Schraubenschlitz stumpf

Hallo zusammen
hab ein Sopransax Borgani. Die Schraubenschlitze der beiden Schrauben an den hohen D-F-Klappen sind stumpf, abgemurkst; unmöglich, die Schrauben mit dem Schraubendreher herauszudrehen. Hat da jemand Erfahrung, wie ich die Schrauben rausbringe?
Herzlichen Dank!
Peter

 

Falls noch "Restschlitz" vorhanden ist, würde ich ein Stück Luftballon oder Gummihandschuh (med.) über die eigentlich passende Schraufenzieherklinge legen und versuch so wieder etwas Griff zu bekommen. Sonst Ausbohren.

 

Wenn Du einen Linksausdreher („Schweineschwanz“) hast, der klein genug ist…

Kaufen lohnt aber nicht.
Für das, was so ein Gerät in der Größe kostet (wenn es ausreichend gut ist, um Dein Instrument nicht zu vergnaddeln) macht es Dir jeder Saxdoc und die Fahrtkosten sind meist auch noch drin.

 

Wenn ansonsten garnichts mehr hilft ,einfach das Böckchen ablöten,wo das Gewinde drin ist. Dann hast du das Böckchen mit der Schraube in der Hand. Schraube dann mit Zange festhalten und Böckchen von der Schraube abdrehen. Dann brauchst du (was ja eh der Fall ist) eben eine neue Schraube (Gewindestange)

 

Was willst du denn da ausbohren? Die Seite mit dem vermurksten Schlitz oder gewindeseitig? Schlitzseitig bringt ja nichts, da kann man den Klappenhebel noch nicht rausnehmen. Gewindeseitig kommt man möglicherweise gar nicht hin und es besteht grosse Gefahr, dass der Bohrer verläuft und ins Böckchen verreist.
Ablöten wäre da vielleicht doch besser- so man das gefahrlos machen kann, was an einem Sopi ja nicht gerade optimal ist, wegen Platzverhältnissen.

Eventuell könnte man- eventuell- mit einem dünnen Fräser noch versuchen, den Schraubenschlitz soweit nachzuarbeiten, dass der Schraubendreher wieder greift. Ist aber auch nur eine Idee...
Und natürlich vorher gut mit WD40 oder ähnlich versuchen das vielleicht verbackene Gewinde schon mal vorzubereiten.

 

Die Böckchen dieser Palmkeys sitzen in der Regel auf einer Fußplatte und sind nicht einzeln abzulöten !

 

Naja, ich würde mit einem 1- 1,5mm Bohrer versuchen ein kleines Loch in den Restschlitz zu bohren, damit irgendein Minischraubenzieher, egal ob Schlitz, Torx oder Kreuz Halt bekommt. So ist das gemeint.

 

Das A+O für solche Sachen ist primär erstmal das richtige Werkzeug, die dazu notwendigen Tools ..und eben auch ein bisschen Erfahrung.

Sonst versaut man plötzlich mehr, als recht ist.

Man macht sowas mit ultra feinen Scheibchenfräsern oder mit einer kleinen Diamantscheibe im Dremel.

Mit den kleinen Schlitzen, die es dabei im Böckchenkopf gibt, kann man leben.

Warum überhaupt ausbauen ?..Polster wechseln geht auch zur Not im eingebauten Zustand.

Gr Wuffy

 

Schau dir mal das Foto an,ich kann mich täuschen,aber ich sehe da keine Fußplatte.

Das wäre da wirklich die einfachste Lösung

 

Vielen Dank für die Tipps!
Doch, es gibt eine Fußplatte, man erkennt sie nur nicht auf dem Bild, weil alles ein wenig schmutzig ist. Also einzeln ablöten geht nicht.
Die beiden Schlitze sind wirklich versaut und praktisch auf Ebene der Böckchen.
Vermutlich ist es im Moment das Beste, die Polster im eingebauten Zustand zu wechseln, da ich die entsprechenden Werkzeuge nicht habe. Und der nächste Doc ist etwa 90 Minuten entfernt. Dies vielleicht dann mal zu einem späteren Zeitpunkt.
Schönen Tag!
Peter

 

Böckchen mit Fussplatte (sieht mir nach einzelnen aus) ablöten, Böckchen aufbiegen, Achse im Spalt durchsägen, Klappe zum aufgesägten Spalt verschieben, andere Seite Achse durchsägen (Genug Material an der Gewindeseite der Aches belassen, um später mit der Zange den Gewindeteil rausdrehen zu können). Gekürzte Achse aus der Klappe und dem Böckchen austreiben.
Ist keine "fachmännische Arbeit" hat aber seinen Erfolg.
Der Fachmann hat angeblich Bohrlehren um die Achse (Rolle) auszubohren, ob das aber immer funktioniert sollte mich doch irgendwie wundern.
Neue Achse anfertigen und mit Klappe, um es genau zu positionieren, wieder weich anlöten.

Claus

 

Geh zu jemandem, der weiß, wie es geht und geeignetes Werkzeug hat. Ich würde da selbst nicht rumfrickeln, nicht wissend, welche Konsequenzen mein tun beim zusammenbau haben wird.

 

Ja, dachte ich auch. Das Böckchenaufbiegen hört sich im Prinzip gut an, hab aber ein bisschen Bedenken, dass ich die Böckchen abbreche...

 

Bei abgelöteter Fußplatte, biegst du keine massiven Böckchen auf, sondern die dünne Fußplatte.

Mein eigene (sehr einfache) Vorgehensweise zu so einem Fall...auch schon praktiziert.

Fußplatte ablöten, Fußplatte von unten mit einer Miniflex (oder mit einer feinen Metall-Laubsäge) in der Hälfte durchsägen.

Dann hast du zwei Teile und kriegst das Böckchen samt Achse und Klappe in aller Regel gut raus.

Wenn die Achse soweit noch Ok ist und nur der Schlitz versaut, Schlitz mit Miniflex oder der Metall -Laubsäge nacharbeiten, also etwas tiefer aussägen.

Ansonsten neue Achse mit Schlitz und Gewinde anfertigen.

Das saubere und passgenaue wieder anlöten der zweigeteilten Fußplatte, dürfte auch kein Problem sein.

Als Schrauberlaie ohne das Werkzeug und etwas Erfahrung...Finger weg und gleich zum Fachmann !!

Gr Wuffy

 

so ist es gemeint, auftrennen ist auch eine Idee.
Es kommt drauf an wo man hin will. ¿Ist es ein einzelnes Instrument, welches ich überholen will, oder ist es das Einstiegsinstrument zu einem neuen Hobby?
Claus

 

Es kommt ehher darauf an, woher man kommt. Hat man solide schraubererfahrung am sax, oder so was noch nie gemacht. Für einen saxdoc ist das vllt ne halbe Stunde, und dann funktioniert das auch wieder. Als Erstlingswerk in meinen Augen etwas sehr ambitioniert.

 

Warum schrieb ich das wohl als Nachsatz ?

Noch zur Ergänzung für schon fortgeschrittener Schrauber.

Bei Lötarbeiten am Sax ist dringend zu beachten:

Vernickelte, versilberte, entlackte Instrumente kein Problem, aber ACHTUNG bei lackierten Oberflächen (Klarlack/Goldlack).

Es gibt Lacke, die sehr schnell bei zu großer HItze (mit dem Gasbrenner) dunkel werden bzw. auch anbrennen, was optisch natürlich sehr nachteilig wird.

Deshalb noch meine andere Methode, ohne die Fußplatte ablöten und wieder anlöten zu müssen.

Die Klappenhohlachse und Stabachse (wenn unsymetrisch nicht gleich lang) an der längeren Seite, ca.3 mm mit zwei Schnitten aufsagen und diesen Bereich rausnehmen.

In der Regel kann man dann Klappe samt verkürzter Achse leicht nach oben biegen und herausnehmen, auch die Restachse mit Gewinde herausdrehen.

Wird die Klappe dann wieder eingebaut, natürlich mit neuer Achse und die Länge der herausgeschnittenen Hohlachse muss dann wieder passgenau ergänzt werden.

Schnell Anfertigung auf der Drehbank oder aus dem Ersatzteile-Lager.

Absolut unsichtbare Lösung, aber wie schon gesagt, nur für Leute, die das entsprechende Werkzeug dafür haben.

Gr Wuffy

 

Das wäre meine Lösung gewesen....


SlowJoe

 

Interessehalber: wieso sind zwei Schnitte notwendig? Ists sonst noch zu schramm?

 

Kann ich nur vermuten, aus den gleichen Gründen wie ich?