Das ist mein Saxophon

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Gast, 30.Dezember.2007.

  1. BlackForest

    BlackForest Kann einfach nicht wegbleiben

    Mir fehlen die Erkenntnisse und Beweise dazu. Courtois baute hervorragende (Blech-)Blasinstrumnete - aber Saxophone unter dem Label Antoine Courtois u.U. erst wieder als die Marke zu B&S gehörte (das Medusa-Modell gab es auch als Antoine Courtois-Stencil).

    Am 1.Oktober 1917 wurde die Firma Courtois von Emmanuel Gaudet (1860-1933) aufgekauft; Teilhaber wurde P.Deslaurier (ohne Kapitalanteil einzubringen).
    Als Emmanuel Gaudet 1933 stirbt, leitet Deslaurier die Firma allein, aber die Zeiten sind schwierig und bald befindet sich die Firma Courtois am Rande des Abgrundes. 1937 kauft Paul (*1911), Emmanuel Gaudet's Sohn, Deslauriers Anteile und saniert die Firma. Bald bricht aber der Krieg aus, Paul Gaudet wird sofort eingezogen und muß die Werkstätten schließen.
    Ob also Courtois in den schwierigen 30ern selbst Saxophone gebaut oder bei Beaugnier zugekauft hat wäre zu klären.
     
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  2. BlackForest

    BlackForest Kann einfach nicht wegbleiben

    COURTOIS hatte in seiner über 200-jährigen Firmengeschichte auf jeden Fall selbst Saxophone gebaut. Aber es wurden wohl auch Instrumente zugekauft und unter eigenem oder fremdem Label vertrieben. Einen guten Überblick über die Geschehnisse findet sich hier:
    https://luthiervents.blogspot.com/search/label/Antoine Courtois
    Es handelt sich im Original um eine französische Internetseite, wobei sich die Sprache auf D oder E umstellen läßt. Und diese Quelle ist auch hilfreich:
    https://www.a-courtois.com/de/our-story/
    Bezogen auf das Sax von @Wuffy dürfte die Ära ab 1917 - 1956 bedeutsam sein, als der Musikverleger und Fabrikant/Industrielle Emmanuel Gaudet die Firma Antoine Coutier kaufte und unter dem Namen Antoine Courtois, Gaudet et Deslaurier weiterführte. 1927 erfolgte die Umwandlung in eine AG mit den Inhabern GAUDET & DESLAURIER und ab 1930 ist der Hauptsitz in der Rue de Nancy Nr. 8. Interessant dabei ist, daß noch 1932 alte, vorhandene Briefköpfe Verwendung fanden:
    https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Manufacture_d'Instruments_de_Musique_-_Antoine_Courtois.jpg
    Nach dem Tode von Emmanuel Gaudet 1933 gab es in 1934 einen neuen Gesellschaftervertrag und Paul-Henri Gaudet, der Sohn, wird Co-Geschäftsführer und Nachfolger seines Vaters. 1936 erwirbt Paul Gaudet das 'Etablissement LYRIST', Manufaktur für Music-Instrumente.
    1937 wird Paul GAUDET Mehrheitsgesellschafter und alleiniger Geschäftsführer; E. Deslaurier scheidet aus dem Unternehmen aus. LYRIST wird als Kapitalerhöhung in das Unternehmen eingebracht. Ab da heißt die Firma „P. GAUDET ET COMPAGNIE“, die Marke ANTOINE COURTOIS bleibt bestehen.
    1956 wird die neue Fabrik in Amboise (Indre et Loire) erstellt und 1994 tritt Jacques Gaudet der JA Musik (B&S) bei.

    Von Emmanuel GAUDET gibt bzw. gab es gelabelte Saxophone, ca. 1922 (vgl. etwa hier: https://luthiervents.blogspot.com/search/label/Gaudet Emmanuel. Lafleur Louis )

    E. GAUDET-Alto um 1922.png

    Aus dem Schriftverkehr in den 20er Jahren geht hervor, daß Pierret Alt-, Tenor- und Bariton-Saxophone an Gaudet & Deslaurer geliefert hatte.
    Allerdings wissen wir - leider - nicht, wie diese gelabelt waren.
    Somit gibt es bisher keine Eindeutigkeit, wann bei Antoine Courtois unter eigenem Label selbst Saxophone gebaut wurden.
     
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  3. Jiji

    Jiji Schaut nur mal vorbei

    Ich spreche kein Deutsch !
    Sie sind auf einem Übersetzer.
    Die gefundenen Briefe von Pierret an Gaudet und Deslaurier stammen aus den Jahren 1920 bis 1926.
    Vor diesen Daten und im 19. Jahrhundert gab es Courtois-Saxophone, die den Saxophonen von Auguste Feuillet ähnelten.
    Zwischen 1900 und 1920 suche ich nach den Ursprüngen und ob es eine Courtois.
    Nach den Jahren 1926, ohne ihre genauen Jahre zu kennen, finden wir Pierret, Dolnet, Dubois und Lyrist. Courtois wurde nach 1936 unter der Marke Lyrist hergestellt. Die Beaugnier-Nummern liegen bei etwa 5XXX, mit Schutzvorrichtungen auf der rechten Seite und aus Blech, sie stammt aus dem Jahr 1950. Boiste stellte auch für Courtois her.
    Daher liegt der wahrscheinlichste Rechnungszeitraum bei Courtois zwischen 1936 und 1940.
    Wenn es einen anderen Zeitraum gibt, wäre dieser zwischen 1900 und 1920 ?
    Beaugnier scheint nach dem Zweiten Weltkrieg zu sein.
    Dieser Tenor hat Metallschutz, es gibt die gleichen Modelle mit Drahtschutz.
     
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  4. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Mein Migma-Wolfram Tenor,

    ..schon länger mal fertig überholt, aber zu schnell weggestellt und plötzlich auch vergessen, es auch mal zu spielen.

    Der Bogen, sehr exotisch ein Ami-Bogen mit Oktav-Underslung auf einem alten Ex-DDR Blechle, aber er funktioniert jedenfalls einwandfrei...die Hauptsache, trotz eher seltsamer Kombination.

    Aktuelle Sound-Demo hier:



    LG Wuffy
     

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  5. Sax a`la carte

    Sax a`la carte Ist fast schon zuhause hier

    Lieber Wuffy, ist das nur bei mir der Fall, das Video ist nicht verfügbar . Lg. Franz
     
  6. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Oh, dickes SORRY...da hatte ich Mist gebaut und musste nochmal neu hochladen .:oops:

    Und Danke für den Hinweis !

    Hier dann der richtige Link:



    LG Wuffy
     
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  7. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Sodele,

    ...mal wieder was zum Leben erweckt.

    Spottebillige Anschaffung, weil ein Sax aus Rumänien anscheinend nicht so der Knaller in Fachkreisen zu sein scheint.

    Meine eigene Meinung und nun auch das aktuelle Erfahrungsergebnis ist jedoch sogar überraschend positiv.

    Ein Tenor von " Arta Guban " Romania...nun wieder gut spielfertig gemacht, die Bürstung (mechanische Lackentfernung) der Korpusoberfläche ist noch nicht ganz fertig.

    Dazu muss ich alles nochmal komplett demontieren und auch die Federn rausnehmen , um zum bürsten in alle Ecken zu kommen.

    Neugierig, wie ich bin, aber erst mal gleich eine Sound-Demo gemacht...Elvis Presley lässt grüssen:



    LG Wuffy

    P1070846.JPG
     

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    Zuletzt bearbeitet: 12.September.2024
  8. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Moin,

    ...interessant zum rumänischen Hersteller Arata Guban:

    Layout 1 (sonic.de)

    Gr Wuffy
     
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  9. Sax_Player

    Sax_Player Nicht zu schüchtern zum Reden

    .
     
    Zuletzt bearbeitet: 13.September.2024
  10. Sax_Player

    Sax_Player Nicht zu schüchtern zum Reden

     
  11. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Moin,

    .....und schon mal wieder, wie gewohnt in Bild & Ton.

    Ein moderneres Saxle, verhandelt mit Transport für 100€......da kann nicht viel schief gehen.

    Wie vermutet, auch nun so geschehen.....paar rausgefallene Korken und Filze ersetzt, alles neu feineingestellt, vl. max. 'ne Stunde Aufwand und nun wieder voll spielbar.

    Drauf steht " Session " Supervised by French Technicians

    Klaro, wahrsch. ein Asiateil, aber gar nicht so schlecht und sicherlich ein passables Einsteiger-Blechle zum günstigem Preis.

    Das A+O ist halt immer eine absolut gute Einstellung und Dichtigkeit.

    Zur Erinnerung und zu Ehren der großartigen Künstlerin Caterina Valente, die jetzt leider nur noch von oben zuhören kann, einer Ihrer ganz großen Erfolge aus dem Beginn Ihrer Gesangs-Karriere.

    Auf dem Session-Alto und in der Strophe, wo sie die Melodie nur summt, dann als Abwechslung mit meinem Pierret-Bari.



    LG Wuffy

    P1070874.JPG
     

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  12. Tobi-Sax

    Tobi-Sax Ist fast schon zuhause hier

    Moin an die Fachgemeinde,
    jetzt habe ich auch mal ne Frage:
    Kennt jemand solche Führungs- bzw. Schutzelemente für die Gestänge? Wenn ja - welcher Hersteller hat diese benutzt?
    Steh gerade total auf dem Schlauch...

    IMG-20241009-WA0011.jpeg
     
  13. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Bei meinem alten Keilwerth sind die auch drauf
     
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  14. BlackForest

    BlackForest Kann einfach nicht wegbleiben

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  15. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Kenne sie auch von Selmer. Recht universell zu finden, es sei denn mir entgeht ein entscheidendes Detail…
     
  16. Tobi-Sax

    Tobi-Sax Ist fast schon zuhause hier

    Vielen Dank Euch.

    Hab mir die alten (Vorkriegs-) Keilis genauer angesehen. Dieser spezielle Schutz für das Gestänge startet ca. bei Seriennummer ~8500 und endet nach Übernahme von AMATI mit der Amati Seriennummer ~40000. Leider keine konkrete zeitliche Eingrenzung möglich - schade.

    Was aber bei meinem ersten Bild besonders ist - es wurden zwei dieser Elemente verschraubt - bei Keilwerth / Amati finde ich immer nur genau eins.
    Hab noch eines dieser Elemente gefunden - siehe hier:

    20241011_084322.jpg

    Kennt jemand so einen Schutz für die Oktavmechanik?
     
    Steffen Bari gefällt das.
  17. tomaso

    tomaso Strebt nach Höherem

    Hier an meinem CARADL "Standard"...

    20241011_084615~2.jpg
     
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  18. Tobi-Sax

    Tobi-Sax Ist fast schon zuhause hier

    @giuseppe - könntest du mal ein Bild dazu posten?
     
  19. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Wenn ich mich richtig erinner hat ein Selmer Tenor von mir das auch.
     
  20. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Die meisten Saxmarken / Modelle haben solche Details.

    Speziell ab Tenor / Bari / Bass, weil da die Gestänge immer länger werden und um ein vertikales und horizontales Auswandern bezügl. der Drehkräfte zu verhindern und um statisch zu stabilisieren.

    Die Ausführungsdetails sind oft sehr unterschiedlich, die Funktion und Zweck aber immer gleich.

    Gr Wuffy
     
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