Hallo und gleich eine erste Frage: Vom Blatt abspielen. Stellenwert?

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von Hal06120, 7.Juni.2024.

  1. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ohne zu streiten hatte ich ihn eher dahingehend verstanden, dass er die griffolge zwar automatisch abspielen kann, dann aber quasi die Noten nicht mehr braucht. Klingt mehr nach auswendig spielen bzw nach Gehör.
    Natürlich hast du recht, Module gibt es auch in der melodik. Die wollte ich auch nicht ausklammern. Die macht mir nur weniger Probleme, daher bin ich da nicht tiefer eingegangen. Aus beidem abgeleitet, die langweiligen Etüden zu spielen, in denen beides, Rhythmik und melodik, immer wieder abgerufen wird, macht daher Sinn :).

    Vielleicht noch etwas aus meiner Selbsterkenntnis: im Nachhinein war es besser wenige Stücke richtig spielen zu können, als viele so irgendwie. Klasse statt Masse.
    Mich selbst mal aufzunehmen und hinter das Ergebnis anzuhören war für mich auch sehr hilfreich, häufig ernüchternd (ich hörte mir einiges schön, was es auf der Aufnahme nicht war).
     
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  2. Hal06120

    Hal06120 Schaut nur mal vorbei

    Danke erst einmal für das viele Feedback ich denke meine eigentliche Frage hat sich für mich geklärt. Auch wenn die Diskussion teilweise in andere Richtungen ging. Die Sache mit dem Nachspielen von Titeln, die mir gefallen geht eher auf meine Kappe und weniger auf den Unterricht. Ich kann aber klar nachvollziehen, dass für den Lernfortschritt kleine Stücke und Etüden praktischer sind (und auch im Unterricht gemacht werden/wurden). Bei der Kernfrage ging es wirklich darum, dass ich gemerkt habe dass ich bei komplexeren Passagen gemerkt habe, dass ich nach ein paar Übungsdurchgängen eher die Grifffolge "Auswendig" abspiele, als Bewusst Note für Note einzeln zu lesen. Also Dank erst einmal für eure Rückmeldungen zum Thema "vom Blatt abspielen"
     
  3. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Dies ist im Prinzip normal. Ich nenne dies "Fingergedächtnis".

    Einen Roman liest du ja auch nicht Buchstabe zu Buchstabe.

    In der Regel übt man Melodiebögen oder teilt diese sogar noch weiter auf.

    Was ich immer wieder als Coach erlebe, dass Melodien im Saxofonquartett nicht korrekt nach den vorgegeben Noten sondern nach musikalischem persönlichen Empfinden bzw. Erinnerung gespielt werden.

    Im Ensemble-Spiel wäre dies problematisch, weil hier der Klangkörper und nicht die Individualität entscheidend ist.
     
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  4. ppue

    ppue Mod Experte

    Klangkörper finde ich immer aufregend.
     
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  5. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Wenn du wissen willst, ob es wichtig ist, vom Blatt spielen zu können, wäre meine Antwort: jain.
    Grundsätzlich sollte man gewisse blattspielfähigkeiten haben. Wie weit das geht hängt davon ab, wohin du musikalisch möchtest. @scenarnick hat dir da schon gute Ansätze gegeben. Ich würde dir aus meiner Sicht doch empfehlen dir solides basiswissen bzw kenntnisse anzueignen, dann wirst du bspw feststellen, dass zu einigen yt-Videos nicht korrekt gespielt wird. Du erkennst auch bzw kannst umsetzen, wenn sich arrangements vom gleichen stück unterscheiden. Nach Gehör gespielt in einer Gruppe fatal.
    Der modulare Ansatz hilft dir später, wenn du eigene Sachen spielst, dann hast du das handwerkszeug verfügbar und musst es nur abrufen statt noch groß nachzudenken.
    Je weiter du Richtung band, bigband, orchester gehst, um so mehr wird exaktes Spiel, und damit nach Noten, wichtig.
     
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  6. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    Das mit dem „Fingergedächtnis“ kenne ich auch so, und finde ich gerade bei komplexeren Stücken äußerst hilfreich.

    Kann zumindest relativ gut vom Blatt spielen, habe dennoch häufiger bei für mich neuen etwas komplexeren Stücken die Problematik, dass aus dem „Stegreif“ singen zu können, arbeite allerdings daran.

    Dann finde ich wirklich einfach geschriebene Stücke mit äußerst exakten Notenwerten, wirklich schwierig zu spielen, da mir „Eckpfeiler“, „Orientierungspunkte“ vollkommen fehlen…

    Aktuell gerade bei „Exaudi Deus“, am Alt war ich da denke ich zumindest, alleine an meiner Stimme…, aktuell spiel ich im Ensemble wieder Bari, da wieder ausreichend Altsaxophone bei der Probe sind. Dann iss die Baristimme wieder ne andere, und meine Mitbaritonistin, hat ja wieder ne vollkommen andere Stimme…;)

    Von daher bleibt das dann weiterhin spannend, wie ich mir das draufarbeite, denke das wird mit eine Aufgabe von meinem Metronom…

    Werde mir das allerdings im Unterricht bestenfalls komplett vornehmen, da ich mir sonst unsicher bin vermeidbare Fehler einzuarbeiten, die dann ggf. wieder einiges an Zeit benötigen, die wieder auszumerzen.

    Vom Bari her, hab ich mir angewöhnt, bzw. werde darauf geschult, rhythmisch gut zu atmen, und ggf. Notenwerte einzukürzen.

    Von daher finde ich es äußerst sinnvoll generell so zu denken, und sich Atemzeichen einzuzeichnen.

    Auch wenn ich nicht gedacht hätte, dass ich mal in einem Saxophonensemble mitspiele, ist das eine sehr gute, sehr lehrreiche Entscheidung gewesen…:) Anspruchsvolle Stücke, und macht wirklich Laune…, und weist halt etliche größere und kleinere Baustellen auf, die es zu bearbeiten gilt…
     
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  7. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Das "Fingergedächtnis" ist ein Teil dessen, was mit dem üben von Modulen geübt wird, genauso wie ein "optisches Gedächtnis", bei dem man das "Wort" erkennt und nicht mehr buchstabiert, sowie das "Klanggedächtnis", man weiß also wie das "Wort" ausgesprochen und betont wird.
    Daher finde ich es unzureichend nur das Notenlesen zu üben, das ist der erste Schritt, sondern es sollte m.E. auch das "Figurenlesen" geschult und geübt werden, analog zur Sprache. Meine kleine nichte kann auch keinen einzigen Buchstaben bzw ein Wort buchstabieren, erkennt aber Worte optisch (bzw Objekte auf Bildern) und plappert damit schon mit 1 1/2 sehr erfolgreich in ganzen, einfachen Sätzen.
     
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  8. JasonMorgan

    JasonMorgan Schaut nur mal vorbei

    danke
     
  9. Leonardo Melon

    Leonardo Melon Schaut nur mal vorbei

    Danke für Ihren Kommentar
     
  10. EspressoJunkie

    EspressoJunkie Kann einfach nicht wegbleiben

    Also ich hab mir Take Five auf Tomplay auf Stufe leicht fürs Tenor mal angesehen. Ich spiele zwar Alt aber die Notation fürs Tenor
    ist auf Stufe leicht schon eine Herrausforderung. (f-Dur). Geht auch auch schon ziemlich hoch hinaus. Mir wäre das nach einem Jahr noch viel zu schwer gewesen.
    Ich spiele jetzt knapp 3 Jahre, über quasi fast jeden Tag ca. 1 Std. und würde das jetzt erst in Angriff nehmen. Wie von anderen geschrieben ist das Üben von Tonleitern,
    Pentatoniken usw. (den kram den man nicht gerne übt) auf jeden Fall sinnvoller. Und Lieder die deinem Kenntnisstand entsprechen. Und wenn du den Ansatz noch nicht
    richtig beherscht hört sich Take five trotzdem nicht gut an auch wenn du dir die Noten irgendwie draufgeschafft hast. Von einem guten Ansatz bin ich auch nach 3 Jahren noch meilenweit entfernt.
    Aber ich kenne das Problem das man es nicht erwarten kann und so schnell wie möglich bekannte Stücke spielen möchte. Versuche mal Baker Street auf Stufe Anfänger für Tenor bei Tomplay. Damit solltest du weniger Schwierigkeiten haben.
     
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  11. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    F-Dur!?

    Grüße
    Roland
     
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  12. EspressoJunkie

    EspressoJunkie Kann einfach nicht wegbleiben

    Screenshot 2024-09-30 113328.png
    ja, 1b. Also nicht f-dur an sich ist eine Herausforderung sondern wie das Lied notiert ist. Aber es ist echt schon ne Hausnummer. Vor allem für jemand der erst 1 Jahr spielt. Wie gesagt. Ich würde mir erst jetzt zutrauen dieses Lied auf diesem Schwierigkeitsgrad zu spielen, nach 3 Jahren.
     
    Zuletzt bearbeitet: 30.September.2024
  13. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Ja, eben. 1b muss nicht F-Dur sein ... :)

    Grüße
    Roland
     
  14. EspressoJunkie

    EspressoJunkie Kann einfach nicht wegbleiben

    Hab mich doch mal getraut einen Ausschnitt aus den Noten zu posten, hoffe das ist ok. Falls nicht bitte löschen. Bild siehe meinen vorherigen post
     
  15. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    Hi Hal06120, ich spiele nicht sehr lange, aber auch ich habe eine gewisse Strategie entwickelt. Wenn ich ein neues Stück einschneide, höre ich es mir einige Male an und singe innerlich mit. Irgendwann beginne ich laut mitzusingen (meistens im Auto). Eine gute sache ist alter guter Solfeggio: vom Batt singen und dabei Noten benennen. Das Szück in Phrasen teilen und jede Phrase erst mehrmals vom Blatt und später ohne Noten spielen. Und dann alles verbinden. Das hilft beim Rausfliegen wieder zurückkommen zu können. Und auch das schwerste Stuck ist dann nur eine Folge der Takte / Phrasen.
    L.G
     
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  16. Rick

    Rick Experte

    Eindeutig d-Moll.
    Egal, die Herausforderung ist immer der B-Teil, den A-Teil bekommen die meisten schon irgendwie hin, auch wenn die ausnotierten Triller ein gewisses Problem darstellen können.
     
  17. MichaelBonn

    MichaelBonn Schaut öfter mal vorbei

    Zum Thema TomPlay und Backintracks:
    Herrlich bequem wenn mir im jeweiligen Video genau angezeigt wird, welche Note ich wie lange spielen muss. Was mir dabei jahrelang entgangen ist: Über Rhytmen und Timing habe ich fast nichts gelernt. Inzwischen sehe ich das als für mich völlig falschen Ansatz. Kommt mir jetzt vor wie Malen nach Zahlen. Seit ich das begriffen habe, höre ich mir immer zuerst die Originale an, versuche mitzusingen, habe das Metronom an und spiele langsam und ohne Backintrack.
    Mit einem Wort, vieles gelernt, aber das Wichtigste verpennt. Und ich dachte schon, ich wäre weiter.
    Das Leben ist manchmal echt hart...
     
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  18. EspressoJunkie

    EspressoJunkie Kann einfach nicht wegbleiben

    Den mitlaufenden Cursor kann man natürlich auch ausschalten. Ich spiele immer ohne den Cursor. Aber Tomplay hat auch eine automatische Umblätterfunktion. Sehr praktisch. Natürlich kann das auch mobile sheets wenn man ein umblätter pedal nutzt.
    Aber dafür habe ich einfach noch zuwenig Noten und die die ich habe müsste ich erstmal einscannen.
    Und das Begleitsax kann man natürlich auch ausschalten. Und die Qualität der Backing Tracks ist für mein Verständnis ausgesprochen gut. Ein Metronom gibts natürlich auch wenn man das will.
    Also ist das Nutzen von Tomplay wie der Besuch im Swinger Club. Alles kann, nichts muss. :duck:
     
    Zuletzt bearbeitet: 30.September.2024
  19. SaxFrange

    SaxFrange Ist fast schon zuhause hier

    Verstehe die Eingangsfrage zu gut. Der letzte Beitrag bleibt in meiner Fantasie haften obwohl ich keinen Vergleich hab :)

    Die pädagogische Vorgehesweise mag richtig sein. Schön der Reihe nach, doch wenn ich mich mit den laufenden Noten von Youtube oder Tomplay nicht belohne hab ich keine Lust mehr.
    Nicht alle Menschen lernen leicht.
    Ich schon gar nicht. Übliche Lehrer neigen an mir zu verzweifeln. Aber durch Tomplay bekomme ich Impulse und Neugier. Zuerst höre ich mir das an, dann denke ich an meine Lehrerin die mir sagte du musst dir vorstellen was du spielst - bei mir lernst du Musik ( bei den deutschen Lehrern Noten) über das Gefühl bekomme ich den Zugang und Noten. Sie fand Tomplay schrecklich und falsch.
    Ja, ich liebe mittlerweile die Noten, wie die heißen vergess ich immer, sie werden angezeigt, klasse. Wie ich drücken muss klappt gut.
    Was auf der Strecke bleibt ist der richtige Takt.
    Der vielbesagte Fluch und Segen der Laufnoten bei Tomplay heißt noch lange nicht dass es so einfach ist das nachzudrücken mit den Tasten. Meistens klingt die Mittlere oder leicht bis Mittel erst gut und die vielen Kreuze und p markiere ich farbig und es muss auch nicht immer Playpack sein. So kann ich mich auch von der schön präsentierten Variante zurück bewegen und mich langsam an Takt und Rytmus nach oben schrauben.
    In meiner Kabine nehme ich mich auf und kontrolliere die vielen Aufnahmen und wo es knackt setzte ich so lange an bis ich zufrieden bin. Keine 100 % aber
    motiviert für jeden Tag.
    Auch derzeit ohne Lehrer.
     
    Zuletzt bearbeitet: 30.September.2024
    Rick und EspressoJunkie gefällt das.
  20. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    Falscher Ansatz…, nicht wertend gemeint…;)

    Vom „Blatt spielen“ bedeutet für mich, dass ich ein mir noch unbekanntes Stück erstmal erfassen kann, und ich erstmal einen Eindruck davon habe, wie sich das in etwa anfühlt…, anhören sollte… Fehler sind da erlaubt, und vollkommen legitim…;)

    Als Musiker erarbeitet man sich ja auch nach und nach mehr Vokabular, im Bereich Jazzvokabular, bin ich da ein großer Lennie Niehaus Fan…, Und dann merkt man irgendwann bei einem neuen Stück, dass man beim lesen unbewusst darauf zurückgreift…;)

    Von daher denke ich, dass DU wesentlich besser vom Blatt spielen kannst, als was DU dir da aktuell zutraust…:)

    Ich vergleiche das ganz gerne mit einer Sprache, Sprachvokabuöar erfassen und möglichst gut betont, rhythmisch vom Blatt lesen zu können…

    Mag man vll. erstmal lachen, hab allerdings die Tage mal auf Instagram ne Tagesschau Sprecherin, mit einem ihr unbekannten Text gehört, wo es darum ging den so schnell wie möglich vorlesen zu können…!

    Gespickt mit komplexen Wörtern, und Zungenbrechern… Letztendlich kam da nen „Charlie Parker Level“ beim vorlesen raus…;)

    Übung macht den Meister….
     
    Rick gefällt das.
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