Im Zusammenhang mit den derzeitigen Diskussionen über eine Conn-Sammlung teile ich meine Erfahrungen mit und würde gerne auch eure Meinungen dazu hören. Drei Tenöre dieser Art besitze ich: Ein Luxor Van Hall. Es entspricht eins zur eins dem Keilwerth Toneking. Lediglich die Gravur weicht ab. Es hat deshalb auch alle Vorteile des Originals. Das zweite ist ein von Conn gebautes Cavalier. Es ist Jahrgang 1930 und hat im Vergleich zu den parallelen New Wonder keine gebördelten Tonlöcher, kein Hoch F und weniger Trillerklappen. Wer dies nicht braucht, hat trotzdem denselben Connsound wie mit dem Orginal. Das dritte Tenor ist von Santoni hergestellt. Es entspricht weitgehend einen Buffet Crampon Dynaction. Santoni hat laut Internet für sehr viele bekannte Hersteller produziert, die diese dann unter eigenem Namen vertrieben haben. Gleichzeitig wurden diese Produkte auch mit eigenem Santoni-Logo, beispielsweise einem dreist kopierten S von Semer, oder unter unbekannten (Phantasie ?)- Namen verkauft. Meines fällt unter die letztgenannte Rubrik. Es ist für mich nicht mit letzter Sicherheit zu klären, ob diese den in Lizenz gebauten Originalsaxophonen entsprechen. Vom Spielen und vom Klang her vermute ich dies. Mir sagt das "Conn" am besten zu. Es bleibt, während die beiden anderen demnächst hier in den Kleinanzeigen angeboten werden. Wie sind eure Erfahrungen? Könnt ihr Angaben über den Wert machen? Schon mal vorab danke. Badener
Mir ist kein Stencil des Duffet Crampon Dynaction bekannt. Vom Nachfolger SDA gibt es einen Stencil von Evette Schaeffer. Das ist aber eher so eine in house Geschichte, je nach Quelle die Schülerlinie von BC, oder eigene Firma, die eine vereinfachte Version des sda produzieren und vermarkten durfte. Zu dem Cavalier. Ein hoch f sollte es haben (palm key), front f nicht. Kann man ev nachrüsten, wenn man will. Die nicht gebördelten wären jetzt nicht das Hauptkriterium, wenn ich sonst mit dem Instrument zufrieden bin. Das spätere 16M hat auch normale TL. Ich habe ein bass-sax von holton, baugleich mit conn nw1. Der klang und stimmte besser als das original von hwp seinerzeit. Ähnlich mein holton Sopran, letztlich auch Conn nw1. Beim Verkauf ist das so eine Sache. Kenner wissen mit den Namen und Modellen was anzufangen. Andere nicht. Beides ist für den Preis m.E. nicht förderlich, erstere drücken in der Hoffnung auf Schnäppchen, letztere kaufen nur, was sie kennen.
Stimmt. Wer weiß, wer oder was hinter diesen Modellen steckt, kann sich freuen, wenn er das Sax selbst nutzt und zufrieden ist.
Zu den "abgespeckten" Saxophonen würde ich das Conn 16m zählen. Korpus vom Ladyface (zumindest soweit ich mit ein paar schnellen Messungen feststellten konnte) aber eine aufs notwendigste abgestrippte Mechanik. Conn produzierte die altertümliche Bauweise mit den Becherklappen auf der linken Seite sturheil bis in die Siebziger weiter obwohl sich diese Bauweise zum Schluss kaum noch verkaufen liess. Im wahrsten Sinne bis in den Tod..... SlowJoe
Als zweites Tenor hatte ich mir vor Jahren ein Pan American 66M von 1934/35 gegönnt. Ich hatte mir sagen lassen, dass es die Mensur eines Chuberry hat. Ich habe da ein gutes Exemplar erwischt. Vor allem tönt und intoniert es ganz passabel und liegt gut in der Hand. Ich habe es aber (zu) lange nicht mehr gespielt. Muss es mal wieder auspacken. LG Mike