Selmer Axos als Einstiegsinstrument

Hallo!
Ich war gestern mit einer Schülerin Saxophon kaufen.
Sie spielte bis jetzt ein Yamaha YAS 62 Purple Logo, das mein Saxdoc überholt hat. Das gehört der Musikkapelle - die verkauft das nicht. Für mich ist das Horn eine Granate, aber wie gesagt, es bleibt im Fundus.

Zur Auswahl standen: Ein YAS 62 (Display model) lackiert, ein YAS 62 unlackiert, ein gebrauchtes Serie III, ein Selmer Axos. Probiert (zum Spaß) hat sie noch ein Supreme, ein Signature und ein YAS 82z.

Abgesehen davon, dass sie sich natürlich sofort auf dem 62 wohlgefühlt und es im Endeffekt auch gekauft hat - das lackierte Exemplar war dann eben 400,- billiger - hat mir das Axos vom Sound am besten gefallen, und für meine Ohren klang es auch um Welten besser als das 62.
Das Serie III klang bei ihr furchtbar, das Supreme ok, das YAS 82z war ebenfalls nicht in ihrer Soundwelt.

Ich muss noch ausführen, dass sie auf der Klarinette Goldniveau hat, auf dem Saxophon ist sie zwischen Silber und Gold. Sie klingt auch aufgrund der Beschäftigung mit der Klari sehr klassisch, sie spielt auch hauptsächlich Blasorchester.

Nun meine Frage: Was empfehlen die Klassiker (z.B. @Livia ) ihren SchülerInnen?
Ich meine abseits des Einstiegsinstrument YAS 280, wenn es ein wenig teurer, aber nicht so teuer wie ein Serie II sein darf?
Fällt das Axos (das wie gesagt für meine Ohren großartig bei ihr geklungen hat, viel mächtiger und weniger nasal als das 62) komplett durch den Rost - und wenn ja, warum?

LIebe Grüße und danke,
Günter

 

Wenn es mittlpreisig sein soll, empfehle ich entweder ein Yamaha 62 oder ein Yanagisawa (das dann ggf. gebraucht). Das Axos habe ich tatsächlich noch nicht ausprobiert.

 

Ich meine das Axos hat den Korpus eines Super Action 2,und das ist ein sehr gutes Klassiksaxophon. Hatte eins gespielt und fand es echt gut,allerdings mit einem höheren Blaswiderstand als ein Yamaha oder Yani. Das muß man mögen,manche wollen das sogar,für Anfänger könnte das ein Ausschlußkriterium sein. Tauglich für Klassik sind die jedenfalls alle drei.

 

Das ist richtig. SII.
Deswegen hab ich eigentlich auch gefragt.

 

Als ich Anfang letzten Jahres zwei Axos und zwei Serie II - alle jeweils neu - verglichen habe, kamen mir alle Exemplare klanglich und haptisch sehr ähnlich vor. Ein älteres Serie II klang anders und sprach weniger direkt an.

 

Wenn Sie sich am wohlsten fühlt ist doch alles in Butter…. Ihre Ohren und ihr Gefühl sagen halt vielleicht etwas anderes als Dein Gefühl…. Kann ja passieren…
LG
Thomas
( bei mir fielen damals SA 80II und 82z direkt durch, die Helden waren A991 und Ref 54… jedem Tierchen sein Plaisierchen )

 

Ernst gemeinte Frage: ich bin bisher (ohne darüber groß nachzudenken) davon ausgegangen dass jedes Sax dass man im Laden findet auch im klassischen gespielt werden kann. Hab das also eher für eine Frage von Ansatz, Mundstückwahl etc. gehalten. Gibt es Fabrikate oder Modelle die sich dafür nach eurer Meinung nicht gut eignen?

 

So ist es.

CzG

Dreas

 

Meiner bescheidenen Meinung nach ja,z.B. so Powerhörner wie die Keilwerths. Klar kannst du damit auch Klassik spielen,aber in einem Klassikquartett mit drei Selmer oder Yanagisawa Saxen funktioniert das genau null,da sticht das Keili in Sachen Klangfarbe vollkommen raus

 

Natürlich ist es zu einem großen Teil eine Frage von Tonvorstellung, Ansatz, Mundstück.
Aber es ist auch ein Unterschied, ob man Clair de la lune oder den Vogelfänger aus dem Dapper als Klassik bezeichnet, oder halt professionell Klassik spielen will.
Ich kenne weder im Studenten- noch im Profibereich der Klassik jemand, der ein Keilwerth oder ein Taiwansax spielt,
Andererseits ist mir auch kaum jemand bekannt, der z.B. auf einem Yanagisawa Jazz spielt. Ausnahmen (beispielsweise früher Vincent Herring oder Mel Martin) bestätigen die Regel.

Ich hab es ja oben schon geschrieben: Der Ton sitzt im Kopf, und meine Schülerin macht eigentlich nur klassiche Musik. Das Axos hat gepasst, das 62 hat gepasst. Sie hat grundsätzlich auf dem 82z auch nach ihr geklungen, aber viel größer, bäriger und mit anderen Obertönen. Man könnte das, so man wollte, teilweise in den Griff bekommen.
Aber wieso sollte man sich plagen?

 

Wieso geht auf einem Yana kein Jazz?
Also das sind wirklich seltsame Aussagen..

 

Wer genau hat das gesagt?

 

@Livia , gerne darfst du mein Axos beim nächsten Workshop ausführlich testen.
Lg Michael

 

Ich fand es immer schon befremdlich das in der Klassik gerne Selmer gespielt wird.,
Aber ich denke das sollte jeder für sich entscheiden.
Zudem hat es auch glaube ich was mit Gruppenzwang und "das kann man doch nicht für... Nehmen" zutun,..

Aber vielleicht habe ich als überzeugte Yana und Büscher Spielerin da eine nicht mehrheitsfähige Sicht der Dinge....
Was mich aber nicht dazu bringen wird sie zu ändern

 

Ohweh, da hab ich eine Kontroverse losgetreten

Interessanterweise hatte ich aber als ich das geschrieben hatte auch kurz an Keilwerth gedacht hab aber außer einem ST nie eins gespielt sondern nur welche im Satz gehört. Ein wenig ist also vielleicht dran, und ja, Klassik ist sehr breit gefächert. Ich kann mir gut vorstellen dass das eine oder andere Stück durchaus von einem herzhaften Ton profitiert. Ich dachte bei dem Begriff, wie vermutlich viele, an viele Streicher, Synfonisch,...
Ich find es auf jeden Fall super dass man ein Instrument lernen kann und dann klanglich so viele Möglichkeiten hat, auch wenn es weniger am Fabrikat liegt, das spricht ja eher noch mehr für das Konzept des Saxophon.
Wünsche euch ein klangvolles Wochenende!

 

@IngoK alles gut.
Im Grunde genommen hat @Analysis Paralysis ja eine Beobachtung kundgetan.
Nicht das was ich da raus gelesen habe.

Und wenn man schaut scheint tatsächlich ein Selmer öfter in konzertanter klassischer Musik präsent zu sein....

Und sicher kann man mit einem Keilwerth Klassik spielen, wird dann möglicherweise nur etwas lauter.
Was aber beim Aufspielen in Altenheimen einem breiteren Publikum die Möglichkeit des Miterleben bescheren könnte

 

Für Klassik könnte ich mir das Eastman Rue Saint-Georges EAS850 mit seinen zwei Hälsen auch gut vorstellen.

https://www.eastmanwinds.eu/saxophones

Ein Musikstudent (Klassik) hier hatte mal an Buffet Crampon Senzo zum Verkauf angeboten. Dass er dann zu Selmer gewechselt ist, mag zwar gegen das Senzo sprechen, aber zunächst hatte er es ja mehrere Jahre im Einsatz.

Bei Yamaha darf das YAS-875 nicht unerwähnt bleiben, auch wenn es (wie das bereits genannte 82 Z) zur preislichen Top-Liga gehört*.


*Nach oben gibt es preislich natürlich kaum Grenzen.

 

Vor allem, da @Analysis Paralysis himself seit 40 Jahren krampfhaft versucht, auf Yanagisawa Saxophonen Jazzähnliches zu spielen.

 

Spielst du in deinen „Wanne“-Videos nicht Yanagisawa oder liege ich da völlig falsch? Da klingst du auf jeden Fall sehr jazzig