Herrenberg-Urteil

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 11989, 2.Juli.2024.

  1. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    @Rick

    Ich bezahle den genannten Betrag über das komplette Jahr.
    12 Monate.
    Das ergibt die Summe/ Jahr.
    Ob das in 12, 10 oder 8 Raten an den Lehrer geht ist egal.

    30h Unterricht sind 6h / Tag. Ja klar ist ne Aufgabe.
    Das natürlich auch nicht zu attraktiven Zeiten.

    Es ging ja mal um ein Gefühl. Mit 20h sind es eben 1/3 weniger € in der Kasse.

    Grüße Gerrie
     
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  2. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    Ich korrigiere gar nichts :D
    Die 35 € stammen nicht von mir.
    Bei der Angabe 35 - 39 € die h hat @Rick ein like gegeben. Im Beitrag von @Dreas . Da wird es wohl nicht ganz falsch sein. :D


    Ich bezahle über 70 Euro/ h.
    Wenn dann weniger als 30 € beim Lehrer ankommt müsst Ihr mit der Schule die Rechnung korrigieren.

    Sorry.
    Das liegt dann nicht daran das ich über eine Geizmentalität verfüge wie Du das in den Raum stellst.
    Ich bleibe dabei. Das was ich bezahle reicht für eine faire Bezahlung. Wüsste nicht warum ich ein schlechtes Gewissen haben sollte.

    Grüße Gerrie
     
    Zuletzt bearbeitet: 10.Juli.2024
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  3. Rick

    Rick Experte

    Stimmt, aber die Lehrkraft bekommt eben nicht die Ferien extra bezahlt.
    Je nach Honorarvertrag kenne ich es auch, dass der Kunde monatlich durchzahlt, aber die Lehrer in den Ferien nichts bekommen.

    So gleichmäßig verteilt sich das nicht auf die Tage, ich hatte (vor Jahrzehnten) auch schon Tage mit bis zu 10 Schülern, an anderen Tagen dann keinen.

    Es kommt eben auf die jeweilige Musikschule an, da können die Honorare sogar in derselben Stadt zwischen den Einrichtungen stark differieren.

    Wieso schlechtes Gewissen?
    Du hast natürlich Recht, dass es darauf ankommt, was die Musiker mitmachen, genau wie bei den Auftrittsgagen.
    Wenn sich die Mehrheit auf ungünstige Bedingungen einlässt, kann der Einzelne nichts ausrichten - außer zu gehen.
    Das habe ich schon öfter gemacht. :cool:
     
  4. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Also hier liegt die private einzelstunde bei einem studierten Musiklehrer zwischen 45 und 60€,für 60 Minuten. Gute Amateurlehrer liegen ähnlich, man bekommt aber auch Stunden für 25€. Das sind dann eher Leute, die ein Instrument gut spielen, und zu ihrem Job dann etwas zuverdienen wollen, oder Studenten.
    An den Musikschulen liegen die Preise ähnlich, wobei dort eher 45 Minuten unterrichtet wird. Damit scheint die Stunde günstiger.
    Problem eher einen privaten "ausbilder" zu finden. Konkurrenzdruck kann es daher eher nicht sein, der den stundensatz bestimmt.
     
  5. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Das finde ich hier sehr allgemein. So, wie es Pädagogen gibt, die sich eher wenig engagieren und stressfrei so etwas wie Unterricht abziehen, gibt es Menschen mit bürojobs, die sich sehr konzentrieren müssen um keine Fehler zu machen, und da auch nicht nach 30 bzw 45 Minuten eine Pause haben.
     
  6. Rick

    Rick Experte

    Wie Eure Lehrkräfte die Honorare festlegen, ist deren Sache.
    25,- für 60 min. ist allerdings mehr als Dumping, das ist schon eine Frechheit für die Kollegen!

    60,- für die Zeitstunde finde ich hingegen absolut okay - zahlt aber keine Musikschule, die ich kenne, ihren Honorarkräften, das gibt es nur im Bereich des Privatunterrichts.
     
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  7. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @Rick
    Das mit privaten einzelstunden hattest du gesehen?

    25€, wie gesagt, sind Studenten oder Nebenerwerbler. Und das ist jetzt nicht runtergehandelt oder sonst wie gedrückt, sondern... Du verstehst. Bei solchen Angeboten ist dann aber auch die Qualität eher nicht so gut. Vorteil ist aber der Motivationsfaktor, weil mehr Zeit in Zusammenspielen geht.
     
  8. Rick

    Rick Experte

    Ja, das ist der alte Konflikt zwischen denen, die davon leben wollen, und denen, die das nebenbei zum Spaß machen.
    Wie bei den Auftritten...

    Dann erfüllt es seinen Zweck, das ist aus Kundensicht nun mal die Hauptsache.

    Leute, die von Musik leben wollen, sind ja sowieso realitätsfremde Träumer, das wurde mir schon vor 40 Jahren eingetrichtert. :-(

    Zum Glück gibt es aber auch die Leute, die Musiker freiwillig unterstützen - so hat mal eine gut betuchte ältere Dame, die bei meiner Frau Klavierunterricht nahm, freiwillig ein Drittel mehr bezahlt mit dem Kommentar: "Sie können es brauchen und ich kann es mir leisten." :)
     
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  9. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Das Problem ist, daß zumindest in Berlin es nicht der erste Anlauf ist das Problem zu lösen und mit jeder Runde wurden die Arbeitsbedingungen für Honorarkräfte schlechter, nicht besser. Jedes mal war es auch angeblich mit Juristen abgesichert und wir sehen ja wie sicher es gewesen ist......
    Ich habe da zur Politik wenig Vertrauen, daß sie dieses Problem (wie so viele andere) gelöst bekommt. Dafür ist es den Politikern auch nicht wichtig genug. Wenn ich denke wie oft ich über die Jahre mit zu Demos gegangen bin, damit sich die Situation von Lehrkräften an Musikschulen verbessert (obwohl ich nicht betroffen war) und es hat sich nie was zum Positiven verändert.
    Und du kannst fest davon ausgehen, daß es schnell keine Lösung geben wird (schnell in Deutschland ist meist nicht drin) und erst recht nicht mehrere Lösungen. Doch die Zeit drängt in diesem Fall und das Vertrauen von Musikschulleitern (bei denen, die ich kenne) in die Politik und deren Versprechungen in Berlin ist gering.

    Es ist aber auch schwer zu lösen. Für Festanstellungen fehlt das Geld, soll das erfolgen wird trotzdem ein grosser Prozentsatz der Lehrer ihren Job verlieren, weil das Geld einfach nicht für alle reicht. Sicherstellen daß Honorarkräfte genug mit weiteren Tätigkeiten verdienen kann man nicht, die Gefahr ist immer, daß Jemand primär vom Musikschuljob lebt, besonders wenn er dort ausreichend Schüler bekommt. Werden weniger Schüler vermittelt, reicht das Geld eventuell gar nicht und die Lehrkraft wechselt vielleicht in eine andere Branche (durfte ich in den letzten 2 Jahren bei vielen Kollegen erleben) und steht als Lehrkraft nicht mehr zur Verfügung.
    Das Thema ist nicht leicht zu lösen, wenn es denn überhaupt lösbar ist.
     
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  10. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Nein reicht nicht soweit ich weiss. Freie Zeiteinteilung und stundenweise Bezahlung ist jetzt schon der Fall etc. etc. Das Problem ist auch, daß es gar nicht genau klar ist, was genau alles erfüllt werden muss, damit es kein Problem mehr ist. Man hatte das Thema ja schon vor Jahren mal behandelt und dachte es wäre damit sicher vom Tisch.
     
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  11. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Und das sehe ich als Wettbewerbsverzerrung. Privatlehrer können da nicht mithalten bei dem Preis und verlieren so Schüler, subventioniert von Steuergeldern. Das sehe ich sehr kritisch. Allgemein muss man sagen, daß die staatliche Subventionierung von Musikschulen für Privatlehrer ein deutlicher Nachteil ist.
     
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  12. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Äh Erwachsene üben? Wenn ich eins ganz klar sagen muss, meine jugendlichen Schüler üben alle deutlich mehr als die Erwachsenen, die immer wieder neue Ausreden haben warum sie nicht üben konnten.
    Und versuch mal als Privatlehrer höhere Preise für Erwachsene durchzudrücken als bei Jugendlichen, das gibt interessante Diskussionen kann ich dir sagen...........
     
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  13. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Aber doch nicht für eine Person, sondern 3 Personen und 1h pro Person pro Woche oder? Ansonsten würde ich über den Preis staunen, der wäre in Berlin nicht durchsetzbar. Wie viel beim Lehrer ankommt, hängt auch von der Musikschule und dem Vertrag ab und das wird in unterschiedlichen Bundesländern auch unterschiedlich gehandhabt.
     
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  14. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    35 Euro pro Unterrichtseinheit mit 45 Minuten im Jahresvertrag? Wo wohnst du? Ich glaube ich muss umziehen.
    Im Schnitt landest du in Berlin eher bei 34 Euro pro Zeitstunde (1h).
    30h in der Woche sind eine Illusion, die wenigsten Lehrer haben bei 45 Minuten oder 60 Minuten 30 Schüler. Wenn du dann noch Vorbereitungszeit etc. mit reinrechnest ist das zeitlich eigentlich kaum machbar. Ich habe 4 Jahre pro Woche 30 Schüler unterrichtet mit je 1h, das war die Hölle und powerte einen aus, ich stand kurz vor dem Burnout. Der Job ist nicht nur körperlich anstrengend, sondern verlangt hohe Konzentration, Belastungsfähigkeit, gute Nerven etc. etc. allein die Lautstärke ist schon enorm (der Tinitus wird wohl nicht wieder weg gehen) und wenn du jedem einzelnen Schüler gerecht werden willst, ist das harte Arbeit.
    Normal ist bei Lehrern mit 45 bis 60 Minuten etwas um die 20 bis 25 Schüler. Die Ferien sind rausgerechnet, ich habe im Thread ja schon sehr deutlich erklärt wie es funktioniert, du bezahlst nicht für Unterricht, den du nicht bekommst.
    Wie kommst du auf 160 Unterrichtsstunden?

    Ich tue mich immer schwer damit, wenn mir als Berufsmusiker ein Laie, der selber nicht so wirklich Einblick in die Sache hat, erklärt warum das doch super bezahlt sein müsste und dabei eine Rechnung aufstellt, die halt nicht stimmt und an der Realität vorbei geht. Das fühlt sich dann immer wie ein Schlag unter die Gürtellinie an, andererseits woher soll die Person es auch besser wissen, wenn sie in dem Bereich nicht tätig ist.....

    Der Durchschnittsinstrumentalpädagoge verdient in Berlin real meist um die 15000 bis 20000 im Jahr, das hängt halt stark von deiner Schüleranzahl ab.
     
  15. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Das sind Preise, die bekommst du selten durch und wenn dann nicht in ausreichend hoher Zahl. Was nützt dir ein Schüler, der 50 oder 60 Euro zahlt aber nur einmal im Monat oder unregelmässig kommt? Nichts. Bei der grossen Schwämme an nicht ausgebildeten Instrumtallehrern mit denen man in Konkurrenz steht (nicht von der Leistung her aber vom Preis, denn Viele schauen doch gerne eher auf den Preis als die Qualität ist mein Eindruck) sind solche Preise selten umsetzbar.
     
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  16. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Ich würde dir keine Geizmentalität unterstellen wollen, du zahlst mehr als fair von der Summe her, nur entspricht das halt von der Höhe nicht der Realität an anderen Orten. Toll, daß du bereit bist mit so viel Geld Instrumentallehrer zu unterstützen (ich finde das wirklich toll, denn ich erlebe es oft anders, wo ich um 2 Euro Erhöhung im Monat diskutieren muss) aber deine Rechnung stimmt halt deswegen nicht weil du überdurchschnittlich viel für Unterricht zahlst und so viel wird woanders nicht gezahlt und deine Annahme wie viel unterrichtet werden kann real kaum umsetzbar ist.
     
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  17. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Die Preise lassen sich schwer verallgemeinern. Da wo es viele Angebote gibt mit hoher Konkurrenz sind die Preise niedriger. Da wo es keine Konkurrenz aber eine entsprechende Nachfrage gibt kann (unabhängig von den pädagogischen und spielerischen Fertigkeiten) ein höherer Preis genommen werden.

    Du darfst deine Wohnsituation (Ort) nicht mit anderen vergleichen. In den Großstädten kannst du 30, 45 oder 60 Minuten buchen pro Woche. Der Preis ist von Musikschule zu Musikschule unterschiedlich, bewegt sich aber in etwa meist bei einem Stundenpreis von ca.35 Euro.

    Ist halt wieder das Problem wo du wohnst. In den meisten Großstädten hast du keine Probleme hunderte von Privatlehrern zu finden und da bestimmt der Konkurrenzdruck ganz klar mit den Stundensatz.
     
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  18. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Nur ist die Qualität den meisten mit Geiz ist geil Mentalität eh weniger wichtig, wenn sie das Gefühl haben Geld zu sparen, frei nach der Devise: Ach komm, die Tiefkühlpizza für 2 Euro ist doch nur geringfügig schlechter als die vom guten Italiener............:eek:

    Sorry aber ich check nicht was du damit sagen willst.
     
  19. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    @ilikestitt

    Wenn das Eure Sätze sind bin ich schockiert.

    Was ich genannt habe bezahlen wir für 4 Unterrichtsstunden.

    Grüße Gerrie
     
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  20. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Mache ich nicht. Ich betone ja, dass es hier in meinem Umfeld so ist, nur um mal den Gegenpol zur weltstadt Berlin zu bilden.
    Für 35€ für eine zeitstunde (60 Minuten) bekomme ich hier bei mir übrigens nur als subventionierter Jugendlicher vielleicht Unterricht an einer Musikschule. Erwachsene zahlen da mind 10€ mehr. Unterricht wird in den ferien durchbezahlt, auch wenn die schule zu ist. Wie das intern mit den lehrkräften verrechnet wird, weiß ich nicht.

    Was mich als Außenstehender allerdings echt wundert, die Kriterien für scheinselbständigkeit sind nicht neu und seit jahren bekannt. Scheinbar hat man diese bewußt ignoriert, weil wo kein Kläger.... Jetzt hat mal jemand die pandorabüchse geöffnet, und der Aufschrei geht los. Bischen realitätsfremd, in meinen Augen.
     
    Gerrie gefällt das.
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