Refacing

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Ernesto, 19.Januar.2024.

  1. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Für meins nicht :), aber bei TikTok, Facebook, Instagram etc. und vermutlich auch bei Tinder und anderen Datingportalen findest Du massenweise refaced Profilfotos,
     
  2. cwegy

    cwegy Ist fast schon zuhause hier

    Da es hier ja noch nicht offtopic ist.

    Ist das schon Refacing? Die Rails waren ungleich und der Tisch nicht plan. Ich hab das Mundstück mit 1500 -6000er Sandpapier abgezogen und auch im gleichen Zug die Rails nachgezogen, nur soviel, dass sie parallel laufen.
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  3. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Im Zweifelsfall ist das „Re-Pfusching“ :p

    Nein, im Ernst: Wenn Du genau weißt, was Du tust und warum, ist es Refacing. Wenn Du fragen musst, ob das schon Refacing ist, weißt Du es nicht.

    Ein Refacer macht mechanisch evtl. genau das Gleiche - nur ist da das Ergebnis (hoffentlich) zielgerichtet wie erwünscht weil alle Faktoren berücksichtigt sind.
     
  4. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Sehe ich anders. Ich habe auch schon Mundstück refacen lassen. Jo Schnabl, Kay Siebold und HWP. Mit Hans saß ich zusammen am Lagerfeuer und er schnitzte an einem Saxscape Xtra Dark herum, welches ich gerne noch „darker“ wollte. Zwischendurch immer wieder Spieltest, bis ich absolut zufrieden war. Die Bearbeitungsspuren waren sehr deutlich sichtbar. Mich störte das nicht. Das Ergebnis war für mich perfekt und eine optische Perfektionierung hätte das Ergebnis möglicherweise wieder verschlechtert.

    Wenn Du einmal das Innenleben eines originalen Saxscape Mundstücks gesehen hast, kriegst Du eine andere Einstellung dazu. Die Kammer ist voller tiefer Krater :rolleyes:
     
  5. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Meine Erfahrungen mit Refacing sind, dass es sehr riskant ist, ein Mundstück was eigentlich gut funktioniert im Optimierungwahn refacen zu lassen. Ich hatte ein Mundstück, welches ich sehr gemocht und jahrelang gespielt habe zum Refacen gegeben um noch das letzte Quäntchen rauszuholen. Es ging danach zwar besser los, aber das gewisse Etwas war verschwunden. Ich vermute, sobald man den Einlauf bearbeitet, was beim Refacen wohl fast immer der Fall sein dürfte, kann sich damit das ganze Mundstück ändern.
    Eine weitere Erkenntnis nach mehreren Erfahrungen mit Jo Schnabel, Kay Siebold und PhilTone war, dass ich mit einer „Werksbahn“ auch ganz glücklich werden kann. Nach etlichen Ausflügen komme ich immer wieder zu meinem 10mFan Robusto zurück.
     
  6. cwegy

    cwegy Ist fast schon zuhause hier

    @Silver das war etwas „provokant humorig“ gemeint. :)
    Da ich den Tisch meines Syos planen wollte (älteres, noch grober gedrucktes Modell) habe ich mich etwas belesen und YT geschaut und mir entsprechendes Sandpapier bestellt und nachdem das Syos schick war, habe ich mir das Link geschnappt, von dem ich schon wusste, dass die Rails in Richtung Tisch etwas ungleich sind und habe es vorsichtig und mit viel Kontrolle abgezogen.
    Auf jeden Fall ein spannendes Thema, ich würde gerne die Ansprache in den tiefen Noten etwas verbessern und werde mich mal schlau lesen, wie ich das erreiche.
     
    Sax a`la carte, Rick und Silver gefällt das.
  7. Gelöschtes Mitglied 15561

    Gelöschtes Mitglied 15561 Guest

    Eigentlich sehe ich das wohl ähnlich wie Silver: also freue mich, wenn ein Mundstück perfekt gefertigt ist. Ich habe drei Metall-Mundstücke, Tenor, von Gottsu: Master 2018, Master 2021 u. Double Ring. Alle drei sind extrem präzise produziert, extrem sauber u. glatt polierte Oberflächen, wunderschöne Formen. Das ist für mich, auch wenn da CNC am Werke war, so etwas wie Kunsthandwerk, zumal Herr Goto bei jedem Exemplar selbst Hand anlegte. Er geht offenbar mit einer gewissen Freude u. Lust an Genauigkeit u. Perfektion zu Werke. Das Ergebnis sieht toll aus und erfreut mich! Klang und Spielbarkeit sind über jeden Zweifel erhaben. Und ab einem bestimmten Preis erwarte ich auch einen gewissen Standard in der Ausführung. Bei besagtem Refacing, nun ja, da war mir wichtiger, wie sich das Teil nach der Überarbeitung bläst, ob da überhaupt etwas zu retten ist. Letzten Endes geht es ja auch darum: wie bläst sich so ein Teil. Es gibt Mundstücke, die schauen in meinen Augen nicht besonders geschmackvoll aus, aber sie tun das, was sie sollen u. wenn ich mit denen arbeite, sehe ich sie ja auch nicht ;-)
     
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  8. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Neben zwei steamer, die hwp mir gefertigt hat, hat er mir auch einige Mundstücke refaced (7 oder 8). ALLE wurden geöffnet, der Einlauf bearbeitet, rails und Bahn/Tisch nachgearbeitet.
    KEINES war schlechter als vorher, ALLE waren besser spielbar und klanglich haben sie ihre ursprüngliche Charakteristik behalten. 100% Erfolg.
     
  9. Rick

    Rick Experte

    Wie schon öfter über die Jahre hin erwähnt habe ich auch einmal ein Mundstück refacen lassen:
    Vor 15 Jahren, als die Expression-Mundstücke auf den Markt kamen, hieß es zunächst, dass keine offeneren als 7* geplant seien, und das noch nicht mal nach Link-Einteilung.
    Als braver "Markenbotschafter" wollte ich die Mundstücke spielen und keine "fremden", aber sie waren mir einfach zu eng.
    Auf der Frankfurter Musikmesse kam ich mit Herrn Kinzelmann von ESM ins Gespräch, der meinte, er könnte da etwas machen, offener sei kein Problem, also gab ich ihm mein Tenor-Mundstück und war gespannt.
    Das Ergebnis war super, und vor allem: man sah keinerlei Bearbeitungsspuren!
    Es geht also auch sauber. :cool:

    (Später hatte ich ja mit meiner Quengelei Erfolg und es gab dann noch extra offene, weil mir das bearbeitete immer noch eine Idee zu eng war. Da die Jungs davon ausgingen, dass keiner außer mir so eine "Scheunentor-Öffnung" spielen wollte, haben sie die Version kurzerhand nach mir benannt.) :lol:
     
  10. ppue

    ppue Mod Experte

    Zwei Geschichten:

    Ich stehe ja auf die alten Weltklang-Sopran-Mundstücke. Große Kammer, Bakelit (nicht so stabil), aber ein großer Ton. Als ich drei solcher Mundstücke bei einer Auktion ersteigern wollte, bekam ich die Antwort:

    > Hallo Herr Peters,
    >
    > leider sind alle unsere Weltklang Mundstücke für Sopransax restlos
    > ausverkauft. Da es sich um einen Restposten handelte, können wir
    diesen
    > Artikel nicht mehr liefern und müssen somit Ihre Bestellung leider
    > stornieren.
    >
    > Für die Ihnen entstandenen Umstände möchte ich mich entschuldigen.
    >
    > Viele Grüße
    > Sebastian Lein
    >
    > MUSIKHAUS MARKSTEIN
    > www.markstein.de


    Ja, HWP hatte die gleiche Anfrage wie ich gestellt, nur die Post war wohl durcheinander geraten.


    Ich spiele immer noch mein erstes Weltklang-Sopran-Mundstück und das ist fast durchgebissen. Nein, nicht vom übergroßen Druck, sondern, weil sich das Bakelit einfach abreibt. (-: Bissplättchen mag ich gar nicht)

    Aber, ich ziehe meine Mundstücke, na, alle drei Jahr, einmal mit dem Schleifstein ab. Ergebnis: Scharfe Rails und eine klein wenig weitere Öffnung sind das Ergebnis, denn den Tisch trägst du weniger schnell ab als die Rails. Das Ergebnis war bisher immer ein etwas knackiger Ton und bessere Ansprache. Ich habe den Eindruck, dass scharfe Rails sich positiv auf den Ton auswirken.

    Ganz allgemein: Es kann sich schon lohnen, an den Mundstücken herumzufeilen, solange man ständig kontrolliert, was man macht und wie sich das auswirkt. Mir ist es ein ganz wenig zu viel Gewese um die Reface-Götter.

    Apropo, ich spiele immer noch das Alto-Steamer, das mir Hans Werner mal nach einem Auftritt in Hamburg schenkte. Best ever!

    (die Ecke, die neulich vorne herausgebrochen ist, habe ich kurzerhand wieder restauriert und eingeschliffen.)


    Wer Interesse an (-:unbehandelten) Weltklang-Sopran-Mundstücken hat, melde sich. Liegen bei mir in der Schublade und ich brauche höchstens nur noch eines auf (-:


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  11. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Yep. Und solch ein „RvB“ habe ich auch dann gespielt. Bin damit gut klar gekommen.

    Und dann kam @Guido1980 !

    Versuchte sich mit gedruckten Mundstücken.

    Hat mir eins nach Abstimmung und Briefing gedruckt.

    Dieses nutze ich noch heute und bin hochzufrieden.

    Ein erfahrener Lehrer und Profi aus Berlin (ist hier mit zwei Accounts unterwegs), hat sich dann anlässlich eines Workshops bei mir intensiv mit meiner Mundstückwahl beratend beschäftigt.

    Ich durfte einige renomierte Mundstücke von ihm ausprobieren, die er mir, mein Spiel kennend, empfahl.

    Letztlich war seine Empfehlung:

    „Bleib bei dem Mundstück von Guido. Passt am besten für Dich!“

    DAS hat mich wirklich überrascht!

    Hatte @Guido1980 nur zufällig einen lichten Moment oder ist der gesamte Mundstückkult auch nur irgendwo Voodoo?

    Ich weiss es nicht.

    Habe danach auch noch andere renomierte Mundstücke probiert in einer Preisklasse bis über 600,-€.

    Ja, waren auch gute dabei. Aber keins war für mich besser als das von Guido.

    Seitdem sehe ich die ganze Mundstückthematik skeptisch.

    Und ich werde einen Teufel tun und nochmal nach Mundstücken suchen.

    CzG

    Dreas
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 19.Januar.2024
  12. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Anscheinend kann jeder eine HWP-Story berichten. Ich habe meine nie erzählt, weil sie so gar nicht zu den anderen passen will:

    Mir war ein Selmer Airflow zugeflogen (Beifang zu einem Saxophonkauf), das aber wenig Begeisterung auslöste. HWP hat sich erboten, es für mich zu bearbeiten und wollte partout kein Geld dafür haben. Nach ein paar Tagen kam es zurück - gemeinsam mit einem signierten SW-Foto von HWP.

    Das Mundstück spielte vorher bescheiden und nach der Bearbeitung - überhaupt nicht mehr! Da ging nichts.

    Ich habe mich artig für seine Mühen bedankt und das Mundstück irgendwann verschenkt oder entsorgt - kann mich gar nicht mehr erinnern.

    Das soll seine Kenntnisse und Fähigkeiten als Refacer nicht in Frage stellen - nur meine ganz persönliche Erfahrung war halt eine andere als die der meisten hier.
     
  13. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Ich habe erlebt, daß gute Refacer genau davon abraten, wenn du das Teil nicht nochmal eins zu eins hast und mit dem genauso zufrieden bist. Wenn es mit einem Teil Probleme gibt und man es eh nicht spielt, dann ist es kein Verlust wenn es schief geht. Bei einem Mundstück was einem aber gefällt und wo man den Klang sehr mag, sollte man es sich lieber dreimal überlegen. Ich würde keines meiner Lieblingsmundstücke refacen lassen.
     
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  14. Ernesto

    Ernesto Ist fast schon zuhause hier

    Dankeschön

    hatte schon befürchtet es sei mir wieder ein Fauxpas unterlaufen wie mit der „unpassenden Sprache“.
     
  15. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Warum hast du es Hans nicht noch einmal zurückgeschickt mit der Bitte noch mal danach zu schauen? Hätte er gemacht.
     
  16. Acolonia

    Acolonia Ist fast schon zuhause hier

    Prinzipiell mache ich das gleiche. Ziehe, aber leicht rund vom Tisch her, dadurch wird die Bahn auch etwas länger.

    Wer panische Angst vor seiner eigenen Ungeschicklichkeit hat, und Schrauben, Öl und Schleifpapier nur in den Händen der Meister wissen möchte, möge einfach mal die Klappe halten.

    Klar hätte ich Interesse, aber da draußen gibt es mehr Musiker, die aus solch einem Ding noch viel besser schöne Melodien zaubern könnn, und nicht nur nach Noten irgendwelche Algorithmen abarbeiten.
     
  17. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Hätte er bestimmt. Aber das wäre mir ein bisschen undankbar vorgekommen, so als wollte ich seine Gutmütigkeit ausnutzen. Und ich war gut versorgt und brauchte wirklich kein weiteres Mundstück.
     
  18. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Von Reface-Göttern kann wohl keine Rede sein. Dafür liefern zu viele zu großen Mist ab. Sogar, wie wir von @Claus gelesen haben, der große HWP.

    Es ist aber ein Unterschied, ob ein Berufsmusiker, wie Du, behutsam und in Kenntnis des Risikos alle drei Jahre nachschleift (und noch Ersatz in der Schublade hält) oder ob jemand, der anderen schon wieder mal den Mund verbieten möchte, in völliger Unkenntnis irgendetwas an seinen Mundstücken herumschleift um besser „jaulen“ zu können.

    In diesem Spektrum ist @cwegy mit der Korrektur des notorisch krummen Tisches und der ungleichen Rails an einem Link noch viel eher auf der Refacing-Seite. Da ist immerhin erkennbar, warum was gemacht wird.

    Ich habe selbst mal mit Aufwand und Hirnschmalz (und behelfsmäßigen Lehren) versucht, ein Mundstück zu „refacen“ bei dem mir der Klang gefiel aber einiges andere nicht. Mir war das Risiko bewusst und ich habe relativ viel Informationen zum Thema gesammelt. Es ist mir trotzdem nicht gelungen.
    Ergebnis: ich hab’s dann einem Profi geschickt und jetzt spielt es endlich „perfekt“ - leider will der Klang jetzt nicht mehr so recht zu meiner Vorstellung passen und es geht für meinen Geschmack zu leicht für seine Öffnung. Viele andere würden es wohl lieben.
     
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  19. The Z

    The Z Ist fast schon zuhause hier

    Ich wüsste nicht, warum ich die Mundstücke auf denen ich spiele alle paar Jahre nachschleifen sollte.

    Ihr schreibt ja selber, dass einerseits die Bahn länger wird, andererseits die Öffnung.

    Habe weder Panik, werde auch die Klappe nicht halten. Was soll denn dieser Ton?

    Refacinggötter hin und her, es gibt schon einige fähige Leute da draußen und es macht schon einen Unterschied ob man täglich mit der Materie beschäftigt ist oder ob man alle paar Jahre an seinem eigenen Mundstück rumschleift.

    Es gab von Mojo Bari eine Yahoo- group in der er sehr freigiebig und uneigennützig sein Wissen geteilt hat. Weiß nicht ob das noch zugänglich ist.
     
    giuseppe, cwegy und Silver gefällt das.
  20. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Habe seine Spreadsheets zur Vermessung und grafischen Darstellung von Bahnkurven auch benutzt.
    Müssen noch irgendwo in meinen Archiven sein.

    Er ist jedenfalls noch aktiv:
    https://www.mojomp.com/?fbclid=IwAR1UU3eZaS_gtxYEBz-NUUoySKEjrVOu2mkqd-Q5wrlzwqFtLwzNZfbgVRY

    Und er betreibt eine Facebook - Gruppe.


    SlowJoe


    Edit: Ich sehe gerade, dass er aus gesundheitlichen Gründen seine
    Arbeit seit Nov. 23 reduziert hat.
     
    Zuletzt bearbeitet: 20.Januar.2024
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