Hallo und gleich eine erste Frage: Vom Blatt abspielen. Stellenwert?

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von Hal06120, 7.Juni.2024.

  1. ilikebrecker

    ilikebrecker Ist fast schon zuhause hier

    Ich meine aus dem Kopf heraus, für Tenor-Sax ist das Original in f-Moll, also 4 Bs als Vorzeichen.
     
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  2. Sax a`la carte

    Sax a`la carte Ist fast schon zuhause hier

    Erfahrungswert ?:)
     
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  3. EspressoJunkie

    EspressoJunkie Kann einfach nicht wegbleiben

    Die Antwort wird für immer in den unergründlichen Tiefen meines Schalltrichters verborgen bleiben. ;)
     
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  4. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Das entspricht aber nicht dem, was allgemein unter „vom Blatt spielen“ verstanden wird.
    Bei Blattspiel wird schon vorausgesetzt, dass man fehlerfrei spielt, was da steht.
     
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  5. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Man sollte Fehler idealerweise möglichst generell beim Spielen vermeiden. Natürlich passieren Fehler gleichwohl, aber man kann ja versuchen, die Voraussetzungen zu optimieren, z. B. das Tempo nicht zu schnell zu wählen.

    „Vom Blatt“ spiele ich ein Stück auch, wenn ich es schon gut geübt habe, aber nicht auswendig kann und deshalb auf Noten angewiesen bin. Davon zu unterscheiden ist „prima vista“, wenn mir der Notentext also unbekannt ist und ich das Stück zum ersten Mal vom Blatt versuche.

    Ich mag Diskussionen um Begriffe. :)
     
  6. ppue

    ppue Mod Experte

    Noch nie gehört, den Begriff "prima vista", habe aber schon viel vom Blatt gespielt. Natürlich in der gewünschten Geschwindigkeit. Das, was du so bezeichnest, ist im eigentlichen Sinne "vom Blatt spielen".

    Alles andere ist die Beschäftigung mit Noten (-:
     
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  7. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    "...
    Unter dem Begriff Blattspiel, auch Vom-Blatt-Spiel (englisch sight-reading) versteht man die Realisation eines in Noten vorliegenden Komposition oder ihrer Teile auf einem Musikinstrument unter Beachtung des Tempos und anderer Vortragsbezeichnungen ohne vorangehendes Üben. Die dafür ebenfalls gebräuchliche italienische Bezeichnung a prima vista [1] verweist bereits im Wortsinn auf die Fähigkeit, zuvor unbekanntes Material „auf den ersten Blick“ sinnerfassend lesen und musikalisch sinnvermittelnd realisieren zu können.
    ..."
    https://de.wikipedia.org/wiki/Blattspiel

    So habe ich auch den Begriff 'vom Blatt spielen' kennen gelent.

    Wenn man den Notentext schon kennt, spielt man nach Noten, aber nicht vom Blatt.

    Grüße
    Roland
     
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  8. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    @ppue und @Roland
    Ihr habt Recht. „Prima Vista“ war mir zwar vertraut und die Bedeutung klar, aber die Differenzierung zwischen „vom Blatt“ und „nach Noten“ mangels Trennschärfe in der Kommunikation mit anderen nicht bewusst.

    @ppue Dass du prima vista noch nie gehört hast, überrascht mich. Ist wohl bei Pianisten gebräuchlicher.
     
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  9. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Ich würde jedoch auch annehmen, dass „vom Blatt“ nicht nur in meinem Umfeld auch dann üblicherweise verwendet wird, wenn das Material ausschließlich durch Hören her bereits bekannt ist und so die Umsetzung der bislang unbekannten Noten deutlich erleichtert wird, weil der Rhythmus z. B. nicht mehr erkannt werden muss.
     
  10. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Das entspricht dann m.E. nicht der offiziellen Bedeutung 'zuvor unbekanntes Material', s.o.

    Grüße
    Roland
     
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  11. Rick

    Rick Experte

    Klar, aber es ist auch immer noch bekannt und beliebt, zumindest der A-Teil. Eignet sich gut, um solo mal etwas vorzuspielen - besser als das brasilianische Girl. ;)

    Das kann ich nachvollziehen. Ich habe es durch Big-Bands gelernt, weil ich prinzipiell faul bin und lieber etwas direkt vom Blatt spielen kann, als jedes neue Stück erst zu Hause üben zu müssen.
    Die Routine macht es im Endeffekt, weil es immer wieder typische Figuren ("Licks") gibt, sowohl melodisch als auch rhythmisch.
    Natürlich bekommt man auch gelegentlich komplexere Sachen vorgelegt, die muss man sich dann doch erst "draufschaffen". Aber ich bin normalerweise recht flink im Begreifen, deshalb dauert das dann nicht mehr so lange. :cool:
     
  12. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    Spannend, ick hab das eher so kennengelernt, wie @Roland das umschrieben hat.

    Und das geht mittlerweile ganz gut bei mir, das erfassen, lesen von einem neuen Stück, und ne Idee dazu haben, wie das rhythmisch gemeint iss…

    Ferner meint mein Saxlehrer immer mal zu mir, dass ich gut vom Blatt spielen kann…

    Allerdings bin ich bei fehlerfrei raus…, kommt allerdings da auch auf das Stück an… Manche erfasse ich einfach, und kann die direkt umsetzen… Iss aber nicht unbedingt die Regel…:)
     
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  13. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Nein das ist dann kein vom Blatt spielen. Das ist auch nicht sinnvolll, denn wer garantiert dir denn daß das was du im Ohr hast dem entspricht was in den Noten steht?
    Du kennst Autumn Leaves und bekommst Noten davon und spielst wie du es im Ohr hast, nur leider ist der Rhythmus und einige Töne anders als das was du im Ohr hast und was dann?
    Noten lesen lernen und sie lesen zu können, ohne daß man es erst im Ohr hat ist wichtig und hilfreich, zumindest wenn du mal in einer Band spielen willst, wo Noten mal überraschend auf den Notenständer kommen und du nicht immer die Zeit hast erst mal akustisch den Song in genau der Version ins Ohr zu bekommen. Wenn ich diese Fertigkeit nicht erworben hätte, könnte ich viele musikalische Sachen gar nicht machen und viele Jobs gar nicht annehmen, denn häufig genug gibt es für einen Auftritt keine Proben...........
     
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  14. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Das entspricht dann wahrscheinlich einem mittelmäßig ausgeprägten Blattleseniveau. Ich verhaspel mich auch am ehesten beim Rhythmus und komme dann durch den Stress auch tonal ins Stolpern.
    Ich habe mal versucht, bei einer Bigband als 2. Tenor mitzumachen. Die Arrangements waren ziemlich anspruchsvoll und das Repertoire sehr umfangreich, so dass das Einüben der Noten für mich ziemlich aussichtslos war, zumal meine Parts ohne die restlichen Instrumente alles andere als eingängig waren.
    Ich hätte es für nahezu unmöglich gehalten, dass Material vom Blatt zu spielen, aber ein Bari-Sax Spieler, der zeitgleich mit eingestiegen ist, hat das alles perfekt hinbekommen. Dass ich damit solche Schwierigkeiten hatte, hat mich dermaßen demotiviert, dass ich wieder ausgestiegen bin.
     
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  15. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Das kann man lernen und ist keine Atomphysik. Es geht um Muster erkennen. Und man muss es üben. Ein erfahrener Lehrer, der weiss wie man sowas vermittelt ist da hilfreich.
    Ich muss das dauernd meinen Schülern beibringen, da die Mehrheit der jugendlichen Spieler in der Schule im Orchester oder der Big Band spielen. Da kommen in der Big Band auch Arrangements, die ich sonst durchaus auch aus Profi- oder Semiprofi Big Bands kenne.
     
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  16. Sax a`la carte

    Sax a`la carte Ist fast schon zuhause hier

    Das ging mir heuer auch so, als ich die Chance bekam, nach vielen Jahren wieder bei einer Bigband einzusteigen und das
    am 1. Tenorsax. Ich konnte jedoch vor der ersten Probe daheim das Notenmaterial üben, was den Einstieg erleichterte.
    Bei der letzten Probe wurden neue Noten für ein Weihnachtskonzert im November verteilt, da war dann prickelnd was dabei rauskommt.
    Ein Stück war überhaupt dabei, wo ich über glaube ich über 32 Takte frei solieren durfte/musste, was ich zwar gerne tue, aber ohne Anlaufzeit
    wieder eine andere Kategorie für mich gewesen ist. Ich habe es gut hinbekommen und es hat Spaß gemacht.:)
     
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  17. Sax Ralf

    Sax Ralf Ist fast schon zuhause hier

    Moin, moin

    Die Fähigkeit hat auch sehr viel mit der Routine die man sowohl in dem verlangtem Stil, aber auch in der Besetzung aufgebaut hat oder eben auch nicht.
    Ich habe einige Jahre ausschließlich als Aushilfe gespielt, hauptsächlich im Bereich unterhaltende Blasmusik. Das ging meistens recht gut, weil schon immer gemacht.
    Ab und an war auch mal Big Band angesagt, da war dann wirkich immer Alarmstufe rot, nicht den Faden verlieren und nicht in Pausen geräuschmäßig auffallen.
    Also eigentlich durchmogeln und keinen Schaden anrichten.
    Trotz des Stresses den so etwas verursacht, ab und an im eher unbekannten Terrain klar kommen ist auch sehr lehrreich und so lange man es den Kollegen nicht gänzlich versaut wächst man so auch an den Aufgaben.
    Letzteres setzt aber voraus das man das ganze nach einer Probe eigentlich richtig spielen könnte, es also wirklich an Kleinigkeiten hakt, sonst wirkt man vermutlich doch eher störend.

    Viele Grüße Ralf
     
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  18. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Das ist schade, dass es so schwierig war.
     
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  19. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Das weiß ich und hatte doch geschrieben, dass es mir vorher nicht bewusst war, dass „vom Blatt“ identisch mit „Prima Vista“ ist. Ich habe da gerne dazugelernt.

    Ich wollte nur darauf hinweisen, dass das in meinem Umfeld nicht so trennscharf zu „nach Noten“ verwendet wurde. Da wurde halt auch gesagt, das jemand etwas „vom Blatt“ spielen kann, dass er bereits schon mal „vom Blatt“ gespielt hat, was ihm also bereits bekannt ist. Ich weiß jetzt, dass das nicht möglich ist und er das allenfalls „nach Noten“ erneut spielen kann.
     
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  20. ppue

    ppue Mod Experte

    Im Grunde trennt es sich zwischen Amateur und Profi. Als Profi spielst du so viel, dass es normale Routine ist. Und bei denen gibt es dann natürlich auch Unterschiede in der Lesefähigkeit.

    So richtig alles können auch die Profis seltenst spielen. Dann kommt eine andere Fähigkeit zur Geltung: Zu vertuschen, dass man gerade daneben liegt. Das geht natürlich nicht, wenn man gerade die erste Stimme hat. Die ist aber mitunter leichter und eingängiger als eine komplexe Begleitstimme. Liege ich daneben, ist es wichtig, das Spiel so schnell wie möglich zu stoppen und möglichst schnell wieder einzusteigen, um z.B. den Satz nicht zu zerstören.

    Passiert dann aber auch oft, dass der Satz bei komplexen Stellen plötzlich ganz dünn wird, machen wir uns nichts vor (-:
     
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