Hat jemand aktuelle Erfahrung mit Pomarico?

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von giuseppe, 24.August.2024.

  1. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Vor Jahren habe ich mal ein Pomarico Jazz auf der Bassklarinette getestet. Das war kein schlechtes Mundstück und ging richtig laut, war für mich aber schwieriger zu kontrollieren, als ein engeres Mundstück, dass das Rennen machte.
    Irgendwie höre ich nichts mehr von denen, obwohl es sie weiterhin gibt auch mit neuen Modellen.
    Spielt jemand aktuell ein Pomarico, insbesondere Bass, und kann eventuell auch etwas über Qualität und Streuung sagen?
    Es interessiert mich deshalb, weil ich vage auf der Suche nach einem Mundstück bin, das sehr durchsetzungsfähig ist.

    Vielen Dank schon mal!
     
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  2. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Aktuell spiele ich keins- früher paar Jahre auf der Sopran Klarinette. Da hat es mir sehr gut gefallen.
    Nun vor etwa 2 Jahren, als ich begann Bass Klari zu spielen habe ich mich daran erinnert und mal ein Jazz * beim T bestellt. War mehr oder weniger Katastrophe- nur Quitscher, mit allen Blättern welche mir zur Verfügung standen. War nur beim Pomarico so, Vandoren, Selmer gingen sehr gut.
    Im Musiktreff Forum (Klarinettenforum) wurden die einerseits gerühmt, aber es wurden auch Streuungen und Verarbeitungsfehler erwähnt. Meins sah vernünftig aus, die Bahn schien o.k. trotzdem brachte ich es nicht zum Laufen. Ging dann zurück.

    Vielleicht wäre das Vandoren B50 etwas für dich- mir gefällt das ganz gut, ist mit 2,15mm eher offen, aber mit 2.5er Blättern gut spielbar.
    Ach so- ich spiele Böhm, nicht deutsch...
    Durchsetzungsfähig sind die Teile von Fabtone (Olaf Molderings), knackig, obertonreich. Ich hatte von ihm 2 zum Testen, hatte aber eher Mühe sie zu kontrollieren. Waren damals aber eigentlich auch erst Prototypen.

    antonio
     
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  3. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Ich besitze ein Pomarico Jazz** für die Bassklarinette und habe es jahrelang ausschließlich benutzt, wenn ich sie mal gespielt hab. Ich habe wirklich viel ausprobiert und kam mit dem Teil immer am besten zurecht. Das einzige, was mich gestört hat war das Material. Relativ schwer, empfindlich und die Bissplättchen haften nicht sehr gut.
    Inzwischen habe ich ein bearbeitetes Fobes Mundstück, was von den Spieleigenschaften ziemlich ähnlich ist und verwende lieber das.

    Zum Thema Streuung: Ich habe insgesamt 4 Stück ausprobiert und alle haben sich ziemlich gleich gut gespielt. Nur gab es bei fast allen Exemplaren kleine Aussplitterungen oder Risse am Fenster. Insgesamt nichts schlimmes. Wahrscheinlich lässt sich das bei Glas auch gar nicht zuverlässig verhindern.
     
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  4. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Danke schon mal für die Beiträge und Informationen. Ein B45 oder 46 habe ich mal gespielt. Das war hervorragend, mir aber etwas zu klassisch vom Gefühl. Das Facing fährt wie auf Schienen, will man Geräusche machen, muss man mehr arbeiten. Das B50 habe ich nicht probiert. Diamond Series, Concept und Fokus habe ich auch nicht probiert, könnte mir aber vorstellen, dass sie eher das sind, was ich habe und weniger das, was ich suche.

    Aktuell spiele ich auch ein Fobes. Das ist in Sachen Ansprache und Sound wirklich extrem gut. Obertöne ganz zart kratzend reinzumischen geht auch gut. Vielleicht perfekt für mich. Es ist aber etwas enger und von daher insgesamt etwas limitiert. Ich habe mal ein Solo über Big Band gespielt und gefühlt sehr kämpfen müssen.
     
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  5. altoSaxo

    altoSaxo Ist fast schon zuhause hier

    Ist es vielleicht mit einem anderen Blatt möglich, die Dynamik zu erweitern? Nur eine Idee, wo dein Fobes ja vom Sound schon gut für dich passt.
     
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  6. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ja, vielleicht. Es ist aber deutlich unter 2mm, weiß die Größe nicht genau. Ich vermute dass sicher noch mehr geht, aber eine größere Öffnung vielleicht mit weniger Arbeit mehr Krach liefern kann. Es ist auch kein Druck da, einen Tausch zu machen. Mehr das Interesse noch mal etwas größeres zu probieren.
     
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  7. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Mein Fobes ist ein Debüt aus Kunststoff und wurde mal refaced und hat eine Öffnung von ca 2,5mm. Ich glaube, ich habe es bei Ebay USA gekauft. Es war jedenfalls sehr günstig.

    Falls du mal eine extrem große Öffnung probieren möchtest, quasi als Übertreibung, könnte ich dir mal ein Zinner 9 leihen. Das hat über 3mm Öffnung.
     
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  8. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Ah, doch schon recht offen für Bcl...weche Blattstärken spiest du da so? Gut die bahnlänge wäre natürlich in diesem Zusammenhang auch noch ein Thema.

    Lautstärkemässig macht macht anscheinend eine grosse Öffnung gar nicht sooo viel aus. So jedenfalls mein Eindruck zwischen z.B. einem BD5 und dem B50. Das B50 wirkt aber irgendwie "luftiger", weniger "klassisch". Zu beschreiben halt immer schwierig.
    Die Teile von Olaf Molderings weisen aber schon eine deutlich andere Architektur auf, als die üblichen Verdächtigen. Teilweise hohle Seitenwände, Baffle, Stufe. Für mich waren sie aber eher schwierig zu kontrollieren, man müsste sich da sicher länger damit befassen. "Punch" hatten die aber schon und dann auch nicht mehr diesen klassischen Bcl Sound.
     
  9. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Vielleicht spiele ich nicht genug BCl um das wirklich beurteilen zu können. Aber mein Eindruck ist, dass Bahnöffnung (und damit die mögliche maximale Auslenkung des Blattes und Zeit des kompletten Verschlusses) bei Sax und Klari am ehesten mit der Endlautstärke zusammenhängt, die möglich ist - stets aber auch mit mehr Luftverbrauch verbunden ist.

    Der „Punch“ kommt beim Sax für mich am ehesten von Baffle und Gegenwand und ist paradoxerweise dann meistens mit einem abnehmenden Luftverbrauch assoziiert. Der Punch trägt aber nicht immer bei hoher Bühnenlautstärke, die Bahnöffnung und Mehrpustung funktioniert meines Erachtens aber eigentlich immer.
    Die Auswirkung von Baffles ist bei der Klarinette eh noch mal was anderes. Ich habe mit Blu-Tack-Baffles auf der BCl rumprobiert und habe ein altes JodyJazz 9 mit herausnehmbaren Baffle für die cl. Der Effekt, den man beim Sax von einem Baffle erwarten würde, tritt für mein Gefühl bei der Klarinette in der Regel nicht so ein. Da fühlt und hört sich das alles anders an, ich weiß nicht warum.
     
  10. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Habe ich auch so erlebt bei meinen Versuchen mit provisorischen "Baffel's" . Anderes als beim Sax. bei der (Sopran) Klari merkt man bei stetig grösserem Baffle lange kaum Unterschied, ab einem gewissen Punkt kippt es dann aber gleich ins Unerträgliche, sprich Unbrauchbare. Oder so ähnlich...

    Die Lautstärke-Frage bei der Klarinette erkläre ich mir so, dass da ein starker Zusammenhang mit dem Blaswiderstand des ganzen Systems besteht.
    Deutlich grössere Öffnung brachte für mich nicht die erwartete grössere mögliche Lautstärke. Etwas schon, aber eben nicht so viel, wie ich erwartet hätte. Vielleicht ist das aber bei anderen Spielern anders, kann natürlich gut sein.
    Mehr Luftdurchsatz erhöht naturgemäss die Lautstärke, aber irgendwie macht sich da eben dann auch der Blaswiderstand schnell bemerkbar und setzt Grenzen. So dass die Öffnung sich gar nicht so sehr auswirkte.
    Ist aber eher schwer zu beschreiben, das Ganze...
     
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  11. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ich hab gerade die zwei Modelle auf der Website angeschaut, bei denen man dank des transparenten Materials ja auch ein wenig von der Innenheometrie sehen kann. Sieht aus wie astreine Tenormundstücke mit der hoch gestuften Gegenwand und den ausgehöhlten Seitenwänden. Spannend ist das allemal. Ob es wirklich den gleichen Effekt wie beim Sax hat, müsste man testen. Ein bisschen Blu-Tack ist noch da…

    Letztlich will ich aber kein schrilleres Mundstück, nur ein lauteres. Wenn man auf der bcl Edge will, lässt man die Obertöne ein klein wenig zur Tür rein und bekommt das schöne Schnarren im Sound. Das ist aber für mein Gefühl was anderes als der Baffle-Edge vom Sax.
     
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  12. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Ja, ich glaube zu wissen, was du meinst- konnte ich auch schon beobachten. Bisher gelang mir das aber eigentlich nur mit einem (schon fast zu) leichten Blatt. Der Preis ist dann aber, dass es im 3. Register nicht mehr so gut hinhaut.
    Oder was ist da deine Methode, mehr Obertöne zu bekommen?
    Ja, das trifft es ziemlich. Beim einen hat er eine krasse Stufe eingebaut. Extrem laut habe ich die nicht erlebt, eher halt sehr obertonreich, was mich dann oft an die Grenze heran zum Quitschen brachte, wenn ich nicht sehr aufpasste- passierte oft auch, bei einem grossen Intervall-Sprung nach oben. Da musste ich sehr aufpassen. Allerdings war ich auf der Bcl wirklich nicht sehr routiniert.
     
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  13. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Das muss ich mal ausprobieren, was ich da tatsächlich mache.
     
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