man braucht nur eins, und hinterher steht man dann mit 10, 15 oder 20 Instrumenten da (weil es ja in einem überschaubaren Preisrahmen ist) und weiß gar nicht, wie das gekommen ist. Ich habe mir jetzt vorgenommen, keine Instrumente mehr zu kaufen, aber wer weiß, wenn mir irgendwas über den Weg läuft ...?

 

Na na na - was werden da für böse Worte benutzt - das ist verboten

Wenn ich Geld hätt wie ich keins hab .... ... könnte jetzt nicht beschwören, das ich da nicht gefährdet wäre ...

Aber ich kaufe auch keine teuren Klamotten oder sonstige Dinge .... Klamotten kauf ich eh irgendwie selten (keine Lust ... diese Art von Einkaufen macht mir Stress ...)

... aber 15 oder 20 das ist schon sehr viel

 

So ist es. Habe ja jetzt seit elf Jahren mein T-4008 L in Neusilber glänzend lackiert - nach Ansicht des Verkäufers eher ein "Mädcheninstrument" vom Aussehen her, aber es hat mich in jeder Beziehung überzeugt, trotz des Aussehens. Als ich mir im selben Jahr ein neues Alto gekauft habe, habe ich auch alle verfügbaren Modelle ausprobiert und bin wieder beim Neusilber-Horn hängengeblieben, dem "kleinen Bruder" des Tenors, ein A-3008 L.
Beide Saxe haben mir jahrelang beste Dienste geleistet und keiner hat sich am Äußeren gestört - spätestens nachdem er mich damit gehört hat.

Dass ich jetzt als Tenor und Alto andere Instrumente spiele, hat aber nichts damit zu tun, dass die beiden Silbernen schlecht wären - nur hat mich da dann das Aussehen gepackt und die noch etwas bessere Ausstattung. Aber vor kurzem musste mein neues Tenor (X-Old) in die Werkstatt, da habe ich wieder das T-4008 aktiviert und war davon begeistert.
Doch das X-Old habe ich irgendwie ein wenig lieber; mal sehen, wie sich das weiter entwickelt...

 

So - wir waren heute in Nauheim bei den Instrumenten Machern und haben Hörner angespielt

Ich mache dazu mal einen Extre-Fred auf bei der Kaufberatung ...

 

Frage in die Runde: sind 700€ ein angemessener Preis für ein Keilwerth Toneking in anscheinend Top-Zustand? Werd's demnächst probespielen.

 

Ja

 

Meines Wissens hat das newking kein hoch fis. Mein toneking dann schon.

700€ für was, tenor oder alto, welches Baujahr und welcher Zustand?

 

Da bin ich gerade noch dabei, das herauszufinden. Es ist aufjedenfall ein Tenor in einem angeblich sehr guten Zustand.
Ich melde mich wenn ich weitere Details habe.

 

Hab mehr herausgefunden!

https://www.saxophonforum.de/threads/keilwerth-toneking-tenor-bj-1962.65057/

 

Mein Toneking Tenor von 1971 hat kein hoch Fis

 

Mein 72iger toneking tenor hatte hoch-fis. Meine beiden new-king aus mitte 60iger haben beide kein hoch-fis.

 

Ich habe jüngst eine Toneking von 1960 erworben (Ausführung Goldlack mit versilberter Mechanik / Engelsflügeln). Dieses ist bereits mit Hoch-Fis ausgestattet (wie einige weitere (i.d.R. Toneking) aus den 50ern und 60ern auch).

 

Hast Du auch ein Beispiel mit einem King Modell 3 Alto ? Habe gerade eins erstanden und ringe noch mit mir, ob ich eine Gü investiere.

 

Sorry habe ich nicht und kann dazu nichts sagen.

Ein tolles KING Tenor habe ich in meinem Archiv, finde aber gerade keine Ton-Aufnahme...BIlder habe ich aber

Gr Wuffy