Das Saxophon und seine Soundvarianz

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Jacqueline, 8.Februar.2025.

  1. Blofeld

    Blofeld Ist fast schon zuhause hier

    Klar: Wenn man beim Klavier Anschlag, Dynamik usw. rausnimmt, beiben keine Variablen mehr übrig, die etwas ändern könnten, nur noch die Saiten und das Instrument selbst. Bei der Trompete bleiben noch das Mundstück und das Instrument selbst. Aber beim Saxophon können Blatt, Mundstück, S-Bogen und das Instrument selbst variieren. Das sind schlicht mehr Parameter als bei den andern. Das erklärt doch alles.
     
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  2. cwegy

    cwegy Ist fast schon zuhause hier

    @visir Beim Anspielen einer Leersaite wohl eher nicht aber bei zwei gegriffenen Tönen schon eher. Wobei ich denke, dass die Unterschiede bei Saxophon, Trompete, etc. deutlich größer sind.
     
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  3. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier


    Für mich klingt hier die Posaune mitm Stöpsel viel mehr nach menschlicher Stimme als das Tenor von Coleman Hawkins. Und ist auch insgesamt viel markanter. Auch wenn Mr Hawkins leicht zu erkennen ist.
     
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  4. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Liegt u.a. daran, dass das Saxophon ein Hybridinstrument ist und damit nach allen Seiten ziehbarer als eine fest definierte Trompete oder Klarinette!:cool:
     
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  5. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Der Vergleich mit dem Klavier ist evtl nicht so sinnvoll.
    Bleibt man in der Klasse der Blasinstrumente finde ich immernoch, dass das Saxophon die größte Varianz hat.
    Mundstücke, Blätter etc wechseln können andere Blasinstrumente auch. Trotzdem empfinde ich die Streuung im Sound geringer als beim Saxophon.
    Evtl hat es beim Saxophon aber größere Auswirkungen was die Auswahl des Equipments anbelangt?
     
  6. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Ich würde auch noch behaupten, dass man in der Klassik eher einem gemeingültigen Soundideal nacheifert. Deswegen klingen klassische Instrumente vllt ähnlicher? Also zB Violine, Querflöte, klassisches Altsax..?
    Im Jazz hat man ja mehr Gestaltungsfreiraum bzw einen Drang zur Individualisierung.
     
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  7. Nemo

    Nemo Schaut öfter mal vorbei


    Dazu gibt es einen IMHO sehr interessanten Film.



    VG Nemo
     
    Zuletzt bearbeitet: 9.Februar.2025
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  8. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Das würde nicht ausreichen. Vielleicht beim E-Piano aber nicht beim Klavier. Es müssten alle Pianisten die Taste an genau der gleichen Stelle mit genau der gleichen Kraft und Geschwindigkeit und in entsprechendem Winkel des Fingers zur Tastenoberfläche und der Handhaltung erwischen..........was halt nicht möglich ist.
    Selbst wenn für den Laien die Unterschiede kaum hörbar sind, würde es für Profipianisten ein grosser Unterschied sein für deren Ohren.
     
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  9. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Was genau soll mir der Trailer jetzt sagen?
     
  10. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Wie viel hast du dich mit unterschiedlichen Klarinettisten, Oboisten, Flötisten etc. auseinandergesetzt?
    Für viele Laien klingen alle Saxophone gleich. Wenn ich ein neues Mundstück oder Sax mit zur Probe nehme und ich finde der Klang ist vollkommen anders, fällt es keinem auf, nicht mal wenn ich nachfrage, ob es für sie anders geklungen hat. Für mich war der Unterschied aber extrem.
    Bis ich Klarinette gelernt habe war der Unterschied da für mich auch klein, heute ist er für mich deutlich grösser bei den Spielern, bei der Flöte genauso.
    Da wo unser Ohr es nicht gewöhnt ist Unterschiede wahrzunehmen, hören wir sie auch leider meist nicht.
     
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  11. Nemo

    Nemo Schaut öfter mal vorbei


    Genau :thumbsup::thumbsup::thumbsup:.
    Deswegen habe ich mir erlaubt o. a. Trailer zu posten.
     
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  12. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Nicht viel, dennoch darf ich auch ohne jedes Instrument explizit studiert zu haben meinen Höreindruck haben und nach Erfahrungen anderer Mitspieler fragen? Natürlich wird das Hören differenzierter je nehr man sich mit einem Instrument beschäftigt.
    Aber evtl sind diese extrem geschulten Ohren für diese Frage hier auch nicht die Zielgruppe.
    Und nochmal: ich wusste schon sehr zu Beginn wie ich klingen wollte. Eher nach dem Saxofonisten und weniger nach dem.

    Ich behaupte auch nicht, dass ich damit recht habe. Aber ich nehme es halt so wahr.

    Und ich glaube auch, dass ich mehr Unterschiede wahrnehme, wenn ich jetzt Trompete oder Klarinette lernen würde.
    Aber wie weit liegen diese Unterschiede im Sound innerhalb der Instrumente auseinander?
    Und ich habe einfach das Gefühl, dass es einfach eine Eigenschaft vom Saxophon ist da mehr an Soundvielfalt zu bieten. Was nicht bedeutet, dass andere Instrumente das nicht können. Aber eben für mich in einem geringeren Maß.
     
    Zuletzt bearbeitet: 9.Februar.2025
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  13. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Und für mich gibt es diese Bandbreit bei den anderen Instrumente halt auch. Ich höre nicht daß es da so viel eingeschränkter ist. Und die Mehrheit der Saxophonisten klingt auch recht ähnlich für die meisten Hörer.
     
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  14. Sachsofonist

    Sachsofonist Nicht zu schüchtern zum Reden

    Wenn er ein paar Finger mehr verwendet und einen Akkord spielt, erkennt man ihn aber sofort. Beim Klavier kommen andere Parameter ins Spiel, solche die bei Blasinstrumenten nicht vorhanden sind.
     
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  15. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Ich widerspreche. Die Bewegung des Fingers, wo und wie immer sie stattfindet, wird über einen "Hebel" (Taste) an eine Mechanik weitergeleitet. Ob ich weiter innen (notwendigerweise mit etwas mehr Kraft) langsamer oder weiter außen schneller draufdrücke, es resultiert daraus letztendlich eine bestimmte Geschwindigkeit des Hammers, der dann auf die Saite trifft. Und diese Geschwindigkeit bestimmt dann die Lautstärke und den Klang. Wie diese Geschwindigkeit zustande kommt, ist egal, am Ende ist es nur noch Hammer und Saite. Und der Hammer kann die Saite nicht "anders" anschlagen. Tatsächlich ist der Hammer beim Auftreffen auf die Saite mechanisch gar nicht mehr mit dem Finger "verbunden", denn er muss ja zurückfallen können. Man kann eine Klaviertaste tatsächlich so langsam drücken, dass die Geschwindigkeit des Hammers nicht ausreicht, die Saite zu erreichen.
    Wenn das bei unterschiedlichen Pianisten unterschiedlich klingt, war die Geschwindigkeit eine andere - und das mag sehr subtil sein. Alles weitere ist dann Phrasierung etc. im realen Spiel, wo die Nuancen aller einzelnen Töne einen Stil ergeben.
     
  16. Nemo

    Nemo Schaut öfter mal vorbei

    Doch - deswegen ist der Film "Pianomania" so aufschlussreich.
     
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  17. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Es ist Geschwindigkeit und Gewicht und wo du die Taste triffst und all dies hat einen Effekt darauf wie sich der Hammer verhält und wie er beschleunigt und wie dann der Klang ist. Und ja man kann die Taste so leicht anschlagen daß kein Ton kommt, das bezweifelt keiner. Ich weiss auch gar nicht was du widersprichst. Wenn du meinst es ist egal wo man die Taste erwischt, egal mit welchem Gewicht und welcher Geschwindikeit und Haltung von Fingern und Hand keinen Einfluss haben, dann kannst du das ja gerne glauben, ich glaube dann doch eher meinen Klavierdozenten von der Uni als Dir.
     
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  18. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ich glaube @Roland hatte das in der Vergangenheit immer wieder schön präsentiert (und ich bin mir sicher er hat einen eigenen "Sound" auf dem Piano): Ist der Hammer einmal losgeworfen, lässt sich die Flugbahn durch den Finger des Pianisten auf der Taste nicht mehr beeinflussen. Das einzige, was der Pianist letztlich am Ton selber steuern kann, ist, wie schnell der Hammer losfliegt. Die "Klangbeeinflussung" entsteht nur durch "den ganzen anderen Kram": Lautstärkeverhältnisse, Tonlänge, insbesondere im Bezug auf andere Töne (Legato, Tenuto, etc.) und solche Sachen.
    Das Beispiel "unterschiedlicher Klang eines Piano durch den Pianisten" dient aus meiner Sicht vor allem als Anschauungsobjekt der psychoakustischen Wahrnehmung des Phänomens Sound. Es steht außer Frage, dass der Klang des Pianos schon feststeht, wenn der Hammer fliegt. :)
     
  19. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich stimme @visir und @giuseppe zu. Einzig die Geschwindigkeit des Hammers ist entscheidend für den Ton. Einen "perfekten" Ton kann ein Zweijähriger exakt so spielen wie ein Virtuose.

    Man erkennt ihn und natürlich ist die Polyphonie ein Mittel von Varianz im Sound. Mehr- und einstimmige Instrumente sind im Grunde nicht vergleichbar in der Frage nach der Soundvarianz.

    Geht es um die einzelnen Töne eins Instrumentes, liegen die Bläser weit, weit vorne in der Varianz, allein, weil sie die gesamte Hüllkurve eines Tones bestimmen können: Attac/Decay/Sustain/Release können frei bestimmt werden.
     
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  20. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Und das wurde heiß auf einem Klavierforum diskutiert, bis hin zu "... aber der Klavierprof hat gesagt ...". Da wurde ernsthaft dikutiert, ob der Hammer unterschiedlich fliegt, je nach dem wie genau man ihm den Impuls gibt.

    Immer daran denken:
    Tests haben ergeben, dass die empfunde Waschkraft von der Farbe der Waschmittelpackung abhängt.

    Grüße
    Roland
     
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