Mundstückpräferenzen

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 15706, 1.Juni.2024.

  1. Sax a`la carte

    Sax a`la carte Ist fast schon zuhause hier

    Einspruch euer Ehren. :) Das hätte ich vor kurzem so noch stehen lassen, aber ich habe einem netten Forumskollegen ein Retro Revival super D NY 7* abgekauft für Tenorsax.
    Das macht genau das, was die vielen Mundstücke in den letzten 25 Jahren nicht konnten. Dieses Mundstück deckt für mich alles ab, Sound, Ansprache, Optik, passgenaue Fertigung und das Beste
    daran, es gibt für mich plötzlich keine Grenzen mehr, das habe ich noch nie so erlebt und ist ein tolles Gefühl. Jede Spielminute, egal ob beim Üben, in der Bigband-Probe oder Gig ist nur mehr Genuss, das
    kannte ich vorher so nicht und ist ein befreiendes Gefühl.
     
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  2. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Das gilt für den Moment. Sobald sich an den Randbedingungen was ändert, bspw andere klangvorstellung oder anderes Einsatzgebiet, passt es nicht mehr.
     
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  3. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Ich würde es so formulieren:

    Kein Mundstück deckt Alles ab, aber mit einem Mundstück kann man Alles abdecken ;)

    Gruß,
    Otfried
     
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  4. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Das liegt eher am Amateur, als am Mundstück…

    Die paar Amateur-Altoisten, die ich persönlich kenne, weil sie mir in der BB oder bei Gigs und Jams ins Ohr hupen, spielen fast ausschließlich Meyer Klone (bzw. einer ein Original Meyer Bros. NY 5* Medium Chamber - Cannonball lässt grüßen), wenn es um Jazz geht.
    Ein unverbesserlicher Parker-Fan spielt ein altes Brilhart.
    Kein einziger hätte Lust, die JJBabbitt-Lotterie zu spielen und ein aktuelles Meyer zu probieren — ich habe gefragt, als ich selbst auf Meyer-Suche fürs Alt war.

    Mit den Soloist (und deren Klone wie z.B. von Gottsu, Aizen usw.), egal ob Long oder Short Shank, ist es schwierig.
    Manche lieben den holzigen Ton aber man braucht schon ein Mikro direkt vor dem Trichter, damit man gehört wird.

    Ich selbst spiele meine BB-Aushilfen am Alt mit einem von PhilTone überarbeiteten Meyer (2. Alt, das fügt sich schöner ein und hat einen sehr vielschichtigen und wandlungsfähigen Klang - ist auch sonst mein Alto-Piece) oder einem Morgan Jazz NY (1. Alt, das hat deutlich mehr Durchsetzungskraft, ist aber für mich als Gelegenheitsaltoist nicht so differenziert zu beherrschen).
    Beide mit .075“ (ca. 6) mit 2,5er Marca Jazz filed (bright) oder 2er Marca American Vintage (fett).
     
  5. ppue

    ppue Mod Experte

    Ein weites Feld, wie mir scheint.

    Ich gebe zu, ich habe überhaupt keine Ahnung von Mundstücken, weil ich in meinem Leben einmal im Laden war, um mir dort ein schnödes Meyer zu kaufen. Das nächste Mundstück, wie schon geschrieben, habe ich von Hans-Werner Peters geschenkt bekommen und mir gleich noch eins fürs Tenor machen lassen.

    Das Meyer habe ich in den 25 Jahren immer weiter geöffnet und konnte damit den Anforderungen auch in großen Sälen (jahrelang nie verstärkt gespielt) immer genügen. Gar kein Problem, auf dem gleichen Mundstück funky oder leise Barmusik zu spielen. Auch mit dem gleichen Blatt.

    Wenn ich hier lese, was da schon alles getestet wurde und wie diverse Mundstücke für diverse Einsätze gewechselt werden, wird mir schwindelig. Ich empfehle nochmals, sich das Mundstück auszusuchen, was der Vorstellung und dem Gefühl am nächsten kommt und bei dem zu bleiben, sich auf dieses eine zu konzentrieren und den Ansatz darauf einzustellen.
    Ein ständiger Wechsel kann in meinen Augen nicht gewinnbringend sein.
     
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  6. Rick

    Rick Experte

    Und ich habe zunächst immer auf den beigefügten Mundstücken gespielt, weil ich dachte, "das gehört so".
    Wenn etwas nicht so gut funktionierte, habe ich so lange geübt, bis es doch ging.
    Ich war zufrieden mit Ansprache, Klang, und so weiter.

    Dann habe ich gesehen, dass viele Tenoristen Metall spielten, also bin ich mal im Laden ausprobieren gegangen, da kaufte ich dann ein "Zinner, Modell Sperber".
    Damit war ich zufrieden, bis jemand meinte, ich sollte mir als Profi ein nahmhaftes Mundstück zulegen.
    Das wurden dann ein Berg Larsen auf dem Tenor und ein Meyer auf dem Alto.
    Damit war ich zufrieden, bis jemand meinte, auf dem Tenor würde "man" grundsätzlich Otto Link spielen. Ich kaufte eines einem Schüler ab - es neigte zum Quietschen, aber das nahm ich in Kauf, denn es war ja ein "Profi-Mundstück". Wenn damit die berühmten Tenoristen zurecht kamen, dann würde ich auch lernen, es zu beherrschen...

    Dann wurde ich "Markenbotschafter" und spiele seitdem nur noch "meine" Mundstücke auf Sopran, Alt und Tenor.
    Nein, die ließ ich mir nicht großartig designen, nur war eben die Öffnung so groß, dass sie meinten, die würde sowieso keiner außer mir spielen wollen.

    Es funktioniert alles und ich bin zufrieden. :)

    Aber wehe, es versucht noch mal irgendjemand, mir ein "besseres" oder "amtlicheres" Mundstück aufzuschwatzen! :mad:
     
    Zuletzt bearbeitet: 10.Juni.2024
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  7. Nilu

    Nilu Ist fast schon zuhause hier

    Ich spiele das:
    USA Meyer Alto Sax G-Series 7
    kann ich empfehlen. Es kann von sehr laut bis leise. Lässt sich wunderbar leicht kontrolieren und ist durchsetzungsstark. Dennoch klingt es bei mir nicht wie in den YT Beispielen.
    Nun gut - kostet auch nur 165.- .
    Aber vielleicht habe ich einfach noch nicht genügend geübt in meinem Leben, um so zu klingen wie die Profis im Film. :(
    Fest steht, dass mein Sound mit diesem Meyer sich über die Jahre deutlich gewandelt (verbessert) hat. Es liegt also auch am richtigen Pusten und am Material.
     
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  8. Spacecat

    Spacecat Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo @Nilu , vielen Dank für den Tipp. Denn ein Meyer würde ich gerne mal testen, da ich mal die Überlegung habe, auf eines umzustellen. Habe mit meinem Altsax ein Beispiel im Freestyle Thread mit meinem jetzigen Mundstück, welches ich dann ersetzen würde.
     
  9. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    @ppue Spannend zu lesen, da ich mir im zarten Alter von 25 Jahren ein Berg Larsen Grained Ebonite, aus der nicht so großen Wahlmöglichkeit damals ausgesucht habe, da das am besten Losging, und alle Anforderungen abdeckte. Hab seitdem lediglich die Blattschraube vor 2 1/2 Jahren gegen ne FL pure brass getauscht, da die alte den Geist aufgegeben hatte.

    Für das Alt hab ich mir nen gebrauchtes Geoff Lawton mit großer Kammer gegönnt, dass alle Erwartungen erfüllt…;)

    Kann man leise und laut mit spielen…, hat „Feuer“, von daher wandlungsfähig…, und auch mit nem „warmen“ Ton…, und man fällt damit selbst im Saxophonensemble eher positiv auf…:)

    War von daher als „Blindkauf“, da ich das vor dem Sax hatte, nen guter Glücksgriff…:)

    Beim ersten antesten der Kombination mit 3 New Wonder II Saxophonen, hab ich dann einfach mal ne Packung Rigotti Gold Jazz 2 1/2m mitgenommen, zwischenzeitlich dachte ich die sind zu leicht, und hab mir 3 3er Blätter mitgenommen, und hab mich dann auf die 2 1/2m eingepegelt.

    Denke immer mal wieder darüber nach, auf dem Bari mal nen anderes Mundstück auszuprobieren, dann fallen mir allerdings immer wieder spieltechnische Baustellen auf, und dann denk ich immer, dass ich ja eigentlich schon nen sehr gutes Mundstück besitze, und es vollkommen ausreicht, um auf das nächste Level zukommen…:)
     
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  10. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Für das was du derzeit machst mag es im Augenblick passen. Das dumme ist nur, man kommt dann immer mal wieder in die Situation wo was anderes nötig ist oder sinnvoller wäre und dann stellt man dann doch die Grenzen fest. Ich wechsel auch die Mundstücke nicht, mir sind aber die Grenzen meiner Mundstücke klar und daß ich damit niemals alles abdecken kann in punkto Sound und es immer einzelne Punkte gibt, wo ein anderes Mundstück dann wieder besser abliefern oder punkten kann. Und jedes Mundstück setzt dir Grenzen, wenn du sie noch nicht gefunden hast, hast du es noch nicht ausgereizt.
     
  11. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Das nächste kommt bestimmt. Saxophonistengesetz.:)
     
  12. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Es ist halt wirklich eine Glückssache. Ich muss mit Schülern regelmässig los und Mundstücke suchen, die als Nachfolger von ihren Anfängermundstücken dienen sollen aber nicht zu teuer sein dürfen. Und da war schon mehr als einmal ein Meyer bei, das durchaus gut war, dafür haben wir allerdings so um die 15 Meyer getestet und in die Endauswahl kamen meist nur um die 2-3, wenn überhaupt. Aber man kann Glück haben, die Mundstücke von Meyer sind nicht generell alle Mist aber viele sind nicht optimal und hätten eine gründliche Prüfung vertragen bevor sie in den Verkauf gingen.
     
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  13. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    Letzlich iss es doch immer nen persönliches Ding, und es hängt vor allem davon ab, die man selbst spielt, und der Musikrichtung…

    Man muss ja erstmal in die Situation kommen, wo das Setup nicht passt…;)

    Und da kann dann ggf. auch das eigene Instrument nicht passen…

    Für gewisse Stilrichtungen habe ich bspw. einfach nicht das passende Bari, und auch nicht das passende Mundstück…

    Wenn ick dran denke, halt vor allem fett, nur im Bereich Rhythm Section unterwegs zu sein, wäre es bei mir wahrscheinlich nen komplett anderes Setup…

    Könnte auf nen tief A-Hörnchen, und nen Mundstück was „brettert“ rauslaufen…

    Ggf. nur auf nen anderes Mundstück…, Brettern kann man ja auch mit nem Bb-Hörnchen…;)

    Hab mir damals sehr bewusst so ne „Solistenhupe“ ausgesucht…:)
     
  14. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Das geht manchmal schneller als man denkt.


    Durchaus. Man muss halt wissen was man will. Ich bräuchte gar nicht darüber nachdenken ein Bari ohne tief A zu spielen, da in sämtlichen Ensembles wo ich Bari spiele tief A Pflicht ist. Und nicht nur daß man es am Bariton hat, sondern auch entsprechend benutzen kann (halt etwas spezielle Fingertechnik, die man sich da antrainieren muss).
     
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  15. Rick

    Rick Experte

    Glaube ich nicht, ich bin ja schon lange nicht mehr so ahnungslos und beeinflussbar wie vor 30, 40 Jahren.
    Seitdem ich von meiner früheren "sportlichen" Manie abgekommen bin, auf möglichst großen Bahnöffnungen möglichst harte Blätter zu spielen, ist mir endgültig klar geworden, wie wichtig Blätter und Ansatz im Unterschied zum Mundstück sind.

    Als ich vor etlichen Jahren von 4 auf 3 1/2 gewechselt habe, hat sich mir quasi eine völlig neue Welt eröffnet, was klangliche und dynamische Varianz angeht.
    Daran gemessen habe ich erst einen Teil der Möglichkeiten der aktuellen Mundstücke erkundet.

    Ich kann die Neugier auf ein anderes Mundstück nachvollziehen und auch die Motivation, die so etwas bietet, aber ich habe ja noch genügend alte in der Schublade, die ich mir mal wieder vornehmen könnte.

    Vor Monaten musste ich Aushilfe in einer Big-Band am Alto machen. Ich habe mein XP-1 zu Hause und mein X-Old in Heidelberg, da war auch mein RvB-Mundstück, weil ich nicht damit gerechnet hatte, kurzfristig einen Alto-Gig reinzubekommen.
    Nun war der Auftritt in meiner Nähe und ich hatte keine Lust, extra wegen des Mundstücks nach Heidelberg zu brettern, also kramte ich einfach mein altes Meyer raus.
    War völlig ungewohnt ("Habe ich damit wirklich früher gespielt?"), aber es tat seinen Job.

    Trotzdem war ich heilfroh, als ich mir ein weiteres Exemplar meines gewohnten Modells gekauft und zu Hause deponiert hatte.
    Abwechslung ist ja mal ganz nett, aber gewohnt gefällt mir besser. :cool:
     
    Zuletzt bearbeitet: 11.Juni.2024
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  16. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Nicht das Mundstück setzt dir die Grenzen,nur und ausschließlich dein können setzt dir die Grenzen
     
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  17. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Macht es eigentlich Spaß, permanent um des Kaisers Bart zu streiten?
    Wie oft wurde ein AL3 in der Funkband, ein Dukoff Metall beim Glazunow gesehen?
    Dass man - wenn man es kann - auch auf einem Yamaha 4C klingen kann, sollte doch allen Duellanten ähh Diskutanten bei ihrer musikalischen Erfahrung klar sein.
     
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  18. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Schon mal mit nem Lakey oder Jumbo Java im Orchester gespielt? Oder einem Rascher in der Rockband? Viel Spaß dabei.
    Deine Aussage ist leider nur teilweise richitg und du hast nicht verstanden worum es mir geht. Jedes Mundstück deckt einen bestimmten Bereich klanglich ab, das eine mehr das andere weniger. Keines deckt den gesamten Bereich ab. Auch der Aufbau eines Mundstücks setzt in Verbindung mit dem Spieler Grenzen was z.B. Lautstärke angeht. Und auch die Ansprache ist nicht bei jedem Baffletyp gleich.
    Klar kann ich als erfahrener Spieler ein High Baffle Mundstück dunkel spielen nur ist der Aufwand, der dafür notwendig einfach nicht sinnvoll und dafür leiden darunter dann andere Aspekte. Damit dann Klassik spielen zu wollen ist dann schon wenig sinnvoll und führt auf alle Fälle zu Problemen im professionellen Ensemble. Genauso wie ein muffig klingendes Tonedge (ja, die klingen nicht alle gleich) in einer Rockband spielen zu wollen zu viel Frust führt, weil man weder die nötige Lautstärke erreicht, noch sich klanglich durchsetzen kann, da hilft auch das Verstärken oft nichts. Meist wird in solchen Bands vom Saxer auch ein anderer Sound erwartet und nicht ein Ben Webster.
    Und ja es gibt Mundstücke, die sind schon sehr flexibel und geben einem viele Möglichkeiten aber auch da kommt der erfahrenste Spieler an Grenzen von dem was machbar ist, egal ob Ansprache, Tonklarheit, Klangvielfalt etc. etc.
    Die Mundstücke die im Klangspektrum mittig liegen geben dir mehr Flexibilität in die eine und andere Richtung aber daraus wird dann trotzdem kein Dukoff oder Rascher.
     
  19. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Warst Du nicht genauso enthusiastisch bei dem Sakshama ToneMaster vor einem Dreivierteljahr?
     
    ilikestitt und gefiko gefällt das.
  20. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    "You can't really change your tone, but you can change those aspects of it"

     
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