Selmer Mk. VI

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von dikoki, 12.Januar.2024.

  1. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Jaja, ist ja gut, das stimmt wohl. Aber tiefer bauen sie seit knapp 100 Jahren wohl eher nicht mehr.

    Erfahrung und Hörensagen. Einen systematischen Beweis kann ich nicht führen, aber manches spricht dafür, auch wenn der Cutoff vielleicht mancherorts später war - soviel wissen wir jedenfalls:

    Die Eckdaten der Konferenzen zum einheitlichen Kammerton:
    1858 Paris 437,5 Hz,
    1885 Wien 435 Hz,
    1920 US Bureau of Standards 440 Hz, dem London im Namen Europas dann 1939 folgte.

    Das deckt sich damit, dass alle amerikanischen Vintages, die ich in der Hand hatte, sicher nicht unter 440 Hz sind.
    Ich habe mehrfach gelesen, dass die Konferenzen oft mit Verzögerung der Aufführungspraxis folgten. Wann also die europäischen Orchester und Instrumentenbauer über die 435 oder 437,5 drifteten, weiß ich nicht. Es mag auch sein, dass die Hörner mit den etwas kleineren modernen Mundstücken hervorragend ein paar Hz höher spielen. Mir wäre es aber aus dem Bekanntenkreis neu, dass 20er Jahre Selmers extrem auf der tiefen Seite sind. Sie lassen sich auf 440 Hz scheinbar gut intonieren.
    Von deutschen Klarinetten aus den 20ern kenne ich welche und habe eine, bei der es knapp wird mit der Originalbirne. Bei den Saxen waren mir tiefere aus dieser Zeit zumindest kein Begriff. Eher bei früheren.

    @Sandsax ist tatsächlich einer der wenigen, von denen ich denke, dass er die Frage beantworten kann, weil er tatsächlich breite Erfahrung mit den Vintages verschiedener Kontinente hat.

    Aber @Ernesto, wie ist deine These bzw. Behauptung und worauf stützt sie sich?
     
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  2. Matthias Wendt

    Matthias Wendt Ist fast schon zuhause hier

    Eine beeindruckende Zusammenstellung unterschiedlicher Kammertöne im Lauf der Zeit findet sich hier (ja, ich weiß dass das eine anthroposophische Quelle ist, aber meine Blockflötenlehrerin war Anthroposophin und die liebste Frau, die ich je kennengelernt habe):
    https://books.google.de/books?id=jU...4FBDoAXoECAgQAg#v=onepage&q=kammerton&f=false
    Ich hoffe, der link zeigt auf die richtige Seite.
    Lustig, dass ein Krefelder anscheinend erstmals öffentlich für 440 Hertz plädiert hat.
    Mit anderen Worten: DEN Kammerton gabs nie.
     
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  3. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Eine schöne Übersicht für die lokale Entwicklung. Ich wollte ja eigentlich vermeiden, dass dieses Thema “rüber kapert”, sondern nur nach einer konkreten Antwort fragen, nachdem @Ernesto hier wiederholt mit kryptischen Andeutungen lockt. Andererseits ist es bei einem Mark VI Thread wohl weder Verlust noch Besonderheit, wenn er den Fokus verliert…
     
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  4. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Wer? Der Thread? Oder der User mit den kryptischen Andeutungen? :D
     
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  5. Ernesto

    Ernesto Ist fast schon zuhause hier

    Das sind mir jetzt gerade zu viele Zitate um sie am iPhone6S zu beantworten. Also später am Rechner.

    CUlaterAlligater

    E.

     
  6. StanFan

    StanFan Ist fast schon zuhause hier

    Moin......
    Warum denk ich so oft,dass es in vielen Beiträgen eine unterschwellige Agression gibt ?
    Bilde ich mir das ein ?
    @Sandsax ..... bitte rede nicht schlecht über meinen früheren Lehrer David Handsley.....da bin ich etwas empfindlich. Danke
     
  7. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich habe zu meinem MK6-Tenor (versilbert, Baujahr 1965) einige Fragen.

    Woran erkenne ich, ob es in Frankreich oder USA zusammengebaut wurde?

    Es hat keine Gravur. Wieso nicht?

    Spielt die Hintergrundfarbe der Signatur auf dem S-Bogen eine Rolle?

    Ich hatte im Vorfeld einige Hinweise bereits bekommen, stelle die Fragen aber offen.

    Vielen Dank!
     
  8. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Ein Hinweis ist, ob die Seriennummer auch auf dem S-Bogen eingestempelt ist. Wenn ja, dann ist es ein USA Instrument.
     
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  9. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Eine fehlende Gravur ist auch immer ein Hinweis auf ein Frankreich montiertes Instrument.

    Hab mal gehört oder gelesen (?), dass ungravierte Instrumente häufig von Musikgeschäften als Aussteller geordert wurden.
     
    Zuletzt bearbeitet: 9.Mai.2024
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  10. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich erinnere mich, dass @Sandsax mir auf dem Barisax-WS auch bereits gesagt hatte. Danke, danach kommt es aus Frankreich.

    Die Patentangaben sind für alle MK6 üblich?

    Danke.
     
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  11. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Danke, dies hattest du mir damals auch gesagt.

    Kann dies einer im Forum bestätigen? @ArminWeis zum Beispiel?

    Ach ja, mein MK 6 ist ohne Hoch-Fis.
     
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  12. ArminWeis

    ArminWeis Experte

    nach meinem Kenntnisstand sind die Instrumente ohne Gravur immer komplett in Frankreich gefertigt worden. Gravur und hoch fis waren eine Zeitlang Sonderausstattung, die man extra bestellen musste.
     
  13. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Danke @ArminWeis ,
    dies erscheint mir auch logisch, weil ich immer wieder mal versilberte MK6 aus der Zeit ohne Gravur gesehen hatte.

    Die in USA zusammengebauten MK 6 wurden dann „vorgraviert“ geliefert?

    Hatten die MK6 aus der USA alle hoch-Fis?
     
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  14. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Zweimal nein.

    Die Gravuren wurden komplett in den USA durchgeführt und haben auch ein anderes Gravurschema.
    Amerikanische Instrumente sind schon allein daran zu erkennen.

    U.S. Instrumente gab es mit und ohne hoch-F#. Meinem subjektiven Eindruck nach gab es in den USA mehr Saxophone ohne hoch-F# als in Europa, mag mich aber täuschen.
     
  15. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Vielen Dank für die Infos!

    Wurden MK6 nur direkt von Selmer über den Fachhändler vertrieben?
     
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  16. Tafkah

    Tafkah Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe eine ähnliche Erfahrung gemacht.

    So um die Seriennummer 140000 herum (ca. 1967) wurde die Praxis beendet, bei in Amerika fertiggestellten Instrumenten die Seriennummer auch auf dem S-Bogen einzuschlagen. Dieses Prozedere wurde ja eh nur verfolgt, weil Selmer die Korpora (neudeutsch auch "Korpusse") und S-Bögen getrennt in mehrfacher Ausführung in einer Kiste nach Amerika schickte.
    So wurde sichergestellt, dass die in Mantes abgeglichenen Hülsen und Aufnahmen auch tatsächlich nach der Ankunft in Elkhart zugeordnet werden konnten.
    Douglas Pipher hat ja über Selmer Instrumente unglaublich viel Material zusammengetragen. Wer ihn auf Facebook freundlich anschreibt und die Seriennummer nennt, bekommt die Auskunft, wohin und wann das Horn geschickt und wo es fertiggestellt wurde.
    Zu meinem SBA, das ich von Paul Heller bekam und das er auf "Good Times" und vielen Produktionen mit der WDR Bigband spielte, bekam ich die Auskunft:

    "Selmer 53650 is a UK-market Super-Action Tenor which was engraved in France and shipped, fully assembled, to Selmer London in Apr 1954. It was lacquered and set up in London."

    DSC00973.JPG

    Interessant dabei ist, dass die Lackierung nach der Gravur erfolgte, was natürlich ein ganz anderes Bild bietet, wenn der Lack mit den Jahren verschwindet. Ich habe gelesen, dass Hörner in Amerika auch erst lackiert, dann graviert und abschließend mit einem Klarlack behandelt wurden. Für diese Theorie könnte die scharfe Konturierung und "Dreckigkeit" manchen US-Gravuren sprechen.
     
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  17. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Bei meinem 1972er Mark VI bestand die Option einer Hoch-F#-Klappe für 50 DM extra. Das hatte ich mir dann noch geleistet - fürn Koffer hats nicht mehr gereicht... :confused:
     
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  18. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Konntest du auch zwischen ohne und mit Gravur wählen?
     
  19. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Das weiß ich leider nicht mehr.
     
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  20. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Wahrscheinlich nicht, denn ich war damals so klamm (und so wenig eitel), dass ich mich bestimmt dagegen entschieden hätte.
     
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