Rauschen von Spucke bzw. Speichel bei Kunsstoffblättern

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von DerSascha, 6.Juni.2024.

  1. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    Mir käme es nicht in die Tüte irgendwelche Lösungen drauf zu sprühen die für Glas etc. Verwendet werden.
    Allein schon der Geruch. Das Zeug verflüchtigt sich auch recht schnell. Ein Teil davon zieht man beim Luft holen in die Atemwege.
    Sicher stirbt man nicht daran, gesund wird es trotzdem nicht sein. Der Raucher kippt ja auch nicht bei der ersten Schachtel um.

    Die Korkfett Version wäre mir da schon sympathischer. Wenn auch ein gewisser Aufwand dahinter steckt.
    Wenn es funktioniert, warum nicht.

    Mich würde interessieren ob Du auf Dauer den Aufwand treibst, falls Du beim Korkfett bleibst.

    Grüße Gerrie
     
  2. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Korkfett, Vaseline, Melkfett, was auch immer- ich spiele jetzt wieviele Jahre(?) Saxophon, habe sowas noch nie gehört, geschweige denn irgendwann mal das Bedürfnis gehabt sowas zu benötigen (ausser auf den Kork, natürlich).
    Natürlich hatte ich auch schon mal Luft- und andere störende Geräusche im Tonerzeuger-System. Das hat sich aber mit Blattwechsel, neu Aufspannen, Abwischen und was weiss ich noch immer erledigt, ohne dass solche Sperenzchen wir Fett ins Mundstück streichen nötig war.

    Mich würde mal interessieren, wer das schon gehört, gemacht hat.
    Bei den Klassikern? Vorstellbar?
    Ist das bei den Profis bekannt und wird auch praktiziert?

    Nur so als Frage zur Horizonterweiterung...
     
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  3. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Welche sollten das sein? Ich kann mir gerade keine vorstellen ausser wenn es runtergespielt ist, nur ist es dann halt kein härteres Blatt mehr.

    Erfahrene Spieler haben mit dem Britzeln genauso manchmal zu kämpfen.


    Schwierig. Es ist ein sehr individuelles Problem oft und tritt meist nicht bei jedem Mundstück auf. Wie viel Kondensat ins Horn geht hängt noch von mehr Faktoren ab. Bei ähnlichen Voraussetzungen landet bei mir manchmal mehr und manchmal weniger davon im Knie des Bechers.
    Auch die Blattstärke als Ursache ist möglich aber taugt in meinen Augen als genereller Verursacher nicht so viel. Es gibt Mundstücke, da britzelt es auch bei mir egal ob ich da ein 1,5 er Blatt oder ein 3er drauf spanne und bei anderen britzelt es nie egal wie leicht oder stark das Blatt ist. Insofern trägt das Mundstückdesign da wohl doch einen guten Teil bei.
     
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  4. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Das Britzeln ist ein bekanntes Problem und kann sehr nerven, besonders weil es mit raussaugen nicht lange vorhält und das verstärkt akustisch ein wirkliches Problem darstellt (so richtig schön über das Mikro übertragen wie man das Wasser aus dem Mundstück saugt ist fürs Ohr kein Vergnügen beim Konzert).
    Das mit dem Korkfett ist ein Tip, der immer wieder mal auftaucht, bei manchen Kandidaten hilft er, ich hatte ihn bei einem Mundstück auch probiert und da half er leider null.
     
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  5. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Ich würde dann das Britzeln halt als neues musikalisches Soundkonzept integrieren, als integraler Bestandteil der neuesten Jazzrichtung.:cool:
     
  6. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Ganz einfach: Fett ist hydrophob. Es ist absolut nachvollziehbar, dass das Fetten etwas bringt. Mein (Ex-)Lehrer hat sabbernde Tonlöcher mit Fett bekämpft...
    Fett finde ich ok, das mit der Nano-Beschichtung würde ich lieber sein lassen.

    Grüße,

    Wanze
     
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  7. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Irgendwann werde auch ich noch verstehen, warum einige Deiner Beiträge die Form von Widerspruch gegen einen zitierten Text haben, obwohl Du eigentlich ziemlich das Gleiche sagst, wie der zitierte Text.

    Vielleicht liest Du nicht gründlich, wenn Du mal wieder nachts um halb zwei zitierst und schreibst…?
     
  8. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Bei TL kann ich das verstehen- könnte man sogar mal bei der Klarinette ausprobieren, da gibt es ja zwei, drei, die neugen extrem dazu ständig zu gurgelen. Trotzdem habe noch nie einen Klarinettisten gehört, der das praktizierte. Und da ist es eigentlich ein ständiges Thema.
    Das Mundstück zu fetten sehe ich eher als sinnfrei, das Wasser muss ja dann auch wohin- ans Blatt? Ins nächste TL?

    Na ja...ich will ja keine Rechthaberei anfangen- jeder soll so praktizieren, wie es ihm beliebt und nützt, klar. Ich habe das einfach in all den Jahren noch nie gehört. Und bei der Klarinette hat man schon weiss der Kuck was alles lesen können, was da probiert wird um das Kondenswasserproblem in den Griff zu bekommen.

    Grüsse
    antonio
     
  9. DerSascha

    DerSascha Nicht zu schüchtern zum Reden

    Danke für die interessanten Antworten.

    Gestern Früh habe ich bei einem Kirchengottesdienst mit dem La Voz Holzblatt leise gespielt und auch da teils starkes britzeln.

    Wird wohl an meiner Tagesform und am Mundstück (Jody Jazz 7) liegen. Da ich seit ca 8 Jahren spielen und mindestens 10 Mundstück Test nun endlich klanglich meine Vorstellung gefunden habe möchte ich nun nach einem halben Jahr sicher nicht wieder das Mundstück wechseln. Auch meine Kunststoffblätter haben mich klanglich und von der guten, spontanen Ansprache her überzeugt.
    Mit Fett behandeln widerstrebt mir und wird auf Dauer sicher keine praktische Lösung sein, da ich das Mundstück auch ca jeden Tag unter fließend Wasser reinige. Sollte mir demnächst ein Nano Produkt unter die Finger kommen werde ich das Mundstück (nur innen in der Kammer natürlich) mal damit behandeln. Wer weiß was alles in den Bissgummis ist, die ich seit Ewigkeit direkt in den Mund nehme. Aber schönreden hilft eh nicht, ich möchte es einfach mal testen...
     
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  10. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Will Dir ja jetzt nicht zu Nahe treten.

    Aber manchmal wird hier ein Fass aufgemacht, wo die Lösung einfach wäre:

    Ein Setup wählen, auf dem man sich wohl fühlt und dann einfach üben.

    Das ständige ausprobieren von unterschiedlichen Mundstücken und Blättern ist einfach nur kontraproduktiv, meiner Meinung nach.

    Hatte das „Sprotzeln“ auch mal. Gar nicht viel darauf geachtet.
    Irgendwann war‘s dann wieder weg.

    CzG

    Dreas
     
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  11. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Hier mal der ganze Satz aus dem Du zitiert hast.


    Du redest davon ob Luftsäule und Ansatz zum Set up und da halt zum Mundstück passen. Ich rede davon, daß es Menschen gibt, die mehr Wasser im Atem haben und die mehr Spucke produzieren und es Mundstücke gibt, die dann vom Design beim Baffle das Britzeln begünstigen. Ich beziehe mich nicht auf Luftsäule und Ansatz, denn das kann richtig gut bei einem Spieler sein und es britzelt trotzdem.

    Du stellst einen anderen Kontext her als ich, insofern sage ich nicht das gleiche wie du.
     
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  12. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Eigentlich ist das sehr paradox,was du da schreibst. Um ein Setup auf dem du dich wohl fühlst zu finden,musst du erstmal viel ausprobieren
     
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  13. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich habe im letzten Jahrtausend gelernt, dass ich bei meiner Klarinette immer mal wieder einen Wischer voll Öl durchziehen und die Klarinette dann schräg liegend lagern soll. Das Öl sollte dann unten im Rohr einen Film bilden, auf dem das Kondenswasser besser ablaufen kann. Ob das bei einem Plastikmundstück funktioniert, ist fraglich, zumal ja das Wasser dann gerade ans Blatt laufen würde.

    Nein, praktiziert habe ich das nie.

    Weiß nicht, ob das schon geschrieben wurde: Britzeln kann auch entstehen, dass das Blatt nicht vollkommen dicht auf dem Tisch aufliegt. Das kann an einem krummen Tisch liegen oder aber auch, dass das gesamte Blatt vorher lange gewässert war und rund aufgequollen ist. Für mich gehört keine Feuchtigkeit an den Schaft des Blattes. Es soll beim Spielen lieber von selber ein wenig quellen und dann umso besser abschließen.
     
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  14. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Falls ich nichts überlesen habe, bringst du diesen Aspekt gerade zum ersten Mal.

    Das habe ich ja auch nie bestritten. Im Gegenteil.

    Meiner unmaßgeblichen Meinung nach sollte genau dieser Aspekt nicht ausgelassen werden.


    Du sagst: es ist das Mundstück. (Und seit gerade eben zusätzlich der sabbernde Spieler)
    Ich sage: es ist nicht nur aber durchaus auch das Mundstück


    Den Punkt von @ppue finde ich interessant — eine leichte Undichtigkeit am Tisch als ein Faktor, der zum Sprazzeln beiträgt, finde ich plausibel.

    Insbesondere bei dem Fall von @DerSascha : Rohr, das in die Dichtigkeit aufquillt und Kunststoff, der auf einen vielleicht minimal unebenen Tisch trifft… sowas soll es ja geben
     
  15. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Von meinem Instrumentenbauer hörte ich, daß dies aber nicht wegen Britzeln gemacht wird, sondern zur Pflege und zum Schutz vom Holz der Klarinette und ist bei Kunststoffklarinetten nicht notwendig.
    Die Ölung wird vom Instumentenbauer einmal im Jahr bei meinen Klarinetten gemacht.
     
  16. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Siehe oben.


    Das Britzeln kommt bei erfahrenen professionellen Spielern auch vor. Bei denen kannst du sicher sein, daß sowohl Ansatz als auch Luftsäule nicht das Problem sind.


    Ich sage, daß es eine sehr individuelle Sache ist und bei einigen Spielern mehr Wasser im Atem ist, mehr Sabber auftritt und in Verbindung mit einem bestimmten Mundstück es dann britzelt. Aber auch das wird nicht bei jedem Spieler die Ursache sein, sondern es gibt bei unterschiedlichen Spielern sicherlich unterschiedliche Gründe. Da es aber bei Profis auftritt, ist es halt etwas zu kurz gedacht es auf bestimmte Dinge zu reduzieren, die aber beim Profi als Faktoren ausgeschlossen werden können (zumindest meistens). Manchmal ist es sogar die Blattsorte (war bei mir schon mal). Und ich sage gar nicht es ist ausschliesslich immer das Mundstück aber bei bestimmten Spielern ist es das Mundstück mit seinem Baffel, das da Probleme macht und da wird es dann leider schwierig das Britzeln loszuwerden.[/QUOTE]
     
  17. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Da gab/gibt es ja z.B. auch mal noch den Rat, dass man mit einer entsprechend eingelegten/durchgezogenen, ölgetränkten Schnur den Lauf des Kondenswassers zu steuern versucht :)

    Ja, das stimmt natürlich- das ist bei der Klari das Hauptanliegen des Ölens.

    LG
    antonio
     
  18. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Das kann aber zumindest kein Hauptgrund sein, da es auch bei 100% dichten künstlichen reeds auftritt, mit 100% geraden Tischen.
    -
    Es gibt ja transparente künstliche reeds, bei denen sieht man ganz schön, wie sich das Wasser auf der Oberseite des Blattes (also Richtung Himmel, aus spielender Position gesehen) versammelt, welches dann eben aus Symphathie zur Musik mitschwingen kann. Späteres Mitschwingen (auf dem Weg durch das bzw in das Horn hinein) würde ich vermutender Weise ausschliessen, aber wer weiss es genau . . .
     
  19. ppue

    ppue Mod Experte

    Habe ich auch nicht behauptet. Es ging ja allgemein um den Effekt, dass Fett oder eben ein Ölfilm im Instrument, bzw. im Mundstück, das Verhalten des Kondenswassers beeinflusst. Wie auch immer.

    Dabei müsste man erst einmal eruieren, wo das Britzeln überhaupt auftritt. Ansonsten ist es ein wildes Herumgerate.
     
  20. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Naja eben, das versuche ich ja gerade ansatzweise, zugegebener Weise auch vermutend. Aber zumindest weiss man dann schon mal eine Stelle, wo sich Wasser versammelt. Im Mundstück oder später kann man nur noch raten. Und das tue ich jetzt mal weiterhin, ich vermute, das die Luftgeschwindigkeit im Laufe des Wegs in das Horn hinein abnimmt, also von ersten Hineinblasen durch den engen Spalt in die schon mehr Platz bietende MPC Kammer usw, und vermute weiterhin, das es eine gewisse Luftgeschwindigkeit braucht, um das Wasser zum mitschwingen zu bringen. Was wieder dafür spricht, das es am Blatt oder kurz danach passiert.
     
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