Sound: Tenorsax und das A‘‘

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von MathieuR, 3.Februar.2025 um 09:47 Uhr.

  1. MathieuR

    MathieuR Kann einfach nicht wegbleiben

    Angeregt durch das interessante Thema von Silver bezüglich Soundvorstellungen habe ich als Amateur eine Frage an euch.
    Ich komme eigentlich vom Altsax und bin es da gewohnt, dass die Töne über das gesamte Register mehr oder weniger ausgeglichen klingen. Seit ca. 2 Jahren spiele ich vornehmlich Tenorsax bei dem man in Bezug auf den Ton meiner Meinung nach „mehr arbeiten muss“ als beim Altsax.
    Was mich tatsächlich stört, ist meine Wahrnehmung, dass insbesondere das A‘‘ im Vergleich zu tieferen Tönen „dünner“/„blecherner“/ fast schon „quakig“ klingt. Das hört sich für mich einfach nicht schön an. Ich empfinde das auch schon beim G‘‘ so aber beim A‘‘ ist das wesentlich stärker der Fall.
    Ich vermute, dass das ist kein Equipment Thema ist, da ich dieses Gefühl bei allen Tenorsaxen hatte, die ich bis jetzt angespielt habe. Ich lasse mich aber auch gerne eines besseren belehren.
    Kennt diese Thematik sonst noch jemand? Ist das was, was man durch üben / Ansatz optimieren oder sogar ganz ausgeglichen hinbekommen kann, ist das vielleicht Tenorsax typisch und es ist eben so, wie es ist?
    Falls die Frage zum Equipment kommt. Am Tenorsax spiele ich ein Yamagisawa 900my, mit Gottsu Sepia Tone 7 Kautschuk MPC und mittlerweile Fiberreed Carbon Onyx MH (vorher Java Red 3 mit der gleichen Problematik)

    Danke für euren Input. Das ist was, was ich wirklich gerne verbessern würde.
     
  2. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Das A, speziell in der oberen Lage das A‘‘ ist eigentlich auf allen Baugrössen ein kritischer Ton. Das gilt auch für den direkten Nachbarn G.

    Auf dem Tenor kann ich beim gegriffenen A auf einem für mich optimal gestimmten Sax problemlos einen Ganzton nach unten und bis zu drei Halbtöne nach oben „ziehen“. Mit etwas Ambition ginge noch mehr.

    Je „kleiner“ das Instrument, desto geringer scheint mir dieser Ziehbereich - dafür wird es bei Alt und Sopran sehr schnell „schräg“ nach meinem Empfinden.

    Was tun?
    Mal wieder: Mundstück weiter auf den Kork und den Ansatz weniger fest. Mehr Lippe, weniger Zähne/Kiefer. Mehr Luftsäule („Stütze“).
    Leichter gesagt, als sich in mehreren Wochen erübt.

    Ach ja: Ein Kunststoffblatt macht das nicht leichter. Aber die Diskussion hatten wir schon zu oft.
     
  3. Ernie123

    Ernie123 Kann einfach nicht wegbleiben

    Es könnte auch sein, dass die Oktavklappe beim A zischt. Das Problem habe ich hin und wieder. Man kann es mit einem Nylonstrumpf kontrollieren, in dem man diesen über das Loch der Oktavklappe legt. Ich habe das Problem mit dem Original-Bogen am Yanagisawa T901.
    Die Vermutung ist, dass man mit zu viel Druck spielt.
     
  4. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich spiele Tenor und auch Alt und kenne das geschilderte Problem nicht.

    Ich denke nicht, dass dies theoretisch im Forum lösbar ist. Ich tippe auf Ansatz!

    Mein Vorschlag ist, dies mit einem guten Saxofonisten vor Ort zu klären.

    Ich selber habe die Erfahrung gemacht, dass solche "Probleme" sich ansonsten "verfestigen" können.

    Ich hatte vor einiger Zeit ein anderes "Problem" auf der Klarinette und mein Klarinettenlehrer zeigte mir, dass ein Teil nur falsche Wahrnehmung und ein weiterer Teil persönlich durch optimierten Ansatz lösbar war.

    Viel Erfolg!
     
    Livia, kindofblue, visir und 2 anderen gefällt das.
  5. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Du kannst 1,5 Töne höher spielen als gegriffen? Wenn das stimmt ist das ein beachtliches Pitchcenter! Oder war hier ein Missverständnis?
     
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  6. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    Ich würde zur Sicherheit einen Sax Doc drüber schauen lassen bevor Du stundenlang probierst.
    Bei mir musste mal die Oktavmechanik in Ordnung gebracht werden. Allerdings kam fast nix mehr.
    Kann ja sein das es bei Dir eine Krankheit im Anfangsstadium ist. :D

    Grüße Gerrie
     
  7. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Meine Vermutung ist, dass Plastikblätter dem Anfänger ein trügerisches Gefühl der leichten Ansprache ohne korrektes Voicing geben.
    Ab einem gewissen Register ist dann Schicht im Schacht.
     
  8. MathieuR

    MathieuR Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich bin auf jeden Fall dankbar für jeden Beitrag / Kommentar dazu. Mag sein, dass ich mich irre aber die Equipment Begründung halte ich für unwahrscheinlich. Ich habe diese Wahrnehmung bei allen Tenorsaxophonen, die ich angespielt habe. Vom Keilwerth Student, Expression, Yamaha, meinem Yanagisawa bis hin zum Wlmer Supreme. Das Tenorsax spiele ich nun seit 2 Jahren und es war zwischenzeitlich auch schon in der Inspektion.
    Holzblätter habe ich immer gespielt, bis ich vor wenigen Monaten zumindest mal temporär auf Kunststoff umgestiegen bin.

    Vielleicht ist es wirklich so, dass mir die Tonlage G‘‘ / A‘‘ allgemein nicht so gefällt.
    Wie gesagt, in gut 20 Jahren Altsax hat mich das nie gestört, bzw habe ich es dort so nicht wahrgenommen.
    Es ist denke ich sinnvoll, dass ich das mal von einem Profi bzw. jemand anderem mit langjähriger Erfahrung mein Equipment spielen lasse um dann zu hören, ob es mir dort auch so vorkommt.
     
    Gerrie und Bereckis gefällt das.
  9. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Wenn Du hier einen Thread eröffnest geht das ja auch.
    Eine kurze Aufnahme mit dem Mobiltelefon, und Du hast 15 Lehrermeinungen.

    Ob das gut ist, ist wieder eine andere Frage :)

    Das spricht jetzt nicht gegen das, was ich geschrieben hab.

     
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  10. Perlvatt

    Perlvatt Schaut öfter mal vorbei

    Dass es beim Wechsel zwischen A2 und G2 einen klanglichen Bruch gibt, liegt meiner Meinung nach an der Physik des Saxophons und betrifft alle Saxophone. A2 ist der tiefste Ton, bei dem das obere Oktavloch geöffnet ist, Gis2 ist der höchste Ton, bei dem noch das untere Oktavloch geöffnet ist. Das hat unter anderem den Effekt, dass du beim Gis2 einen höheren Blaswiderstand hast als beim A2. Wenn du nun die Atmung nicht an diesen Wechsel anpasst, hast du einen Bruch in der Klangqualität.Daher übe ich die Registerwechsel ganz bewußt und mit dem Ziel, den Wechsel möglichst wenig hörbar zu machen. Noch viel kritischer ist der Registerwechsel vom Cis2 zum D2. Mit unverändertem Anblasdruck knallt das Cis2 relativ zum D2 regelrecht heraus.
     
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  11. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    Hi, ich hatte ( zum Teil immer noch) in diesem Bereich zweierlei Probleme: zu einem schlugen G2, Gis2 und (weniger) A2 in die untere Oktave um, zum anderen - die Töne oberhalb A2 waren (sind immer noch, vor allem wenn die Konzentration nachlässt) zu hoch.
    Du schreibst hier aber lediglich, dass dir der Sound dünn und die Töne quäckig erscheinen.
    In genau diesem Fall hilft mir folgendes:
    die Stütze etwas lokerer, der Rachen weit geöffnet und bewusst entspannt, die Unterlippe so weich wie möglich halten und das Mundstück ein kleines Bisschen raus aus dem Mund. Da klinge ich gleich weicher und angenehmer, stimme aber tiefer. Und wenn ich das Ganze mit dem Ansatz ( höhere Mundwinkelspannung) und Stütze ausgleiche, klinge ich besser auch bei richtiger Stimmung.
    Ich hoffe, es könnte auch Dir helfen.
    L.G. Alex
     
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  12. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Neee ... ist bei gegriffen A auf dem Tenor nur ein reichlicher Halbton nach oben in der oberen Lage und knapper Ganzton nach unten in der unteren bevor der Ton abreisst.

    Keine Ahnung, wie ich im Beitrag da oben auf drei HT gekommen bin... :-?
     
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