Herrenberg-Urteil

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 11989, 2.Juli.2024.

  1. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    @ilikestitt

    Ein Aufschub ist keine Lösung. Klar, ist aber die Voraussetzung endlich eine belastbare Vorgehensweise auszuarbeiten.

    Die Panik entsteht meistens wenn man nicht Herr der Lage ist. Schwamm drüber. Ist passiert.

    Jetzt haben sie Zeit was vernünftiges zu machen.
    Plan A , B im Notfall C.
    Die Zeit nutzen statt Kündigungen raus hauen.

    Grüße Gerrie
     
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  2. _Eb

    _Eb Ist fast schon zuhause hier

    Thema Schüler Akquise....
    Jugendliche und Schüler haben es leicht Unterricht in welcher Form auch immer zu finden.
    Aber bei Erwachsenen ist zuweilen schwierig, entweder ob des starren Zeitplan einer Schule, die sich mit dem Job beißt.
    Oder ich finde einen privaten Lehrer, da ist es aber sehr dünn mit Lehrern, die wirklich Erwachsene unterichten können.
    Denn es ist ein Unterschied ob man formbare jugendliche oder schon Menschen hat, die ihre Ideen umsetzen möchten und dabei einfach Unterstützung suchen.
    Und die Anzahl der in Rente gehenden steigt und das kann ein guter Markt sein...


    Von daher sollten Musikschulen, wenn sie beim umorganisieren sind, mal darüber nachdenken...

    Sorry fürs leichte OT
     
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  3. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Frage wäre jetzt an die juristerei, welche Kriterien erfüllt sein müssen, dass es rechtlich eben keine Scheinselbständigkeit ist, wenn honorarkräfte arbeiten.
    Reicht alleine der Nachweis, dass die 5/6-regelung nicht greift, also die honorarkraft noch mind 1/6 ihres jahreseinkommens anderweitig erwirtschaftet. Das sollte rel einfach sein, wenn denn doch noch privat unterrichtet wird bzw bezahlte Auftritte angenommen werden.
    Freie zeiteinteilung... werden honorarlehrer nicht stundenweise bezahlt und können ihre Verfügbarkeit frei festlegen? Reicht das bereits? Meine Musiklehrer hatten keine festen Arbeitszeiten, konnten termine ablehnen (Mittwoch spiele ich..., da unterrichte ich nicht).
    .....
    Ich denke, dass ggf mit kleinen "Korrekturen" das Problem gar keines ist.
     
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  4. onomatopoet

    onomatopoet Ist fast schon zuhause hier

    Diese "neue" Zielgruppe ist bereits längst im Fokus bei sehr vielen Musikschulen, Musikgeragogik ist da der neue heiße Sh.. ; "meine" Musikschule z.B. hat es trotz klammer Finanzen in strukturschwacher NRW-Kommune geschafft, mit irgendwelchen Fördertöpfen einen "Rentnertarif" zu etablieren. Seit diese dann nur 25€/ Monat zahlen, hat sich die Altersstruktur eklatant verändert.
     
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  5. onomatopoet

    onomatopoet Ist fast schon zuhause hier

    Prinzipiell ja schon, kommen da irgendwelche Schulkooperationen oder gar JEKITS hinzu, wird es schwierig, da die Kiddies an den Schulen ja zu festgelegten Zeiten "bespaßt", resp. auch beaufsichtigt werden müssen.
     
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  6. onomatopoet

    onomatopoet Ist fast schon zuhause hier

    Das sollte aber jeder engagierte Lehrer einigermaßen hinbekommen, ist quasi das Basiswissen Musikpädagogik.
     
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  7. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Haben wir doch umfänglich hier diskutiert und @Claus hat das als Jurist in Beitrag #222 bestens zusammengefasst.

    CzG

    Dreas
     
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  8. Woliko

    Woliko Strebt nach Höherem

    Aber eine erbarmungslose Konkurrenz für selbständige Lehrer.
     
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  9. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Jau, das Gros der kinder geht hin, weil die eltern das wollen.
    Das Gros der Jugendlichen geht hin, weil es in ihren Kreisen cool ist, und Mama und Papa das ganze bezahlen. Schon die formst du nicht mehr.
    Erwachsene, das Gros, geht hin, weil sie es noch mal wissen wollen. Die zahlen für sich selbst, bringen dafür auch Ehrgeiz mit (manchmal zu viel, gepaart mit ungeduld), die üben dann aber auch.
    JEDE Altersgruppe bringt ihre Herausforderungen mit, mit denen ein guter Lehrer umzugehen weiß. Und was das bezahlen angeht. Ja, Jugendliche werden subventioniert, Erwachsene zahlen dafür einen deutschen höheren Stundensatz.... Am Geld liegt es also nicht.
     
  10. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    Wir bezahlen an der Musikschule

    308 € im Monat für 4 Unterrichtsstunden.

    Da habe ich die Erwartung, daß der Lehrer ordentlich bezahlt wird.

    Grüße Gerrie
     
  11. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Wahrscheinlich so 35,- bis 39,- je Stunde.

    CzG

    Dreas
     
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  12. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    Jo,

    Dann rechnen wir mal vorsichtig weiter.

    Für eine Unterrichtstunde 35 € (45 Minuten )

    160 Unterrichtsstunden sind 5.600 €
    bei einer 30 h Woche.
    Ferien bezahlt.

    So wenig ist das nicht.

    Grüße Gerrie
     
  13. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Dann weiß ich nicht, was wir alle hier noch diskutieren. Scheinbar dann doch nicht so klar? Und das 5/6 Kriterium gegen scheinselbständigkeit sehe ich im post 222 nicht mal ansatzweise. Weil m.E. wäre nämlich das nächste Problem gegeben, selbst wenn die anderen Punkte umgangen wurden.

    Was Privatunterricht angeht. Soweit ich im Netz gefunden habe ist das grundsätzlich kein Problem. Aber mit Förderung wie bei einer kommunalen Schule wird das nicht gehen, weil dazu ein gemeinnützig anerkannter Träger notwendig ist. Ich hoffe ich habe das richtig verstanden. Für mich macht das auch Sinn, weil eine Förderung ja eher als "Motivation" zu verstehen ist etwas zu tun, und nicht als bereicherungsoption.
     
  14. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Ich bin von 60 min. ausgegangen, aber egal.

    Die wird er im Durchschnitt übers Jahr kaum hinbekommen. Aber selbst wenn, bitte berücksichtigen das er 36,6 % Sozialversicherungsbeiträge abführen muss.

    Dennoch gebe ich Dir Recht, dass man, wenn es sich so darstellt, davon vernünftig leben kann.

    Dann noch ein par Privatstunden von 50,- bis 70,- je Stunde und es wird interessant.

    CzG

    Dreas
     
  15. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Im Ruhrgebiet kenne ich mehrere städtische Musikschulen, die dies anbieten.

    Dies wird häufig von älteren Erwachsenen gerne genutzt.
     
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  16. Rick

    Rick Experte

    Immer wieder der gleiche Denkfehler:
    Manche Lehrer unterrichten tatsächlich 30 Schüler pro Woche - das ist hart, aber machbar.
    Doch 30 Stunden pro Woche sind ein ganz anderes Kaliber, das können ja bis zu 60 Schüler sein.

    Ich kenne Kollegen, die 50 Schüler pro Woche haben und nach einiger Zeit am Ende ihrer Kräfte sind - das hält kaum einer lange durch (Stichwort "Burnout").
    Ich mache das jedenfalls seit 30 Jahren nicht mehr und würde das auch niemandem empfehlen.

    Eben nicht.
    Bei der angeblichen "Ferienbezahlung", die immer wieder gerüchteweise auftaucht, wird lediglich das Honorar für alle Unterrichtseinheiten des Jahres durch 12 geteilt und so gleichmäßig verteilt.

    Eines der Grundprobleme dieser Diskussion besteht in der Unvergleichbarkeit der Berufe - Musik (-Unterricht) ist von der psychischen Herausforderung her völlig anders als ein Bürojob, da muss man tatsächlich während der Arbeitszeit hoch konzentriert auf die Schüler sein. Deshalb sind beispielsweise Pausen unerlässlich, die jedoch NATÜRLICH nicht zur Arbeitszeit zählen und auch unbezahlt sind.

    Und die Selbstständigkeit ist in der Musik eigentlich der Normalfall, schon historisch gesehen, während in den meisten anderen Berufsfeldern das Angestelltenverhältnis dominiert.
    Das ist dann der berühmte Vergleich von Äpfeln mit Birnen.
     
  17. onomatopoet

    onomatopoet Ist fast schon zuhause hier

    Sorry, realitätsfern:
    35€ bekommst Du an fast keiner Musikschule - ev. in BaWü, bei 30€ ist das schon sehr gut!
    Und 70€ für eine Privatstunde zahlt bei der heutigen Geiz-Mentalität wohl auch kaum einer regelmäßig einmal in der Woche (außer ev. bei einem Top-Dozenten mit internationalem Renommee .
    Und 160 Stunden/Monat unterrichten (inkl. Ferien, Feiertage etc.?) - hallo Burnout!Und...wie gut soll da denn der Unterricht sein? Fahrtzeiten, Vorbereitung etc sind auch nicht einberechnet!
    Wenn man auf 90 -100h/Monat im Durchschnitt kommt, ist das schon heftig viel und jetzt korrigiere mal bitte die Rechnung!
     
  18. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

  19. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Yep, richtig.

    CzG

    Dreas
     
  20. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Das sehe ich genauso.

    Ich möchte aber noch darauf hinweisen, dass es nicht nur für Musiklehrer/Musiker schwierig ist.

    Im Handwerk konkuriert der Meisterbetrieb mit dem „Selfmade Handwerker“, der seine Leistungen z. B. für Garten, Anstrich o. ä. für 15 bis 20 Euro je Stunde anbietet, häufig auch noch „bar auf Kralle“.

    Da kann kein Meisterbetrieb mithalten.

    Oder der selbsternannte Pressetexte gegenüber einem ausgebildeten Journalisten.

    Normale Herausforderungen. Da reihen sich Musiklehrer nahtlos ein.

    CzG

    Dreas
     
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