Gab es Keilwerth Bari Saxe mit "Engelsflügeln" ?

Dieses Thema im Forum "Bariton Special" wurde erstellt von Micha C., 25.November.2024.

  1. Micha C.

    Micha C. Schaut nur mal vorbei

    Da ich bisher kein Bilddokument aus dieser Zeit gesehen habe beschäftigt mich immer wieder die Frage, wie die Julius Keilwerth Baritone der in der 40er und 50er Jahren (New King, Toneking) aussahen.
    Ab wann und in welcher Menge hat Keilwerth in dieser Zeit Baritonsaxophone gebaut.
    Hatten die Klappenschoner in der prägnanten "Engelsflügel-Epoche" (1950 - 196x) entsprechend designte Teile bzw. welches Design verwendetet man?
    Während reichlich Tenor-, Alt- und auch Sopransaxophone der Modelle New King und Toneking gebraucht auf dem Markt erhältlich sind, werden nur seltenst entsprechende Baritonsaxophone angeboten ...
     
  2. BaltesClemens

    BaltesClemens Nicht zu schüchtern zum Reden

  3. BaltesClemens

    BaltesClemens Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hallo Micha C,
    Ja , es gab sie . Das Instrument, das ich besitze, hat die Seriennummer 28XXX, worauf sich das Herstellerjahr
    laut Seriennummerliste auf das Jahr 1958 zurückverfolgen läßt.
    Eine Modellbezeichnung konnte keine finden, möglicherweise bestand zu dieser Zeit gerade der Streit mit Amati
    wegen der Benutzung der Modellbezeichnung "Toneking". Da möchte ich mich allerdings nicht festlegen.
    Wir haben hier im Forum weit kompetentere Mitglieder, die hierüber Auskunft geben können.
    Der Klang ist keilwerthtypisch fett mit ordendlich Wumms in der Tiefe und die Ansprache bis tief A hinunter ist
    butterweich. Die Intonation ist mit meinem Yanagisawa 5C Mundstück gut zu beherrschen bis zum c3.
    Darüber hinaus sind die Töne zu tief.
    Aber alles in allem ein Instrument, das Laune macht.
     
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  4. Blofeld

    Blofeld Ist fast schon zuhause hier

    Wow, ein echtes Prachtstück!
     
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  5. jthole

    jthole Ist fast schon zuhause hier

    Ja, meins (aus 1951, glaube ich) hat auch einen Engelsflügel.

    @BaltesClemens ich bin auf meinem sehr zufrieden mit einem Otto Link Tone Edge.
     
  6. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @BaltesClemens

    Ein wirklich schönes Exemplar. Habe ich noch nie gesehen. Danke für die Bilder.
     
  7. Tobi-Sax

    Tobi-Sax Ist fast schon zuhause hier

    Baris mit Plastik-Engelsflügel gab es seit Einführung der Baris. Also ab ca. SN 26000, bis ca. SN 34000.
    Danach wurden bei Keilwerth die Blechklappenschützer beim Bari verbaut.
     
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  8. jthole

    jthole Ist fast schon zuhause hier

    Mein tief-A Bari hat den Nummer 324xx. Also etwa in der Mitte von der Engelsflügelreihe? Das sollte dann 1958 sein.

    @BaltesClemens das einzige ”Problem“ bei meinen ist das der tiefste A zu tief ist, und sich schwer nach oben drücken lässt (kann auch Embouchuresache sein). Sonst stimmt das Instrument von tief bis hoch hervorragend. Wie ist das bei deinem?

    Danke!
     
    Zuletzt bearbeitet: 1.Dezember.2024
  9. BaltesClemens

    BaltesClemens Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hallo @ jthole,
    Ich hatte das Instrument heute Morgen einmal getestet, einmal mit einem Otto Link Super Tone Master Mudstück , das ich wieder ausgekramt hatte,
    sowie meinem Yanagisawa. Bei beiden Mundstücken war es so daß die Töne ab Tief B zu tief waren und schwer zu regulieren sind,
    in der eingestrichenen Oktave ist die Intonation ausgeglichen, die Töne ab D2 bis C3 sind zu hoch, aber auszugleichen,
    die Palmkeys ab Es 3 sind zu tief und schwer zu regulieren. Generell komme ich dabei mit meinem Yani- Mundstück besser klar,
    ist aber gut möglich, daß dies auch Gewöhnungssache ist. In wie weit die Intonationsabweichungen nun typisch für die
    Instrumentenbauart ist, vermag ich leider nicht zu beurteilen.
    An @ JES und @Blofeld : Vielen Dank für die Blumen, es freut mich, wenn es Euch gefällt.
    An @
     
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  10. BaltesClemens

    BaltesClemens Nicht zu schüchtern zum Reden

    An @Tobi-Sax : Vielen Dank für die Info, finde ich sehr interessant
     
  11. jthole

    jthole Ist fast schon zuhause hier

    Vielen Dank @BaltesClemens !

    Ausser den Palmkeys (intonieren bei mir ziemlich gut) hört sich das wie meinem Bari an. B ist einigermaßen tief, aber zu korrigieren. Mit tief A ist das bei mir auch Schwierig.

    Also eher bauartbedingt, schätze ich.
     
  12. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Puh da bin ich echt froh das ich die ganzen Probleme mit meinem Yanagisawa nicht habe,ich glaube das würde mir die Freude am Huupen nehmen,auch wenn das Keili toll aussieht
     
  13. jthole

    jthole Ist fast schon zuhause hier

    Älteres Bari heißt flexibele Intonation ;-)

    Aber ausser dem tiefen A ist mein New King wirklich gut.
     
  14. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Oder andere Ansprüche an Mundstücke....
    Auf meinen Nicht-Keilwerth vintagebaris komme ich mit modernen Links, egal ob STM oder TE, auch nicht klar und bekomme keine saubere Stimmung hin. Zum Glück hören die meisten bei tief Bb auf..
     
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  15. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ich glaube auch, dass diese typischen Abweichungen (oben tief, unten hoch oder umgekehrt) eigentlich in den meisten Fällen keine Designfehler sind, sondern durch ein anderes Mundstückvolumen, als das was beim Design verwendet wurde, verursacht sind. Meist kommt noch eine typische Abweichung der langen Töne der ersten Oktave d und e im vergleich zu ihrem Grundton ohne Oktavklappe dazu. Veränderung des Mundstücks oder Bogens könnten das vermutlich fast immer ausgleichen. Wenn es aber nur ein Ton ist oder man spielerisch eh kein Problem hat, sollte man nicht zu viel darüber nachdenken…
     
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  16. jthole

    jthole Ist fast schon zuhause hier

    Das fragt vielleicht um einen eigenen ”Thread“ (oder benutzen der Suchfunktion) aber was für Mundstück würdest du empfehlen für einen ”Jahren fünfzig“ Keilwerth oder ähnliches Bariton? Ich dachte einen OL Tone Edge hat schon einen ziemlich großen Kammer (und muss ziemlich weit auf dem Kork bei mir).

    Danke!
     
  17. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Eigentlich diskutieren wir dieses Thema hier häufiger, mit teils unterschiedlichen Lösungen.
    Die einen akzeptieren die Abweichung, andere verändern ihre S-Bögen, oder suchen geeignete Mundstücke.
    Ich hatte seinerzeit Glück, dass es noch neue Mundstücke der Woodwind Co NY gab, die über leblanc übernahm und durch selmer USA vertrieben wurden. Leider habe ich bis heute nicht herausfinden können, ob und wer ev diese Mundstücke heute weiterbaut.
    Ein ähnliches mpc, welches sehr gut funktioniert (bei mir!!!) kam direkt von selmer usa unter der Bezeichnung bundy. Mir gefällt der Klang des woodwind aber besser....
    Was auch gut geht ist ein rousseau (hoffentlich richt geschrieben), welches auch noch ein altes Design ist. Das passt sehr gut zu meinem buffet crampon evette aus den 50/60igern...
    Meine Erfahrung ist, dass man bei den alten Baris suchen muss, was passt, was dann auch gefällt. Blätter spielen auch ein größere Rolle auf die spieleigenschaften als ich das von alto und tenor her kenne.
     
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  18. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Tatsächlich würde ich dir ein orginal Keilwerth oder Zinner Mundstück empfehlen. Und solltest du im Rhein Main Gebiet wohnen,komm vorbei,ich habe ein zum ausprobieren da:D
     
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  19. jthole

    jthole Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe ein Rousseau, aber das ist viel zu leise und "rund" für Bigband (und sogar im Jazzcombo); ich muss mal wieder probieren ob das besser intoniert als meinem OL Tone Edge (damit habe ich nur einen "tief A Problem", weiterhin intoniert es eigentlich gut). Wenn ja, dann wäre es vielleicht sinnvol die Öffnung vergrössern zu lassen, zugleich mit einem "Baffle".
     
  20. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    ehopper1, tomaso und jthole gefällt das.
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