Nasse Blätter am Sopran

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 13399, 11.Januar.2024.

  1. altoSaxo

    altoSaxo Ist fast schon zuhause hier

    Kleine Korrektur: Paul schrieb, dass er auf dem Sopran das Selmer Concept spielt. Dessen Bahnöffnung ist 1,06 mm.
     
    Wanze gefällt das.
  2. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    Für mich klingt das nach zu weichen Blättern. Trocken sind sie ok, wenn sie dann nach längerem Spielen ordentlich feucht sind, werden sie zu weich.
    Wenn meine Blätter sich dem Ende ihrer Spielbarkeit nähern, werden sie zu weich und ich muss aufpassen, dass ich nicht überblase, die Tonstabilität ist dann auch nicht mehr gut.
     
  3. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Ich spiele seit 3 Jahren Legere,da war noch nicht eins dabei,was eklig geschmeckt hätte,ich denke das hat bei Deiner Erfahrung andere Gründe
     
  4. Gelöschtes Mitglied 15561

    Gelöschtes Mitglied 15561 Guest

    Das ist ja gerade der Mist, dass die Legere keinen Geschmack annehmen: Holzblätter schon, die kann in Schnaps einlegen, Rotwein, Himbeersaft oder im Feuchten gammeln lassen bis sie Edelschimmel ansetzen… lecker!
     
    scenarnick gefällt das.
  5. Loppi

    Loppi Kann einfach nicht wegbleiben

    und in dem Moment des zu weichen Blatts kommt dann der Blattschneider für eine einmalige Wiederbelebung ins Spiel!
    Funktioniert bei mir auf jeden Fall recht gut, damit könnte @Paul2002 eventuell auch die zu weichen Blätter noch retten.
     
  6. LuckySax

    LuckySax Ist fast schon zuhause hier

    Du rotierst zu viel!
    Wechselst von Bari auf Sopran? Und wunderst Dich über eine andere Ansprache? Ungeduldig suchst die Lösung im SetUp?
    Klingt immer intresant was Neues zu probieren. Mach ich auch.
    Ich bekam mal die experimentelle Auflage mit dem gewählten Setup wenigstens zwei Wochen zurechtzukommen.
    Ein Blatt (zwei gleiche aus der gleichen Schachtel als Reserve), nur ein vorweg gewähltes Mundstück, kein Instrumentenwechsel.
    Wie auf der einsamen Insel, ich hatte nur das eine. Somit wurde mir das zu häufige Rotieren abgewöhnt. Ich habe mich angepasst.
     
  7. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Die Probleme treten doch gar nicht beim Instrumentenwechsel auf, sondern nach längerem Spiel auf dem Sopran, zudem weißt du nicht, wie lange ich welches Setup auf dem Sopran spiele...
     
    giuseppe und Silver gefällt das.
  8. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Ich persönlich habe mit Kunstoffblättern von Hattmann und beschichteten Plasticover sehr gute Erfahrungen gemacht. Homogenität, Standfestigkeit und Klang waren wirklich gut.

    Ich vermute auch, dass das originär beschriebene Problem von weicher werdenden Blättern in Verbindung mit verbesserungsfähigem, besser trainierte Ansatz rühren könnte. Einen Instrumentenwechsel würde ich erstmal auch eher nicht machen, solange ich das nicht in den Griff bekomme.

    Und tatsächlich nässe ich neue Blätter im Wasserglas vor und nehme dies als Vorteil wahr. Auch lagere ich sie dann immer in Reedcases auf Glasplatte.

    VG
     
  9. Gelöschtes Mitglied 15561

    Gelöschtes Mitglied 15561 Guest

    Also: Üben… Tonbildung und dergleichen, daran führt kein Weg vorbei. Das schadet so oder so nie… Aber wenn gerade beim langen Üben, Spielen das Blatt durchnässt und seine Spielbarkeit verliert, wie eingangs beschrieben, dann ist das betreffende Blatt schlichtweg runter und dann gerät auch irgendwann der fähigste Bläser an seine Grenze. Auch das härteste u. strammste Blatt, wenn es zu nass ist, gibt irgendwann seinen Geist auf! Und die Härte eines Blattes entscheidet auch nicht über die Qualität des Tones: es gab oder gibt eine ganze Reihe großer Meister, die „erstaunlich“ weiche Blätter verwenden… Insofern gibt es eigentlich nur zwei Lösungen: erstens Blätter nicht zu lange blasen, wenn sie durchnässt und durchweicht sind, legt man sie beiseite und greift zu frischeren, die man ggf. vorbereitend befeuchtet hat (Rotationsprinzip); zweitens: man verwendet, wenn man das Durchnässen u. Durchweichen des Blattes grundsätzlich vermeiden möchte, bei entsprechenden Gelegenheiten synthetische Blätter. Diese nässen nicht durch. Die müffeln auch nicht oder nehmen einen seltsamen Geschmack an, wenn man pfleglich mit ihnen umgeht. Wenn man synthetische Blätter wählt, deren Eigenschaften denen der Holzblätter sehr ähnlich sind, verwendet man z.B. bei lang andauernden Einsätzen synthetische Blätter u. greift sonst zu den Holzblättern. Damit bekommt man das Problem in den Griff!
     
  10. Gelöschtes Mitglied 15173

    Gelöschtes Mitglied 15173 Guest

    :cry2:

    Wie soll das funktionieren?

    Ich nerve hier rum, weil ich nicht sehe, dass die Verwendung von Plaste-Blättern das Problem lösen wird.
    Ich kenne das Thema mit den überblasenen Tönen beim Tenor (das hohe G hat zum hohen D überblasen) - hier war das eher von der S-Bogen-Stellung abhängig (vor der Reparatur). Problem war hier, dass irgendwie eine Kopplung nicht gepasst hat und der Sax-Doc nach 2 Minuten das Problem gelöst hat. Auch hier ist das Phänomen aufgetreten, wenn das Horn durch die Atemluft erwärmt wurde.
    Vielleicht hat Dein Problem ja nichts mit Nässe (am Blatt), sondern mit Wärme (am Horn) zu tun.

    Ich frage mich bei solchen Diskussionen immer, warum von den namhaften Saxophonisten (ich bin da eher im Jazz zu Hause, nicht in der klassischen Szene) KEINER ein Plaste-Blatt spielt (außer Derek Brown, von dem ich es aus einem Workshop weiß, der die Legere aber wegen seiner "Spielereien" am Blatt verwendet). Aber wenn´s schee macht :D:D.
     
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  11. Gelöschtes Mitglied 15561

    Gelöschtes Mitglied 15561 Guest

    Ernie Watts z.B. bläst auf dem Tenor seit Jahren synthetische Reeds. Es gibt mittlerweile eine Reihe synthetischer Blätter, deren Eigenschaften weitestgehend denen der Holzblätter entsprechen. Man nimmt sich Zeit, sucht, vergleicht, verabschiedet sich von Gewohnheiten. Wenn man sich umhört, bei Händlern, bei Leuten, die z.B. in Orchestern tagtäglich tätig sind, stellt man fest, dass die Disskussion Synthetik versus Holz eine gestrige ist. Da ist mittlerweile viel in Bewegung. Niemand schrieb hier übrigens, dass Synthetik der Weisheit letzter Schluss sei. Ich schrieb z.B. dem Sinne nach „erlaubt ist, was klingt“. Aber für das angesprochene Problem stellt dieses Material m.E. eine praktikable Lösung dar.
     
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  12. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Das ist, bitte entschuldige, schlicht falsch.

    Die Feuchtigkeit (oder meinetwegen Nässe) ist nicht ursächlich dafür, dass ein Blatt den Geist aufgibt.
    Ich kenne Holzbläser mit Einzel- und Doppelrohrblatt, die ihre Blätter schwimmend aufbewahren, also permanent komplett durchnässen und damit sehr gute Erfahrungen haben. Ich selbst habe es eine Zeit lang so gemacht und nur aufgegeben, weil es mir zu umständlich war.

    Ein Arundo Donax ist genau dann durch, wenn die Faserstruktur durch die intensive Vibration über ein gewisses Maß hinaus geschädigt ist.
    Durchfeuchtung alleine dämpft nur das Obertonspektrum. Das hatte ich weiter oben schon erwähnt.

    Das völlig nutzlose Glaubensbekenntnis zu Holz oder Plaste sollten wir nicht neu aufwärmen und insbesondere @Paul2002 nicht einen Wechsel als vermeintliche „Lösung“ anempfehlen. Da wird kein Konsens entstehen und jeder soll das spielen, womit er/sie/es sich am wohlsten fühlt.

    Ich habe Plaste von zwei Herstellern, Hartmann und Legere, ausprobiert (nicht nur mal eben sondern über ca. 6 Monate jeweils ausschließlich) und kann die Haupt-Versprechen nicht nachvollziehen. Die Blätter sind eben nicht sofort spielbar sondern verändern sich mit der Erwärmung und sie sind auf gar keinen Fall „konsistent“ von Blatt zu Blatt. Dass mir weder der klangliche Output gefallen hat noch das Mundgefühl und teilweise der Geschmack ist rein subjektiv. Objektiv hat meine Intonation durch den Plaste-Exkurs gelitten. YMMV.


    Je länger ich über das von @Paul2002 Geschilderte nachdenke, desto eher glaube ich, dass es ganz schlicht ein ermüdeter Ansatz ist.
    Vielleicht hilft es, alle 30 Minuten mal eine Pause einzulegen… also mehrere Minuten, nicht nur ein paar Takte.
     
  13. Livia

    Livia Ist fast schon zuhause hier

    Ich kenne ein paar klassische professionelle Saxophonisten, die Légère spielen. Ich selber spielt auf dem Alt die D'Addario Venn und auf dem Tenor und Bariton Légère Signature. Nur beim Sopran komme ich mit Plastikblättern bisher nicht zurecht.
     
  14. Gelöschtes Mitglied 15561

    Gelöschtes Mitglied 15561 Guest

    In der Tat verlieren Blätter, die völlig durchnässt u. zudem zu lange in Betrieb sind, ihr Potential. Ich kenne den Klang oder die Eigenschaften solcher dauerdurchfeuchteter Blätter, auch aufgrund eigener Versuche, gut und sehe aufgrund eigener Erfahrungen davon ab, so zu verfahren. Holz verändert sich durchaus wenn es lange im oder unter Wasser liegt.
     
  15. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Es gibt so viele verschiedene Wege, Holz oder Plastik zum klingen zu bringen. Wer nass lagert, braucht eine andere Stärke als bei Trockenlagerung, gehen tut ganz offensichtlich beides. Und natürlich kann man mittlerweile auch auf Plastik gut klingen, wenn man die Eigenschaften mag.
    Für mich persönlich war Plastik in der persönlichen Klangvorstellung bisher immer noch einem schönen Holzblatt unterlegen, wobei ich gestehe, ein passendes Legere als Backup in jedem Koffer zu haben, falls das Holz mal wirklich streikt. Hab’s aber noch nie gebraucht, nicht mal zum doublen.

    Ich glaube aber auch, dass diese Diskussion @Paul2002 ’s Problem nicht löst (das hat meines Erachtens @Livia eh schon gelöst). Warum sollte er das Material wechseln, wenn er wahrscheinlich einfach nur ein härteres Blatt und den passenden Ansatz braucht. Ein Holzblatt der richtigen Stärke sollte bei korrektem Ansatz nicht unkontrolliert überblasen. Und wenn es das doch tut, dann wird das Plastikblatt vergleichbarer Stärke das gleiche tun.
     
  16. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Arundo Donax ist kein „Holz“ sondern Schilf. Eine Pflanze, die gerne auch mal im Wasser wächst.
    Genau deswegen wird es ja für Blasinstrumente verwendet.

    Blätter, die völlig trocken sind und mit einem brennenden Streichholz bearbeitet wurden verlieren auch ihr Potenzial…


    Das Unschöne an diesen Diskussionen ist immer, dass das Team Plaste das Schilfrohr mit häufig falschen Argumenten (nass UND lange in Betrieb … Kunststück!) hartnäckig diskreditiert und einen missionarischen Eifer entwickelt, den ich nicht nachvollziehen kann.

    Spielt doch eure Plastikblätter und lasst die anderen, die mit Schilfrohr zufrieden sind, in Ruhe.
    Ich habe noch keine Diskussion darüber erlebt (zumindest erinnere ich keine) bei der der Trigger nicht aus der Plaste Ecke kam.


    Ich schlage vor, wir lassen es an dieser Stelle mit Plaste vs. „Holz“ einfach mal gut sein.
     
  17. Gelöschtes Mitglied 15561

    Gelöschtes Mitglied 15561 Guest

    Lieber Silver, dies schrieb ich auf vorhergehender Seite:

    „Zu Synthetik versus Holz: erlaubt ist, was klingt. Dogmatik führt da in keiner Richtung wirklich weiter. Meine Meinung.“

    „Missionarischer Eifer“ trifft auf meine Äußerungen wohl kaum zu. Ich gab nur Erfahrungen wieder u. eine Empfehlung, der man folgen mag oder nicht.

    Die Blätter aus nachwachsenden Rohstoff wandeln sich unter starker Nässe, quellen auf, je nach Beschaffenheit des Stoffes mehr oder weniger, verändern dadurch etwas die Gestalt; somit auch das Schwingungsverhalten. Ein Blatt, mit Wasser voll gesogen weist ein anderes Gewicht auf… Ich könnte jetzt noch einiges zum Verhalten synthetischer Blätter im Dauereinsatz schreiben, durchaus kritisches, aber zur eingangs geäußerten Frage ist von meiner Seite eigentlich alles gesagt.

    Ich blase übrigens beides: Synthetic und Holz. Ich selbst neige zum erstgenannten, aber, siehe oben erwähnte Äußerung, lehne dogmatische Positionen für mich selbst in die eine oder andere Richtung ab:

    Nochmal:

    „Erlaubt ist, was gut klingt!“
     
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  18. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Dann gehören die Klarinettisten der Wiener Philharmoniker und anderer Symphonierorchester nicht zur 'klassischen Szene'? Legere erfreut sich da immer größerer Beliebtheit.:cool:
     
  19. Gelöschtes Mitglied 15173

    Gelöschtes Mitglied 15173 Guest

    @altblase
    Schrieb ich doch, dass ich keine Informationen darüber habe, was für Blätter in der "klassischen Szene" gespielt werden - ich meine mich zu erinnern, dass dort der Plaste-Bläser-Anteil höher ist als in der "Jazz-Szene".

    Wie war das früher zu den Kolonialzeiten mit den Missionaren in Afrika: "Du glaubst jetzt an das Jesulein, sonst schlag ich Dir den Schädel ein" :cool:.
     
  20. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Dann war das ein Missverständnis!:cool:
     
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