Reedmaster: Das Ende der Ligatur-Odyssee beim Jody Jazz Custom Dark

Dieses Thema im Forum "Tool / Zubehör" wurde erstellt von altblase, 17.Oktober.2024.

  1. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Ich finde die Platten machen einen Unterschied, auch wenn er gering ist. Die Optimum muss wirklich gut sitzen, sonst rutscht sie gerne mal.

    Nicht unbedingt. Manchmal ist es schwierig eine Blattschraube für ein Mundstück zu finden wo die Aussenmaße speziell sind. Geht mir beim Tenormundstück auch so, nur konnte ich es eher preiswert lösen. Wenn du aber nicht gerade Läden mit entsprechender Auswahl zur Verfügung hast, bist du froh über jede Blattschraube, die funktioniert.
     
    Rick, Sax_Player und altblase gefällt das.
  2. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Weil man nie weiss was das beste Material, das möglich ist, ist. Wie gesagt ich habe die Blattschraube ausprobiert und fand die eher mau, genauso wie die Silverstone, trotzdem finden sich für beide Schrauben Fans. Wir sind halt alle sehr unterschiedlich.
     
    Rick gefällt das.
  3. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Das Blatt hat einen grossen Einfluss. Leider hat auch die Blattschraube manchmal einen grossen Einfluss was die Ansprache und das Einschwingverhalten des Blattes betrifft. Bei meinem Tenormundstück bin ich da sehr picky was ich nutze, bei andern Mundstücken ist das weniger problematisch.
     
    Till098 gefällt das.
  4. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Natürlich spielt auch das Blatt eine sehr wichtige Rolle!

    Das Blatt-Thema habe ich lange durch. Nach vielen Experimenten und mental schmerzlichen Erfahrungen bin ich auf Legere gekommen. Da gibt es für mich kein Vertun mehr. Auf Alt und Tenor mit Legere Signature gut klargekommen und seit kurzem durch das Legere French Cut etwas getoppt. Nun ist das aber nicht so, dass das Optimale dann für mich einfach auf das Bariton übertragbar ist. Das French Cut gibt es für Bariton nicht (Warum eigentlich nicht?). Das Signature war auf dem Bariton war ganz ok, wurde aber durch das American Cut noch optimiert. Da beißt die Maus kein Faden ab. Witzig, dass ich mich mit dem American Cut auf dem Alt und Tenor gar nicht anfreunden kann. Alles klar?

    Und jetzt zur Ligatur: Würde das Signature auf dem Bariton funzen, würde die BG Duo Ligatur für Tenor gut passen. Jetzt ist die Stelle, wo die Ligatur das Blatt umspannt, beim American Cut erheblich dicker. Mit der BG Duo ein Gequetsche und das Blatt zu stramm. Schwingt da nicht so dolle.

    Und jetzt ist die Situation so, dass die Reedmaster Ligatur im Zusammenhang mit dem Jody Jazz Custom Dark , kombiniert mit Legere American Cut weitaus am besten passt und in der Ansprache mich am meisten überzeugt. Das sind mir dann die 300 Teuronen wert. Wenn man dann noch bedenkt, dass das Jody Jazz Custom Dark vorher 439 Teuronen gekostet hat...Nichts für Geizkragen, wenn man jedes Detail genau nimmt und das Optimale herausholen will.

    Und das Schönste ist, man kann jetzt diese Erkenntnis nicht auf andere Instrumentengrößen übertragen. Beim Alt und und Tenor mag das Reedmaster u.U. nicht so eine Wirkung entfalten. Da habe ich auch nach langer Odyssee herausgefunden, dass für mich auf dem Alt die Vandoren Optimum und auf dem Tenor die BG Duo die optimalen Ligaturen sind, im Zusammenhang mit den jeweiligen Mundstücken und Blättern.

    Ein Experimentier-Update: Habe gestern Abend in der Schublade noch die Rovner Versa für Tenor in der Schublade gefunden. Passt hervorragend auf das Jody Jazz. Konnte aber leider nicht mit dem Reedmaster mithalten. Tiefen fielen mir schwerer. Hätte sonst kein Problem gehabt, das Reedmaster zurückzuschicken.
    Genauso ist es! Unsere Erfahrungen können anderen Spielern Hinweise geben, aber die Übertragbarkeit auf die persönliche Spielsituation anderer Personen ist natürlich nicht gewährleistet.:cool:
     
    Sax a`la carte, IngoK und Till098 gefällt das.
  5. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Ja, und noch ein Beifangeffekt, den ich mit dem Reedmaster erzielt habe: Habe es heute Nachmittag in Kombination mit meinem Baritonmundstück Selmer S80 C* ausgiebig getestet.

    Und auch da Wow! Die Rovner Platinum Ligatur hat auf dem Selmer gute Dienste geleistet. Es unterstützte einen etwas obertonreicheren Klang, der mir in der Bigband entgegen kam.

    Die Reedmaster Blattschraube dunkelt die Klangfarbe dagegen etwas ab. Aber, besonders erstaunt war ich darüber, wie weich und rund die Töne sich jetzt mit dem Selmer Mundstück gestalten lassen. Ansprache im pp beim tiefen C und noch tiefer gelingen sehr leicht.

    Alles in allem unterstützt die Reedmaster Ligatur beim Selmer Mundstück die Richtung Weichheit, dunkle Klangfarbe und Klangverschmelzung, wofür das Mundstück ja eigentlich konzipiert ist.

    So habe ich ein gutes Setup für die Arbeit im Blasorchester oder Saxophonquartett, wenn es erforderlich ist, dazugewonnen.

    Die Geeignetheit für die Bigbandarbeit ist natürlich dadurch weiter zurückgenommen worden. Aber dafür habe ich jetzt das o.g. Jody Jazz.:cool:
     
  6. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Ich muss gestehen daß ich beim Testen weder den Vorteil der Reedmaster für mich feststellen konnte, noch daß Kunststoffblätter für mich auf dem Bariton eine gute Wahl sind (ich habs probiert).
    Klar muss man manchmal diverse Ligaturen von der Passform probieren aber bis jetzt bin ich da im preiswerteren (im Vergleich zu den super teuren Lösungen) Segment immer fündig geworden und war mit dem Ergebnis immer zufriedener als mit den super teuren Lösungen.
     
  7. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Meine Blattschrauben-Odyssee ist nun auch seit einer endgültig Zeit beendet...und ich kann für mich mit Gewissheit und jeder Menge praktischer Erfahrung sagen und behaupten, dass ich jetzt endlich angekommen bin.

    Dies auf Grund und Ergebnis meiner langjährigen Eigenbasteleien zum Thema Ligaturen / Blattschrauben.

    Zunächst aus Kabelbinder, besser dann die Umreifungsbänder, alles hat für mich einigermassen besser funktioniert, als die üblichen Standard-Ligaturen.

    Aber alles Systeme, wie auch die mannigfachen Lederligaturen und Umschnürungsvarianten, die das Blatt auch seitlich an den Blattflanken umfassen, bei den Standardversionen oft auch mit ausgeprägtem seitlichem Andruck.

    Aus meiner jetzigen Erfahrungssicht sollte das Blatt nirgendwo umklammert sein, sondern nur von unten und punktuell an der richtigen Stelle an den Tisch des Mundstücks gedrückt und dort stabil und verrutschfest gehalten werden.

    Genau dieses erreiche ich mit meiner Hohlteller-Andrucksplatte, die nach dem Wölbungsprofil des Blattes hohl geschliffen wurde.

    Alles weiter mit ein paar Fotos, die das erklären.....Patentamt ??? ;)

    LG Wuffy

    001.JPG
    002.JPG
    003.JPG
    004.JPG
     

    Anhänge:

    Zuletzt bearbeitet: 20.Oktober.2024
    khhs, Rick, Sax_Player und 3 anderen gefällt das.
  8. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Ich bin mir nicht sicher ob das Wölbungsprofil bei allen Blättern volkommen identisch ist. Wie gehst du damit um?
     
    longbeard66 und cwegy gefällt das.
  9. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Das ist das kleinste Problem,

    Grundsätzlich spiele ich sowieso auf allen Baugrößen nur noch die gleiche Marke und wechsle da auch nicht mehr.

    Das Profil ist mir einer Lochschablone abgegriffen und auf die Hohlwölbung übertragen.

    Sollte es hier geringfügige Abweichungen geben, macht das überhaupt nix, es geht ja auch haupsächlich darum, dass die Außenkanten des Hohltellers sich leicht in den Blattrücken eindrücken, um jegliches Verrutschen des Blattes in Längs-u. Seitenrichtung zu verhindern.

    P1060698.JPG
     
    Sax_Player, longbeard66 und altoSaxo gefällt das.
  10. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Du willst damit sagen, Du hast die Francois Louis Blattschraube erfunden?? Oder meinst Du die punktuelle Anpressung - wie die Vandoren Optimum.

    [​IMG]
    Vielleicht kannst Du Deine Anpressplatte flexibel gestalten, mit freier Positionierung der Andruckstifte... ooops, nö, das gibt es ja auch schon, Saxxas... [​IMG]

    Sorry, das war vielleicht ein bisschen provokativ.
    Aber zum Thema Patentamt: Ein Patent ist ein Vermarktungsverbot für Wettbewerbsprodukte. Zur Erteilung eines Patents ist es notwendig, dass eine erfinderische Höhe vorliegt. Das Ding muss NEU sein. Also solltest erst mal klar formulieren können, was das Alleinstellungsmerkmal der von Dir erfundenen Blattschraube ist. Aber nicht in der Öffentlichkeit: Vorveröffentlichung sind Neuigkeitsschädlich!
    Wenn Du Dir darüber im Klaren bist, dann kannst Du zu einem Patentanwalt gehen, der schreibt eine Patentanmeldung für Dich. Da der Patentanwalt weiß, wie das Patentamt tickt, kann der Deine Chancen auf eine Anmeldung deutlich erhöhen. Das Patentamt widerspricht (meistens) der Neuigkeit und Du musst den Einspruch widerlegen. Das geht dann so ein paar Jährchen hin und her, bis Du dann vielleicht ein Patent erteilt kriegst (Die langsamste meiner Anmeldungen hat 20 Jahre von der Anmeldung bis zur Erteilung gebraucht :)). Bis dahin ist schon einige Zeit ins Land und einiges Geld an den Anwalt gegangen. Und dann? Dann darf niemand Deine Patentierte Blattschraube nachbauen. Was Dir aber nichts bringt, solange Du sie selbst nicht vermarktest. Deshalb kannst Du Dich auf den Weg machen, bei den Blattschraubenherstellen Klinken putzen oder Du baust Dir selbst eine Vertriebsstruktur auf und verkaufst sie selbst... stückweise.
    Und wenn dann jemand eine Blattschraube verkauft, die nach Deinem Prinzip funktioniert, kannst Du das verbieten lassen. Sofern der nicht in einem Land sitzt, in dem es schwierig ist, europäisches Patentrecht durchzusetzen. Oder solange das keine große Firma ist, die sich die besseren Anwälte leisten kann. Nun rate mal, wer bei dem ganzen Prozess Geld verdient?
    Naja, ist jetzt ein bisschen lang geworden.

    Ganz in Kürze: bevor man ein Patent anmeldet, sollte man sich überlegen, ob sich das in irgendeiner Art amortisiert.


    Grüße,

    Wanze
     
  11. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Du solltest erkennen, dass dies natürlich nur als Spass gemeint war. ;)

    Erfunden habe ich gar nix, nur aus meiner eigenen Sicht geändert und für mich als besser empfunden, als die üblichen auch hohlgewölbten länglich ausgeführten Andruckplatten.

    Die runde, punktuelle Andrückfläche (deren Sitz ich auch vorteilhaft nach vorne oder hinten auch noch leicht ändern kann) ist nach meinen zahlreichen Tests nun mal für mich die beste Variante.

    Siehe Foto der alten ausgebauten Längs-Andruckplatten zum direkten Vergleich.

    Gr Wuffy

    P1060675.JPG
     
    Zuletzt bearbeitet: 20.Oktober.2024
    claptrane, Rick und giuseppe gefällt das.
  12. The Z

    The Z Ist fast schon zuhause hier

    Schaut super aus, Wuffy!

    Zur Reedmasterschraube: hab jetzt den Preis ergooglt. Wahnsinn. Kann man kaufen, wenn sie einem gefällt und/oder man zu viel Geld übrig hat. Einfachere halten das Blatt auch da wo es sein soll.
     
    Rick gefällt das.
  13. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    :ironie:
    Ein Quartzticker von Tschibo für 5€ zeigt die Zeit vermutlich genauer an als z.B. eine
    Patek Philippe Sky Moon Tourbillon Grand Complications 6002R-001 Braun 44mm 2024 für knapp 5 Mio Euro.
    Den Grundnutzen einer Uhr, die Zeit anzuzeigen, erfüllt der Tschibo-Ticker perfekt. Den Träger der Patek Philippe wird es vermutlich nicht stören, dass der Quartzticker nur alle paar Jahre eine Neue Batterie benötigt, um zu funktionieren, während das Automatikwerk wesentlich mehr Zuwendung erfordert.

    Okay, das Beispiel ist ein wenig krass. Aber ich kann absolut verstehen, wenn sich jemand an ausgefallenen Lösungen begeistern kann. Bei @altblase ist es die Reedmaster. Bei mir seit vielen Jahren die Silverstein.
     
  14. ilikebrecker

    ilikebrecker Ist fast schon zuhause hier

    :ironie:
    … und im Schwarzwald bastelt man sich seinen Zeitanzeiger aus einem Schnürsenkel, einer alten Klobrille und einer Lupe halt selber :D:D.
     
  15. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Angenommen, eine Lig kostet 300€. Das erscheint im ersten Moment heftig viel Geld zu sein für eine Ligatur. Und angenommen, man hat sie 5 Jahre lang und übt jeden Tag durchschnittlich eine Stunde. Dann sind das ca. 16,5 Cent pro Stunde für ein wenig zusätzliche Freude. Es gibt teurere Hobbies.
    Man könnte jetzt noch den Preis einer Standard-Lig abziehen sowie den Erlös aus eventuellem Wiederverkauf nach 5 Jahren, weil man durch eine andere Ligatur angefixt wurde :)
     
    altblase, Lagoona und altoSaxo gefällt das.
  16. The Z

    The Z Ist fast schon zuhause hier

    Ja, ein schönes Luxusaccessoire (Luxus im preislichen Rahmen der Ligaturen) mag sie sicher sein.
     
  17. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Was für ein Name! Aber was mich mal interessieren würde: Worin besteht aus Sicht des Uhrenkenners der Mehrwert einer solchen Uhr im Vergleich zu einer auch vom renommierten Schweizer Uhrmachermeister kunstvoll in Handarbeit gefertigten Uhr im 5-stelligen oder gar 4-stelligen Bereich?
    Ist die Konstruktion genialer, sind die Fertigungstoleranzen nochmal kleiner, ist eine haltbarer und unempfindlicher oder ist es nur Name, Auflage und der draufgeklebte Blingbling-Kram?
     
  18. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Geht's nur ums Geld ??

    Die Silverstein konnte ich hier leihweise schon mal gut zwei Wochen ausprobieren...und in Ruhe gegenvergleichen, ebenso habe ich mir auch mal eine Otimum geleistet.

    Für mich zählt die Funktion und das Ergebnis einer super Ansprache .
     
    claptrane gefällt das.
  19. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Eben nicht. Es geht um die Freude am Equipment, mit dem man sein Hobby betreibt.

    Standard-Ligaturen mit 2 Schrauben, mehrere Ligaturen mit nur einer Schraube (solche, aus denen Du Deine gebastelt hast), Vandoren Optimum sowie eine Rovner dark liegen in der Schublade.

    Gravierende Unterschiede zwischen den Ligaturen im Ansprechverhalten oder gar im Sound kann ich nicht feststellen und sind somit für mich irrelevant.

    Allein ein paar Zehntel Millimeter andere Position des Blattes auf dem Tisch hat gravierendere Auswirkungen.

    Ich gönne @altblase die Freude an seiner Ligatur und finde es irritierend, bezüglich des Preises so ein Fass aufzumachen.
     
  20. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Bei teuren Uhren gibt es zwei Kategorien:

    Welche, die man trägt und welche, die man als Wertanlage in den Safe tut.

    Bei denen, die man trägt, geht es zu 90% darum, seinen Status klarzumachen.
    Wenn ich mit einer 500€ Seiko beim Kunden aufgekreuzt wäre, hätte es geheißen „Kann sich nix leisten, kann wohl nix.“
    Wenn ich mit einer 50.000€ Patek Calatrava aufgekreuzt wäre, „ach schau, ist wohl zu gut im Geschäft - da müssen wir die Tagessätze drücken.“

    Meine 5.000€ Omega war das richtige Statement, zusammen mit dem Anzug, der nach 1.000€ aussah, nicht nach 100; und den Schuhen … der Dreiklang des ungeschmückten, seriösen Herrn.

    Eine Rolex* ist ein Statement. Eine Vacheron Constantin ein ganz anderes.
    Bei der Rolex schwingt immer noch das proletige Zuhälterimage der 1980er nach.
    Oder die geschmacksbefreite Protzerei der Russen in den 2000ern.

    * die „kleinen“ Rolex unter 10.000€ aus Edelstahl und mit nur leicht modifizierten ETA-Werken betrachte ich nicht als echte Rolex.
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden