Jazz oder nicht Jazz?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Analysis Paralysis, 7.Dezember.2024.

  1. Sebastian

    Sebastian Ist fast schon zuhause hier

    Die Definitionen durch Musiker fand ich schön, darum habe ich nach noch mehr Zitaten gefragt. (Wobei manche Aussagen bestimmt auch von Musikern aus anderen Kulturen über "ihre" Musik getroffen werden könnten.)

    ANTWORT

    Hier sind weitere Definitionen und Aussagen von bekannten Musikern über Jazz:

    Zusätzliche Definitionen von Musikern
    1. Miles Davis:
      „Es geht nicht darum, was du spielst, sondern was du nicht spielst.“
      (Betont die Bedeutung von Raum, Zurückhaltung und Intentionalität im Jazz.)

    2. Wynton Marsalis:
      „Jazz ist die Musik der Demokratie. Es geht darum, zuzuhören, zu reagieren und zusammenzuarbeiten, um etwas zu schaffen, das größer ist als der Einzelne.“
      (Hervorhebung der sozialen und kommunikativen Aspekte des Jazz.)

    3. John Coltrane:
      „Ich denke, Jazz ist ein ständiges Streben nach dem, was wahr und rein ist.“
      (Eine spirituelle Perspektive, die die Suche nach Authentizität und Emotion betont.)

    4. Herbie Hancock:
      „Jazz ist die Freiheit, neue Wege zu entdecken.“
      (Ein Fokus auf Innovation und das Brechen von Konventionen.)

    5. Thelonious Monk:
      „Ein Fehler ist ein Fehler, wenn man ihn nicht korrigiert. Wenn du ihn wieder spielst, ist es Jazz.“
      (Monks humorvolle Sicht auf die Improvisation und die Akzeptanz des Unvorhersehbaren.)

    6. Charles Mingus:
      „Making the simple complicated is commonplace; making the complicated simple, awesomely simple, that’s creativity.“
      (Eine Aussage, die Jazz als die Kunst beschreibt, Komplexität mit Eleganz zu vermitteln.)

    7. Ornette Coleman:
      „Jazz ist die einzige Musik, in der der Musiker wirklich frei ist, zu sein, wer er ist.“
      (Eine Perspektive, die Jazz als individuelle Ausdrucksform betont, insbesondere im Kontext des Free Jazz.)

    8. Art Blakey:
      „Jazz reinigt den Staub des Alltags von der Seele.“
      (Eine poetische Beschreibung der emotionalen Wirkung von Jazz.)

    9. Ella Fitzgerald:
      „Es gibt nur einen Weg, den Jazz zu machen: durch ehrliche Emotionen und das Erzählen einer Geschichte.“
      (Ein Hinweis auf die Wichtigkeit von Ehrlichkeit und Narration im Jazz.)

    10. Dave Brubeck:
      „Jazz bedeutet, Risiken einzugehen und Vertrauen zu haben.“
      (Ein Fokus auf Mut und gegenseitiges Vertrauen im Zusammenspiel.)

    11. Bill Evans:
      „Jazz ist nicht, wie du Musik machst, sondern warum du sie machst.“
      (Betont die Intention und den emotionalen Kern des Spiels.)

    12. Dizzy Gillespie:
      „Jazz ist Rhythmus und Bedeutung.“
      (Kurz und prägnant: Jazz lebt von seiner rhythmischen Energie und seiner Ausdruckskraft.)

    13. Stan Getz:
      „Jazz ist Liebe in musikalischer Form.“
      (Eine romantische und idealistische Sicht auf Jazz.)

    14. Max Roach:
      „Jazz ist die Kunst, Zeit und Raum zu meistern.“
      (Betont die technische und künstlerische Dimension der Musik.)

    15. Sun Ra:
      „Jazz ist die Unendlichkeit. Es gibt keine Grenzen.“
      (Ein visionärer Ansatz, der Jazz als grenzenloses Universum betrachtet.)
    Fazit
    Diese Definitionen zeigen, wie unterschiedlich Musiker das Wesen des Jazz empfinden und beschreiben. Sie spiegeln sowohl die Vielfalt der Persönlichkeiten als auch die Breite des Genres wider. Jeder Musiker bringt seine eigene Perspektive ein, die von Technik über Philosophie bis hin zu Emotion reicht.
     
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  2. _Eb

    _Eb Ist fast schon zuhause hier

    Ok das sind wir im Grunde auch ohne Ki drauf gekommen...
    Einzig die Zitate Sammlung ist nett..

    Chat gpt ist auch mit seinen Ablegern nicht immer bewustseins erweiternd..
     
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  3. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Ist das jetzt Jazz ? Man muss sich den Song komplett anhören. Ich sage, da ist Jazz mit drin,sehr vertrackt
     
  4. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Ich wollte mich ja raushalten… aber ChatGPT schreibt ziemlich exakt zusammengefasst das, wofür ich in diesem Thread angemacht wurde.


    Nur bei einer Sache schreibt die KI eindeutig Mist:

    Dieses Zitat wird so ziemlich jedem bekannten Kunstschaffenden des 20. Jahrhunderts zugeschrieben - von Picasso bis Oscar Wilde.

    Es variiert immer nur das erste Wort des Satzes. Durch diese Inflation geht mir persönlich die Kraft der Aussage verloren (um es nicht als „schlimme Platitüde“ zu bezeichnen, die es eigentlich ist).
     
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  5. Sebastian

    Sebastian Ist fast schon zuhause hier

    Na ja, wenn es Quellen gibt, die das Zitat Art Blakey zurechnen, dann nimmt das LLM es halt auf. Das kenne ich aus einem Jazz History Buch auch schon so.

    Unbenommen davon kann man natürlich den Begriff austauschen und durch "Kunst", "Sex, Drugs & Rock 'n' Roll", oder was auch immer man passend findet ersetzen. Aber das wäre dann Kritik an der Aussage selbst, nicht an deren Wiedergabe durch die KI.

    Ich hab bei ChatGPT nochmal entsprechend nachgebohrt und als Antwort bekommen:

    Art Blakeys Zitat „Jazz reinigt den Staub des Alltags von der Seele“ mag auf den ersten Blick wie eine generische Floskel erscheinen, doch es hat durchaus Tiefe, wenn man es im Kontext seiner Zeit, seiner Musik und seiner Philosophie betrachtet.
    1. Kultureller Kontext: Jazz war (und ist) mehr als nur Musik; er war ein Ausdruck von Freiheit, Individualität und Widerstand, besonders in den gesellschaftlichen Umwälzungen des 20. Jahrhunderts. Für viele Menschen bot Jazz eine Möglichkeit, den Alltag und seine Herausforderungen – etwa soziale Ungerechtigkeit oder persönliche Sorgen – zu vergessen oder zu verarbeiten.

    2. Emotionale Wirkung: Musik im Allgemeinen hat eine kathartische Wirkung, und Jazz, mit seiner improvisatorischen Natur und emotionalen Tiefe, erreicht viele Menschen auf einer besonders direkten Ebene. Das Zitat beschreibt genau diese transformative Kraft.

    3. Blakeys Absicht: Als Schlagzeuger und Bandleader der Jazz Messengers wollte Blakey mit seiner Musik nicht nur unterhalten, sondern auch inspirieren und bewegen. Sein Zitat spiegelt vielleicht seine Überzeugung wider, dass Jazz etwas Fundamentales für die menschliche Seele leisten kann.
    Zwar könnte eine ähnliche Aussage auch über andere Kunstformen oder Musikrichtungen gemacht werden, aber im Kontext von Blakeys Werk und dem Stellenwert von Jazz ist das Zitat spezifisch und bedeutungsvoll. Es lädt dazu ein, die emotionale und reinigende Wirkung von Jazz bewusst zu erleben. Ob man es als Floskel empfindet, hängt letztlich davon ab, wie man zur Musik steht und ob man sich von ihr berühren lässt.
     
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  6. cwegy

    cwegy Ist fast schon zuhause hier

    Für mich ist das Progressive Rock, da der Gitarren/Rock Anteil überwiegt. Schön vertrackte Komposition, gefällt mir sehr gut!
     
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  7. ppue

    ppue Mod Experte

    Ihr sucht immer noch nach Indizien, die vor Gericht belastbar sind. Nein, bei der Definition von Jazz schwimmen wir (im Übrigen nicht anders als auch Chatgpt, das hier nichts Neues hinzufügen konnte).

    Es kann gut sein, dass ein Stück, je nach Sichtweise, mal Jazz und mal nicht Jazz ist. Gewöhnen wir uns doch einfach an die Unschärfe. Man kann doch, @Dreas deutete es an, doch bei vielen Stücken sagen, das ist ganz klar Jazz und bei anderen, das ist kein Jazz. Dazwischen in ein Randgebiet. Über das kann man trefflich streiten, aber es wird dadurch nicht verschwinden.

    Die Zitate sind nett, aber tragen zu einer Definition definitiv kaum bei, außer in den Punkten, die wir schon dingfest gemacht haben.
     
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  8. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Keineswegs - die Frage, die mich beschäftigt ist, ob man ein Werk künstlerisch aus sich heraus beurteilt oder unter Würdigung von Begleitumständen, die nicht (im naturwissenschaftlichen Sinne) wesensbestimmende Teile dieses Werks sind. Ich fürchte, schon an dieser Stelle gehen die Ansichten auseinander.
     
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  9. jimi

    jimi Ist fast schon zuhause hier

    @ppue

    Depending on your point of view, a piece may be jazz at times and not jazz at others. Let's just get used to the blurriness.


    I think that says it all. By the way. That's what Frank thinks.;)
    IMG_0745.png
     
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  10. ppue

    ppue Mod Experte

    Begleitumstände haben, so glaube ich, immer auch eine Verknüpfung zum Werk. Sagen wir: die Haltung scheint durch, auch wenn der Haltung eigentlich kein musikalischer Aspekt innewohnt.
     
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  11. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Ich hab Tante Kugel nach Picasso Quotes gefragt und bin hier gelandet:

    https://www.pablopicasso.org/quotes.jsp

    Ist aber auch egal, wer‘s erfunden hat (nicht die Schweizer, vermutlich). Mich stört nicht die Aussage an sich sondern die eher wahllose Zuschreibung.

    Und ehrlicherweise das pseudowissenschaftliche Geschwafel von ChatGPT um seine eigenen Fehler zu erklären.
    Wenn das Ding wirklich gründlich arbeiten würde, müsste bei dem Zitat ein Hinweis stehen, dass es auch andere Zuschreibungen gibt.
    Aber das hat mit dem Thema jetzt überhaupt nichts mehr zu tun.
     
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  12. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    soll aus deiner Sicht sagen, dass Art Blakey das obige Zitat nicht gesagt hat?

    So ist es.

    Danke!

    Ich habe öfter darüber nachgedacht, wo ich mich selber mit meiner produzierten Musik einordnen sollte...

    Ich höre vorwiegend selber fremde Musik, die Apple unter Jazz einordnen würde.

    Wenn ich gefragt werde und meine Musikantentätigkeit ungehört verbal beschreiben soll:

    "Ich mache Musik aus Leidenschaft."
    "Musik ist Kommunikation."
    "Meine produzierte Musik ist häufig Filmmusik ohne Film."
    "Ich muss in der Musik ständig lernen und forschen können.
    ...

    “Jazz ist eine musikalische Haltung.“ @Blofeld

    Wie kann diese Haltung beschrieben werden?


    Ich denke, wenn alleine @Silver und ich diese Haltung beschreiben sollten, passt es nicht wirklich zusammen. Auch wenn wir beide (aufgrund unserer Haltung?) grundsätzlich vermutlich eher im Jazz zuhause sind.

    Ich mache jetzt seit ca. 57 Musik mit Leidenschaft. Sie macht mich ständig neugierig und ist eine wichtige Stütze meines Lebens.

    Zitat meines Klarinettenlehrers: "Für ihn entsteht gute Musik, wenn er spürt, dass der Musizierende für die Musik brennt."

    Zuletzt: Es gibt viel Musik, die ich nicht hören mag und dennoch nicht schlechte Musik sein muss.


    Ich finde das Video von Adam Neely interessant und es deckt sich mit meiner eigenen Erfahrung.
     
  13. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Jazz hat für mich einen Aspekt, den ich so von anderen genres eher nicht kenne: es ist mehr Musik für die Musiker als für die Zuhörer. So eine Art kultiviertes(man lässt andere zu Wort kommen, ausreden, hört dem anderen zu, geht auf den anderen ein,... Also keine talkshow) brainstorming von experten zu einem Thema, und als Außenstehender darf ich zuhören.
    Bei den anderen genres ist es eher ein Vortrag, gerichtet an den Zuhörer.
     
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  14. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Jazz ist für mich "Musikalische Freiheit und Selbstgestaltung" ...ganz einfach :)
     
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  15. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Das könnte man auch Anarchie nennen :). Jeder macht, was er will, keiner, was er soll, und alle machen mit.
     
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  16. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Dazu müsstest Du Dir bitte die Mühe machen, alle dazu geschriebenen Beiträge in diesem Thread selbst zu lesen. So in den 300ern würde ich schätzen.


    Das könnte sein.
    Und es wäre für mich gar nicht schlimm, so lange jeder von uns überhaupt eine Haltung hat.
    Problematisch wird es nur, wenn es Dir Unbehagen bereitet, wenn ich Deine Haltung nicht teile.


    Soll aus meiner Sicht sagen, dass es nicht alleine Art Blakey ist, dem dieses Zitat zugeschrieben wird.

    Rein Altersmäßig sind da ein paar Kandidaten dabei, die dazu Gelegenheit und Öffentlichkeit hatten, bevor Art Blakey (1919-1990) 1939 überhaupt erst eine nennenswerte Karriere an den Drums in diversen Bigbands und ab 1944 im Bebop Umfeld begonnen hat.
    Picasso (1881-1974) war in den 1930ern schon weltberühmt bis berüchtigt, ab 1945 spricht man von seinem "Spätwerk".
    Oscar Wilde (1854-1900) war immer für allerlei starke Sprüche gut und manche sollen sogar wirklich von ihm gewesen sein.

    Wer es wirklich geprägt hat, ist ohne (für den Thread unnötiges) Quellenstudium nicht zu belegen.
    Für mich spricht eine große Wahrscheinlichkeit dafür, dass dieses Zitat eine unkorrekte Zuschreibung ist (die ChatGPT "aufgeschnappt" aber nicht mir den zahlreichen anderen, genauso leicht zugänglichen Quellen von Zuschreibungen abgeglichen hat - oder diesen Abgleich unterschlägt) und es damit zum Kalenderspruch verkommt.


    Wir driften aber gerade in die ChatGPT-Kritik, die in diesem Thread eigentlich rein gar nichts zu suchen hat.

    Ich wollte nur darauf hinweisen, dass dieses eine Zitat auch anderen Personen zugeschrieben wurde.
     
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  17. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Ja und? Irgendwie verstehe ich Dein Problem an dieser Stelle grad nicht. Auch hat niemand behauptet, dass ChatGPT schon fehlerfrei arbeiten würde.

    Aber möglicherweise habe ich auch was übersehen oder missverstanden.

    CzG

    Dreas
     
  18. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Nein, da sind wir uns einig. Jeder sollte eine Haltung erstmal haben. Mir ging es eher darum, dass es keine spezielle einheitliche Jazz-Haltung gibt.

    Meine Erfahrung ist, dass ab ChatGPT 4 "zuverlässiger" ist und Bezüge eher stimmig sind. Ich gehe davon aus, dass Blakey die Aussage gemacht hat. Ob er selber diese übernommen hat, scheint sehr wahrscheinlich zu sein.
     
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  19. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich sehe es auch eher als unerheblich an, wer dieses Zitat als Erster genutzt hat. Wesentlich ist doch, dass Blakey zur Definition des Jazz genutzt hat. ChatGPT 4.0 ist da recht zuverlässig geworden.

    ChatGPT 3.0 hatte damals behauptet, dass mein Wohnort eine Burg hatte. Da hatte ich heftig widersprochen und auch keine Quellen für die Behauptung gefunden. Ich vermutete, dass die Burg im Nachbarort gemeint war. Der Witz ist, dass ich inzwischen vom Heimatverein erfahren hatte, dass wir tatsächlich mal eine Burg hatten und wo die Reste (fast nichts) sind. Wenn ChatGPT ein Mensch wäre, würde ich um Entschuldigung bitten...
     
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  20. euroknacker

    euroknacker Ist fast schon zuhause hier

    Ich komme da ebenfalls nicht so wirklich mit, für mich ist die Musik von Michael Jackson z.B. Mainstream Pop für andere behaupten der hätte Jazz gemacht. Dabei nennt man doch auch den King of Pop.
    Wie gesagt ist alles zu hoch als das ich jedes Musikstück soweit auseinander nehme nur um es in einer Schublade einzuordnen, Hauptsache es gefällt mir.

    Gruß Jürgen
     
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