Soundvorstellung und persönlicher Sound

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Silver, 1.Februar.2025.

  1. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    Was man mit Tipps macht ist jedem überlassen. Sehr ich genauso.

    Ich könnte nicht sagen wen es gilt nachzuahmen. Als Hobby Musiker wäre es m. E. Größenwahn sich das Ziel zu setzen wie ein Profi klingen zu wollen.

    Intonation und Klang zu verbessern sollte ein permanentes Ziel sein. Sehe ich genauso.
    In Verbindung mit dem Musikstil den man bedient entwickelt man sich automatisch in eine gewisse Richtung.

    Grüße Gerrie
     
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  2. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Warum dies?
     
  3. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    Hallo @Gerrie, im benachbarten Thread hatte ich das Gefühl: die Meisten haben angefangen, Sax zu spelen, weil sie wie Profimusiker klingen wollten. Und zwar wie die Weltgrößten.
    Ein schöner Motivationsschub, nicht?)
    Aber nur vorm Schlafengehen. Tagsüber üben, üben, üben...)
     
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  4. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    Heißt ja nicht dass ich mich nicht bemühen will.

    Als Hobby Musiker kann ich mich nicht mit einem Profi vergleichen. Ich weiß was ich kann, kenne aber auch die Grenzen.
     
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  5. her.be

    her.be Schaut öfter mal vorbei

    Also mein Sound gefällt mir noch nicht.
    Ich nehme mich immer mal wieder auf und stelle fest: es macht schon einen großen Unterschied, ob ich mich beim Spielen höre (das ist ganz ok...) oder die Aufnahme später anhöre :rolleyes: ... da ist noch viel Luft nach oben...
    Wenn ich allerdings die Aufnahmen von vor einem Jahr mit der heutigen vergleiche, höre ich Fortschritte :) das motiviert doch weiter zu üben!
     
  6. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    Leicht OT, weil's nichts mit Sound direkt zu tun hat.

    Aber ....

    Ich suche seit Anfang 2025 nach Möglichkeiten, meine Rente aufzubessern.

    Natürlich denk' ich dabei auch:
    "Ob mit dem Sax-Spielen sich was machen ließe ?"

    Selbst wenn ich was finden würde und es sax-technisch wuppem würde ...

    Echt begeistern kann diese Idee mich nicht.

    Es wäre "eine abhängige Beschäftigung", im erweiterten Sinne.

    Ich müsste liefern, was der Auftrag / die Band einfordert.

    Auch was Sound anbelangt.

    Das ist aus meiner Sicht ein Kriterium für professionelle Agieren.

    VG
     
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  7. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @her.be
    Das aber, würde ich meine, passiert nicht nur beim Sax-Spielen.

    Hör' dir mal Gesprochenes von dir an, nach dem es aufgenommen wurde.

    Deine Sprechstimme klingt in einer technischen Wiedergabe auch anders,
    als du sie selbst beim Sprechen wahrnimmst.

    Hat irgendwas mit Schallwellen und Kopf .... und was weiss ich, zu tun. :)

    VG
     
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  8. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    Bei mir hat sich diese Einstellung mit der Zeit sehr geändert, und zwar in Deine Richtung.
    Am Anfang war ich sehr beflügelt: alles ging schnell, das Aufkommende war ohne große Anstrengung zu bewältigen. Je weiter ich aber komme, je komplexer und schwieriger werden die Anforderungen und Aufgaben, desto weniger denke ich daran, etwas zu erreichen.
    Meistens bin ich eifach froh, dass ich überhaupt noch voran komme. Und habe oft mehr Grund für Entrüstung als für Freude.
     
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  9. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    @bthebob

    Mit Sicherheit gibt es diese Möglichkeiten.

    Wir kriegen ab und an ein paar Scheine zugesteckt.
    Davon decken wir laufende Kosten und haben die Digitalisierung der Noten voran getrieben. Ein Abendessen mit Alkoholmissbrauch findet auch manchmal statt.
    Für die Nutzung vom Proberaum spielen wir auch mal für die Komune.
    Da gibt es meistens Gutscheine in Gaststätten. Der Bürgermeister weiß das man den auch mal mit der Frau umsetzt. Fördert die Akzeptanz.

    Mit offizieller Gage kommt dann FA etc. Das will ich nicht.

    Grüße Gerrie
     
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  10. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Da hast du mich vollständig falsch verstanden: Dynamik IST für mich ein absolutes Basic.
    Es ist nur ein Beispiel.

    Es ist ein BEISPIEL!

    Woran macht man denn fest, ob es „gut klingt“?
    Webster klingt nicht gut?
    Was ist denn „gut“?

    Achtung: das ist jetzt keine Frage auf die ich eine inhaltliche Antwort von Dir erwarte.
    Es ist eine rhetorische Figur um Deine Argumentation zu „challengen“ (geiles Neudeutsch…)

    Das ist genauso wie ein Beispiel zu machen - es geht da nicht darum, isoliert über das Beispiel (hier Dynamik - die kommt, wenn ich mich richtig erinnere, als Beispiel von… Dir?) inhaltlich zu diskutieren und dabei den Diskussionspartner misszuverstehen.
     
  11. Blofeld

    Blofeld Ist fast schon zuhause hier

    Bevor diese durchaus interessante Diskussion sich jetzt im allfälligen Hickhack verliert, würde ich gern auf die Ausgangsfrage zurückkommen: Woraus speist sich denn die persönliche Soundvorstellung? Bei mir ist es eine Mischung: Meine Soundvorstellung im engeren Sinn (also ob ich breit, fokussiert, dunkel oder hell klinge) speist sich aus meinen frühen Vorbildern: Ich mochte seit jeher den Sound von Coleman Hawkins und Sonny Rollins, diesen satten, fast celloartigern Ton, weniger den schlankeren Sound von Coltrane oder Brecker.
    Meine Soundvorstellung im weiteren Sinn (also Improvisationskonzept, Artikulation, Harmonik, Dynamik, Timing, voice leading uvm.) speist sich ebenfalls aus vielerlei Vorbildern, auch Einzelmotiven, die ich irgendwo gehört habe, aber auch aus den Melodielinien, die ich selbst im Kopf vorhöre und dann versuche zu spielen. Da wird die Soundvorstellung dann schon sehr individuell. Also wie gesagt: Es ist eine Mischung aus vielen Elementen. Jedenfalls kann und möchte ich nicht anders spielen als ich es tue. Mein Sound ist da, wenn ich im Flow bin.

    Insgesamt betrachtet ist das alles eine höchst subjektive Angelegenheit: Scott Hamilton findet seinen Sound bestimmt perfekt, er klingt wie er klingen will und kann gar nicht anders, Peter Brötzmann wiederum konnte auch nicht aus seiner Haut, er konnte ebenfalls nur so spielen wie er es eben konnte. To each his own.
     
    Zuletzt bearbeitet: 6.Februar.2025
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  12. jimi

    jimi Ist fast schon zuhause hier

    Ich mag Francis Alberts Einstellung zum Musizieren.


    WHEN I SING I BELIEVE.
     
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  13. Blofeld

    Blofeld Ist fast schon zuhause hier

    Schön gesagt.
     
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  14. Calymne

    Calymne Kann einfach nicht wegbleiben

    eigentlich wollte ich mich ja hier raushalten, weil ich nach grad mal einem Jahr sicherlich noch keinen "Sound" habe - aber:

    Das finde ich sehr schade. Es soll doch Spaß machen (wenns n Hobby ist sowieso).
    Wenns bei mir mal gar nicht läuft, gehe ich so weit zurück bis ein Stück kommt das ich gut hinbekomme. Das rettet zumindest die Laune ("ich kann die Grundlagen").
    Aber ich weiß, dass ich sicher nie auslernen werde und dass mich die Tagesform sehr stark beeinflusst, also stört es mich auch nicht so extrem wenn es mal nicht läuft.

    Mir konnte das erste Anfängerbuch nicht schnell genug gehen. Lag sicher daran, dass ich sowohl Noten lesen konnte, als auch die Griffe fast alle von meiner Blockflöte noch kannte, und dass man trotz Unsauberkeiten gehört hat, was es für ein Stück war. Bis ich dann gemerkt habe, dass das gar nicht die Schwierigkeit ist, sondern dass da gewaltig viel anderes hinter steckt, damit es gut klingt.
    Ich kenne meine Baustellen sehr gut und weiß, solang ich die Grundlagen noch nicht im Schlaf drauf habe, brauch ich mit Tönen überm F3 oder anderen Specials gar nicht anfangen.
    Da ich keinen besonderen Künstler als Vorbild habe versuche ich nur das jeweilige Stück so zu spielen, dass es gut klingt. Der Rest kommt (eventuell) dann viel später.
     
  15. ppue

    ppue Mod Experte

    Seit ich selber Kinder habe, weiß ich, dass deren "musikalische Persönlichkeit" bei dem Charakter anfängt, der schon bei ihrer Geburt klar zu erkennen ist. Natürlich prägt dann das Leben Körper und Geist, aber die Basis ist gesetzt und da kann keiner gegen an. Auch kein Mingus:

    “I'm trying to play the truth of what I am. The reason it's difficult is because I'm changing all the time.”

    Auch das ist ein Charakterzug.
     
  16. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @Calymne
    Dazu fällt Dizzy Gillespie ein.
    Einer der großen Jazz-Trompeter.

    Sinngemäß meinte er:

    "Es ist ein täglicher Kampf mit dieser Trompete.
    Mal gewinnt sie, mal gewinne ich.

    Aber ich weiß, am Ende gewinnt sie"

    VG
     
  17. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    Richtig.
    Aber irgendwie bleibt man in seinen Grundfesten doch unverändert.

    Komme drauf, weil ich just heute Abend ein altes Drehbuch für einen Spielfilm
    wiederfand.

    Von mir seinerzeit geschrieben, datiert mit 08.08.1995 .... also fast dreißig Jahre alt.

    Und ich war positiv überrascht, .... und auch gerührt,

    dass ich mich in der Story und in meinen Dialogen von damals
    heute noch total wiedererkenne.

    VG
     
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  18. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @Gerrie

    Aber ich hab' doch keine Band, so wie du.;)

    Ich bin der "weltbeste Solist im Proberaum":D

    VG
     
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  19. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Ich habe schon Texte von mir gesehen, die mir einige Jahre später in den Formulierungen sehr fremd vorkamen.

    Und wie sich die Gesellschaft verändert, können sich Standpunkte auch inhaltlich ändern.

    Auch Charakterzüge können sich verändern oder eine andere Gewichtung erhalten, selbst das Temperament.

    Gegenteilige eigene Erfahrungen müssen nicht allgemeingültig sein.
     
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  20. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich habe das mit den Kindern geschrieben, weil ich in meiner Jugend recht überzeugt davon war, dass Charakter und Persönlichkeit zu 90% erst nach und nach gesellschaftlich geprägt werden. Das war Anfang der 70er, soweit ich mich erinnere, in eher linken Kreisen die vorherrschende Meinung.

    Dass sich ein Temperament geändert hätte, ist mir, soweit ich denken kann, noch nicht untergekommen.
     
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