Couesnon et Cie als Zweitinstrument?

Moin,
Ich wollte einmal fragen ob sich jemand mit einem Altsax von Couesnon et Cie auskennt?
Ich spiele eigentlich ein Alt Selmer Mark 6 oder Sopran Yamaha YSS-62 und nun wurde mir ein Alt Couesnon et Cie für ~300€ angeboten. Laut Gravierung (Handgranate) lässt es sich auf 1922 datieren. Nun wollte ich einfach mal fragen ob sich jemand damit auskennt, der Preis lässt mich nämlich doch stutzig werden. Ist das etwas „Vernünftiges“ als Nebeninstrument oder sollte man die Finger davon lassen?
Schon einmal herzlichen Dank im Vorraus!

 

Das Cousesnon hat eine völlig andere Mechanik, als dein gewohntes Selmer. Zu den ca 300,- kommt mit Sicherheit noch eine (Teil-) Generalüberholung hinzu, also nochmal ein paar Hunderter. Wenn du dich gezielt auf ein Vintage Sax einlassen möchtest, kannst du überlegen, ob es dir das wer ist. Suchst du ein Backup für dein Mark IV würde ich ein gebrauchtes Yamaha YAS62/32 oder480 suchen.

 

Herzlichen Dank für die Rückmeldung.
Tatsächlich ist das Sax letztes Jahr überholt worden, hat neue Polster ect bekommen und ist damit spielbereit.
Es muss kein direktes Backup sein, da ich nicht plane das Mark6 plötzlich abzugeben/ zu ersetzen. Es hat sich mit dem Angebot nur eben eine Möglichkeit eröffnet und bei Vintagesaxies kenne ich mich halt leider gar nicht aus bisher. So ein altes Militärmusikinstrument hat halt das Interesse geweckt aber soll halt auch vernünftig sein/ im Orchester auch genutzt werden. Als Wanddeko bringt es nichts und dann wären mir 300€ auch zu viel.

 

Achtung !

ja nach Modell und Alter haben diese Franzosen noch keine moderne Oktav-Umschaltautomatik.

Kannste dann spieltechnisch vergessen, da zwei getrennte Oktavdrücker, die der Daumen bedienen muß.

Eher was für Sammler und Liebhaber.

LG Wuffy

 

Wenn es von der Mechanik nicht mehr altertümlich (Rollen an den Kleinfingertischen, Oktavautomatik, komplettes Klappenwerk) und die Überholung okay ist, wäre das sicherlich ein guter Preis.
Die Jahreszahl auf dem Korpus muss nicht unbedingt mit dem Herstelljahr zu tun haben. Oftmals sind das Jahreszahlen, in denen ein Preis gewonnen oder ein Patent erteilt wurde.

 

Beim Stichwort „Militärinstrument“ musste ich gleich an High Pitch denken oder ist das nur bei amerikanischen Instrumenten so?

 

Zufällig habe ich zwei Couesnons in meiner Sammlung.

Ein Tenor von 1897 und ein Alto von 1918.

Ich wiederhole mich, diese alten Instrumente haben noch keine heute übliche Oktav-Umschaltmechanik, sondern zwei getrennte Daumendrücker.

Also keinerlei Spielkomfort, gegenüber den heutigen Instrumenten.

Ob das besagte Alto von 1922 bereits eine neuere Oktav-Mechanik hat, weiß ich nicht...könnte ja sein, Fotos wäre angebracht.

Anbei mal Fotos von meinem Alto aus 1918.

LG Wuffy

 

Wuffy,
Erstmal herzlichen Dank. Das ist ein sehr guter Tipp. Tatsächlich habe ich bisher nur kurz Bilder gesehen und dort war keines von der Rückseite richtig dabei. Werde ich definitiv anfragen bevor ich die Reise einfach antrete um es auszuprobieren. Wenn sogar zwei Sax der Marke und Alter im eigenen Besitz sind, sind es reine Sammlerstücke oder können sie trotzdem gut (nach gewisser Gewöhnung/Umstellung) gespielt werden?

Cwegy, ist LP also an der Stelle kein Problem zu erwarten. Das habe ich direkt erfragt.

 

Alle Instrumente, die ich restauriert oder überholt habe, sind gut spielfähig und werden dann auch gespielt und aufgenommen.

Frevelhafterweise habe ich bewußt auf dem alten Tenor von 1897 ein modernes Stück aufgenommen, geht auch...aber eben kein Spielkomfort wegen der fehlenden Oktavautomatik.

Sound-Demo Tenor

Mit dem Alto bewußt auf alten Sound der 30er-Jahre nachgemacht

Sound-Demo Alto

LG Wuffy

 

Hi Judoo,

kommt ein bisschen darauf an, was Du möchtest. Wenn das Zweitsax als back-up dienen soll, dann wäre es wohl wichtig, dass das Zweitsax ohne große Eingewöhnung sofort gespielt werden kann. Dann wäre das Cuoesnon wohl nicht das richtige.

Wenn Du eine originelle "Spielerei" haben möchtest, ist es vermutlich perfekt.

So long
Stevie

 

Hier noch ein Link:

https://www-saxpics-com.translate.g...tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=sc

 

Kurzes Update:
Tatsächlich hat das Sax zwei Oktaveklappen, welche einzeln bedient werden müssen. Ist das nun ein Ausschlusskriterium oder kann man sich mit etwas Übung umstellen?

 

Für mich, ja. Ich ha3auch im Eifer der sammelleidenschaft 2 Instrumente, die zwei einzelne Oktavklappen haben. Trotz gutem Klang ist mir die Umstellung zu kompliziert. Ich kann zwar etwas schlampen und den Wechsel im Griff 1 ton rauf oder runter versetzen, das hilft manchmal etwas, aber... Nee.
Ob ein guter saxdoc da was basteln kann, also eine automatik konstruieren, müsstest du ev klären. Das kostet, ist nicht original, get ev nicht bei jedem Instrument.... lohnt nicht.

 

Aha..also wie angenommen !

Man kann alles....aber ob es Spass macht, so ein Rückschritt nach Vorgestern...mir jedenfalls nicht.

Volkommen eigene Entscheidung.

Gr Wuffy

 

Da die früher auch damit richtig gute Musik gemacht haben,ist das nur eine Umstellung und sollte lernbar sein

 

Manche Menschen (gar nicht so wenige) fahren auch oldtimer von vorvorgesern und haben richtig Spaß dran. Ich empfehle einfach bei dem Preis inkl. generalüberholt,kaufen,selbst ausprobieren und bei nichtgefallen weiter verkaufen

 

Aber wann früher und welche Musik?
Die moderne “klassische” Standardliteratur ist überwiegend, das Jazz-Virtuosentum im Prinzip ausschließlich für bzw. auf Saxophonen mit Oktavmechanik entstanden. Klar kann man das machen, aber es ist halt eine Liebhaberei, die einen musikalisch wahrscheinlich nicht voran bringt.

 

Na ja, ist bei weitem die Minderheit. Klar kann man mit Zwischengas schalten, mit Trommelbremsen bremsen und mit 'ner Kurbel den Motor anwerfen.

Ging ja früher auch.

Aber i. d. R. möchte das heute niemand mehr.

CzG

Dreas

 

Für niemand gibt es da aber weltweit eine recht ausufernde Fangemeinde

 

PKW Bestand in D 2023 41 Mio Fahrzeuge
Oldtimer Bestand 2023 rund 740.000 Fahrzeuge

Das sind 1,8 % wahrlich ausufernd……

CzG

Dreas