Eigentlich fühle ich mich mit 60 Plus ein paar noch recht jung und fit, habe aber eine Entdeckung gemacht: Einige Wochen lang kam ich nicht mehr dazu, viel Saxophon zu spielen. Nennen wir es Faulheit. Immer wieder mal 10-15 Minuten, nur auswendig "Halllujah" "Oh when...." usw. Jetzt will ich wieder mit Noten Entertainer, Petite Fleur etc. Spielen, was noch im Oktober gut ging, und habe plötzlich Angst vor den Noten. Wenn ich auf Noten schaue, zucken erstmal die Griffe Dr Trompete, die ich vor mehr als 40, 50 Jahren gespielt habe. Hab noch ein Kornett hier - CDur kommt immer noch fließend. Nur am Sax fehlt der automatische Reflex Note auf Zeile - Griff. Wie machen es die Musiker, die dauernd zwischen Sax und Klarinette switchen?
Das ist die falsche Frage. Du fragst wie das Leute machen die regelmäßig wechseln, aber das ist doch gar nicht Dein Problem. Du bist auf dem Sax noch in einem recht frühen Niveau sagen wir mal so… und übst nicht …. Ja was soll denn da bei Gelegenheitsspielen gehen und welche Griffe sollen da „sitzen“? LG Thomas (Sorry, drumrumschwafeln hilft Dir nicht, imho deshalb etwa klare Ansage … )
ist schon klar. "einfache" songs mit fis, gis oder bb kann ich vom Gehör her problemlos ohne Noten spielen. Aber bei etwas komplexeren Stücken, wo ich mich am noten klammern muss, fühlen meine finger immer noch trompetengriffe von vor über 40 jahren.
Dann ist die Antwort auch recht klar: Mehr mit Noten üben (und dabei vor allem auch Leichtes spielen, nicht den Entertainer). Zum Beispiel eine Saxophonschule von vorne durchspielen.
Das ist aber genau NICHT das, was man Muskelgedächtnis nennt. Ich spiele jeden Tag zu Beginn des Übens auswendig: alle Dur-Tonleitern, alle Dur-Arpeggien, dann einige bekannte Melodien (für Ton und Ausdruck). Das ist reines Muskelgedächtnis: ich spiele immer in derselben Reihenfolge, dabei läuft ein Programm automatisch ab, ich kann dabei an ganz andere Dinge denken (das ist sogar besser, als an einzelne Noten zu denken). Das tu ich wohlgemerkt jeden Tag auf einem anderen Instrument, mit anderem Griffsystem. (Klarinette deutsch, Bassklarinette Böhm, Saxophon). Ja, manchmal habe ich (auch 60+ einige) das Gefühl, das geht schlechter als früher mal ... 8-( Aber was Du beschreibst ist das Vom-Blatt-Spielen. Das muss man halt auch üben, beginnend mit leichten Stücken / Etüden. Offensichtlich hast Du das mit der Trompete damals so viel mehr geübt als mit dem Sax jetzt. Was ich auf der deutschen Klarinette vor 50 Jahren eingeübt habe, werde ich (fingertechnisch) wohl nicht so schnell verlernen. Was ich vor ein paar Jahren mit dem ganz neuen Böhmsystem begonnen habe, sitzt noch lang nicht so gut ...
Das ist eine reine Übungsfrage. Du hast dich länger mit Trompete und Noten auseinandergesetzt als mit Sax. Steck mehr Zeit ins Sax und das Notenlesen da und auch da läuft es dann.
So isset. Ich bin 75 und spiele seit vielen Jahren viele Instrumente - die meisten eher rudimentär - und ich lerne intensiv immer weiter. Wenn meine Hände die Klarinette spüren, laufen die passenden Griffe ohne Zuhilfenahme des Kopfes, desgleichen auf Trompete, Whistle, Dudelsack - auf Saxophon sowieso. Das Alter spielt eine Rolle bei evtl. Steigerung der Virtuosität - da ist einfach bei der Gelenkigkeit irgendwo Schulz. Und alles dauert länger, braucht mehr Übezeit. Das ist alles. Prinzipiell geht alles weiter.
@junggebliebenealte In der 3Sat Mediathek steht noch bis Anfang April 24 ein 90 Min. Film über und mit Anne-Sophie Mutter. Sie wird im Juni auch schon 61. In dem Film spricht sie u.a. auch über das Problem: -Alter und Hochleistungs-Musikerin- Ab Min. 1:23:00 bis 1:26:00 In dem Zusammenhang auch über .... "in den Flow kommen" Ich fand's sehr interessant. VG