Mundstück aus dem 3D-Drucker vergolden

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 1142, 13.Februar.2024.

  1. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Hallo zusammen. Ist es möglich, ein Mundstück zu vergolden, das aus Harz mit einem 3D-Drucker hergestellt wurde?
    Ich habe eine Anfrage an eine bekannte Galvanikfirma in Pforzheim gestellt. Diese schreibt, dass sie mir da leider nicht weiterhelfen kann.

    Mir ist klar, dass man Harz nicht einfach vergolden kann und dass es da einen „Unterbau“ benötigt, auf den die Vergoldung aufgalvanisiert wird. Mir ist auch klar, dass jegliche Bearbeitung die guten Eigenschaften des Mundstücks verändern können.

    Vielleicht kennt ja jemand jemanden, der jemanden kennt, der das kann?

    LG Bernd
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 13.Februar.2024
  2. Acolonia

    Acolonia Ist fast schon zuhause hier

    Plastik wird ja auch oft verchromt...
     
  3. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Nach meinem eingeschränkten Verständnis kann das nicht funktionieren, da eine Galvanisierung immer voraussetzt, dass Spannung an den zu galvanisierenden Gegenstand angelegt werden kann.
    Wie das, wenn das Material nicht elektrisch leitet?
     
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  4. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Soweit ist es mir auch klar. Aber es könnte ja sein, dass es ein „Tauchbad“ gibt, bei dem ein elektrisch leitende Schicht aufgetragen wird und darauf eine mehrschichtige Galvanisierung (Silber/Gold).
    Meine Erfahrungen in Bezug auf Galvanik beschränken sich auf vergolden, versilbern oder rhodonieren von Schmuck.
     
  5. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Kenne ich nur relativ dick aufgetragen und in vergleichsweise schlechter Qualität. Beim Oldtimer löst es sich nach Jahren auch schonmal vom Untergrund.
     
  6. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Galvanik erfordert eine elektrische Leitfähigkeit und den Potenzialausgleich zwischen den Medien, sonst lagert sich nichts an.

    „verchromtes“ Plastik ist eigentlich mit einer silberfarbenen Folie bezogen, die nach dem Abkühlen aushärtet (weil flüchtige Weichmacher drin sind). Das hat mit galvanischem Verchromen nichts zu tun und ist auch nicht ansatzweise so haltbar.
     
  7. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Ja, aber verchromten Plastik gibt es ja.
    Allerdings habe ich k.A. ob das jeweils wirklich eine metallische Schicht ist, oder bloss eine weiterer Spezialkunststoffschicht mit diesem "Chrom-Erscheinungsbild". Sollte es wirklich eine metallische Schicht sein, muss ja wirklich die Oberfläche zuerst leitend gemacht werden um herkömmlich galvanisieren zu können. Das könnte aber möglichweise ja z.B. mit einem leitenden Lackauftrag mit Graphitpigment oder ähnlich, geschehen.

    Diese Verfahren sind mir aber insgesamt auch eher ein Rätsel.

    Oh... @Silver war schnelll... :)
     
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  8. kindofblue

    kindofblue Ist fast schon zuhause hier

    Man kann Harz (wie auch jegliches anderes Grundmaterial) verchromen.
    Es ist aber kein chemischer oder galvanischer Prozess, sondern das Chrom wird "wie Farbe" aufgetragen.
    Wir hatten oft Aluminiumzylinder Hartverchromt, war ein echt grosser und recht teurer Aufwand.
    Jetzt das Aber: wie gesagt, es ist kein chemischer oder galvanischer Prozess. Somit ist das Risiko gross, dass die Grundschicht - in dem Fall Chrom - abplatzt oder aufplatzt.
    Somit wäre auch das Gold in Mitleidenschaft geraten.
    kindofnogoodidea
     
  9. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Eine CD besteht im Wesentlichen aus Polycarbonat mit einer Aluminiumbedampfung. Da dachte ich, so etwas ähnliches könnte bei einem gedruckten Mundstück auch funktionieren.
    Alu ist ja leitfähig
     
  10. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Beispiel: verchromter Kunststoff an Kaffeemaschine nach ca. 5 Jahren Nutzung.
    Premiumhersteller Miele.

    Ok… 13.000 Bezüge inzwischen ;)

    upload_2024-2-13_10-16-19.jpeg
     
  11. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Das ist letztendlich nichts anderes als die beschriebene Folie.

    Wobei ich nicht verstehe, warum man Aluminium nicht galvanisch verchromen sollte.
    Die Variante mit Folie oder „Farbe“ ist jedenfalls kein Hartverchromen (eher das Gegenteil).

    Galvanischer Chrom ist zunächst mal eine technische Oberfläche. Chromlack oder -folie vorwiegend kosmetisch.
     
  12. tomaso

    tomaso Strebt nach Höherem

    Hier wird es ganz gut erklärt:

     
  13. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Hab gerade etwas gefunden:



    Ich frag mal bei Betzmann Galvanik.
     
  14. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    ....willst du das evtl. dann auch in die Gosch nehmen...für den Golden Sound der 30er oder so ? ;)
     
    _Eb und cwegy gefällt das.
  15. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Nein, nicht für den Sound. Gegen die Allergie. Wie bei ALLEN Kunststoffblättern habe ich leider auch bei dem Mundstück das Problem, dass ich nach wenigen Minuten juckenden Ausschlag rund um den Mund habe.

    Das 3D-Mundstück spielt ohne jegliche Nachbearbeitung direkt aus dem Drucker und mit passendem Blatt wunderbar. Ich finde es jammerschade, dass ich es so nicht nutzen kann.

    edit: mit Mundstücken aus Plastik, Resin, Kautschuk etc. hatte ich noch nie irgendwelche allergischen Reaktionen. Nur mit nicht organischen Reeds jeder Art und leider auch mit dem Mundstück aus dem Drucker.
     
  16. Earl Jay

    Earl Jay Ist fast schon zuhause hier

    Was ist es denn für ein Fabrikat und welches Harz wurde verwendet?
    Ich kann nicht genug vor sowas warnen wenn nichr klar ist dass das Material biokompatibel und zertifiziert ist..

    VG
    Jens
     
  17. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Vielleicht musst du in einem anderen Material drucken? Gibt ja medical grade Kunststoffe. Vermutlich 5x so teuer, am Ende aber vielleicht auch günstiger als eine Galvanisierung, di nur fraglich hält?

    Jens war schneller mit dem ähnlichen Gedanken.
     
  18. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Wie durch die Videos schon gezeigt, kann man Kunststoff sehr wohl nach entsprechender Vorbereitung galvanisieren, es gibt aber auch andere Verfahren.

    In jedem Fall gilt: Kunststoff und Metall sind nun einmal sehr verschiedene Materialien - wie lange das aneinander hält, ist auch eine Frage der "Belastung". Mir ist auch schon einmal Chrom von einer Fahrradfelge abgeblättert, und das ist immerhin Metall auf Metall.

    Zugleich gibt es natürlich auch bei Metalloberflächen eine Abnutzung - kenne ich auch von verchromten Kunststoffen, dass an den beanspruchten Stellen das Chrom abgenutzt ist, nicht abgeblättert. Auch eine Verspiegelung von Glas kann durch wiederholtes angreifen abgenutzt werden (z.B. bei einem Spiegelschrank mit rahmenlosen Spiegeltüren).
    Nachdem nach "vergolden" gefragt wurde: Gold ist außerdem noch weich und nutzt sich auch noch schneller ab als andere Metalle. Ist also keine dauerhafte Lösung.
    Unbedenkliches Grundmaterial wäre da wohl auch aus meiner Sicht die bessere Lösung.
     
  19. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Anderes Grundmaterial ist je keine Lösung.

    @Bernd will ja kein neues Mundstück, sondern genau das was er aus dem 3D Drucker hat, für sich spielbar machen, da er aktuell alergisch darauf reagiert.

    CzG

    Dreas
     
  20. Ernesto

    Ernesto Ist fast schon zuhause hier

    Nach dem was mir ein Galvanisier der auch für Trompetenbauer arbeitete vor Jahrzehnten erzählte ist das Vorgehen: Graphit- (Graphen-) Schicht aufbringen, dann galvanisch versilbern und zu guter Letzt vergolden.

    Mit freundlichen Grüßen

    Ernesto
     
    slowjoe, elgitano und kindofblue gefällt das.
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