S-Bogen Passung

Frage zur Passung S-Bogen. Bei einem Instrument ist ein Bogen sehr locker in der Passung, was für mich ungewohnt ist. Mit angezogen Schraube hält der S-Bogen zwar recht fest, aber er ist in der Ansprache nicht so gut. Könnte das an der lockeren Passung liegen? Ich habe meine Bögen gerne so, dass die Verbindung zum Korpus recht eng ist, auch schon wenn die S-Bogen Schraube ganz offen ist. Dieser Bogen fällt aber raus, wenn die Schraube schon leicht geöffnet wird.

Der 2te S-Bogen lässt sich nicht ganz bis zum Rand Korpus einstecken. Habe hierzu ein Foto beigefügt. Ist so, als wäre die Hülse etwas zu lang. Dieser Bogen war zu eng.

Beides in Werkstatt zur Anpassung. Heute zurück. Der erste Bogen noch immer locker. Beim 2ten Bogen ist Passung jetzt ok, aber der Abstand eben zum Korpus größer. Vorher war die vordere Seite S-Bogen am Korpusrand, und der Spalt nur ca etwas mehr als Hälfte des Umfanges. Jetzt im gesamten Umfang Bogenkante nicht mehr am Rand der S-Bogenaufnahme Instrument (Hülse also ringsum etwas zu sehen).

Ist das alles zu vernachlässigen, oder würdet ihr hier was machen lassen? Werkstatt meinte, der lockere Bogen ok, denn wenn er mit Schraube fest hält, wäre es in jedem Fall so gut, und keine Verbesserung bei Änderung zu erwarten. Ich kann nicht beurteilen, ob die schlechtere Ansprache am Bogen selber liegt.

Das mit den nun größeren Spalt beim 2ten Bogen habe ich erst Zuhause gesehen.

 

Nunja…, denke ein gutes Ergebnis sieht anders aus…

Zumindest sollte der S-Bogen ganz reingehen…, und es iss auch kein Ding einen etwas lockereren S-Bogen so zu arbeiten, dass er strammer sitzt…



Kann ja ggf.immer noch für gewisse Undichtigkeiten sorgen…

Ob das mit der Ansprache allein am S-Bogen liegt, oder es vll. doch Undichtigkeiten gibt, findet man wahrscheinlich nur raus, wenn man den etwas strammer einstellt.

Meine S-Bögen sitzen recht stramm…, hast du mal etwas Korkfett an den rangemacht, der nicht ganz reingeht, und das dann nochmal probiert…?

 

Sehe ich wie @Witte.
Meine Bögen gehen saugend rein.

Schlechte Ansprache kann viele Ursachen haben. Sollte man prüfen.

 

Danke @Witte und @JES !

1 Bogen spricht super an, weiterer getesteten Fremdbogen auch, Sax von daher eher nicht unbedingt ursächlich.

 

Saugend rein erinnert mich etwas an das Ventilspiel einstellen von meinem „Bus“ damals…

 

Wenn ich ein Instrument mit wackelndem S - Bogen in Reparatur
gebe und Geld dafür bezahle, dann erwarte ich dass der Bogen
nach der Reparatur nicht mehr wackelt.

Der Bogen muss auch bei nicht angezogener Schraube dicht sein,
die Passung also "saugend". Die Schraube dient nicht zum
Abdichten der Verbindung sondern dazu, ein Verdrehen des Bogens
zu verhindern.

Wenn ein Bogen nicht ganz in die Hülse passt, hat das eine Ursache.
Die kann man ermitteln (zum Beispiel durch Messen) und dann
entsprechende Massnahmen ergreifen.

Wenn beide Bögen Originalbögen sind, spricht das nicht gerade für den
Hersteller (einer wackelt, der Andere passt nicht ganz in die Hülse).

SlowJoe

 

Gehört der Bogen überhaupt zu dem Horn?

 

Bogen 1 = einer der beiden Originalbögen vom Saxophon

Bogen 2 (der lockere) = Bogen vom Saxhersteller für gleiches Modell nachträglich erworben.

 

Habe jetzt auf vollem Risiko selber was gemacht, da ich "grätig" war. Spieltest geht nur erst morgen. Bögen jetzt fest wie ich es mag, Passung vom geraden GL-Version lasse ich mal so wie im angefügtem Bild. Noch exakter sind die Ränder am anderen Sax auch nicht bei allen von mir gesehenen Instrumenten.

 

Kann man machen…, als gelernter Maschinenschlosser „Maschinen- und Systemtechnik“, kann ich so handwerklich ziemlich alles…, Motoren überholen, neu lagern…, Bremsen beim KFZ, oder Motorrad, Bremsscheibe mit Riefen, die aber noch gut iss abdrehen…, und wieder einbauen…

Für so meine Saxophone, bzw. um nen S-Bogen anzupassen hab ich nicht die erforderlichen Werkzeuge, und zahl dann lieber mal 10, 15 € für jemand der es drauf hat..

 

Habe 3 stelligen Betrag mit genannten Ergebnis bezahlt, und klar, Murks ist mein heutiges Tun.
Für mich sind Holzblasinstrumenten-Werkstätten mit erfahrenen Meistern generell für alle Belange am Instrument zuständig.
Bei mir aktuell alternativ zur Werkstatt der vorgenannten Anpassung niemand verfügbar, und Versand Instrument zur Top-Werkstatt gerade für mich ausgeschlossen, da Paketdienste letzen Monat 2x was sehr schief gelaufen ist.

100 prozentige Zustimmung @Witte wenn möglich auch mein Weg!

 

@Spacecat Na dann auf in die Werkstatt, und lass dir die S-Bögen kostenfrei nacharbeiten…

Anrufen, nen Termin ausmachen, und sagen, dass du die direkt wieder mitnehmen magst..
Iss kein Hexenwerk, sollten die schnell erledigt haben…!

 

Weils hochgeholt wurde und ich es gerade erst lese:
Wie schon gesagt ist die Schraube nicht zum abdichten da. Ich würde ergänzen, dass die Schraube nicht mal abdichten kann, weil sich mit dem zusammenziehen die Hülse unrund und konisch verzieht und nur den Bogen oben klemmt. Durch diesen Missbrauch wird die Dichtung manchmal noch viel schlechter, gerade wieder erlebt.
Wenn ein Bogen wackelt, ist er nicht dicht und die Ansprache ist eigentlich auch immer schlechter.

Ein Saxdoc, der einen wackelnden Bogen zurückgibt, sollte nachbessern. Kann ja mal passieren.
Ein Saxdoc, der aber dazu sagt, das Wackeln sei OK, wenn man es mit der Schraube festziehen kann, der hat nicht das nötige Wissen oder will seinen Kunden für dumm verkaufen. Er fordert quasi, dass man den Schaden vergrößert, um das schlechte Ergebnis zu kaschieren. Denn wenn die Hülse erstmal oben zusammengeschraubt ist, bist du schuld dran, dass es nicht mehr dicht ist.
Er sollte das Geld zurückgeben und danken, wenn man den Vorfall für sich behält.

Und das ist mein absoluter Ernst. Ich bin ein total braver Kunde und beschwere mich fast nie, was ich mir immer wieder vorhalten lassen muss. Aber bei sowas verstehe ich keinen Spaß.

Übrigens finde ich das mit der herausstehenden Hülse nicht so schlimm vom doc. Wenn die so aus der Produktion kommt wäre es dein “Call” aus intonationstechnischer Sicht zu sagen, ob sie gekürzt werden soll.
Auch wenn es ne Woche dauert, finde ich es nicht schlimm. Aber die undichte, wackelnde Hülse als ok zu verkaufen und zu kassieren, geht gar nicht.

 

@giuseppe Bin ganz deiner Meinung… So wie ich das gelesen, saß der eine S-Bogen zu stramm, geht allerdings immer noch nicht bündig rein, und der andere war zu locker, und sitzt immer noch zu locker…!

Da darf man ruhig mal die handwerklichen Skills hinterfragen, bzw. darauf bestehen das beide S-Bögen kostenfrei nachgearbeitet werden…

Der, bzw. die S-Bögen sollten schon passend sitzen…! Die Schraube dient lediglich der Arretierung…

Letzlich iss das ne Passung, und wie @JES schon beschrieben hat, sollte der S-Bogen bestenfalls „saugend“ reingehen…, und erst dann iss die wirklich dicht…

Und wie du lieber Giuseppe das schon beschrieben hast, iss die Schraube nicht in der Lage eine Passung abzudichten.

Ferner können Undichtigkeiten am S-Bogen zu nicht unerheblichen Problemen führen, und auch ein S-Bogen der nicht ganz rein passt kann sich ggf. auch im Bereich der Intonation niederschlagen…

Meine S-Bögen sitzen relativ stramm, von daher nutze ich ab und an mal von La Tromba das slide & cork grease…

 

Ich habe schon mehrfach von Saxdocs gehört daß, wenn der S-Bogen fest sitzt, wenn die Schraube angezogen wurde, eine weitere Einpassung nicht als notwendig angesehen wird.

 

@ilikestitt Meinungen, sind durchaus unterschiedlich, handwerkliche Fähigkeiten oft was anderes…

Da das generell ne Passung iss, dient die Schraube lediglich als Arretierschraube, damit der S-Bogen nicht verrutschen kann…

Hab selbst, als Maschinenschlosser genügend Passungen genau auf Maß gefertigt…

Da gibts dann dafür „Lehren“, um zu schauen ob die passt, oder ich das ggf. versemmelt hab…

Kann man dahingehend oft nicht korrigieren, da außerhalb der zulässigen Toleranz…

Kann man allerdings vollkommen problemlos beim Sax machen, da ich das individuell aufeinander anpassen kann…

 

Das waren keine ahnunglosen Pfosten, die das gesagt haben, sondern anerkannte Top Leute, die wissen was sie machen und jeden Tag Saxophone reparieren.

 

Das ändert aber trotzdem nichts dran, dass die Passung spielfrei sein muss. Mit der Schraube kannst du bei schlechter Passung den S-Bogen vielleicht befestigen, aber nicht abdichten. Dafür ist die Konstruktion nicht geeignet.

 

Das ist toll, weil wenn du pech hast arbeitet sich der Bogen bzw dessen passung mit der zeit auf, du musst immer mehr drehen, immer fester, und eines guten Tages hast du die schraube in der Hand. Nach fest kommt ab. Spätestens dann kommt der Gang zum Profi (nicht für handwerklich versierte und gut ausgestattete Forumskollegen) und dann muss ein neues Gewinde geschnitten werden etc.. (fragt nicht woher ich das weiß).
Dann lieber richtig von anfang an, es wurde ja beauftragt und bezahlt, dann sollte das auch vernünftig ausgeführt sein. Der Aufwand für einen saxdoc mit richtigem Werkzeug ist minimal, kann in deinem Beisein gemacht werden und du bist da mit beidem in unter 30 Minuten wieder raus.

 

Vielleicht wird die Diskussion da zur Frage des tatsächlichen Ausmaßes des Spiels, wenn er nicht festgeschraubt ist. Durch den langen Hebel hat auch ein dichter Bogen geringe Bewegungsfreiheit.

Fest steht aber, dass der Bogen ohne Schraube richtig dicht sein muss, sonst ist er es mit Schraube auch nicht. Und mit mehr als vielleicht minimalem Spiel ist das in der Regel nicht so. Dein Vertrauen in allen Ehren, aber das ist so und die Schraube erst mal nicht relevant.

Durch das Zuzwicken mit der Schraube wird die Hülse übrigens nicht gleichmäßig verengt, sondern das Metall verbiegt sich typischerweise gegenüber der Schraube in Richtung Knick. Die ganze Hülse wird oval oder linsenförmig, d.h. in der Vorne-Hinten-Richtung wird der Durchmesser beim Festzwicken vielleicht sogar minimal größer. Eine vorhandene Dichtigkeit geht dadurch irgendwann verloren, wenn zu stark geschraubt werden muss..

Ich habe schon ein paar Saxophone gespielt, die insgesamt eher mittelmäßig waren, bis mal die Bogenpassung gescheit gemacht wurde und sie aus dem Dornröschenschlaf erwachten. Deswegen bin ich da auch gerne anspruchsvoll.
Und wie andere sagen, dass ist kein Hexenwerk!