Herrenberg-Urteil

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 11989, 2.Juli.2024.

  1. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Das ist für mich eine ganz seltsame Logik.
     
  2. JES

    JES Gehört zum Inventar

    So sehe ich das eben auch. Wer Berufsmusiker wird investiert in eine Instrumentalausbildung und in ein Studium. Da sollte schon ein gewisses netto übrig bleiben und über die soziale Absicherung sollte man sich auch keine Gedanken machen müssen.
    Jetzt vergleiche ich mal mit einer beliebigen handwerkerrechnung, was da als Stundensatz schon nur für eine gesellenstunde steht.... Mmhhh.
    Ich bin ehrlich hin-und hergerissen. Auf der einen Seite möchte ich, dass jeder die Möglichkeit hat ein Instrument seiner wahl lernen zu können, auf der anderen Seite wird das eine elitäre Angelegenheit für Privilegierte, wenn ich dem Pädagogen ein angemessenes Gehalt zahlen möchte. Klar, hobbies kosten Geld, aber 200+€ im Monat ist dann doch ne Hausnummer für Eltern.
     
  3. Rick

    Rick Experte

    Unglück und Opferrolle liegt mir nicht - habe ich vor langer Zeit mal ausprobiert, hat's nicht so gebracht.
    Wenn einer wie ich, der es immer wieder nach oben geschafft hat, wie ausweglos es auch immer aussah, sich beschweren würde, dann wäre das extrem undankbar gegenüber meinem Leben.

    Ich bin eben der Abenteuertyp, liebe Herausforderungen - auch wenn sich mein Leben inzwischen in sehr ruhiger See bewegt.
    Ich habe meine zahlreichen Standbeine, bin darauf gut durch Corona gekommen; wenn es hier gerade schwieriger ist, dann woanders leichter, ich bin flexibel.

    EINMAL hätte ich beinahe eine Festanstellung bekommen - nicht gewollt, aber als Chance angeboten, also warum nicht? - doch auf der Fahrt zum Vorstellungsgespräch ist der Motor meines Autos kaputt gegangen (Zahnriemen gerissen).
    Göttliche Fügung! :)

    Natürlich habe ich viel Ausbeutung, Ungerechtigkeit und Ausnutzung gesehen, doch glücklicherweise als Freelancer, der die Möglichkeit hat, solche Situationen künftig zu vermeiden, sich einfach umzudrehen und zu gehen. :cool:

    Das war nun mal "my way", so habe ich das gehandhabt, ich habe überlebt und gedenke das noch ein paar Jahre fortzusetzen.
    Jeder muss für sich selbst entscheiden, wo seine Schmerzgrenzen sind, seine "roten Linien".

    Nach wie vor finde ich Freundschaften sehr wichtig, Netzwerke - und etwas zu können und sich dessen bewusst zu sein.
    Damit bin ich glücklich.
     
  4. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Dir ist schon klar, daß ich nicht von Honorarkräften geredet habe, sondern versucht habe dir auf deine Frage zu antworten, was für Kosten denn auf den Arbeitgeber zukommen, wenn er eine Honorarkraft fest anstellt. Aber danke für die Info, daß es pauschal falsch ist. Wenn du alles besser weisst, warum fragst du uns hier überhaupt?
    Du Scherzkeks, woher sollen wir denn die Zahlen zaubern, wenn jede Musikschule es etwas anders handhabt und auch nicht die gleichen Gehälter zahlt?
     
  5. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Und die privaten Anbieter orientieren sich an den öffentlichen Musikschulen, so beisst sich die Katze in den Schwanz. Notenmaterial wird von den Musikschulen übrigends eigentlich nicht zur Verfügung gestellt.
     
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  6. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Mit solchen Angaben im Netz wäre ich sehr vorsichtig. Ich kenne keinen angestellten Instrumentallehrer, der solche Summen bekommt (genau so wenig bei Privatlehrern). Wie auch immer die auf die Zahlen kommen, sie sind Unsinn. Da hat wohl Jemand Musiklehrer (Schule) und Musikschullehrer eher verwechselt.
     
  7. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Dücken wir es mal so aus, du kannst den Preis mal vorschlagen und dann dein gegenüber lachen sehen.............und dann bekommst du gesagt was du finanziell zu erwarten hast und entweder nimmst du das oder halt nicht.
     
    Matthias Wendt, onomatopoet und Rick gefällt das.
  8. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Sorry aber es klingt fast so, als wenn du glaubst es gäbe ganz viele Stellen und es würden sich lediglich Leute gegen diese Stellen entscheiden. In der Realität würden die Meisten lieber eine Festanstellung haben, nur es gibt die Stellenangebote nicht. Ich bin Privatlehrer weil es zu dem Zeitpunkt wo ich vermehrt unterrichtet habe aussichtslos war sowohl festangestellt, als auch als Honorarkraft an einer öffentlichen Musikschule unter zu kommen. Nach zig Verschlechterungen der Arbeitskonditionen für Honorarkräfte und nach dem was ich erlebt habe wie Lehrer von der Leitung behandelt worden sind (politisch aktive Lehrer, die sich für finanzielle Verbesserungen von Lehrern an Musikschulen eingesetzt haben, wurden keine Schüler mehr zugeteilt, sie wurden ausgehungert, bis sie geganden sind), bin ich mir nicht sicher, ob ich das immer noch machen wollen würde.
     
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  9. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Sorry aber da muss ich widersprechen. In der Zeit wo ich Musiker bin hat sich so viel verändert, auch gerade an Musikschulen und im Bereich Unterricht und Auftritten. Das kannst du nicht alles vorhersehen wie sich das entwickelt. Als ich anfing war der ganze Markt komplett anders und man konnte da noch ganz ok Geld verdienen. Das hat sich in den letzen Jahrzehnten stark verändert.
    Wenn du eine entsprechende Ausbildung machst und dich für den Weg entscheidest tust du das unter Berücksichtigung wie die Dinge zu diesem Zeitpunkt sind und nicht wie sie vielleicht in ein paar Jahren sein könnten, denn das kann man halt nicht vorhersehen.
     
  10. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Naja, wenn du 6 Punkte listest, von denen mind einer nicht relevant ist, ist deine Aussage pauschal falsch. Ausserdem hatte ich nach Zahlen gefragt.

    Och, @Dreas konnte da schon ganz gute Zahlen liefern.... Bei Prozentangaben, und bspw bei SV handelt es sich um prozentuale Abgaben von deinem bruttolohn. Da spielt der Einzelfall eher keine Rolle. Egal, die Diskussion ging weiter,.....
     
  11. _Eb

    _Eb Ist fast schon zuhause hier

    Nun er kann auch für alles und jedes Daten liefern... Die Validität der selben bleibt aber oft fraglich..

    Und wenn von 6 Argumenten eines nicht zählt, sind die restlichen möglicherweise schon relevant...

    Wir sollten in der Lage sein differenziert xu diskutieren...

    Die meisten sind es auch
     
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  12. rbur

    rbur Mod

    manche Sachen kann man auch einfach nachlesen

    weiter oben hat jemand geschrieben, dass Musikschullehrer in der Regel in 9b sind
    https://www.academics.de/ratgeber/gehalt-oeffentlicher-dienst
     
  13. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Die Zahlen sind schon valide. Sie beziehen sich auf eine Vollzeiststelle. Nun gibt es aber grade in Musikschulen auch viel Teilzeit, so dass die tatsächlichen Gehälter abweichen können.

    Das ist für eine Kostenbetrachtung aber nicht relevant.

    Eben. Die von Stepstone genannten Gehälter bewegen sich in dem Rahmen. Die öffentlichen Musikschulen müssen auch min. diese Gehälter zahlen.

    CzG

    Dreas
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 12.Juli.2024
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  14. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Definitiv nicht. Da nenn mir doch mal ein Beispiel.

    CzG

    Dreas
     
  15. scenarnick

    scenarnick Admin Mod

    Persönliche Dispute wenn überhaupt notwendig bitte per PN klären. Die verallgemeinernde Anschuldigung hat hier nix zu suchen, wenn ihr weiter in dem Thread diskutieren wollt, @_Eb
     
  16. onomatopoet

    onomatopoet Ist fast schon zuhause hier


    Doch, die Zahlen von Dress sind aus meiner Betrachtung als Durchschnittswerte für eine VOLLE Stelle schon realistisch; als Saxophonist ist eine volle Stelle natürlich eher rar; im TVÖD erhöht sich das Gehalt im Laufe der Jahre ja auch automatisch im Laufe der Arbeitsjahre (siehe TVÖD-Rechner/Tabellen).
    Hier übrigens bei Interesse einmal für den Überblick eine Stellenausschreibungsübersicht:https://www.musikschulen.de/service/stellenangebote/index.html
     
    JES, Rick und Gelöschtes Mitglied 5328 gefällt das.
  17. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Wenn du in einer Formel X Faktoren ansetzt und mit Werten belegst, wovon ein Wert falsch ist, ist dein Rechenergebnis falsch. Da gibt es nichts zu diskutieren, egal, ob die anderen Faktoren und Werte relevant und richtig sind.
    Hier sind es sogar 3, weil du bist gesetzlich verpflichtet, egal wie du dein Geld verdienst, eine Krankenversicherung und eine Pflegeversicherung zu bezahlen, als Angestellter anteilig, als Eigenverantwortlicher ganz. Und die Hälfte eines Kuchens ist eben kein ganzer Kuchen.
    Eine Unfallversicherung ist für einen Schulleiter unabhängig von der Anstellungsart, eine Haftpflicht ebenfalls. Ist aber auch egal.
    Punkt war, die Honorarkraft bekommt schon nicht den Satz aus dem Angestelltentarif, UND darf von dem weniger noch mehr Abzüge bezahlen, bei GLEICHZEITIG schlechteren Rahmenbedingungen hinsichtlich Fortzahlung im Urlaub bzw Krankheitsfall. Können wir uns darauf einigen, bitte? Weil, ich würde gerne eher dahin kommen, was man tun kann um zum einen die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen, zum anderen aber auch die Situation für Musiklehrer und Schulen zu verbessern.

    Da sehe ich nur
    1. Eine Beschäftigung als Honorarkraft unter einem anderen rechtssicheren Rahmen. Stundenvertrag, Werksvertrag,... was auch immer passt.
    2. Gebühren erhöhen, damit die Mehrkosten versuchen aufzufangen.
    3. Die Etats für Musikschulen erhöhen.
    4. Die Förderung für Musikausbildung erhöhen
    5. Kooperationen zwischen Musikschulen, um Lehrer bzw deren Zeiten besser auszunutzen.

    Das wird nicht alles und überall machbar sein, ev werden Punkte kombiniert werden müssen. Vielleicht gibt es noch andere Optionen. Ich bin weder Arbeitsrechtler, Jurist, Volks-bzw Betriebswirt. Da müssen andere als ich ran Lösungen zu finden.
    Meine unqualifizierte und unvalidierte Vorstellung ist, bei vllt 10.000 betroffenen Lehrkräften und einer Anpassung von 10.000€/LK u. Jahr, sind das 100 Millionen. Bei dem was sonst so rausgehauen wird halte ich das für eine machbare Summe. Stichwort mal Elbphilharmonie "Die Baukosten für das imposante Gebäude betrugen insgesamt rund 789 Millionen Euro. Ursprünglich waren die Kosten auf etwa 77 Millionen Euro veranschlagt worden, jedoch stiegen sie im Laufe der Bauarbeiten deutlich an." Da hat man 712Millionen auch irgendwie aufgebracht. Man wollte das Objekt, also hat man Wege gefunden.
     
    Rick und Gelöschtes Mitglied 5328 gefällt das.
  18. _Eb

    _Eb Ist fast schon zuhause hier

    Es geht nicht um Formel sondern um Argumente..

    Was tust du eigentlich um das Problem zu mildern.....
    Oder müssen das "die da oben" lösen?

    Und was hat die Elfi mit dem Urteil zu tun...
    Nix
    Sei denn man ignoriert das die Stadt Hamburg für die Kultur wirklich ein bemerkenswertes Gebäude geschaffen hat...
    Und zum Thema sozial...
    Die Eintrittskarten sind auch für Sozialschwäche möglich und erschwinglichen. Auch diese Teilhabe wird subventioniert.
     
  19. _Eb

    _Eb Ist fast schon zuhause hier

    Eine Lösung kann nur sein Schulen ausreichend finanziell und raummäßig auszustatten.
    Der Unterricht muss auch bezahlbar bleiben damit Musik erlernen nicht zum Luxus wird.
    Die Lehrkräfte im hier and fire zu beschäftigen ist respektlos , genauso wie an eingen offensichtlichen Schulen .
    Allerdings müssen hier einfach für beide Seiten verlässliche Strukturen geschaffen werden, die ein gesichertes Einkommen generieren. (Was nicht meint die Höhe sondern in Form wie viel es für wie viel Arbeit gibt.. )

    Bildung ist Länderverantwortung.
    Was ich per se für falsch halte.

    Aber mal ein anderer Blickwinkel...
    Welche Auswirkungen hat das Urteil denn auf Musikvereine?
     
  20. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Keine
     
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