Jazz oder nicht Jazz?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Analysis Paralysis, 7.Dezember.2024.

  1. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Ich weiß nicht, wie es bei Euch ist, und ich weiß auch nicht, ob das in irgendeinem Gesetz festgeschrieben ist, Fleisch esse ich auch nicht :), aber bei uns sind 90% des Wiener Schnitzels vom Schwein, und das steht nur manchmal dabei.
    Ich denke Du weißt schon, worauf ich hinauswollte. Es war eine Replik auf Deine Carbonara-Geschichte.
     
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  2. _Eb

    _Eb Ist fast schon zuhause hier

    Den verstehe ich nicht so ganz...
    Reicht es nicht gute Musik zumachen? Heisst das das jemand der nicht persönlich alle Facetten des jazz kennt oder weiß, für dich keinen Jazz machen kann?
    Oder wie ist das zu verstehen?

    Und das nachste Dilemma taucht auf mit der Definition von "Tradition des Jazz".
    Ok wir sehen auf uber 100 Jahre Geschichte...
    Aber was bitte ist die Tradition des Jazz..
     
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  3. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Damit wir zu einer Einigung kommen. Jetzt ist es für den einen jazz, für den anderen gar nicht, und beide Parteien können nicht begründen, warum.
    Ob es gefällt oder ob die Einteilung wichtig wäre mal aussen vor.
     
    giuseppe gefällt das.
  4. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Es darf nur „Wiener Schnitzel“ auf der Karte stehen, wenn es vom Kalb ist, sonst „Schnitzel Wiener Art.“ Ist gesetzlich geregelt. (Wie Champagner oder Parmakäse, etc.)

    Auch hier sind min. 90% vom Schwein.

    „Carbonara“ ist kein geschützter Begriff.

    Yep….;)

    CzG

    Dreas
     
  5. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Die nennen sich dann in Deutschland nicht Wiener Schnitzel,sondern Schnitzel Wiener Art,das ist hier der lleine aber feine Unterschied
     
  6. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Genau,
    wie jazzinspirierte Popmusik.
     
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  7. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Das bedeutet im Ergebnis aber auch: wenn Du ein Stück einer Dir unbekannten Künstlerin/ eines Künstlers hörst, musst Du Dir ein Urteil verkneifen, bis Du die "Haltung" ergründet hast?

    Oder ist bei jemandem, den verschiedene Genres bedient, von vorneherein ausgeschlossen, dass er die für Jazz erforderliche Haltung besitzt und Du kannst das gleich hören?

    Dünnes Eis....
     
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  8. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Einiges hört man gleich.
    Ob verstanden wird, worüber gesungen wird, ob nur handwerklich mehr oder weniger perfekt Stilelemente eingesetzt werden. Das höre ich oft (auch bei mir selbst) und das wird leicht peinlich. Scoops, Bendings z.B.



    Diese Stelle gefällt mir besonders:

     
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  9. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Was ist jetzt der Unterschied zwischen jazzinspirierter Popmusik und popinspiriertem jazz?
     
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  10. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Mal ganz ehrlich,wenn ich mir unbekannte Musik anhöre gibt es nur zwei Wahrheiten,gefäält mir oder gefällt mir nicht. Was der künstler für eine haltung einnimmt,ob er Rastalocken hat oder gestern geduscht,das ist mir sowas von egal. Ob das jetzt Jazz ist oder eben nicht,doch genauso. Wenn es mir gefällt höre ich es,und wenn nicht dann nicht.
     
  11. _Eb

    _Eb Ist fast schon zuhause hier

    Ohje
    Das klingt wie im Gartenbau die Abstufungen von Sand über Lehm zu Ton.
    o_O
     
  12. Blofeld

    Blofeld Ist fast schon zuhause hier

    Klar ist das dünnes Eis, das ist mir bewußt. Ich hatte ja auch in meinem Post auch gleich geschrieben dass meine These angreifbar ist. Und natürlich kann ich nicht bei einem unbekannten Künstler hören, ob und welche Haltung er hat. Darum geht's mir aber auch gar nicht. Mich interessiert nicht die Frage, ob etwas gerade noch Jazz ist - oder gerade schon nicht mehr. Wenn es um ein komplexes und sich ständig veränderndes Thema wie Jazz geht, kann doch der Sinn einer Definition nicht sein, einen rasiermesserscharfen Rand herstellen zu wollen. Der Versuch ist von vornherein zum Scheitern verurteilt, wie dieser Thread ja eindrücklich beweist. Mir ging es mit dem Haltungsthema darum, einen Kern zu formulieren, das Innere, das Wesentliche zu treffen. Und dabei würde ich auch trotz aller EInwände bleiben wollen: Wenn man Jazz nur wie eine Servicekraft "bedient" oder "abliefert" oder bloß ein paar Stilelemente kopiert, dann muss das keinem Hörer auffallen, man kann es meinetwegen auch gern Jazz nennen. Aber der, der diese Musik spielt, müßte eigentlich zumindest für sich selbst spüren, dass er etwas Wesentliches verpasst: die Leidenschaft, die Hingabe, vor allem die kreative Freiheit, all das, was jede ernsthaft betriebene Kunst zu einer persönlich so bereichernden und sinnvollen Beschäftigung macht.
    Natürlich kann man einwenden, dass all dies nicht nur für Jazz gilt, sondern auch für sagen wir mal, Klassik. Aber weil im Jazz die Anforderung an Innovation, Improvisation und Kreativität besonders hoch ist, spielt hier auch die beschriebene Haltung eine besonders wichtige Rolle.
    Nebenbei bemerkt: Ich habe ein jahrelang professionell Musik in verschiedenen Genres gemacht, also "bedient". Heute mache ich die Musik um ihrer selbst willen. Und ich kann nur sagen: Für mich ist das ein himmelweiter Unterschied.
     
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  13. ppue

    ppue Mod Experte

    Das Streben nach rasierklingenscharfer Definition von Jazz kann doch nicht ernsthaft Thema dieses Threads sein.

    So funktioniert Kunstkritik nicht, denn diese lebt, hat verschiedene, auch widersprüchliche Aspekte und genau deshalb bilden über kurz oder lang (manchmal erst nach Jahrzehnten) ein Bild, das eine gewisse Festigkeit in der allgemeinen Wahrnehmung bekommen hat.

    In dieser Diskussion stehen sich Argumente gegenüber. Lassen wir sie erst einmal da stehen, denn sie sind alle Teil des Diskurses und zeichnen das Bild, was wir momentan von der Sache haben.

    So, kann geschlossen werden hier (-;
     
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  14. ppue

    ppue Mod Experte

    Nein, das muss er keineswegs. Ein Jazzer ist einer, der das Genre mit Herzblut betreibt. Kein Jazzer ist jemand, der den Stil nur als Stilmittel einsetzt.

    Und zwischen beiden ist noch jede Menge Platz für Andere (-:
     
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  15. altoSaxo

    altoSaxo Ist fast schon zuhause hier

    Man sieht einem Bild nicht an, ob es ein Kunstwerk ist oder nur eine handwerklich gut gemachte Kopie, also ob es ein Künstler erschaffen oder jemand ohne eigenschöpferische Leistung nachgebildet hat.

    Das könnte man als Vergleich nehmen beim Jazz. Dem Endprodukt, einem gespielten Stück, merkt man nicht unbedingt an, ob der Musiker sich in der Tradition des Jazz sieht oder nur der Stilistik bedient. Ich kenne auch einen Pianisten, der Jazz u. Unterhaltungsmusik studiert hat, sich aber nicht als Jazzpianist betrachtet, weil er sich nicht in dieser Tradition sieht und auch z. B. Pop spielt.

    Man könnte daher zwischen Jazzmusiker und der Stilistik Jazzmusik unterscheiden mit der Folge, dass nicht alles, was Jazzmusik darstellt, ausschließlich von Jazzmusikern gespielt worden sein muss - je nach Definition halt. Es soll nur eine mögliche Betrachtung sein.
     
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  16. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Spannend. Dazu gab es eine wissenschaftliche Untersuchung.
    (Finde ich nicht auf die Schnelle)

    Laien haben haben den Mondrian (mit den Farbflächen) kopiert, so dass vodergründig kein Unterschied zu sehen war.

    Dann wurden das Original und die Kopie ausgestellt und die Betrachter sollten bestimmen, welches das Original ist.

    Habe die Zahl nicht mehr genau im Kopf, 70% bis 80% haben den original Mondrian erkannt. Se konnten aber nicht erklären warum.

    Ob das mit der an die Wand geklebten Banane auch funktionieren würde, bezweifle ich allerdings….:D

    CzG

    Dreas
     
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  17. Kohlertfan

    Kohlertfan Strebt nach Höherem

    Ich finde das merkt man schon. Der Ausdruck, die Tiefe. Bei einem Livekonzert auf alle Fälle, bei komprimierten Streams wird es schwieriger. Aber mit etwas Emphatie geht das.
     
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  18. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    Die Frage ist: wer ist Man). Es gibt Erperten, die es in den meisten Fällen können. Und zwar mit fast absoluter Wahrscheinlichkeit. Deswegen ist es zwar lustig, jedoch nicht sonderlich zielführend, wenn Fachleute und Hobbymusiker oder einfach Musikliebhaber miteinander ernsthaft diskutieren. Aber zumindest für die zweiten kann es überaus produktiv sein: man kann in solchen Diskussionen viel lernen.
     
  19. altoSaxo

    altoSaxo Ist fast schon zuhause hier

    Eigenartig, dass sie nicht erklären konnten, warum

    Spannend hätte ich auch gefunden, wenn man jedem zunächst nur eins der Bilder gezeigt hätte und gefragt hätte, ob es ein Original ist.

    .
     
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  20. altoSaxo

    altoSaxo Ist fast schon zuhause hier

    Und bei einer Big Band, in der vereinzelte „Ketzer“ sitzen? ;)
     
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