Jazz oder nicht Jazz?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Analysis Paralysis, 7.Dezember.2024.

  1. altoSaxo

    altoSaxo Ist fast schon zuhause hier

    Das ist gar nicht mein Punkt. Einem Beltracchi sahen auch die Experten nicht an, dass er Fälschungen und keine Kunstwerke aus zeitlichem Kontext erschaffen hatte, selbst wenn man ihn als Künstler sehen mag.
     
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  2. Kohlertfan

    Kohlertfan Strebt nach Höherem

    Was für ne BigBand? SWR, WDR, NDR oder Basie oder Ellington?
     
  3. Blofeld

    Blofeld Ist fast schon zuhause hier

    Man kann jetzt schon schwer - und sehr bald gar nicht mehr - unterscheiden, ob ein Jazzstück von Menschen oder einer KI erschaffen wurde. Was unterscheidet dann noch das Original von der Kopie? Eine Frage, die vor bald einem Jahrhundert schon Walter Benjamin in seinem Aufsatz "Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit" beantwortet hat. Seine Antwort lautete: "Die Aura". Die ist naturgemäß flüchtig und schwer zu greifen, stets an der Grenze zur Chimäre. Aber ich fürchte, mehr wird uns nicht bleiben.
     
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  4. altoSaxo

    altoSaxo Ist fast schon zuhause hier

    WDR Big Band mit Wolfgang Niedecken z. B.
    Die Frage kann aber auch hypothetisch betrachtet werden.
     
  5. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @Blofeld
    Lustig !

    Als ich mich heute Mittag meinen Gedanken versonnen hingab,
    kam mir genau dieser Begriff in den Sinn .... Die Aura.

    Keine Ahnung, wie und warum der mit "Jazz oder nicht Jazz" zu tun hat.

    Hätte dazu nicht's geschrieben, aber wo du nun Walter Benjamin zitierst.;)

    Es gibt Menschen, bei Schauspieler wohl öfter anzutreffen, die haben diese Aura.

    Die betreten als Privatperson und "in Zivil" einen Raum, und die Stimmung ist schlagartig verändert.

    Manfred Krug war so einer.

    Und zum Begriff -Haltung- fiel mir ein ....

    Früher, als für Kameraleute noch ausreichend Arbeit da war,
    da sind Top-Leute zur Überbrückung lieber Taxigefahren
    als irgendeinen "pille palle-Dreh" anzunehmen.

    Da wurde abgewartet, bis das nächste,
    den eigenen Ambitionen entsprechende Filmangebot rein kam.

    Diese Haltung kam aus innerer Überzeugung,
    wurde aber auch von vielen Regisseuren erwartet.

    VG
     
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  6. _Eb

    _Eb Ist fast schon zuhause hier

    Das denke ich ist falsch.
    Diskussionen zwischen unterschiedlichen Sichtweisen auf das gleiche Thema ist immer für alle Beteiligten lehrreich. Sie müssen es nur können, das erkennen dessen was die Diskussionen gebracht haben...
    Und für Hobbymusizierende ist es manchmal die Erkenntnis das Profimusiker ein ganz anderen Blickwinkel auf Musik haben, den man nicht teilen muß..
    Weil man Musik zum Vergnügen macht was einem eine wundervolle Freiheit gibt zu spielen was man möchte und nicht abliefern muß gegen Geld...
     
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  7. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    Und was haben die Profimusiker von Enthusiasten in diesem Thread gelernt? Das habe ich aus keinem Beitrag in diesem Thread schließen können. Wäre ja auch für mch seltsam.
    "O Danke! Ich habe schon immer gedacht, die Musik muß bestimmte Kriterien erfüllen, um zu bestimmen Richtung zu gehören. Jetzt weiß ich, wichtig ist, ob es einem gefällt ". Wo gibt's so etwas? Aber auch umgekehrt auch nicht)
     
  8. _Eb

    _Eb Ist fast schon zuhause hier

    Tja der grundsätzliche Fehler in Diskussionen heutzutage. Ich schrieb von individuellen Erkenntnissen und du verallgemeinerst .

    Die Erkenntnisse sind individuell...

    Meine Erkenntnis die ich gewonnen habe ist das Profi-Musiker gibt, die gedanklich auf andere zu gehen. Und es gibt halt Profimusiker die glauben, sie wären die besseren Musiker und Hobbymusiker oder Musik Enthusiasten könnten nix.

    Aber das wird taglich in diesem Forum widerlegt.
     
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  9. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    Wenn ich das Ganze auf meinen Einsatzbereich proeziere: wenn jemand behaupten würde, dass ein Auxerrois ein Grauburgunder ist, weil er nach Grauburgunder mehr schmeckt, als jeder Pinot Gris aus Elsass, würde ich ihn nicht ernst nehmen. Allerdings ist die Aussage: Auxerrois schmeckt mehr nach deutschem Grauburgunder als alle Elsässische Pinot Gris überaus berechtigt.
    Ich habe Dich um ein Beispiel gebeten, wo ein Fachmann einem Amateur bezüglich seines Fachbereiches sagt: Du hattest recht, und ich Unrecht. Mit du veralgemeinerst kann ich da weniger anfangen.
     
  10. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Das kommt m. E. darauf an, welche Zielgruppe du fragst.
    Wenn ich als Zuhörer ein Stück höre ist es vollkommen egal zu welchem Genre das stück gehört, es muss mir gefallen und etwas mit mir machen.
    Wenn ich als Musiker ein Stück spielen soll, dann muss ich durchaus ein Genre bemühen können, weil damit eine bestimmte Spielweise abgerufen wird. Die muss ich bedienen können.
    Wenn ich als Kritiker ein Stück höre, dann wird das Genre noch wichtiger, weil ich zum einen das Stück selbst kritisiere, also wie passt es in das Genre, aber auch die Darbietung, also wie gut wurden die Charakteristika von den musikern umgesetzt.
     
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  11. ppue

    ppue Mod Experte

    Das wären ja die zwei extremsten Positionen. Aber es wäre unwahrscheinlich, dass es, bei einem umstrittenen Thema wie diesem, solche Positionen überhaupt gibt und sie dann noch auf die von dir beschriebene Art und Weise Anerkennung finden könnten.

    Wir besprechen hier einen Grenzfall und die Diskussion darüber halte ich für wesentlich wichtiger als ein Urteil über die diskutierte Kunst der Musikerin. Eine Meinung ändert sich mitunter schleichend. Indem man Positionen überdenkt, indem man plötzlich Gegenwind zu den eigenen Positionen bekommt oder wo die einhellige Meinung zu etwas geradezu misstrauisch machen sollte. Es geht hier nicht um Recht und Unrecht.

    Genau das "... wie gut ..." erwägen wir ja hier. Ganz, wie ein Kritiker das auch tut. Und der Kritiker hat ja dann auch nicht per se recht, sondern sieht sich konfrontiert mit anderen Kritikern und auch dem gemeinen Volk, das sagt, es gefalle oder gefalle eben nicht und über Geschmack könne man nicht streiten (-:
     
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  12. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Sooo geht das nicht. Das von dir aus dem Zusammenhang zitierte "wie gut" bezog sich nicht auf Geschmack, sondern auf handwerkliche Umsetzung genrespezifischer charakteristika durch den Künstler. Das genaue Gegenteil also von dem, was du daraus gemacht hast.
    Und wenn es Charakteristika gibt, die eine genrezuordnung erlauben, gibt es vielleicht noch einen übergangsbereich vom einen ins andere. Nur der persönliche Geschmack spielt dabei keine Rolle. Schlechter jazz von mir gespielt ist zwar nicht hörbar, aber immer noch jazz, und kein rock, pop oder walzer.
     
  13. ppue

    ppue Mod Experte

    Na, lies mal richtig und gehe nicht gleich auf die Palme.

    Der Geschmack bezog sich auf das gemeine Volk.
    Der Kritiker erwägt "wie gut" die Charakteristika von den Musikern umgesetzt wurden und tut hoffentlich noch viel mehr, nur zum Beispiel, eine historische Einordnung vornehmen.

    Ich schrieb lediglich, dass ein Kritiker mit der Meinung auch der Laien konfrontiert sei.

    Der Laie fragt: Ist das Kunst oder kann das weg? Der Kunstkritiker sagt, man müsse Beuys Geschichte kennen, um Filz und Fett einordnen zu können.
    Das alles gehört zur gesellschaftlichen Auseinandersetzung der Gesellschaft mit Kunst dazu.
     
  14. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ok, du stimmst also zu, dass es Charakteristika gibt. Du gehst sogar noch einen Schritt weiter, nämlich mit Faktoren, die nur indirekt mit dem Ergebnis zu tun haben wie historische Einordnung.
    Wenn es aber solche charakteristika gibt, muss man sie auch benennen können.
    Wenn ich sie benennen kann, dann ist damit aber eine klare Abgrenzung möglich.
    Oder...???
     
  15. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Na, offensichtlich ja eben nicht….

    CzG

    Dreas
     
  16. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Was offensichtlich nicht,
    Ich kann sie nicht benennen oder
    eine Einteilung danach führt zu nicht eindeutigen Ergebnissen?
     
  17. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Eine klare Abgrenzung ist nicht möglich. Es gibt keine definierten Grenzen: „Bis hier Jazz, ab da kein Jazz mehr.“

    Zeigt doch die Diskussion hier eindeutig.

    CzG

    Dreas
     
  18. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    Ich glaube nach wie vor: es gibt zweierlei. Die Musiktheoretiker brauchen grenzen und können sie sogar festlegen. So könnten sie ihren Tätigkeitsberech abgrenzen, damit er nicht zu umfangreich und zu unübersichtlich wird. Es ist ja ihr Brot: untersuchen, zuordnen, sortieren. Musikliebhaber brauchen keine Grenzen und werden widerspenstig, wenn man sie ihnen aufzusetzen versucht.
    Fazit: es gibt keinen)
     
  19. JES

    JES Gehört zum Inventar

  20. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Sehe ich nicht. Auch das wurde doch hier deutlich.

    CzG

    Dreas
     
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